Kapitel 3 Chronik des DJV der DDR Seite 178 bis 279


1980

1981

Von oben nach unten:


1. Grund zur Freude haben die Männer um Bernd Schüßler Von der ASV Strausberg, sie konnten sich den Bezirksmeisterschafttitel 1980 erkämpfen
2. Vizemeister 1980 des Oderbezirkes wurde die Mannschaft der BSG WGK Frankfurt/o.
3. Bezirksmeister im Bereich der Frauen des BFA Frankfurt/o. wurde Pneumant Fürstenwalde



06./07.Dezember 1980 DEM der7 Frauen in Wolmirstedt (Magdeburg) ; Bärbel Barthels wiederholte Doppelsieg

Die rührigen Organisatoren von der SG Dynamo Wolmirstedt und des BFA Magdeburg richteten nach dem DFD-Pokal 1979 in diesem Jahr die Meisterschaft der Frauen aus. Kein leichtes Unterfangen, zumal die Halle erst recht spät für die Vorbereitung zur Verfügung stand. Die Eröffnung vor den 108 Aktiven und den Gästen nahm der Präsident des DJV der DDR, Gerhard Grafe, vor. Er konnte zahlreiche Ehrengäste der Stadt Wolmirstedt begrüßen. Sieht man die Er- gebnisse der Meisterschaften im Ganzen, so setzen sich auch in diesem Jahr die erfahrenen Judoka eindeutig durch. Der Weg zur Spitze, nach dem Alters-klassenwechsel zu den Erwachsenen, wird bis auf wenige Ausnahmen nun schon seit Jahren erst langsam geschafft. Erfreulich, daß die Medaillen an viele Bezirke gingen. Der Bezirk Berlin hatte diesmal in der Bezirkswertung die Nase vorn, aber nur knapp dahinter rangierten Rostock, Potsdam und Schwerin. Einzelsieger wurden: 48 kg 1. Martina Warzecha (Rotation Berlin), 52 kg 1. Beate Huth (Medizin Erfurt), 56 kg 1. Martina Rietz (Dynamo Brandenburg), 61 kg 1. Marita Bender (HSG Jena), 66 kg 1. Manuela Kremer (HSG Rostock), 72 kg 1. Bärbel Barthels (Dynamo Schwerin), über 72 kg 1. Petra Sonntag (WK Schmalkhalden) und Alle Kategorien 1. Bärbel Bartel (Dynamo Schwerin). 13.Dezember 1980 DDR-Mannschaftsmeisterschaft der Senioren in Weimar Den dritten Erfolg in Reihenfolge errang die erste Mannschaft der BSG Rotation Berlin bei der diesjährigen DDR-Mannschaftsmeisterschaft im Judo. Bei den ohne Klubvertretungen in Weimar ausgetragenen Titelkämpfen behaupteten sich die Hauptstädter im Finale mit 6:1 (60:3 Unterpunkten) klar gegen ihre zweite Vertretung. Platz drei ging an die BSG Motor Magdeburg und an die TSG Rodewisch. 20. Dezember 1980 KOMMUNIQUE“ 9. Tagung des DJV der DDR in Lehnin Das Präsidium des DJV der DDR führte am 20. Dezember 1980 gemeinsam mit den Bezirksfachausschuß Vorsitzenden - Judo seine 9. Tagung in Lehnin durch. Die Auswertung der Ergebnisse und Beschlüsse der 7. Tagung des Bundesvorstandes des DTSB der DDR wurde durch den Präsidenten, Gerhard Grafe, vorgenommen. Ausgehend von den Aufgaben des DTSB für 1981 wurden die sich für das Präsidium des DJV der DDR sowie für die BFA Judo im Jahre 1981 ergebenen Aufgaben beraten. Vom Verbandstrainer, Henry Hempel, erfolgte eine Einschätzung der Ergebnisse der Wettkampfhöhepunkte 1980. Das Präsidium würdigte insbesondere das erfolgreiche Abscheiden der Judoka des DJV der DDR bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau als Beitrag zur Vorbereitung des X. Parteitages. Der vom BFA-Vorsitzenden Gera, Dietrich Schneider, erstattete Bericht über die durchgeführten Wahlen in den Sektionen und Kreisfachausschüssen des Bezirkes Gera wurde einstimmig bestätigt. Das Präsidium beschloss weiterhin, ab 1.1.1981 die Aufnahme der Gewichtsklasse 55 kg im Juniorenbereich und kooptierte Sportsfreundin Antje Schlote als Vorsitzende der Frauenkommission in das Präsidium. Mit Ehrung verdienten Sportfreunde fand die gemeinsame Tagung ihren Abschluss.

17./18.Januar 1981 Internationales Senioren Judoturnier in Paris

Beim internationales Turnier in Paris gingen vier Siege an Japan und drei an die Gastgeber, Karl Heinz Lehmann vom ASK als Zweiter war bester DDR-Aktiver „Die vergangene Saison war für mich fast wie ein Traum“, sagte der Frankfurter ASK Judoka Karl Heinz Lehmann zurückblickend auf das 80er Jahr. Mit dem dritten Platz bei der EM in Wien und noch viel mehr mit der olympischen Bronzemedaille in Moskau hatte der 24jährige Sportstudent den Sprung zu internationaler Klasse vollzogen. An diese Leistungen konnte er nun gleich beim Saisonauftakt im Pariser „Stade Pierre de Coubertin“ anknüpfen, wo sich insgesamt 109 Judoka aus elf Ländern zum traditionellen internationalen Turnier trafen. Als einziger DDR-Starter erreichte der Frankfurter Leichtgewichtler (71 kg) das Finale, nachdem er sich in den Gruppenkämpfen gegen Vizeweltmeister Yves Delvingt und Serge Dyot (beide Frankreich) durchgesetzt hatte. Er ver- lor dann allerdings im Kampf um den Turniersieg gegen den Japaner Takahiro Hishida, der damit einen der vier Siege für die Farben Nippons errang. Weitere Erfolge gab es für Kazuya Fujiki (60 kg), Yoshiaki Kondo (95 kg) und Kimo Saito (über 95 kg), die allesamt noch jung an Jahren schon erste Achtungszeichen im Hinblick auf die  dies-jährigen WM im niederländischen Maastricht setzten. Einzelsieger und Ergebnisse der DDR-Judoka: 60 kg 1. Fujiki (Japan) 3. Stoll- berg (DDR), 65 kg 1. Delvingt (Frankreich), 71 kg 1. Nishida (Japan), 2. Lehmann (DDR), 78 kg 1. Nowak (Frankreich), 86 kg 1. Tchoullouyan (Frankreich), 95 kg 1. Kondo (Japan) und über 95 kg 1. Saito (Japan). 04.bis 8.Februar 1981 Internationales Senioren Judoturnier in Tbilissi In der Zeit vom 04.-08.02.1981 fand in Tbilissi das traditionelle Judoturnier statt. Was sich hier an komprimierter Weltklasse dem Kampfgericht stellte, war ein Leckerbissen für Aktive und Zuschauer. Insgesamt waren 264 Judoka aus 17 Ländern am Start. Besondere Würze verlieh dem Turnier die Teilnahme einer zusätzlichen Mannschaft der Tokai-Universität aus Japan. Das Mutterland des Judo war mit zwei Mannschaften vertreten. Um es vorweg zu nehmen, sie wurden arg gerupft. Aber nicht nur die Japaner, sondern auch alle anderen Teilnehmer mussten erkennen, daß die Trauben in Tbilissi sehr hoch hingen. Alter Ruhm galt nichts. Kein Olympia-sieger oder Weltmeister konnte sich mit einer Goldmedaille schmücken. Lediglich acht Ausländern gelang es, in die erdrückende Medaillenphalance der sowjetischen Judoka einzudringen. Erfreulich für uns, daß auch unsere Delegation mit Lutz Kunze (SC Dynamo Hoppegarten) und Matthias Schulz (SCL) zwei Sportler  hatte, denen dieses Kunststück gelang. Das sollte ihr Selbstvertrauen stärken und ihnen Mut für die kommenden Aufgaben geben. Einzelsieger mit DDR-Platzierung: 60 kg 33 Tln. 1. Sokolow (UdSSR) 65 kg 27 Tln. 1. Kalentjew (UdSSR), 71 kg 34 Tln. 1. Marajew (UdSSR), 78 kg 33 Tln. 1. Alboraschwili (UdSSR) 3. Kunze (DDR), 86 kg 29 Tln. 1. Bodaweli (UdSSR), 95 kg  22 Tln. 1. Scharschiladse (UdSSR), über 95 kg 33 Tln. 1. Weritschew (UdSSR) 3. Schulz (DDR), Alle Kategorien 53 Tln. 1. Gurin (UdSSR). Auswertung Wettbewerb des DJV der DDR 1980 Beteiligung von 10 Bezirken (von 15) und 176 Sektionen

Wettbewerb der Bezirke  Punkte

11./12.Januar 1986 Internationales Seniorenturnier in Paris Treff der Judo-Asse in Paris

1. Platz Frankfurt/Oder 22470
2. Platz Rostock 17750
3. Platz Magdeburg 15320
4. Platz Gera  13510
5. Platz Halle 12250
6. Platz Potsdam  11140
7. Platz Erfurt  9505
8. Platz Dresden 9080
9. Platz Schwerin 4280
10. Platz Cottbus 3850

Wettbewerb der Sektionen Punkte

1. Platz Dynamo Brandenburg  3570
2. Platz HSG Rostock 3560
3. Platz WGK Frankfurt/O 2910
4. Platz Motor Wolgast 2860
5. Platz Dynamo Weimar  2700
6. Platz Dynamo Schönebeck 2490
7. Platz Dynamo Greiz  2470
8. Platz Aufbau Schwedt  2460
9. Platz Fortschritt Burg 2390
10. Platz HSG Medizin Erfurt  2375

07./08. Februar 1981 DEM der männlichen Schüler in Schwerin; 146 Sportler im Kampf um erste Titelehren in diesem Jahr

Am 07./08. Februar 1981 fanden in Schwerin die diesjährigen DEM der männlichen AK 13 statt. Für die ausgezeichnete Organisation dieser Veranstaltung sei dem BFA Schwerin, insbesondere dem Sportfreund Gerhard Freitag, Dank und Aner-kennung ausgesprochen. Zum Gelingen dieser Meisterschaften trugen nicht zuletzt die guten Kampfrichterleistungen, unter der Leitung des Sportsfreundes Arno Kroll, bei. Auf Grund der besten kämpferischen Leistung konnte Dirk Grimm, als Sie-ger der +70 kg-Klasse, Schützling des Übungsleiters Friedrich Sambill, mit einen Ehrenpreis des DJV der DDR ausge-zeichnet werden. Als dominierende Sektion erwies sich in Schwerin eindeutig die SG Dynamo Adlershof. Die Schützlinge des Übungsleiters Siegmar Nagel konnten insgesamt zwei Gold- und zwei Bronzemedaillen erringen. Es folgten die SG Dynamo Brandenburg-Mitte und die ASG Vorwärts Rostock auf den Plätzen 2 und 3. Einzelsieger: 35 kg 1. Peter Raddatz Dynamo Adlershof, 37 kg 1. Andreas Merz Dynamo Adlershof, 40 kg 1. Sven Freitag Dynamo Malchin, 45 kg 1. Holger Motscha SG Zschortau, 50 kg 1. Key Neumann Dynamo Brandenburg, 55 kg 1. Torsten Guttzeit Dynamo Weimar, 60 kg 1. Steffen Kör-ner ASG Jena, 65 kg 1. Torsten Camin ASG Löcknitz, 70 kg 1. Udo Lippold Dynamo Schmölln und +70 kg 1. Dirk Grimm ASG Vorwärts Strausberg.

21./22.Februar 1981 Internationales Senioren Turnier in Lovetsch (Bulgarien); Reißmann, Obschernitzki, Ultsch, Pufahl: Sieger in Bulgarien

Am 21./22.02.1981 trafen sich 12 Länder zu einem internationalen Turnier in Lovetsch. Der DJV der DDR beteiligte sich mit den Aktiven Reißmann, Obschernitzki, Möller, Damaschke, Ultsch, Rettig und Pufahl. Die Teilnahme der Nationalmann-schaften der Mongolischen VR, der SR Kuba, VR Bulgarien, der CSSR und der SR Rumänien trugen zum hohen Niveau dieses Turniers bei. Hier die Einzelsieger: 60 kg 1. Petrikow (CSSR), 65 kg 1. Reißmann (DDR), 71 kg 1. Obschernitzki (DDR), 78 kg 1. Petrov (VR Bulgarien), 86 kg 1. Ultsch (DDR), 95 kg 1. Atanasov (VR Bulgarien), über 95 kg 1.Beridze (UdSSR) 3. Pufahl (DDR) und Alle Kategorien 1. Pufahl 3. Rettig (beide DDR). 06./07.März 1981 1. Tagung der Frauen-kommission in Berlin Am 06./07.März 1981 fand in Berlin die 1. Tagung der Frauenkommission des DJV der DDR statt. Laut Arbeitsplan wurden folgende Schwerpunkte diskutiert: Unterstützung der Arbeit der Frauenkommission im BFA Gewichtsklasseneinteilung Ranglistenturniere Vorbereitung Pionierpokal 1981 Allgemeines Hinweise zur Wertung bei Ranglisten- turniere Um allen die gleiche Möglichkeit der Qualifizierung durch die Rangliste zu geben, werden in Zukunft die DDR-Meisterschaften nicht in die Ranglistenwertung einbezogen. Die Wertung erfolgt für das jeweilige Wettkampfjahr also 01.09. bis 31.08.                            Margot Belger

28./29.März 1981 Internationales Senioren Judo-Turnier in Potsdam ; 12.Internationales Judo-Turnier, Drei verteidigten Vorjahrserfolg-Olympiasieger hatten es schwer

- Klassebesetzung in Potsdam: elf Medaillengewinner von Moskau/ zwei Welt- und drei Europameister am Start-

An dieses Potsdamer Turnier werden sich alle, die dabei waren, noch lange erinnern. Es war ein Turnier der Klasse! Unter den 113 Aktiven aus 14 Ländern befanden sich elf olympische Medaillengewinner mit den Olympiasiegern Schota Chabareli (UdSSR) und Robert van de Walle (Belgien) an der Spitze. Dabei waren die beiden Weltmeister Detlef Ultsch (DDR) und Tengis Chubuluri (UdSSR) sowie weitere zahlreiche Olympiastarter, Medaillengewinner bei Welt- und Europameister-schaften. So gesehen fehlte eigentlich nur Frankreich von den Weltverbänden, denn auch Japan stellte eine Mannschaft und zwei Turnier- sieger. Ebenso erfolgreich schnitten auch Gastgeber DDR und die UdSSR ab. Einen Erfolg konnten die ungarischen Gäste verbuchen. Zum Schluß dieser Darlegungen zum Potsdamer Turnier; sei den Organisatoren um Dr. Erhard Buchholz ein dickes Lob und Dankeschön. Unterkunft im Jugend-Touristenhotel, Versorgung, in einer wunderschönen Betriebskantine mit sehr schmackhaften Speisen und ein zügiger Ablauf der Veranstaltung machten den Aufenthalt für alle sehr angenehm und animierte zu den Worten: Im nächsten Jahr kommen wir wieder! Hier die Einzelsieger: 60 kg 1. Hosokawa (Japan), 2. Grutza und 3. Dzykanski (beide DDR), 65 kg 1. Saito (Japan), 2. Reißmann (DDR), 71 kg 1. Lehmann, 3. Obschernitzki (beide DDR), 78 kg 1. Nemeth (Ungarn), 3. Kunze (DDR), 86 kg 1. Ultsch (DDR), 95 kg 1. Chubuluri (UdSSR), 3. Kasten und Rettig (beide DDR) und über 95 kg 1. Weritschew (UdSSR), 3. Ohlhorn und Pufahl (beide DDR). 21./22.März 1981 DEM der männlichen AK 14/15 in Frankfurt/Oder Altersklasse 14/15 Am 21./22.März 1981 fanden in Frankfurt/Oder die diesjährigen DDR-Meisterschaften der Jugend AK 14/15 statt. Für die ausgezeichnete und beispielgebende Organisation sei dem gesamten BFA Frankfurt/O. Dank und Anerkennung ausgesprochen. Zum Gelingen der Meisterschaften trugen weiter-hin die Kampfrichterleistungen, unter der Leitung des Sportsfreundes Klaus Milow, bei. Insgesamt gesehen standen die DEM der AK 14/15 auf einem recht hohen Niveau, welches sich deutlich zu den Halbfinal- und Finalkämpfen verdichtete. Die überzeugendsten Leistungen boten Ralf Schade (75 kg), Frank Klöpfel (57 kg) und Bernd Mannewitz (68 kg) vom SC Dynamo Hoppegarten sowie Ludwig Baumann (62 kg) und Steffen Scherping (+83 kg) vom ASK Vorwärts Frankfurt/O., welche in ihren Gewichtsklassen zu Titelehren kamen. Auch einige unserer jüngsten Jugendlichen setzten sich schon deutlich in Szene. So konnten besonders die Sportfreunde Schulze (43 kg - DDR-Meister), Thomas, Kendelbacher, Pekrul (alle SC Dynamo Hoppegarten), Quellmalz (47 kg - DDR-Meister SC Leipzig) und Mönke (ASK Vorwärts Frankfurt/O.) ihr gewachsenes Leistungsvermögen unter Beweis stellen. Weitere Titelehren konnten erringen: 53 kg 1. Glißmann (Post Schwerin) und 83 kg 1. Sternberg SC Leipzig.

Anfang April 1981 Tagung des EJU-Kongress in Wien; Neuer EM-Austragungsmodus in Arbeit/Felber bleibt EJU-Generalsekretär

Auf dem EJU-Kongress in Wien wurden einige Festlegungen getroffen, die wir hier mit teilen wollen. Als zweiter Vizeprä-sident wurde in Anwesenheit von 26 Mitgliedsverbänden (insgesamt 34) erneut Maurizio Genolini (Italien) gewählt. Auch Generalsekretär Felber (Schweiz) blieb mit einem Stimmenergebnis von 22:4 in seinem Amt. Festgelegt wurde ferner, daß dem anläßlich der WM in Maastricht stattfindenden außerordentlichen EJU-Kongress ein von einer in Wien gebildeten Kom-mission ausgearbeiteter neue EM-Austragungsmodus vorgelegt wird. Ziel ist: Verkürzung der Dauer von Europa-Meister-schaften. EJU bestätigte Termine/Rostock 1982 In Wien wurden auf dem EJU-Kongress die Termine der kommenden Wett-kampfjahre bestätigt. EM Männer: 1982 Rostock, 1983 Frankreich, 1984 Belgien, EM Frauen: 1982 Oslo, 1983 Genua, 1984 Pirmasens EM Junioren: 1981 San Marino, 1982 Bukarest. 04./05.April 1981 Internationales Senioren Judo-Turnier in Budva (Jugoslawien)  Gutes Abschneiden in Jugoslawien Am 04./05.März 1981 fanden im landschaftlich herrlich gelegenen Budva die Wettkämpfe um den „Jugoslawien-Cup“ statt. Eine Woche nach dem Potsdamer Turnier hatten die Sportler Grutza, Obschernitzki, Damaschke, Schulze, Rettig, Kasten und Pufahl noch einmal die Gelegenheit, ihr Leistungsvermögen zu testen. Mit vier Siegen durch 60 kg 1. Grutza (DDR), 78 kg 1. Damaschke (DDR), 86 kg 1. Schulze (DDR), 95 kg 1. Pufahl (DDR) und drei 3. Plätzen durch Rettig Schwer und Alle Kategorien und Kasten Alle Kategorien, schnitt unsere DDR-Aus-wahl gut ab. Dieses Ergebnis gilt es aber richtig einzuordnen, da die stärksten Judonationen Europas nicht anwesend waren. Neben den Gastgeber kämpften Judokas aus Ungarn, Algerien, Tunesien, Bulgarien, China und der DDR um den Sieg. Gespannt waren alle auf das Auftreten der chinesischen Sportler. Es kann eingeschätzt werden, daß sie noch sehr unerfahren im Kampfverhalten wirkten und Rückstände in der Physis und Technik nicht zu übersehen waren. Unseren Athleten kann man guten Einsatz bescheinigen. Bis zur EM gilt es besonders auf technisch-taktischem Gebiet weitere Fortschritte zu  erzielen, um dann den wesentlich höheren Anforderungen gerecht zu werden.

 04./05.April 1981 Offene Niederländische Meister-schaften der Senioren in Kerkrade

314 Judoka aus 16 Nationen trugen sich bei den „Offenen Niederländischen Meister-schaften“ am 04./05.April 1981 in die Startlisten ein. Der DJV der DDR nahm die Gelegenheit zum Anlass, jungen Nachwuchsathleten die Möglichkeit zu geben internationale Erfahrung zu sammeln. Man kann unseren Startern Hans-Herbert Luderer (65 kg), Bert Oettel und Peter Haeusner (beide 71 kg) sowie Henry Stöhr (+95 kg) bescheinigen, daß sie ihre Aufgabe gut gelöst haben. Es wurde im Poolsystem mit anschließender KO- und Hoffnungsrunde gekämpft. Einzelsieger wurden: 60 kg 1. Takahashi (Kanada), 65 kg 1. Farrow (Kanada), 3. Luderer (DDR), 71 kg 1. Hogysolymosi (Ungarn), 78 kg 1. Doherty (Kanada), 86 kg 1. Verhoeven (Niederlande), 95 kg 1. Numann (Niederlande) und über 95 kg 1. Stöhr (DDR).

04./05.April 1981 DEM der männlichen AK 16/17 in Meißen

144 Teilnehmer stellten sich dem Kampfgericht (für das stellvertretend Gerd Czaja als bester Unparteiischer mit einem Ehrengeschenk ausgezeichnet wurde) bei den DDR-Meisterschaften der Altersklasse 16/17 in der Meißener „Sporthalle der Freundschaft“. Am stärksten besetzt waren die Gewichtsklassen bis 68 kg und bis 75 kg mit je 23 Startern. Favorisiert waren die Medaillengewinner der Jugendwettkämpfe der Freundschaft 1980, von denen Borawski (SC Leipzig) Meister wurde; Broege (SC Dynamo Hoppegarten) und Lobenstein (SC Leipzig) errangen 2. Sowie Pink (SC Leipzig), Loll und Dommel (beide SC Dynamo) 3. Plätze, während von den Vorjahrsgewinnern lediglich Ehrich (ASK Frankfurt/O.) seinen Titel verteidigen konnte. Hatte der SC Dynamo im Vorjahr noch fünf Titel gewonnen, so gingen die Berliner diesmal leer aus. Es dominierte der ASK mit fünf Gold- zwei Silber- und einer Bronzemedaille vor dem SC Leipzig mit drei Titeln, einem Zweit- und zwei Drittplazierten. „Das war die größte Überraschung dieser Meisterschaften“, kommentierte der Nachwuchs-Verbandstrainer Frank-Michael Friedrich, „der SC Dynamo erlitt einen Qualitätsverlust in dieser Altersklasse. Das GesamtNiveau beinhaltete viel Licht und Schatten. Im Halb- finale und Finale war eine deutliche Leistungsverdichtung erkennbar. Es gab durchaus auch Delikatessen zu sehen!“ Als bester Techniker wurde Thomas Gegner vom ASK Frankfurt ausgezeichnet, der seine fünf Begegnungen mit 65 Wertungspunkten gewann und dabei sieben verschiedene Techniken anwan- dte (u.a. Shime-waza, Ude-Kwansetzu-Waza, Ko-Soto-Gake, Uchi-Mata, Seoi-Nage). Einzelsieger: 53 kg 1. Kalinowski (SC Leipzig), 57 kg 1. Sturm (ASK Frankfurt), 62 kg 1. Gegner (ASK Frankfurt), 68 kg 1. Münstermann (SC Leipzig), 75 kg 1. Reich (ASK Frankfurt), 83 kg 1. Ehrich (ASK Frankfurt), 90 kg 1. Borawski (SC Leipzig) und über 90 kg 1. Duda (ASK Frankfurt).

15.bis 17. Mai 1981 Europameisterschaften der Senioren in Debrecen (Ungarn); „Kalle“ Lehmann einziger Titelträger mit Ippon

Europas Judoka kennen seit dem 17. Mai 1981 acht neue Titelträger des Kontinents. Einen derartigen Wechsel hat es in den vergangenen zwanzig Jahren nicht gegeben. Als Favoritenstürze am laufenden Band kann man die EM von Debrecen bezeichnen. Von den gestarteten Olympiasiegern, Weltmeistern, Europameistern und Medaillengewinnern reichte es für einige, wie Nikolai Soloduchin (UdSSR), Detlef Ultsch (DDR), Felice Mariani (Italien) und Neil Adams (Großbritannien) nicht einmal zu einer Medaille. Junge Leute machten sich einen Namen und wer- den nun in aller Munde erwähnt. Freude im Lager der DDR über den Erfolg von Karl Heinz Lehmann (ASK Frankfurt/Oder). Es war der einzige Titelträger, der vorzeitig gewann. Dafür erhielt er den Ehrenpreis - eine Riesenvase aus Porzellan. In der Länderwertung behauptete wiederum die UdSSR die Spitze. Polen mit zwei Titelträger rückte an die zweite Stelle, und Bulgarien stellte erstmals in der EM-Geschi-chte einen Meister. Einzelsieger wurden: 60 kg 1. Dziemianiuk (Polen), 65 kg 1. Nikolae (Rumänien), 71 kg 1. Lehmann (DDR), 78 kg 1. Petrov (Bulgarien), 86 kg 1. Bodaweli (UdSSR), 95 kg 1. Vachon (Frankreich) 3. Rettig (DDR) +95 kg1.Weritschew (UdSSR) und Alle Kategorien 1. Reszko (Polen).

Mai 9. 1981 Tagung des DTSB-Bundesvorstandes in Berlin ; 9.Tagung des DTSB-Bundesvorstandes stellte anspruchsvolle Aufgaben zur Verwirklichung der Beschlüsse des X. Parteitages der SED

Ausgehend von den Beschlüssen des X. Parteitages der SED stellte der DTSB-Bundesvorstand auf seiner 9.Tagung wichtige Aufgaben für die weitere Entwicklung von Körperkultur und Sport. DTSB-Präsident Manfred Ewald orientierte die Organisation darauf, den bewährten Kurs der planmäßigen, kontinuierlichen und dynamischen Entwicklung von Körperkultur und Sport mit dem Schrittmaß der „Sportstafette X. Parteitag“ fortzusetzen. Massencharakter des Sports immer umfassender verwirklichen und Wirksamkeit sowie Ausstrahlung des DTSB erhöhen. Sport für Mitglieder der Sportorganisation auf ständig wachsendem Niveau organisieren. Vielfältige Bestätigungsmöglichkeiten für Bürger in Wohngebieten und für Werktätige in Betrieben anbieten. Basis des DTSB durch weitere Sportgemeinschaften, Sektionen, Allgemeine Sportgruppen, Mannschaften und Trainingsgruppen ausbauen.Massenwirksamen Sportarten wie Laufen, Wandern, Tischtennis, Volleyball, Handball und Federball besondere Achtung schenken. Weitere Kinder und Jugendliche für regelmäßigen Sport in Sportgemeinschaften gewinnen. Spartakiadebewegung qualitativ verbessern.

16./17. Mai 1981 Studentenmeisterschaften der Senioren und Frauen in Karl Marx Stadt; Studentenmeisterschaften 1981 Höhepunkt der akademischen Judoka

Am 16./17 Mai 1981 fanden in Karl Marx Stadt die XI. Meisterschaften der Studenten und die V. Meisterschaften der Studentinnen in einer Doppelveran- staltung statt. In der neuerbauten Sporthalle am Thüringer Weg begrüßte der Rektor der Technischen Hochschule, Genosse Prof. Weber, alle Offiziellen und Teilnehmer Den Eid der Sportler sprach Olaf Schmidt, Jugendeuropameister 1977 und Studentenmeister 1979. In den vorausgegangenen Gruppenaus- scheiden, an denen ca. 700 aktive Judosportlerinnen und –Sportler teilnahmen, qualifizierten sich für Karl Marx Stadt je 72 Frauen und Männer. Die End- kampfteilnehmer kamen aus 46 Bildungseinrichtungen unserer Republik. Die Graduierungen gingen vom V. Kyu bis hoch zum 3. Dan. Hier die Einzelergeb- nisse der Senioren: 60 kg 1. Olaf Schmidt (DHFK Leipzig), 65 kg 1. Thomas Jäger (HSG Humb. Uni Berlin), 71 kg 1. Ulrich Knolle (MLU Halle), 78 kg 1. Holger Schreiber (KMU Leipzig), 86 kg 1. Lutz Enderlein (KMU Leipzig) und über 86 kg 1. Matthias Lorenz, (TH Karl Marx Stadt). Hier die Einzelergebnisse der Frauen: Auf Grund zu geringer Teilnehmerzahl wurde die Gewichtsklasse 48 kg nicht ausgekämpft. 52 kg 1. Dörte Bethge (Uni Rostock), 56 kg 1. Kirstin Elsner (Uni Greifswald), 61 kg 1. Silke Mothes Med. FS Schwerin), 66 kg 1. Manuela Kremer (Uni Rostock), 72 kg 1. Ann-Kathrin Zuckschwerdt (HSG Humb. Uni Berlin) und über 72 kg 1. Ines Findeklee, (ICH Zittau).

Zweite Hälfte Mai 1981 Judoturnier zu Ehren „Jose Ramon Rodriguez in Camaguey; Kubaner dominierten auf heimischen Matten mit fünf Klassensiegen

Mit 86 Aktiven aus neun Ländern fand auch das Jubiläumsturnier „Jose Ramon Rodriguez“ in Camaguey wieder eine sehr gute Besetzung. Neben 43 kubanischen Judoka, die letztlich mit fünf Siegen die erfolgreichste Mannschaft stellten, fehlten in den Starterlisten ebenso bekannte ausländische Judoka nicht. „Ob der Belgier Robert van de Walle, Olympiasieger Angelo Parisi aus Frankreich und dessen Landsleute Danelli, Maurel und Sanches, sie alle prägten das gute Niveau dieser Veran-staltung mit“, resümierte dann auch der Leipziger Trainer Norbert Littkopf. Er war mit dem Abschneiden seiner Aktiven in Kuba insgesamt nicht zufrieden. Lediglich der 25jährige Matthias Schulz errang mit einem dritten Rang im Schwergewicht und einen zweiten in der All-Kategorie Achtungserfolge. Insbesondere in der Open Klasse zeigte er sich von seiner besten Seite. Bereits im Pool ließ der 130 kg schwere Matthias sich nicht von Namen wie van de Walle und Salinas (Kuba) schrek-ken und setzte sich sicher durch. Erst im Finale war dann der Belgier cleverer Sieger. Einzelsieger wurden: 60 kg 1. Rodriguez (Kuba), 65 kg 1. Tuero (Kuba), 71 kg 1. Pietri (Frankreich), 78 kg 1. Ferrer (Kuba), 86 kg 1. Azcuy (Kuba), 95 kg 1. Gomez (Kuba), +95 kg 1. Schabonowitsch (UdSSR) 3. Schulz (DDR) und Alle Kategorien 1. Van de Walle (Belgien) 2. Schulz (DDR). 27.Juni 1981 11.Tagung des Präsidium des DJV der DDR in Leipzig

„KOMMUNIQUE“

Am 27. Juni 1981 trat das Präsidium des DJV der DDR im Leipziger Hotel „International“ zu seiner 11.Tagung gemäß Arbeitsplan zusammen.

Nach der Beschlusskontrolle durch den Präsidenten, Sportfreund Gerhard Grafe, erstattete Vizepräsident Heinz Kempa den Bericht des Büros des Präsidiums für den Zeitraum vom 25. Januar bis 27.Juni 1981. Sportfreund Gerhard Grafe wertete die 9. Tagung des Bundesvorstandes des DTSB der DDR aus und erläu- terte die weiteren Aufgaben des DTSB der DDR nach dem X. Parteitag der SED. In der Diskussion dazu sprachen sechs Sportfreunde. Bericht zum Stand der Vorbereitung der VIII. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR umfasste die Information über die Bezirksgruppenkämpfen durch die beauftragten Präsidiums- mitglieder sowie den Bericht durch den Leiter des Wettkampf-büros. Sportfreund Heinz Klein. Der Vorsitzende der Kinder- und Jugendsportkommission, Sport- Sportfreund Frank-Michael Friedrich erläuterte eine Vorlage zur Veränderung des Wettkampfsystems im DJV der DDR. Anschließend gab der Vorsitzende der Kommission Klassifizierung, Ehrung und Auszeichnung, Sportfreund Hans-Rüdiger Gach, einen Bericht zum Stand der Erarbeitung der Klassifizierungs- ordnung des DJV der DDR. Sportfreund Dr. Heinz Otto berichtete über den Stand der Überarbeitung des Wettbewerbs. Sportsfreundin Antje Schlote erläuterte eine Vorlage der Frauenkommission zur Durchführung von Ranglistenturnieren, die vom Präsidium bestätigt wurde.

11./12.Juli 1981 DEM der Senioren in Gera; Vom 11. zum 12.Juli 1981 fanden in der Erwin Panndorf Halle in Gera die Senioren Meisterschaften der DDR statt.

Wer wird für die nicht mehr aktiven Titelverteidiger Arndt, Krüger, Karl und Lorenz mit ansprechenden Leistungen in die Bresche springen? Können Nach- wuchstalente in Medaillenregionen vorstoßen? Fazit: Die Titelkämpfe 1981 sahen keinen Sieger des Vorjahres wieder auf dem goldenen Medaillenplatz. Nach Beendigung der leistungssportlichen Laufbahn  von den oben genannten musste der Nachwuchs, versuchen, diese Lücken zu schließen. Es gibt in allen Gewichtsklassen erfreuliche Ansätze in dieser Richtung, wobei mehr Mut zum Risiko für die Zukunft vonnöten sein wird. Die Leistungen der WM-Kandi- daten sind unter dem Blickwinkel des Höhepunktes im September zu betrachten, wo das Formhoch erreicht werden soll. Einzelsieger: 60 kg 1. Hölpert (SC Leipzig), 65 kg 1. Reißmann (ASK Frankfurt/O.), 71 kg 1. Lehmann (ASK Frankfurt/O.), 78 kg 1. Baltsch (SC Leipzig), 86 kg 1. Ultsch (SC Dynamo), 95 kg 1. Frömme (ASK Frankfurt/O.), +95 kg 1. Olhorn (SC Dynamo) und Alle Kategorien 1. Stöhr (SC Dynamo).

  • 21.bis 26.Juli 1981 DDR-Kinder- und Jugendspartakiade in Berlin; Berlin gewann Bezirkswertung - Frankfurt/Oder und Leipzig mit beträchtlichem Punktzuwachs Spartakiade - ein Erlebnis, das keiner vergisst.

    Vom 21. - 26.07.1981 fand in Berlin, Adlershof die Kinder- und Jugendspartakiade statt. Aktive, Funktionäre, Organisatoren und auch die Gäste waren sich nach der Spartakiade alle einig: auch die VIII. Kinder- und Jugendspartakiade 1981 in Berlin war ein Erlebnis, das keiner vergessen wird.. Der Madaillen- gewinner denkt genauso an die Tage zurück wie jener, dessen Erwartungen nicht in Erfüllung gegangen sind. Insgesamt hat sich gezeigt, daß in sportlicher Hinsicht ein weiterer Fortschritt zu verzeichnen war, der analysiert, natürlich unterschiedlich ausfällt und Anlass gibt, in den Sektionen, Gemeinschaften, Kreis- und Bezirksfachausschüsse die Resultate von Berlin kritisch auszuwerten. Berlin gewann erneut die Bezirkswertung (143), büßte jedoch gegenüber 1979 im Jugendbereich (14/17) beträchtlich an Punkten ein, die sich vor allem Frankfurt/Oder (125) und Leipzig (110) holten. Der Oderbezirk trumpfte in der AK 16/17 (sechsmal Gold) auf, Leipzig verzeichnete in der AK 13 einen Zuwachs von 22 Punkten. Die insgesamt 27 Goldmedaillen wanderten in acht Bezirke (1979 in sechs). Ein Bezirk ging völlig leer aus. Neubrandenburg gelang kein Punktgewinn (1979 noch 11), dagegen schob sich Karl Marx-Stadt vom 14. Auf den 9. Rang in der Bezirkswertung, auch Magdeburg unterstrich einen Aufwärtstrend. Zum Schluß der

    Ausführungen gebührt den Organisatoren unter der Leitung des Wettkampfbürochefs Heinz Klein, den Kampfrichtern und den Gastgebern vom Wachregiment „Felix Dzierzynski“ ein großes Dankeschön für unermüdliche Arbeit. Einzelsieger AK 13 männlich: 35 kg 1. Eisel (TSG Rodewisch), 37,5 kg 1. Schöer (ASG Strausberg), 40 kg 1. Richter (HSG DHFK Leipzig), 45 kg 1. Hartl (Rotation Berlin), 50 kg 1. Naumann (Dynamo Brandenburg), 55 kg 1. Schönhoff (Post Schwerin), 60 kg 1. Guttzeit (Dynamo Weimar), 65 kg 1. Gödikmeier (Stahl Riesa), 70 kg 1. Müller, H. (Dynamo Brandenburg) und +70 kg 1. Müller, J. (HSG DHFK Leipzig). Einzelsieger AK 14/15 männlich: 43 kg 1. Franke (SC Dynamo), 47 kg 1. Quellmalz (SC Leipzig), 53 kg 1. Glißmann (Post Schwerin), 57 kg 1. Klöpfel (SC Dynamo), 62 kg 1.Baumann (ASK Frankfurt), 68 kg 1. Mannewitz (SC Dynamo), 75 kg 1. Schade (SC Dynamo), 83 kg 1. Schmäu (SC Dynamo) und über 83 kg 1. Scherping (ASK Frankfurt/ Oder). Einzelsieger AK 16/17 männlich: 53 kg 1. Hölpert (SC Leipzig), 57 kg 1. Sturm (ASK Frankfurt), 62 kg 1.Paluschek (ASK Frankfurt), 68 kg 1. Oehmingen (SC Dynamo), 75 kg 1. Reich (ASK

    Frankfurt), 83 kg 1.Ehrich (ASK Frankfurt), 90 kg 1. Kreis (ASK Frankfurt) und über 90 kg 1. Duda (ASK Frankfurt). Inter- view mit „Henry Hempel“ (Auswahlverbandstrainer der Senioren) Präzise Technik ist gefragt Gradmesser der Aktiven des DJV der DDR ist und bleibt ihr Abschneiden bei internationalen Meisterschaften und Turnieren. Bis es zu einem Einsatz dafür kommt, müssen jedoch zu Hause die entsprechenden Leistung-en unter Beweis gestellt werden. So ist in jedem Jahr ein nationaler Höhepunkt jene Veranstaltung, bei der es um DDR-Meisterehren geht. Nach den Titelkämpfen 1981 in Gera unterhielt sich  HARTMUT MOHEIT mit dem Auswahlverbands-Trainer der Senioren Henry Hempel über ein paar Aspekte nach den EM und vor der WM. Welche Erwartungen verknüpfen Sie mit den Geraer Titelkämpfen in diesem bedeutsamen Jahr? Das insgesamt nicht sehr gute Abschneiden bei den EM in Debrecen sollte durch überdurchschnittliche Leistungen unserer Asse etwas korrigiert werden. Vor allem erwartete ich von ihnen eine bessere taktische Gestaltung der Kämpfe. Konnten Sie in dieser Beziehung in Gera ein positives Ergebnis

    resümieren? Nicht restlos, wenn ich nur an die Finalkämpfe des ersten Tages in den Kategorien 78 kg, 86 kg, 95 kg und über 95 kg denke. Bis dahin gab es recht Ordentliches zu sehen. Doch in den Finals fehlte es an technischer Präzision und auch an Risiko. Sicher galt Ihr Interesse nicht zuletzt dem Nachwuchs. Gab es da Aktive, die Ihnen besonders auffie-len? Ja, beispielsweise lieferte der 17jährige Axel Broege einen hervorragenden Finalkampf, konnte sich Matthias Obschernitzki steigern, forderte Roland Borawski den Favoriten Detlef Ultsch und so ließe sich diese Kette fortsetzen. Es gab schon einiges Erfreuliches zu registrieren. Gab es für Sie auch ausgesprochene Überraschungen zu registrieren? Der Sieg von Frank Fröm-me im Halbschwergewicht war eine, denn ich hätte doch mehr mit Ulf Rettig gerechnet. Welche Entwicklungsrichtungen gilt es bereits im Hinblick auf die WM im September aber auch darüber hinaus im Training zu beachten? Technik ist gefragt. Die Kämpfe werden technisch vielseitiger und noch kampfbetonter werden. Aus diesem Grunde gilt der Ausprägung technischer Fertigkeiten das Primat.


    81.IOC-Session: Günter Heinze IOC-Mitglied für die DDR

    Das neue Mitglied des IOC für die DDR, Günther Heinze, wurde am 26. Juli 1923 in Dresden geboren. Der gelernte Ma-schinenschlosser absolvierte Studien als Diplomsportlehrer und als Diplomstaatswissenschaftler. Seit Anfang 1949 ist Günther Heinze in leitenden Funktionen auf dem Gebiet des Sports tätig, so als Vorsitzender des damaligen Kreissport-ausschusses Dresden, als Abteilungsleiter bzw. als Stellvertretender des Vorsitzenden im Staatlichen Komitee für Körper-kultur und Sport sowie seit dessen Gründung im Jahre 1957 als Vizepräsident des DTSB der DDR. Von 1952 bis 1970 war der führende Sportfunk- tionär Präsidiumsmitglied bzw. Präsident des Deutschen Basketballverbandes der DDR, seit 1970 gehört er dem Präsidium des Deutschen Sportverbandes Volleyball der DDR an. Von 1959 bis 1972 fungierte Günther Heinze als Vizepräsident des NOK der DDR, seit 1973bis 1980 arbeitete er in der Kommission Olympische Solidarität des IOC.

    03.bis 06.September 1981 12. Weltmeisterschaft der Senioren in Maastricht; 22 Medaillen von 32 blieben in Europa/Zweimal Bronze für die DDR - mehr war drin

    Die Welttitelkämpfe, die vom 3. bis 6. September in der Euro-Hall von Maastricht vor täglich 3 000 Zuschauern stattfanden, sind Geschichte. Sie sollten aber immer wieder aus dem Archiv hervorgeholt werden, weil sie für die Zukunft wichtige Auf-schlüsse geben, auf die wir noch zu sprechen kommen und zu denen Verbandstrainer Henry Hempel sich nach der WM in einer ersten Einschätzung geäußert hat. Die Ergebnisse sind aus der Tagespresse bekannt. Zusammengefasst sieht das so aus: Von den 32 möglichen Medaillen gingen 22 an Europa (1979: 21). Von den 50 teilnehmenden Ländern trugen sich 16 in die Liste der Medaillengewinner ein (1979: 14). Fünf Länder stellten die Weltmeister (1979: 4), wobei sich Großbritannien und Südkorea erstmals mit Gold schmücken konnten. Bei den Welttiteln gewann jedoch Asien gegen Europa mit 5:3 (1979: 4:4), wenngleich Japan nur drei Weltmeister feierte (1979: 4). Yasuhiro, Yamashita wurde nämlich als erster seines Landes Doppelmeister (Schwer und Alle Kategorien). Dieser Mann beherrscht das Judo nach allen Regeln der Kunst. An seinem Können kann sich jeder messen, der einmal ein ganz Großer werden will. Technisch brillant, körperlich zwar bullig, aber beweglich wie ein Kater, taktisch meisterlich und souverän. Er brauchte nicht einmal die volle Kampfzeit, um in beiden Klassen zu gewinnen. Mehr als zwei Drittel seiner Kämpfe entschied er am Boden, entweder mit einer Festhalte oder mit einer Würge. Zwei Medaillen gewann auch der belgische Olympiasieger Robert van der Walle, im Halbschwergewicht Silber, in der Open-Klasse Bronze. Damit konnte sich Belgien in der Länderwertung vor der DDR Platzieren, die mit sechs Aktiven zweimal Bronze erkämpfte. So gesehen blieben unsere Judoka unter den Erwartungen. Einzelsieger: 60 kg 1. Yasuhiko (Japan), 65 kg 1. Kashiwazaki (Japan), 71 kg 1. Chong-Hak Park (Süd Korea) 3. Lehmann (DDR), 78 kg 1. Adams (Großbritannien), 86 kg 1. Tchoullouyan (Frankreich) 3. Ultsch (DDR), 95 kg 1. Chubuluri (UdSSR) (UdSSR), 5. Rettig (DDR), +95 kg 1. Yamashita (Japan) 5. Olhorn (DDR) und Alle Kategorien 1. Yamashita (Japan).

    1.September 1981 Kongress der IJF

    Am 1.September 1981 fand der Ordentliche Kongress der Internationalen Judo-Föderation in Maastricht/ Niederlande statt. Die Bedeutung dieses Kongresses bestand insbesondere darin und darauf verwies auch der Präsident, Dr. S. Matsumae, indem drei bisherige Mitglieder des Vorstandes, Generalsekretär Heinz Kempa, Schatzmeister Raymond Delforge, Stellvertretender Sportdirektor Jacobus Nauwelaerts de Age, sich zur planmäßig stattfindenden Wahl ihrer Funktion erneut zur Kandidatur stellten und mit der erstmaligen Wahl des Vorsitzenden der Kommission Bildung und Verbreitung des Judo (neugebildete Kommission der IJF gemäß Beschluß des außerordentlichen IJF Kongresses 1980/Moskau) ein weiteres Vorstandsmitglied gewählt wurde. Die Wahl des bisherigen Generalsekretärs, Heinz Kempa/DDR, (es lag keine weitere Kandidatur vor) erfolgte mit starkem Beifall aller Delegierten des Kongresses. Damit wurde zugleich seine bisher erfolgreich geleistete Arbeit als Generalsekretär der IJF gewürdigt und ihm das Vertrauen für vier weitere Jahre ausgesprochen. Das Präsidium des DJV der DDR übermittelt von dieser Stelle aus nochmals die allerherzlichsten Glückwünsche an unseren Sportfreund Heinz Kempa zu seiner erfolgreichen Wiederwahl, der auch nach wie vor als Vizepräsident des DJV der DDR erfolgreich tätig ist. Als neuer Schatzmeister wurde Herr Wellington Rodriguez de Leon/Uruguay gewählt. Herr Raymond Delforge/Belgien, der über 25 Jahre in dieser Funktion wirksam war, wurde nicht wieder gewählt. Nachdem der Präsident Dr. Matsumae, die vorbildlich geleistete von Raymond Delforge in der IJF gewürdigt hatte, wählte der Kongress (per Akklamation) Herrn Delforge zum Ehrenmitglied der IJF. Mit der erfolgreichen Wiederwahl von Herrn Jacobus Nauwelaerts de Age zum Stellvertretenden Sport- direktor der IJF wurden zugleich auch seine bisherigen geleisteten Aktivitäten in dieser Funktion vorbehaltlos vom Kongress anerkannt. Herr Ahmed Hifri/Algerien, der ebenfalls kandidierte, begründete in einem Antrag die Zurücknahme seiner Kandidatur. Zu Vorsitzenden der Kommission Bildung und Verbreitung des Judo und damit zugleich Mitglied des Vorstandes der IJF wurde mit überwiegender Mehrheit Herr Pascal Juan Olmos Navarro/Spanien gewählt. Im weiteren Verlauf des Kongresses wurden weiterhin die Neufassung des Sport- und Organisationskodex, die Modifikation der Statuten und die Geschäftsordnung der Internationalen Judo-Föderation bestätigt und die Durchführung der WM der Senioren 1983 in Moskau und 1985 in Tokio beschlossen. Der Kongress stimmte zugleich dem Antrag der Französischen Judo-Föderation zu, die Frauenweltmeisterschaften 1982 in Paris durchzuführen.                 Gerhard Grafe

    26./27.September 1981 DEM der männlichen Junioren in Weimar Spartakiadesiegern setzten sich durch Die DDR-Meister-schaften der Junioren 1981 wurden in Weimar ausgetragen.

    Für die vorbildliche Organisation und Betreuung sei an dieser Stelle nochmals den Verantwortlichen des BFA gedankt. In der 55 kg-Klasse setzten sich wie erwartet die Favoriten Sturm (ASK), Zieger (SC Dynamo) und Hölpert (SC Leipzig) durch. Am Ende gab es eine Wiederholung des Spartakiade finales zwischen Sturm und Zieger. Hier ließ Sturm von Beginn an keinen Zweifel darüber aufkommen, wer den Titel in der neu eingeführten Gewichtsklasse gewinnen wird. In Abwesenheit von Axel Broege (SC Dynamo) war lange Zeit die Vergabe des Titels in der 60 kg-Klasse offen. Am Ende setzte sich mit klaren Leistungen Carlin (SC Dynamo) durch. In der 65 kg-Klasse setzten sich wie erwartet Darr (SC Dynamo) und Paluschek (ASK) durch. Sportfreund Darr hatte im Pool allerdings Schwie-rigkeiten. So musste er eine klare Niederlage gegen den beherzt kämpfenden Rodewischer Veit Weber einstecken. Die Mitfavoriten Kunze (SC Dynamo), Gegner (ASK) und Hillebrecht (SC Leipzig) konnten nicht so recht überzeugen. Im Finale setzte sich Darr eindeutig gegenüber Paluschek durch, der mit seiner taktischen Konzeption nicht zum Zuge kam. Über-raschungen gab es in der 71 kg-Klasse. Der haushohe Favorit Haeusner vom SC Dynamo kam nicht zum Zuge. So gab es ein Finale zwischen Münstermann (SC Leipzig) und dem jungen ASK-Judoka Richter, welches ersterer für sich entschied. Dominierend in der 78 kg-Klasse die ASK-Judoka Ehrich und Reich. Überraschend die schwache Leistung von Pink(SC Leipzig). Nachdem Ehrich und Reich bereits im Pool im ersten Kampf aufeinandertrafen, setzten sich danach beide mit klaren Leistungen durch und standen sich im Finale erneut gegenüber. Ehrich behielt die Übersicht und erreichte einen Ipponsiegen. In der 86 kg-Klasse kam es zur Wiederholung des Spartakiade finales von Berlin. Borawski konnte sich für die Niederlage von Berlin revanchieren. Im 95 kg-Limit hatte Brandt (SC Dynamo) als einziger Klubsportler, trotz langer Verletzungspause, keine Mühe den Titel zu erkämpfen. In der schwersten Gewichtsklasse konnte kein Klub einen Starter stellen!! Somit kämpften hier die BSG-Vertreter hart um den Titelgewinn. Mit drei Punktsiegen setzte sich eindeutig Zeidler von der TSG Rodewisch durch.

    03./04.Oktober 1981 Internationales Junioren Turnier in Kecskemet; Borawski überzeugtein Ungarn

    Auf Einladung des ungarischen Judo-Verbandes nahm eine Juniorenauswahl des DJV der DDR an dem Internationalen Juniorenturnier von Kecskemet vom 3.-4.Oktober 1981 teil. Unsere Junioren trafen dabei auf Kämpfer folgender Länder: UdSSR, Polen, Bulgarien, Rumänien, BRD, Österreich und Ungarn. Dieses Turnier diente der Vorbereitung auf die diesjährige EM der Junioren und gab deshalb einige Aufschlüsse über den momentanen Leistungsstand unserer Junioren und auf die noch zu realisierenden Aufgaben. Hier die Einzelsieger: Buijko (Ung. VR) 3. Broege (DDR), 65 kg 1. Seidl (Ung. VR), 71 kg 1. Gogolauri (UdSSR) 3. Haeusner (DDR), 78 kg 1. Fogarashi (Ung. VR), 86 kg 1. Borawski 3. Kreis (beide DDR), 95 kg 1. Oltei (Rumänien), 3. Brandt (DDR) und über 95 kg 1. Zintchenko (UdSSR). 03./04.Oktober 1981 X. Internationales Ostseeturnier in Rostock Jubiläumsturnier mit Rekordbeteiligung

    Am 3./4.Oktober 1981 veranstaltete die HSG Rostock das traditionelle Ostseeturnier für Frauen und weibliche Jugend. Die zehnte Auflage dieses Turniers sah 280 Aktive aus 32 Sportgemeinschaften am Start

    Vertreten waren 14 Bezirke unserer Republik. Als Gast aus der CSSR nahm die Sportge- meinschaft TJ Turnov teil. Für die Qualität des Turniers spricht die Teilnahme von 15 DDR-Meisterinnen der Frauen und  weiblichen Jugend. Am ersten Tag wurde traditionell das Mann-schaftspokalturnier durchgeführt. Um die Wanderpokale kämpften 20 Jugend- und 13 Frauenmannschaften. Bei den Jugendlichen gab es auf den ersten Plätzen fast das gleiche Bild wie im vergangenen Jahr. Im Finale standen sich die erste Mannschaft des Gastgebers (nach Siegen über Köthen, Pankow, Luftfahrt Berlin, Dynamo Schwerin, Erfurt und Rostock II) und der Pokalverteidiger Rotation Berlin (nach Siegen über Rostock III, Jena, Salzwedel, Schwerin und Dresden) gegenüber. Nach dramatischem Kampf stand es am Ende 3:3 (23:23). Die Wiederholung des unentschiedenen Kampfes in der 60 kg-Klasse ergab einen knappen 5:0 Sieg von Anette Voigt (Rostock) gegen die DDR-Meisterin Andrea Skiba (Berlin). Damit gab es nach zweijährigen Berliner Erfolgen wieder einen Rostocker Sieg. Bei den Frauen ging es um einen neuen Pokal, nachdem die SG Dynamo Brandenburg den letzten nach drei Erfolgen endgültig gewonnen hatte. Im Finale standen sich dann die erste Mannschaft der HSG Rostock und Rotation Berlin gegenüber. Mit einem knappen 4:3 Sieg revanchierte sich Rota-tion Berlin für die im Pool erlittene Niederlage und konnte erstmals den Frauenpokal gewinnen. Beim Einzelturnier setzten sich nach teilweise dramatischen Kämpfen überwiegend die routinierten Kämpferinnen durch. In der AK 14/15 konnten die Ribnitzerinnen Nischwitz und Ahrens ihren Siegeszug bei der Jugend fortsetzen. Favoritensiege gab es ausschließlich in der AK 16/17. Sehr gute Beteiligung in den Gewichtsklassen der Frauen. Am leistungsstärksten die 56- und 66-kg-Klasse. In der letzteren gab es ein erfolgreiches Comeback für Irina Marzok-Will. Am erfolgreichsten war die BSG Rotation Berlin mit vier Einzelsiegen vor der HSG Rostock mit drei Siegen.

    10./11.Oktober 1981 Internationales Senioren Mannschaftsturnier in Berlin; Junge Gäste behielten die Oberhand

    Mannschaften aus vier Ländern hatten sich die Hoppegartener Dynamo-Judoka zu ihrem 3. Internationalen Turnier in die Dynamo-Sporthalle Berlin einge- laden: Dynamoauswahl der UdSSR, Dynamo Brasov und Dynamo Bukarest (Rumänien), Dozsa Ujbest (Ungarn) sowie Lewski/Spartak Sofia (Bulgarien). „Wir und auch die anderen Vertretungen nutzten dieses Turnier, um vor allem jungen Athleten zusätzliche Kampfmöglichkeiten zu bieten“, meinte Hoppegartener Trainer Dietmar Hötger. Und so schickte er zum Mannschaftsvergleich mit Frank Kökeritz, Jürgen Möller, Matthias Obschernitzki, Lutz Kunze, Rene Dama- schke, Dietmar Brandt und Henry Stöhr eine Vertretung auf die Matten, in der neben routinierten Kämpfern auch Junioren aufgeboten waren. Den größten Widerstand leistete erwartungsgemäß die Dynamoauswahl der UdSSR um Halbschwergewichtler Alexander Shurow, zweimaliger Europameister und in diesem Jahr auch Landesmeister bei den „Großen“. Die DDR-Aktiven trafen sowohl im Vorkampf als auch im Finale auf die sowjetischen Judoka. 6:1 und 5:2 lautete das Siegerresultat. „Eine gute Leistung unserer Mannschaft“, lobte dann auch Cheftrainer Eberhard Barth. Im Treffen um Platz 3 standen sich Brasov und Ujpest gegenüber. Die Rumänen behielten dabei knapp mit 4:3 Punkten die Oberhand. Wir stellen vor: Im Jahr 1981 Georg Lücke - Trainer an Elbe und Oder „Seit mehr als 30 Jahren ein Herz für die Jugend“ Zu den zahlreichen Helfern des DDR-Judo-Sports gehört seit über 30 Jahren: Georg Lücke, der 52jährige Bezirks Trainer von Magdeburg. Wo „Schorsch“ wirkt ist Stimmung. Niemand wird das bestreiten,

    auch er selbst nicht. „Mein Leben ist und bleibt der Judosport. Das war 1949 schon so und hat sich nicht geändert. Ich weiß, daß ich manchmal mit meinem Temperament überschäume, aber mir geht es darum, daß meine Schützlinge in jedem Kampf mit Herz und Verstand dabei sind, alles geben. Denn sonst kann man weder im Sport noch im Leben bestehen“. Und Schützlinge hat er genügend gehabt. Helmut Howiller, der zweimalige Europameister, Karl-Heinz Deblitz (beide heute Trainer), der einstige Junioren-EM-Dritte Bernd Hecht (Übungsleiter in Strausberg), Wolfgang Micka (SC Dynamo Hoppegarten) Dieter Heinke (Jugend EM-Zweiter 1970) stammen aus der Zeit vor 1970, als er bei Motor Magdeburg-Süd/Ost und als Bezirkstrainer wirkte, bevor er an die Oder zum ASK Frankfurt/Oder zog. Dort betreute der Verdiente Meister des Sports an der KJS u. a. Bernd Knitter (Jugend-EM), Torsten Reißmann und Karl-Heinz Lehmann (beide heute Senioren-EM), und er war bis Ende 1978 auch für die Belange des Bezirkes verantwortlich. Mit Stolz spricht Georg Lücke von den zehn Mannschaftsgoldmedaillen der Jugend (neunmal Magdeburg/ einmal Frankfurt/O.), vom Gewinn des ersten Pionierpokals (1961), von der Spitzenposition Magdeburgs zur ersten Spartakiade und von der Tatsache, daß einige Schützlinge heute wie er als Trainer arbeiten. „Unter den Kindern und Jugendlichen fühle ich mich am wohlsten. Deshalb zog es mich nach meinem Wechsel von Frankfurt nach Magdeburg vor drei Jahren auch wieder zu den Jungs. Mich wurmte zudem, daß der Bezirk im Nachwucchsbereich so abrutschte“, sagte Georg Lücke. Acht Jahre, genau die Zeit, die er an der Oder tätig gewesen war, gab es in Magdeburg keinen

    Bezirkstrainer. Auch an der einheitlichen Leitung und Führung des Judosports soll es gemangelt haben. Mit dem alten und neuen Bezirkstrainer zogen neue Impulse ein. Das Wettkampfsystem wurde verändert, für die Jugend erhöhten sich die Turniere. Es entstanden Kreisfachausschüssen, wurden Kreismeisterschaften und Qualifikationsturniere eingeführt, und es entstand ein Veranstaltungsplan des BFA. Die Erfolge  blieben nicht aus. Viermal Bronze und zweimal fünfte Plätze im Jugendbereich waren 1981 zur Spartakiade schon eine wesentliche Steigerung gegenüber 1979. „Aber das ist nur eine Zwischenstation“, sagte Georg Lücke, „wir haben im Bezirk mehr Potenzen und wollen diese auch zum Tragen bringen. Neben der Förderung von Talenten und ihre Delegierung zum Leistungszentrum wollen wir auch sonst für Stimmung auf den Judomatten des Bezirkes sorgen. An den Erfolgen des DDR-Judo-Sports sollten alle Bezirke Anteil haben. Magdeburg will sich dafür engagieren“, unterstrich der Bezirkstrainer, der alle DDR-Spartakiaden mitmachte und auch mit dafür sorgte, daß die Männer von Motor Magdeburg Süd/Ost 1980 bei der Bestenermittlung Bronze gewinnen konnten.


    30.Oktober bis 01.November 1981 EM der Junioren in San-Marino (Italien); San Marino Keine Enttäuschung „Dietmar Brandt Europameister“

    In San Marino, der ältesten Republik der Welt, fanden vom 30. Oktober bis 01.November 1981 die EM der Junioren des Jahrganges 1964-1962 statt. San Marino, ein Zwerkstaat in Italien, in der Nähe von Rimini, war ein ausgezeichneter Gastgeber. Die Hauptstadt San Marino breitet sich malerisch auf dem Gipfel des Monte Titanus (/49 m) aus und bietet mit seinen Türmen, engen Gassen und für den Tourismus attraktiven Geschäftsstraßen ein einmaliges Erlebnis.

    Quellenverzeichnis: Mitteilungsblatt des DJV 11/81


    Wir stellen vor: Seit mehr als 30 Jahren ein Herz für die Jugend: Georg Lücke – Trainer an Elbe und Oder

    Magdeburgs Spartakiadekämpfer Nach Abstinenz Im Aufwind


    Zu den zahlreichen Helfern des DDR-Judosports gehört er seit über 30 Jahren: „Georg Lücke“, der 52jährige Bezirkstrainer von Magdeburg. Wo „Schorsch“ wirkt ist Stimmung. Niemand wird das bestreiten, auch Er selbst nicht. „Mein Leben ist und bleibt der Judosport. Das war 1949 schon so und hat sich nicht geändert. Ich weiß, daß ich manchmal mit meinem Temperament überschäumte, aber mir geht es darum, daß meine Schützlinge in jedem Kampf mit Herz und Verstand dabei sind, alles geben. Denn sonst kann man weder im Sport noch im Leben bestehen.“ Und Schützlinge hat er genügend gehabt. Helmut Howiller, der zweimalige Europameister, Karl Heinz Deblitz (beide heute Trainer), der einstige Junioren EM Dritte Bernd Hecht (Übungsleiter in Strausberg), Wolfgang Micka (SC Dynamo Hoppegarten) und Dieter Heinke (Jugend-EM-Zweiter 1970) stammen aus der Zeit vor 1970, als er bei Motor Süd-Ost und als Bezirkstrainer wirkte, bevor er an die Oder zum ASK Frankfurt/o zog. Dort betreute der Verdiente Meister des Sports an der KJS u. a. Bernd Knitter (Jugend-Europameister), Torsten Reißmann und Karl Heinz Lehmann (beide heute Senioren-Europameister), und er war bis Ende 1978 auch für die Belange des Bezirkes verantwortlich. Mit Stolz spricht Georg Lücke von den zehn Mannschaftsmeisterschafts-Gold-Medaillen der Jugend (neunmal Magde-burg/einmal Frankfurt/o.), vom Gewinn des ersten Pionierpokals (1961), von der Spitzenposition Magdeburgs zur ersten Spartakiade und von der Tatsache, daß einige seiner Schützlinge heute wie er als Trainer arbeiten. „Unter den Kindern und Jugendlichen fühle ich mich am wohlsten. Deshalb zog es mich nach meinen Wechsel von Frankfurt/o nach Magdeburg vor drei Jahren auch wieder zu den Jungs. Mich wurmte zudem, daß der Bezirk im Nachwuchsbereich so abrutschte“, sagte Georg Lücke. Acht Jahre, genau die Zeit, die er an der Oder tätig gewesen war, gab es in Magdeburg keinen Bezirkstrainer. Auch an der einheitlichen Leitung und Führung des Judosports soll es gemangelt haben. Mit dem alten und neuen Bezirks-Trainer zogen neue Impulse ein. Das Wettkampfsystem wurde geändert, für die Jugend erhöhten sich die Turniere. Es ent-standen Kreisfachausschüsse, wurden Kreismeisterschaften und Qualifikationsturniere eingeführt, und es entstand ein Ver-anstaltungsplan des BFA. Die Erfolge blieben nicht aus. Viermal Bronze und zwei fünfte Plätze im Jugendbereich waren 1981 zur Spartakiade schon eine wesentliche Steigerung gegenüber 1979“. Aber das ist nur eine Zwischenstation“, sagte Georg Lücke, „wir haben im Bezirk mehr Potenzen und wollen diese auch zum Tragen bringen. Neben der Förderung von Talenten und ihre Delegierung zum Leistungszentrum wollen wir auch sonst für Stimmung auf den Judomatten des Bezirkes sorgen. An den Erfolgen des DDR-Judosports sollten alle Bezirke Anteil haben. Magdeburg will sich dafür engagieren“, unterstrich der Bezirkstrainer, der alle DDR-Spartakiaden mitmachte und auch dafür sorgte, daß die Männer von Motor Magdeburg Süd-Ost 1980 bei der Bezirksbestenermittlung Bronze gewinnen konnten. Redaktion Judo                                                                                                                                        


    Europameisterschaften 1981 im Judo der Männer U20

    Auch unsere kleine Mannschaft reiste mit drei Neulingen und vier Vorjahresteilnehmern zu den EM. Mit Fred Olhorn, Dietmar Brandt und Thoralf Darr verfügten wir über drei Favoriten für den Titelgewinn, und die anderen vier Athleten Axel Broege, Peter Haeusner, Roland Borawski und Klaus Ehrich hatten schon in diesem Jahr zu den verschiedensten Wettkämpf-en ihre Leistungsstärke bewiesen. Aber auch die anderen Länder kamen nicht chancenlos zu diesen Titelkämpfen. Knapp wei Drittel aller teilnehmenden Länder (14 von 23) fuhren mit Medaillen nach Hause und sieben Länder schmückten sich mit Goldmedaillen. Mit vier Medaillen und einem 5. Platz sicherten sich die DDR-Junioren in der inoffiziellen Nationenwertung den 2. Platz hinter den UdSSR-Junioren und schnitten somit bedeutend besser ab als die Senioren im Frühjahr in Debrecen. Mit diesen Leistungen konnten unsere Junioren ihre Zugehörigkeit zur europäischen Spitze bestätigen. Einzelsieger wurden: 60 kg 1. Buijko (Ung. VR) 3. Broege (DDR), 65 kg 1. Brown (Großbritannien), 71 kg 1. Legien (VR Polen), 78 kg 1. Novak (Frankreich) 5. Ehrich (DDR), 86 kg 1. Valtchev (VR Bulgarien) 2. Borawski  (DDR), 95 kg 1. Brandt (DDR) und über 95 kg 1. Kobordzalidze (UdSSR) 3. Olhorn (DDR).

    14.November 1981 FDJ-Pokal in Rostock; FDJ-Pokal 1981 mit gutem Niveau und überraschenden Ausgang

    Am 14.November 1981 fanden in der wunderschönen Sport- und Kongresshalle in Rostock die diesjährigen Wettkämpfe um den FDJ-Pokal der männlichen Jugend statt. An den Wettkämpfen um den FDJ-Pokal beteiligten sich 18 Mannschaften aus allen Bezirken unserer Republik. Favorisiert war für viele Sportfreunde und Funktionäre die Bezirksauswahl Rostock I, die den Pokal schon drei Jahre hintereinander in ihren Besitz bringen konnte. Doch es kam anders, als viele dachten. Das Los wollte es, daß Rostock I, Schwerin I und Erfurt I, die vorherigen Medaillengewinner, in eine Gruppe kamen. Die Bezirks-auswahl von Karl Marx Stadt, in die andere Gruppe gelost, erkannte ihre Chance, steigerte sich von Mannschaftskampf zu Mannschaftskampf und stand schließlich, für viele unerwartet, der Bezirksauswahl Rostock I im Finale gegenüber. Nach einem überaus spannenden Finalkampf, der beiderseits mit letztem Einsatz geführt wurde, siegte Karl Marx Stadt mit 5:4 und schuf damit die Überraschung der FDJ-Pokal-Wettkämpfe. Endstand:

    FDJ-Pokalgewinner

    1. Platz Bezirksauswahl Karl Marx Stadt
    2. Platz Bezirksauswahl Rostock I
    3. Platz Bezirksauswahl Berlin
    4. Platz Bezirksauswahl   Frankfurt/O.
    5. Platz Bezirksauswahl Rostock II
    6. Platz Bezirksauswahl Magdeburg

    21./22. November 1981 DEM weiblich AK 14/15 und 16/17 in Meißen

    Die Meisterschaften des Jahres 1981 wurden in einer Zweitageveranstaltung am 21./22.11. in Meißen ausgetragen. Der KFA Judo-Meißen unter der Leitung von Sportfreund Bernd Rudolph hatten sich bei der Organisation viel Mühe gemacht. Insgesamt überragten die Bezirke Rostock und Berlin alle weiteren um Längen, wobei die Erfolge Berlins im Wesentlichen auf das Konto der Rotation er gingen. Eine bessere Breitenverteilung ist da schon im Bezirk Rostock zu sehen. Ohne Medaillen blie-ben die Bezirke Halle und Neubrandenburg. Einzelsieger wurden: AK 14/15 40 kg 1. Maren Krüger (HSG Rostock), 45 kg 1. Simone Roepke (HSG Greifswald), 50 kg 1. Grit Ahrens (Dynamo Ribnitz), 55 kg 1. Sybille Fechner (Motor Babelsberg), 60 kg 1.Kathrin Hempel (Rotation Berlin) und über 60 kg 1. Kathrin Brüsch (HSG Rostock. Einzelsieger der AK 16/17 wurden: 45 kg 1. Manuela Dahlke (Rotation Berlin), 50 kg 1. Martina Kapsch (Rotation Berlin), 55 kg 1. Regina Naumann (Rotation Berlin), 60 kg 1. Ina Höllrich (Dynamo Reichenbach), 65 kg 1. Siena Christen (Dynamo Freital) und über 65 kg 1. Britta Grünthal (AEO Magdeburg).

    28.November 1981 Clubpokal in Frankfurt/Oder; Klarer Sieg des SC Dynamo Hoppegarten beim Klubpokal in Frankfurt/O.

    Der Judo-Klubpokal hat heute eine gute Tradition, die mit ihrer neunten Auflage in Frankfurt/o. eine würdige Fortsetzung fand. Stand über der Veranstaltung 1980 in Leipzig - Sieger da der ASK mit 54 Punkten - das Prädikat „Umkämpft wie noch nie“, so kann es für 1981 lauten „Klar im Ausgang wie lange nicht“. Dafür sorgten die Aktiven des SC Dynamo Hoppe-garten, die mit sechs Klassensiegen (darunter sogar drei Doppelerfolgen) unterstrichen, daß sie die Trainingsperiode im Herbst offensichtlich maximal genutzt haben. Das ist natürlich eine sehr gute Ausgangsposition für das EM- und Kano-Cup-Jahr 1982. Einzelsieger + ASK-Platzierung= 60 kg 1. Stollberg (SC Leipzig) 3. Sturm (ASK), 65 kg 1. D. Kunze (SC Dynamo) 2. Paluschek, Luderer, Krüger (alle ASK), 71 kg 1. Obschernitzki (SC Dynamo) 2. Reißmann (ASK), 78 kg 1. Lehmann, 3. Reich (beide ASK), 86 kg 1. Ultsch (SC Dynamo) 3. Ehrich (ASK), 95 kg 1. Preschel (SC Dynamo) 3. Panzert (ASK), über 95 kg 1. Olhorn (SC Dynamo) 3. Pufahl (ASK). Klubwertung: 1. SC Dynamo Hoppegarten 69,5 Pkt., 2. ASK Vorwärts Frankfurt/o. 43 Pkt., 3. SC Leipzig 32,5 Pkt.

    8.Dan 1981 für Horst Wolf: siehe auch Foto auf der nachfolgenden Seite

    „Befriedigung über Erfolge in Sport und Beruf“

    Herzlichen Beifall und Blumensträuße gab es vor Beginn des Klubpokals in Frankfurt/o. für Horst Wolf. In feierlicher Form wurde der 64jährige stellvertretende Sportdirektor der EJU und Mitglied der Kampfrichterkommission der IJF mit dem 8. Dan ausgezeichnet. DJV-Präsident Gerhard Grafe sprach vor Überreichung der Dan-Urkunde ehrende Worte für Horst Wolf, dem Vater des Judosports in der DDR. Bereits im Jahre 1953 war Horst Wolf der erste Lehrstuhlleiter für Judo an der DHFK in Leipzig. Als Hochschuldozent wirkte er bis zum November 1981 für den Sport. Viele Trainer bildete er aus, die nun bereits selbst wieder Erfolge mit ihren Eleven auszuweisen haben. Große Verdienste erwarb sich Horst Wolf mit der Her-ausgabe einer Judo-Lehrbuchreihe, die mittlerweile über die zehnte Auflage hinaus reißenden Absatz gefunden hat. Der nunmehrige Träger des 8. Dan war darüber hinaus von 1961 bis 1974 Präsident des DJV der DDR und erlebte so voller Glück den ersten EM-Titel für den DJV der DDR 1961 durch Herbert Niemann mit. Als großes Erlebnis bezeichnete er seinen Einsatz als erster lizensierter EJU-Kampfrichter bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio. „Das war zugleich auch eine besondere Ehrung für den Judosport in der DDR“, betonte er. Weitere kamen in den kommenden Jahren auf nationaler und internationaler Ebene hinzu. So 1979 der Weltmeistertitel durch Detlef Ultsch in Paris und 1980 der Olym-piasieg für Dietmar Lorenz. Bei diesem Olympiaturnier war Horst Wolf der Verantwortliche für die Belange aller Kampfrichter. Auch diese Aufgabe löste er mit Bravour. Der Beifall für Horst Wolf in Frankfurt(Oder) war zugleich ein Dank aller Judoka unserer Republik für seine jahrelange unermüdliche Tätigkeit.

    06.Dezember 1981 DDR-Mannschaftsmeisterschaft der Senioren in Wittenberge; 31.DDR-Mannschaftsmeisterschaften der Senioren mit ausgezeichneten Niveau

    Hervorragende organisatorische Bedingungen, ein ausgezeichnetes Niveau sowie äußerst spannende Kämpfe waren kenn-zeichnend für die 31. DDR-Mannschaftsmeisterschaften der Senioren, die am 6. Dezember 1981 in Wittenberge stattfinden. Die Sportfreunde der ASG Vorwärts Perleberg hatten unter der Org.-Leitung des Sportsfreundes Gerhard Winkler Bedin-gungen geschaffen, die einen reibungslosen Verlauf der Meisterschaft garantierten. Man kann ohne Übertreibung von einer der desorganisiertesten Meisterschaften der letzten Jahre sprechen. Dafür gebührt allen der herzlichste Dank. Insgesamt nahmen 16 Mannschaften den Kampf um den Titel auf. Unverständlicherweise fehlten die eingeladenen Kampfrichter und der Bezirksmeister des Bezirkes Neubrandenburg. Favorisiert waren die 1. Mannschaft der BSG Rotation Berlin als Titelverteidiger und die SG Dynamo Berlin-Hohenschönhausen, in deren Reihen die ehemaligen Nationalkader Grutza, Krüger, Bech und Karl standen. Beide Mannschaften setzten sich dann auch in ihren Gruppen souverän durch und standen sich im Finale gegenüber.

    11./12. Dezember 1981 DDR Meisterschaften der Frauen in Gera Thüringen

    Weiß war die dominierende Farbe am 12./13.Dezember 1981 in und um die thüringische Bezirksstadt Gera.  Trotz starker Schneefälle waren 120 Judo-Frauen aus allen Bezirken pünktlich zu den XVI. DEM der Frauen in der Geraer Erwin-Pann-dorf-Halle angekommen. Ihre weißen Kimonos wurden vorwiegend von dunklen Gürteln zusammengehalten. 25 von ihnen waren Dan-Träger und schmückten sich als Zeichen des Meistergradinhabers mit dem Schwarzgurt. Auch die braune Farbe war zahlreich vertreten. So nahm es nicht Wunder, daß nicht wenige Kämpfe auf den Tatamis vorzeitig mit Ippon beendet wurden. Besonders die Routiniers unter den Judo-Damen demonstrierten wahrlich meisterliches Können. So auch die 26jährige Feinmechanikerin Marita Bender von der HSG Uni Jena, die nach längerer Trainings- und Wettkampfpause im Halbmittelgewicht (61 kg) ihren siebten Titelgewinn anstrebte. Im Finale kam sie jedoch nicht ganz so erfolgreich zum Zuge und unterlag hier der Rostockerin Sylvia Neidhold von der HSG Rostock, die gegen sie einen Waza-ari schaffte. Hier die Einzelsiegerinnen: 48 kg 1. Gross (Rotation Berlin), 52 kg 1. Huth (Medizin Erfurt), 56 kg 1. Nowack (Dynamo Wolmirstedt), 61 kg 1. Neidhold (HSG Rostock), 66 kg 1. Marzok (HSG Greifswald), 72 kg 1. Bartels (Dynamo Schwerin), über 72 kg 1. Sonntag (Motor Schmalkhalden) und Alle Kategorien 1.Bartels (Dynamo Schwerin).

    1982

    23./24.Januar 1982 Internationales Turnier der Senioren in Paris; „Drei japanische Siege“  ;Henry Stöhr Zweiter

    Das neue „Judojahr“ 83 beginnt traditionsgemäß mit dem Internationalen Pariser Turnier. Durch die Teilnahme hervorragender Athleten ist dieser Wettkampf ein echter Gradmesser des aktuellen Leistungsstandes. Von den elf eingeladenen ausländischen Mannschaften waren besonders die Vertretungen Japans, der UdSSR, der SR Kuba, der Ung. VR, Kanadas und der BRD mit starken Kämpfern angereist. Selbstverständlich waren auch die Gastgeber, wie jedes Jahr,  mit ihrer gesamten Spitze am Start. Unsere Vertretung reiste unter Leitung des Sportsfreundes Heidemann mit sechs Athleten nach Paris. 60 kg - Stollberg, 71 kg - Obschernitzki, 78 kg - Lehmann und Damaschke, über 95 kg - Stöhr und Olhorn. Da am Sonnabend, dem 23. Januar 1982, die Gewichtsklassen 60 kg, 65 kg und 95 kg ausgetragen wurden, startete an diesem Tage nur Klaus-Peter Stollberg. Er musste sich im Pool als erstes mit Tlezeri (UdSSR) auseinandersetzen. Diesen Kampf konnte er mit Yuko für sich entschei-den. Da er die beiden folgenden Kämpfe, jeweils gegen französische Judokas verlor, wurde er im Pool nur Dritter und schied aus. So ging es den beiden 71 kg- Leuten Damaschke und Lehmann auch, auch sie wurden im Pool nur Dritter und schieden  somit aus. M. Obschernitzki wurde nach drei Siegen und einer Niederlage (Partschiew, UdSSR 0:10 auf Seoi-Nage) Poolzweiter. Im Kampf um den dritten Platz gegen Danielli (Frankreich) gelang ihm keine Aktion und die Kampfrichter entschieden sich gerechterweise für den Franzosen. Im Schwergewicht starteten 14 Aktive. Als Favoriten kamen Parisi (Frankreich) und Ito (Japan) in Frage. Eine positive Überraschung bereitete uns Henry Stöhr, der durch sicheres Auftreten und gekonnte Würfe den Beifall des Publikums erhielt. Er verlor zwar im Pool und im Finale gegen Parisi, enttäuschte aber auch in diesen Kämpfen nicht. Fred Olhorn musste nach einem Sieg gegen Besse (Frankreich) zwei Niederlagen quittieren (Danielli/ Italien und Ito/Japan). Damit schied er aus.

    09. Februar 1982 „Fünfzig Jahre“ Heinz Kölbel

    Am 09. Februar 1982 feierte Heinz Kölbel, einer der verdienstvollsten Funktionäre des DJV der DDR, seinen 50.Geburtstag. Sein bis heute vorbildliches aktives Wirken in unserer sozialistischen Sportorganisation im DJV der DDR hat maßgeblich mit dazu beigetragen, daß insbesondere im Bezirk Karl Marx Stadt der Judosport, vor allem auch unter den Kindern und Jugendlichen seiner Heimatstadt Rodewisch, sich rasch entwickelt und gefestigt hat. Das Präsidium des DJV der DDR würdigte anläßlich des 50. Geburtstages die beispielgebenden Leistungen des Verdienten Meister des Sports und vorbil-dlichen Übungsleiters des DTSB der DDR, Heinz Kölbel, mit der Verleihung des 5. Dan.

    05.bis 07.Februar 1982 Internationales Senioren Judoturnier in Tbilissi (UdSSR)

    Beim internationalen Turnier in Tbilissi diesmal vier Gästeerfolge/Detlef Ultsch mit starker Leistung Nach Paris nun Tbilissi - die traditionellen internationalen Judoturniere im Vorfeld der EM im Mai in Rostock verfehlten auch 1982 ihre Anzieh-ungskraft nicht. Das dabei insbesondere im Sportpalast der grusinischen Metropole die Siegtrauben für Gast-Judoka immer sehr hoch hängen, verdeutlicht ein Rückblick auf die Ergebnisse des Vorjahres. Alle acht Sieger kamen aus der UdSSR. Bei der diesjährigen 21. Auflage der Veranstaltung mit 270 Aktiven aus 15 Ländern überließen die Asse aus Japan, Frankreich und erfreulicher- weise auch aus der DDR den einheimischen Aktiven nur noch vier Klassensiege - Karapet Demirjan (Extraleicht), Tamas Kariauli (Leicht), Artschil Ziklauri (Halbmittel) und Hamlet Leloschwili (Schwer). Für den DJV der DDR errang einmal mehr der Hoppegartener Detlef Ultsch den ersten großen Jahreserfolg. Der 26jährige Weltmeister von 1979 und Olympiadritte von 1980 stellte sich im Mittelgewicht in sehr guter Verfassung vor. Insbesondere sein Finalerfolg gegen den 23jährigen Europameister von 1980 in Wien Alexander Jazkewitsch. Die übrigen Tbilissi-Starter Reißmann, Darr (beide Halbleicht), Obschernitzki (Leicht), Kunze (Halbmittel), Borawski (Mittel) und Stöhr (Schwer) blieben unter ihren Möglichkeiten. Lediglich Henry Stöhr klopfte in der All-Kategorie an die Finaltür, unterlag dann jedoch sowohl dem 80er Schwergewichtseuropameister Grigori Weritschew als auch Hasret Kubajew jeweils mit Waza-ari. Einzelsieger wurden: 60 kg 1. Demirjan (UdSSR, 65 kg 1. Delvingt (Frankreich), 71 kg 1. Kariauli (UdSSR), 78 kg 1. Ziklauri (UdSSR), 86 kg 1. Ultsch (DDR), 95 kg 1. Watanabe (Japan), +95 kg 1. Leloschwili (UdSSR) und Alle Kategorien 1. Saito (Japan).

    20./21.Februar 1982 Internationales Senioren Judoturnier in Lovetsch/VR Bulgarien

    Am diesjährigen traditionellen internationalen Turnier in Lovetsch/VR Bulgarien nahm eine mit jungen Kämpfern zusammengesetzte Nationalmannschaft des DJV der DDR teil. Das Durchschnittsalter lag bei 20,5 Jahren. Am Turnier beteiligten sich 16 Länder aus vier Kontinenten (Asien mit KDVR und Mongolische Volksrepublik, Afrika mit Tunis, Amerika mit Kuba und Europa mit 12 Ländern). Das Leistungsniveau wurde von den Judoka aus der KVDR, Bulgarien, Frankreich und der DDR geprägt. Hervorragende Weltspitzenathleten wie Vachon und Rey (beide Frankreich), Kocman (CSSR) und Zaprianov (Bulgarien) bestimmten das Niveau. Aber auch junge Athleten hatten maßgebenden Anteil an den hervorragenden kämpferischen Auseinandersetzungen in den einzelnen Gewichtsklassen, so z.B. Andreas Paluschek, Bert Oettel, Günter Baltsch, Ulf Rettig und Fred Olhorn (alle DDR), Mankowski (Polen), Ko Hen und Pak Con-Col (beide KVDR), Berger (Österreich) und Gilbert (Frankreich). Mit drei Finalplazierungen und drei 3. Plätzen erreichte unsere junge Mannschaft ein achtbares Ergebnis. Nur Klaus-Peter Stollberg und Bernd Schulze fuhren, obwohl sie nicht enttäuschten, ohne eine Medaille nach Hause. Einzelsieger und Platzierungen der DDR-Judoka: 60 kg 1. Cho-Chon (KVDR), 65 kg 1. Rey (Frankreich) 2.Paluschek (DDR), 71 kg 1. Pak-Col (KVDR), 78 kg 1. Gilbert (Frankreich) 3. Baltsch (DDR), 86 kg 1. Pak-Chom (KVDR), 95 kg 1. Vachon (Frankreich) 3. Rettig (DDR), +95 kg 1. Zaprianow (VRB) 2.Olhorn (DDR) und Alle Kategorien 1. Kocman (CSSR) 3. Olhorn (DDR)

    06./07.März 1982 DEM der Senioren in Rostock; 33.DEM der Senioren in Rostock, dabei mit Henry Stöhr wieder` mal ein Doppelmeister

    Die Organisatoren wollten von einer „Generalprobe für die EM“ von vornherein nichts wissen. Es sei eine ganz andere Größenordnung, war die Antwort. Doch nach den 33. DEM der Senioren waren die Mannen um EM-Org.-Chef Dieter Wolter ganz glücklich darüber, noch einige Erfahrungen gesammelt zu haben. Das neue Wettkampfsystem und viele Details einer solchen Meisterschaft mit rund 150 Teilnehmern konnten getestet werden. Lobesworte hörten die Rostocker von allen Seiten - dank der unermüdlichen Helfer um den BFA-Vorsitzenden Günther Westphal und um Harald Schwidder. Die Titelkämpfe teilten sich am Sonnabend auf zehn Stunden (fünf Gewichtsklassen) und am Sonntag auf fünf Stunden (drei Gewichtsklassen). Sie begannen mit einer bösen Überraschung und endeten mit fast zufriedenen Gesichtern. Die Enttäu-schung hielt Karl-Heinz Lehmann parat. Der Europameister war ganze fünf Minuten aktiver Teilnehmer der Meisterschaft. Seine Niederlage mit Koka gegen den Frankfurter Bezirksmeister Jan Schröder (ASG Strausberg) der dann im zweiten Kampf ausschied, stempelte den Europameister und Titelverteidiger zum zusätzlichen Betreuer der Frankfurter gelb-roten Farben. Das einigermaßen positive Ende gestalteten Torsten Reißmann, Detlef Ultsch, Henry Stöhr (nur diese drei verteidigten ihre Titel) und Fred Olhorn, die besten Leistungen zu bieten hatten, und eine Reihe junger Leute. Hier die Erstplazierten: 60 kg 1. Stollberg (SC Leipzig), 65 kg 1. Reißmann (ASK Frankfurt), 71 kg 1. Haeusner (SC Dynamo), 78 kg 1. Kunze (SC Dyna-mo), 86 kg 1. Ultsch (SC Dynamo), 95 kg 1. Rettig (SC Dynamo), +95 kg 1. Stöhr (SC Dynamo) und Alle Kategorien 1. Stöhr (SC Dynamo).

    06./07.März 1982 XVI. DFD-Pokal der Frauen in Brandenburg; Die Wettkämpfe um den DFD-Wanderpokal 1982 fanden am 06./07.März in Brandenburg statt.

    Die Brandenburger Veranstalter von der SG Dynamo hatten sich alle Mühe gegeben, um die Veranstaltung zu einem Höhepunkt für die Frauen werden zu lassen. Aus den Bezirken Suhl, Dresden, Neubrandenburg, Frankfurt/O. und Schwerin waren überhaupt keine Frauen angereist. Diese Beteiligung kommt der Bedeutung des DFD-Pokal als zweiten Höhepunkt nach den Meisterschaften nicht entgegen. Offensichtlich ist auch die Information der BFA an die Sektionen über die zentralen Veranstaltungen einschließlich der Meldetermine und der Wettkampforte nicht ausreichend und schnell genug. Von den acht Pokalge- winnerinnen traten nur vier zur Verteidigung an. Auch von den Meisterinnen der letzten Meister-schaften waren nur vier am Start. Trotzdem gab es recht spannende Auseinandersetzungen mit knappen, aber auch über-raschenden Ergebnissen. Das Kampfgericht unter der Leitung von Gunnar Neidhöfer war ausreichend mit den für die zentrale Veranstaltung vorgesehenen Kampfrichtern besetzt und arbeitete sehr konsequent. Leider mussten zahlreiche Bestrafungen Hikkomi-Chui ausgesprochen werden. Ein Hinweis an alle Übungsleiter im Trainingsprozeß auf eine exakte Technik-schulung und -ausführung zu achten. Einzelsieger wurden: 48 kg 1. Steffi Lieberei (Dynamo Aue), 52 kg 1. Beate Huth (Medizin Erfurt), 56 kg 1.Elke Nowack (Dynamo Wolmirstedt), 61 kg 1. Regina Naumann (Rotation Berlin), 66 kg 1. Angela Röse (Dynamo Brandenburg), 72 kg 1. Ann-Kathrin Zuckschwerdt (Dynamo Brandenburg) +72 kg 1. Marion Hutschreuther (Rotation Berlin) und Alle Kategorien 1. Marion Hutschreuther (Rotation Berlin.

    13./14.März 1982 Europameisterschaften der Frauen im Judo in Oslo; Österreicherin Edith Horvat zum achten Male Europameisterin

    Bei den Europameisterschaften der Frauen am 13./14.März 1982 in Oslo gingen die Medaillen an zehn Länder. Dabei schnit-ten die Österreicherinnen mit viermal Gold am erfolgreichsten ab. Sie stellten mit Edith Simon auch die Doppelmeisterin (66 kg und Open). Edith Horvat (Österreich), die zum achten Male Europameisterin wurde, und Jaceline Triadou (Frankreich) waren auch die einzigen, die in den acht Gewichtsklassen ihren Titel verteidigten. Einzelsieger wurden: 48 kg 1. Briggs (Großbritannien), 52 kg 1. Horvat (Österreich), 56 kg 1. Rodriguez  (Frankreich), 61 kg 1. Reiter (Österreich), 66 kg 1. imon (Österreich), 72 kg 1. Triadou (Frankreich), +72 kg 1. Van Unen (Niederlande) und Alle Kategorien 1. Simon (Österreich).

    20./21.März 1982 DEM der männlichen AK 14 in Delitzsch

    Beide Meisterschaften der Jugend 1982 erhielten einen besonderen Reiz durch den Umstand, daß erstmalig im DJV der DDR, lt. Beschluß des Büros des Präsidiums, in den Altersklassen 14 und 15/16 gekämpft wurde und gleichzeitig die neue Gewichtsklassenregelung zur Anwendung kam. Um es gleich vorweg zu nehmen beide Meisterschaften wurde mit dieser Premiere vom Niveau her sowie bezüglich der Beteiligung in den neuen Gewichtsklassen ein unerwartet großer Erfolg. AK 14; Die DDR-Meisterschaft der AK 14 fand am 20./21.3.1982 in Delitzsch statt. Vom BFA Leipzig wurde, unter Verantwortung des Bezirkstrainers Karl Ebelt, diese Veranstaltung gut vorbereitet. Mit fünf Gold-, zwei Silber- und zwei Bronzemedaillen und 52 Punkten konnten die Judokas des SC Leipzig, Schützlinge des Trainers Wolf-Rüdiger Schulz, den 1. Platz erringen. Dicht dahinter folgten die Athleten des SC Dynamo Hoppegarten. Betreut vom Ex-Nationalkader und mehr-fachen EM-Medaillengewinner Reiner Arndt errangen die „Dynamos“ viermal Gold, je zweimal Silber und Bronze, was ihnen 45 Punkten und den 2.Platz in der Gesamtwertung einbrachte. Etwas zwischen die „Mühlsteine“ der Leipziger und Hoppegartener gerieten die ASK Judokas aus Frankfurt/O., die zu keinen Titelehren kamen und mit zwei „Vize“ und fünf Dritten sowie 27,5 Punkten deutlich abgeschlagen auf Rang drei landeten. Einzelsieger wurden: 38 kg 1. Schwiemann (Schwerin), 41 kg 1. Müller (Potsdam), 44 kg 1. Girndt (SC Leipzig), 47 kg 1. Bornmann (SC Dynamo), 50 kg 1. Andrä (SC Leipzig), 53 kg 1. Motscha (SC Leipzig), 57 kg 1. Schönhoff (SC Dynamo), 62 kg 1. Grundlach (SC Dynamo), 68 kg 1. Jähne (SC Leipzig), 75 kg 1.Lausch (SC Dynamo) und +75 kg 1. Richter (SC Leipzig).

    27./28.März 1982 13.Internationales Senioren Judoturnier in Potsdam; EM-Fahrkarten nicht nur für unsere Asse hoch im Kurs

    Mit der 13 verbinden sich zumindest keine guten Erinnerungen - Alpträume sagen Volksmünder. Die Potsdamer Organi-satoren um Dr. Erhard Buchholz dürfen aber für sich verbuchen: Das 13. War wiederum ein Traum. Im positiven Sinne natürlich, weil wie eh und je alles großartig organisiert worden war. Zwei Nimmermüde erhielten dann auch zur Eröffnung verdienten Lohn. Klaus Kernchen (Motor Babelsberg) und Siegfried Schiemenz (Dynamo Potsdam) wurden mit der Ehrennadel des DTSB in Gold ausgezeichnet. Sie waren bei allen 13 Turnieren mit großem Engagement dabei! Dieses Mit-Herz-Dabeisein erhofften Trainer und Zuschauer (an beiden Tagen war die Halle ausverkauft) auch von den 125 Aktiven aus 16 Ländern von drei Kontinenten. Sieben Gewichtsklassen waren ausgeschrieben, in fünf setzten sich die Gastgeber durch. Einmal ging der Erfolg an den olympischen Silbermedaillengewinner von Moskau, Jose Rodriguez (Kuba), und im Mittelgewicht profitierte der Franzose Fabien Canu von Unzulänglichkeiten der Prominenz - z.B. von Ex-Weltmeister Detlef Ultsch` “Schlafsekunde“ gegen den Österreicher Seisenbacher. Ansonsten dominierten die EM Kandidaten aus unserem Land - konkreter gesagt eigentlich nur die, die schon lange im Block von Auswahltrainer Henry Hempel an erster Stelle notiert waren. Von denen er gleichfalls Spitzenresultate erwartet hatte, um besser auswählen zu können, kam wie schon so oft erneut keine Steigerung. Die Namen sind schnell genannt: Baltsch, Damaschke, Obschernitzki, Haeusner, Preschel, Kasten. Und schließlich auch Stollberg. Gerade seine mäßige Vorstellung schmerzte besonders stark. Einzelsieger 1.Tag : Extraleicht 1. Rodriguez (Kuba), Halbleicht 1. Reißmann (DDR), Mittel 1. Canu (Frankreich) 3. Ultsch (DDR), Halbschwer 1. Rettig (DDR) 2. Tag: Leicht 1. Lehmann (DDR) 3. Obschernitzki (DDR), Halbmittel 1. Kunze, 2. Makeldey (beide DDR) und Schwer 1. Stöhr (DDR)


    Quellenverzeichnis: Mitteilungsblatt des DJV 1/1982

    Horst Wolf (rechts) anläßlich seiner Auszeichnung mit dem 8. DAN durch den Präsidenten des DJV der DDR, Gerhard Grafe in Potsdam Quellenverzeichnis: Mitteilungsblatt Judo 1/1982


    Hubert Sturm (Trainer und Vater) Sohn Hagen Sturm

    (Quellenverzeichnis: Mitteilungsblatt Judo 1/82)

    Vor Jahren noch flog die Stoppuhr auf die Matte wenn die Sportler nicht das machten, was ihnen ihr Trainer aufgetragen hatte, solch ein Temperament entwickelte Huber Sturm. Doch heute ist er die Ruhe selbst, gerät der Cheftrainer des Frank-furter Armeesportclubs nur noch äußerlich in ein gewisses „Kampffieber“. Nämlich dann, wenn sein 17jähriger Sohn Hagen die Gelb-Roten Farben zu vertreten hat. Zur Spar- takiade in Berlin-Adlershof und bei den Junioren-Meisterschaften in Wei-mar war Vaters Stimme des Öfteren zu hören. „Eigentlich bin ich nicht so dafür, während des Kampfes Anweisungen zu geben – es rufen schon genug Leute unnützes Zeug durch die Hallen -, doch beim eigenen Sohn fällt es schwer, sich zusammenzureißen“, sagte der 47jährige „ASK-Chef“. Er der sein Leben lang mit Herz und Verstand am Judosport hängt, 1959 Meister im Leichtgewicht war und seit 21 Jahren Trainer ist, sieht es natürlich mit besonderen Stolz, wenn der Knabe Sturm zu Erfolgen kommt. Drei DD-Meistertitel und zwei goldene Spartakiademedaillen verdeutlichen, daß auf eine kontinuierliche Entwicklung geachtet wird. „So habe ich es eigentlich immer gehalten. Auch wenn ich die Ausbildung Hagens anderen überlassen habe, geändert hat sich daran nichts. Die Trainer sind alle bei mir in die Schule gegangen und haben eben meine Erfahrungen fortgesetzt. Das war so bei Robert Werger, bei dem Hagen drei Jahre war, und setzt sich nun bei Karl-Heinz Werner fort“, unterstrich Huber Sturm. Hagen, der Maschinen- und Anlagenschlosser lernt, begann einst mit dem Turnen. Sicher auch, weil Mutti Ruth für diesen Sport ein besonderes Engagement (ASK-Trainerin) hat? Der Vater sieht den Grund anders. Er ist der Ansicht, daß es im Kindes- Alter auf eine allseitige athletische Ausbildung ankommt. Und Turnen ist da eine gute Grundschule für einen Judoka. Hagen liefert schließlich auch den Beweis und soll diesen auch später noch bringen. „Am liebsten wäre mir, wenn er sein Gewicht halten kann, um die Lücken im Extraleichtgewicht einmal zu schließen. Aber da fließt noch einiges Wasser die Oder entlang. Hagen ist noch oft zu ruhig und verspielt, nimmt noch nicht alles so ernst“, sieht es der Vater. Und Sohn Hagen: „Er spornt mich immer an, will das Beste. Und nach der Auswertung durch den Trainer findet dann zu Hause die tiefere Auslotung statt“. Auch kämpferisch? „Nein. Vater will nur im Stand, weil er da auf Grund seiner Erfahrung und seines Körpergewichtes  stärker ist, ich dagegen sehe eine Siegchance am Boden“. Die beiden verstehen sich, zumindest hat es für den Außenstehenden den Anschein, blendend. Verschmitzt sagte Hagen nach seinem Spartakiade Sieg: „Jetzt muss Vater ran. Er will mein Motorrad auf Vordermann bringen lassen. Das kostet so um 200 Mark. Das war versprochen für Gold“. Der Papa lächelt nur: „Schließlich habe ich ja Kfz-Schlosser gelernt. Da wird einiges selbstgemacht“. Für Hagen ist der Vater mit seinen Erfolgen schon Vorbild, und dann sind auch im Klub genügend hemalige Schützlinge des Vaters vorhanden, an denen sich der 17jährige ein Beispiel nehmen kann. Auf zehn EM-Titel hat es der ASK bisher gebracht. Außer Herbert Niemann (4 mal) sind alle anderen noch im Klub als Trainer (Rudolf Hendel /2 mal) oder Aktive (Torsten Reißmann/3 mal und Karl Heinz Lehmann 1 mal). Hagens jetziger Trainer Karl-Heinz Werner war viermal EM-Dritter der Senioren und auch Jugend-Europameister. Vater, aber nun mehr der Sohn, wollen im Judosport den Gipfel des Erfolges weiter erklimmen. Eine gewisse Grundlage haben sie sich anderweitig geschafft: Die Familie Sturm hat ein nicht alltägliches Hoppy – das Bergsteigen. Die Sächsische Schweiz und einige Höhen in der CSSR werden, wenn es nur irgendwie die Zeit erlaubt, von den Sturms im „Sturm“ genommen. „Rund 300 Gipfel sind wir schon hinaufgeklettert. Hagen war manchmal dabei. Doch das große Interesse zeigt er nicht. Übel nehmen wir es ihm nicht. Soll er die Gipfel des Judosports erklimmen. Dafür hat er das Talent“, meint der Vater.

                                                                                                                       Karl Heinz Otto


    Quellenverzeichnis: Mitteilungsblatt des DJV 4/82

    Für die Chronik die Bildersammlung

    Die bisherigen DDR-Europameister

    Herbert Niemann ASK Berlin Dietmar Lorenz SC Dynamo Berlin




    Quellenverzeichnis Mitteilungsblatt 4/82




    Rotation Berlin nach spannenden Auseinandersetzungen mit 5:2 für sich entscheiden.

    Endstand: 

    1. Platz BSG Rotation Berlin I.
    2. Platz SG Dynamo Berlin-Hohenschönhausen
    3. Platz BSG Motor Wolgast
    Rotation Berlin II.
    5. Platz ASG Vorwärts Strausberg
    HSG DHFK Leipzig

    03./04.April 1982 DEM der männlichen AK 15/16 in Leipzig; Am 03./04.04.1982 fanden in Leipzig die diesjährigen Meisterschaften der Jugend AK 15/16 statt.

    Die ausgezeichnete Organisation, unter der Leitung des BFA-Vorsitzenden Siegfried Härtel, trug wesentlich zum Gelingen der Meisterschaft bei und reihte sich damit würdig in die bisher vom BFA Leipzig durchgeführten Veranstaltungen ein. In dieser Altersklasse dominierten eindeutig die Athleten des SC Dynamo Hoppegarten, die mit deutlichem Abstand den 1. Platz erringen konnten, in dem sie fünf Gold-, drei Silber- und sechs Bronzemedaillen sowie 71 Punkten erkämpften. Es folgten der SC Leipzig mit 55 Punkten (2-4-6) und der ASK Frankfurt/O. mit 41,5Punkten (3-2-3). Die Wahl des „Besten Technikers“ dieser AK war eine klare Sache - Ralf Schade vom SC Dynamo Hoppegarten hatte sich mit einer überzeugenden technisch-taktischen Leistung diese Ehrung  erkämpft. Einzelsieger wurden: 44 kg 1. Keits (SC Leipzig), 47 kg 1. Franke (SC Dynamo), 50 kg 1. Thomas (SC Dynamo), 53 kg 1. Quellmalz (SC Leipzig), 57 kg 1. Strobelt (SC Dynamo), 62 kg 1. Buch (SC Dynamo), 68 kg 1. Baumann (ASK Frankfurt/O.), 75 kg 1. Schade (SC Dynamo), 83 kg 1. Harz (ASK Frankfurt/O.) und +83 kg 1. Scherping (ASK Frankfurt/O.).

    10./11.April 1982 Internationale Rumänische Meisterschaften der Senioren in Tirgoviste; Großartiger Toralf Darr in Rumänien

    Am 10./11.04.1982 wurden in Tirgoviste, der Stadt der diesjährigen Junioren-EM, die Internationalen Rumänischen Mei-sterschaften der Senioren durchgeführt. Neben den Gastgebern, die mit 60 Kämpfern an den Start gingen, beteiligten sich starke Mannschaften Österreichs, der BRD sowie eine Auswahl Bulgariens. Unsere Mannschaft mit Trainer Helmut Howiller und sieben Athleten hatte sich starker Konkurrenz zu erwehren. Klaus-Peter Stollberg und Andreas Helms, (60 kg, beide SC Leipzig), standen dabei vor der schwierigsten Aufgabe, da diese Gewichtsklasse am ausgeglichensten besetzt war. Insgesamt kann für unseren Verband eingeschätzt werden, daß es ein erfolgreicher Wettkampf war. Mit sieben Sportlern brachten sechs Medaillen mit nach Hause. Hier die Einzelsieger 60 kg 1. Szabo (SR Rumänien), 65 kg 1. Darr (DDR), 71 kg 1. Stranz (BRD) 2. Oettel und Oehmingen (beide DDR), 78 kg 1. Fegert (BRD) 3. Mackelday (DDR), 86 kg 1. Seisenbacher (Öster-reich) 2. Schulze (DDR), 95 kg 1. Geyer (BRD) und +95 kg 1. Von der Groeben (BRD).

    17./18.April 1982 Internationales Sieben-Länder-Turnier der Jugend Gera; Drei Siege für die DDR-Judokas

    Am 17. und 18.04.1982 war es wieder einmal soweit! Die 63 besten Nachwuchsjudokas der AK 15/16 aus der UdSSR, SR Rumänien, VR Bulgarien, der Ung. VR, VR Polen und natürlich auch der DDR fanden sich in Gera ein, um die erste inter-nationale Bewährungsprobe zu bestehen und sich für kommende internationale Aufgaben (JWdF) zu empfehlen. Bei der feierlichen Eröffnung der Veranstaltung in der Erwin-Panndorf-Halle stellte das Mitglied des Büros des Präsidiums des DJV der DDR, Dr. Hans-Müller-Deck heraus, daß dieses internationale Turnier der Jugend in der DDR, welches ganz im Zeichen der weiteren Vertiefung der Freundschaft zwischen unseren Freundesländern steht, einen konkreten Beitrag zur langfristigen und systematischen Entwicklung unserer Nachwuchstalente der soz. Länder leistet und sich einen festen Platz im internatio-nalen Wettkampfkalender des Nachwuchses erobert hat. Traditionsgemäß stellte die DDR vier Sportler pro Gewichtsklasse, während die Gastmannschaften mit jeweils ein bis zwei Judokas je Limit teilnahmen. Gekämpft wurde im Poolsystem mit KO- und Hoffnungsrunde, um allen Athleten möglichst viele Wettkämpfe zu ermöglichen. Mit drei 1. Plätzen, zwei 2. Plätzen und acht 3. Plätzen schnitten die DDR-Judokas auch  dieses Jahr am erfolgreichsten ab. Von den insgesamt 24 DDR-Startern (im Schwergewicht stand kein Kader zur Verfügung) erreichten damit 13 eine Platzierung im Medaillenbereich. Einzelsieger wurden: 53 kg 1. Kluge 3. Ornowski und Agsten (alle DDR), 57 kg 1. Mayer, 3. Kendelbacher und Conrad (alle DDR), 62 kg 1. Gersöne, 3. Dietrich und Hillbrecht (alle DDR), 68 kg 1. Dimitrov (VRB), 75 kg 1. Bojanow (VRB) 2. Geiß-ler 3. Schottke (beide DDR), 83 kg 1. Anitoaie (SSR) 2. Höhne und 3. Mirsch (beide DDR). Über 83 kg 1. Burlan (SRR). Das Interview mit „Kurt Jahn“, Verabschiedung von den internationalen Matten Judo - das ist Teil meines Lebens Seine dunkle, energische Stimme kennen nicht nur die Judokas unserer Republik. Mit ihr und der außerordentlichen Fachkenntnis, mit seinem Einfühlungsvermögen in Kampfsituationen und seiner korrekten Entscheidung hat sich Kurt Jahn aus Leipzig in der ganzen Welt Achtung verschafft. Der nun mehr 61 jährige Kampfrichter verabschiedete sich im Mai in Rostocks Sport- und Kongresshalle bei den 31. EM von den internationalen Matten. Mit ihm sprach „Judo“-Mitarbeiter Karl Heinz Otto Fällt es schwer, Abschied zu nehmen? Erstens weiß ich wie alt ich bin, zweitens hat die internationale Föderation ein Limit bis 60 Jahre festgelegt. Wenn ich auch mit Leib und Seele dabei war, ein Abschied vom Judo ist es ja doch nicht. Das heißt, Sie wollen weitermachen? Im nationalen Rahmen möchte ich schon noch dabei sein. Judo war bisher ein Großteil meines Lebens. Da kommt man nicht mehr weg. Ich bin ja immerhin seit 1947 Kampfrichter. Und wann begann die internationale Laufbahn? Vor 22 Jahren. 1961 bestritt ich in Ludwigshafen meine erste EM als Kampfrichter. Inzwischen sind es 18 EM mit Senioren, Junioren und Jugend geworden.. Dazu kommen noch drei WM und über 100 internationale Turniere. Demnach haben Sie auch alle EM – vier insgesamt – in der DDR mitgemacht? Genau so ist es. 1964 waren Helmut Bark und ich eingesetzt, 1970 Herbert Ehrlich und ich, 1977 waren wir dann vier, Herbert Ehrlich, Kurt Rödel, Günter Kalich und ich, na und in Rostock war Günter Kalich Spfrd. Neumann dabei. Waren Sie schon immer Judoka? Am 1.Oktober 1936 trat ich dem Leipziger Arbeitersportverein Eichenkranz Ost 58 bei. Der gehörte damals nach Volks-marsdorf. Nach dem Krieg war ich dann bis 1958 bei der SV Lokomotive Leipzig aktiv. Auch mit Erfolg? Mit 32 Jahren wurde ich DDR-Meister in der Klasse 72,5 kg. Das war damals Mittelgewicht. Ein Jahr zuvor hatte es zu Silber gereicht. Was macht Kurt Jahn, wenn er nicht Kampfrichter ist? Ich bin Sportlehrer der Deutschen Reichsbahn im Dienstort Leipzig-Hauptbahnhof, stellvertretender Vorsitzender der BSG Lok Leipzig-Mitte und Übungsleiter, technischer Leiter und Hauptkassierer der Sektion Judo Ist das nicht ein bisschen zu viel? Vieles lässt sich miteinander verbinden. Und dann macht es mir ja Spaß. Das ist ja wichtig, weil nur mit Freude und Engagement Erfolg erreicht werden kann. Sie waren immer in Leipzig Judolehrer? Lehrer ist vielleicht etwas zu hoch gegriffen, aber ich bin seit 1938 Übungsleiter und war von 1955 bis 1957 Trainer beim damaligen SC LOK Leipzig. Was haben die Leipziger derzeit zu bieten? In der Sektion sind gegenwärtig 220 Kinder, Jugendliche und Erwachsene aktiv. Anmerkung: Kurt Jahn ist Träger des 6. Dan und seit 1976 Verdienter Meister des Sports.

    Wir stellen vor: „Harald Schwidder“ (HSG WPH Rostock)

    Der schlanke, großgewachsene Mann mit der dunklen Brille kann sich darauf etwas einbilden: rund 60 Mädchen und Frauen zwischen acht und 24 Jahren der Rostocker HSG-Sektion halten viel von Ihm, sind, wenn es nur geht, um ihn herum. Harald Schwidder, der 34jährige Diplomchemiker bei der „Volksmarine“ ist ihr Übungsleiter. Ob er nun die jungen Damen nun ins Schwitzen bringt, sie zu hohen sportlichen Leistungen beim Wettkampf animiert oder mit ihnen freie Stunden verbringt, ganz gleich wie, Harald Schwidder hat ein gutes Verhältnis zu ihnen. Und das seit nunmehr elf Jahren. „Damals fehlte für die weiblichen Sektionsmitglieder ein Übungsleiter. Ich sprang ein und blieb dabei. Aus diesem Zufall wurde Regelmäßigkeit, weil die Mädchen und Frauen ehrgeiziger und begeisterungsfähiger sind. Ich habe mit der weiblichen Psyche die Er-fahrung gemacht, daß die Mädchen, wenn sie richtig motiviert sind, voll mitziehen“, sieht der Übungsleiter der Stufe drei und Träger des 3. Dan sein Wirken für die Entwicklung von Körperkultur und Sport. Er ist auch darauf bedacht, daß neben dem Training genügend Wettkämpfe ausgetragen werden, weil das zum regelmäßigen Üben die Würze ist. Judo als Zweikampfsportart setzt voraus, den Kontrahenten mit technischen Können und mit Köpfchen gewissermaßen aufs Kreuz zu legen. Das bei Wettkämpfen öfter zu beweisen, ist der Reiz eines jeden. Harald Schwidder weiß das richtig zu dosieren. Einer seiner Paradeschützlinge ist Evelin Scheffler, die seit Schwidders Zeiten dabei ist. Aber auch Manuela Kremer (1980 Meisterin in der 66 kg-Klasse), Martina Dominik, Katrin Gehls (ebenfalls DDR-Meister im Nachwuchs), um nur einige zu nennen haben sich in der HSG einen Namen gemacht. Drei Frauenmeistertitel und zwölf der Jugend stehen zu Buche. Die HSG Wilhelm-Pieck-Universität Rostock gewann 1979 und 1980 den Pionierpokal im Judo (Mädchen) und hat seit 1974 ständig Aktive bei Meisterschaften unter den ersten drei.

    Quellenverzeichnis: Mitteilungsblatt des DJV 7/82


    Dreimal wöchentlich treffen sich 60 Mädchen und Frauen der HSG Rostock zum Judotraining. Allein im vergangenen Jahr erkämpften die Rostockerinnen bei der DDR-Meisterschaft zehn Medaillen, darunter dreimal Gold.



    Hier übt Harald Schwidder mit der Facharbeiterin Evelin Scheffler und der Studentin Katrin Gehls (sitzend) neue Griffe ein. Beide waren bereits MedaillenGewinnerinnen der DDR-Meisterschaften. Übungsleiter Harald Schwidder hat sich mit seinen Damen in der 400 Mitglieder zählenden Sektion einen guten Platz erobert. Darauf ist er mit Recht stolz. Sein Engagement für den Judosport gab auch den Ausschlag, daß ihn der DJV der DDR zum Stellvertreter des Leiters des Organisationsbüros der 31. EM in der See- und Hafenstadt berief. Da war es sozusagen „Hans Dampf in allen Gassen“. Diese bestens organisierten EM sind auch ein Verdienst von Harald Schwidder. Er war von früh bis früh bei wenig Schlaf auf den Beinen und hatte am Tage auch noch seine ganze Mädchen- und Frauenschar als Helfer im Pressezentrum, bei der Siegerehrung und beim Programm Verkauf im Einsatz. Die Judofamilie der DDR schließt sich den Dankesworten des EJU-Präsidenten Andre Ertel  (Frankreich) an die Organisatoren ebenso herzlich an.                            Karl-Heinz Otto

    13.bis 16. Mai 1982 EM der Senioren in Rostock (DDR)

    Festtage des Judosports an der Ostsee brachten das 25. Gold

    UdSSR erfolgreichste Nation/DDR mit zweimal Gold, einmal Silber und dreimal Bronze bestens platziert/ Erneut kein Titelverteidiger wieder erfolgreich Die Judo-Familie unseres Landes darf sich mit berechtigtem Stolz freuen: die 31. EM vom 13. Bis 16. Mai in der Rostocker Sport- und Kongresshalle waren Festtage des Judosports an der Ostsee. Sie brachten vielerlei Anerkennung für den Deutschen Judoverband der DDR, der nach 1964 und 1970 zum dritten Male Kontinentsmeister-chaften für Senioren ausrichtete. In zwei Sätzen gesagt heißt das: Die Titelkämpfe waren glänzend organisiert, und es gab für alle 150 Aktiven aus 24 Ländern sowie für die 35 Kampfrichter aus 20 Ländern und alle Gäste beste Bedingungen. Und schließlich konnte die DDR-Mannschaft mit zweimal Gold, einmal Silber und dreimal Bronze an ihre Sternstunden anknüpfen. Rein sportlich gesehen war ein Großteil der Weltspitze vertreten. Vier Olympiasieger - Thierry Rey (Frankreich), Ezio Gamba (Italien), Shota Chabareli (UdSSR), Angelo Parisi (Frankreich), drei Weltmeister - Neil Adams (Großbritannien), Bernhard Tchoullouyan (Frankreich), Tengis Chubuluri (UdSSR) alle vorjährigen Titelträger und dazu kommen noch  mehr als ein Dutzend Medaillengewinner der Höhepunkte seit Olympia 80. Rund 10 000 Zuschauer konnten dieses Klassefeld beobachten. Die UdSSR gewann die Länderwertung vor der DDR und Italien (nach Medaillen gerechnet). Die sieggewohnten und als ausgeglichensten Mannschaft zu den Favoriten erklärten Franzosen rutschten ohne Goldmedaille ab. Torsten Reißmann, nunmehr viermaliger Europameister (er zog mit Herbert Niemann und  Dietmar Lorenz gleich) gewann den 25 Goldmedaillen für die DDR, Chasret Tletseri holte den 50. Titel für die UdSSR. Hier die Einzelsieger: 60 kg 1. Khazret Tletseri (UdSSR) 3. Klaus-Peter Stollberg  (DDR), 65 kg 1. Torsten Reißmann(DDR), 71 kg 1. Ezio Gamba (Italien) 2. Karl Heinz Lehmann (DDR), 78 kg 1. Mircea Fratica (SR-Rumänien), 86 kg 1. Alexander Jazkewitsch (UdSSR) 3. Detlef Ultsch (DDR), 95 kg 1. Robert Köstenberger (Österreich) +95 kg 1. Henry Stöhr (DDR) und Alle Kategorien 1. Alexey Tjurin (UdSSR) 3. Fred Olhorn (DDR).

    August 1982 Pionierpokal weibliche Schüler in Oybin (Zittauer Gebirge); XV.Pionierpokal, Karl Marx Stadt Pokalsieger

    Nunmehr nahte für die weiblichen Pioniere ein Jubiläum. Zum 15. Male fanden die Endkämpfe um den begehrten Pionierpokal für Bezirksauswahlmann- schaften statt. Zum ersten Male waren wir Gäste im äußersten Zipfel der DDR, im herrlichen Zittauer Gebirge, speziell im Kurort Oybin. Wenn es auch nicht ganz einfach war als erste Sportbelegung in diesem Lager die Endkämpfe zu organisieren, so war doch die herrliche Umgebung ein schönes Erlebnis für alle Pioniere. Bereits in den Vorkämpfen scheiterten die Vorjahresmedaillengewinner Schwerin und Gera sehr deutlich. Während Rostock noch bis ins Finale durchkämpfen konnte, gab es für den Pokalverteidiger Berlin im Kampf um den Einzug ins Finale eine hauchdünne Niederlage durch Karl Marx Stadt. Dabei mussten die Unterpunkte entscheiden. Dieser Sieg gab den Karl Marx Städter Mädchen gewaltigen Auftrieb und im Finale wurde auch Rostock knapp geschlagen. Lange hatten die eifrigen Übungsleiter in Reichenbach, Werdau, Aue, Rodewisch und Karl Marx Stadt auf eine Medaille gehofft, nun wurde es als erste Medaille gleich Gold. Auftrieb gab es auch für Cottbus mit der Bronzemedaille und Halle, welches nach jahrelangen undiskutablen Leistungen den fünften Platz erreichte. In den Einzelbe-stenermittlungen zeigte sich dann, daß Karl Marx Stadt sich restlos verausgabt hatte und keine Rolle mehr spielte. Es war zu bemerken, daß besonders Berlin mit den besten Einzelkämpferinnen besetzt war. Überraschend stark zeigten sich auch Einzelkämpferinnen aus den Bezirken Erfurt, Magdeburg und Leipzig. Beste Sektion wurde, wie in den Vorjahren, Rotation Berlin. Dahinter plazierten sich überraschend Tiefbau Cottbus und Medizin Erfurt noch vor Dynamo Schwerin und HSG Greifswald. Die sonst starken Sektionen von HSG Rostock und HSG Jena spielten dagegen diesmal keine Rolle.

    Mannschaftsergebnisse:

    1. Platz Bezirk Karl Marx Stadt
    2. Platz Bezirk Schwerin
    3. Platz Bezirk Berlin
    3. Platz Bezirk Cottbus
    5. Platz Bezirk Halle
    5. Platz Bezirk Potsdam

    Einzelsieger wurden: 30 kg 1. Andrea Hom (Dynamo Wolmirstedt), 32,5 kg 1. Antje Müller (ASG Leipzig), 35 kg 1. Solveig Lehmann (Lok Zernsdorf), 37,5 kg 1. Jana Sarközi (Dynamo Leipzig/Nord), 40 kg 1. Anke Lüben (Dynamo Schwerin/Nord), 42,5 kg 1. Katrin Kolditz (Medizin Erfurt), 45 kg 1. Bianca Kallinich (Rotation Berlin), Andrea Weinert (Motor Babelsberg), 55 kg 1. Janet Altschn (Rotation Berlin) und +55 kg 1.Heike Gorylla (Tiefbau Cottbus).

    August 1982 Pionierpokal männliche Schüler in Güntersberge; Pionierpokal 1982 nach dramatischen Finale an Frankfurt/O.

    Zum abschließenden Höhepunkt des Wettkampfjahres in der AK 13 männlich wurden die Wettkämpfe um den Pionierpokal. In Güntersberge, wo unsere weiblichen Judokas mehrfach zu Gast waren. Bedauerlich war, daß die Bezirke Schwerin, Berlin, Neubrandenburg, Erfurt und Suhl ihre Teilnahme ab- sagten und Bezirk Dresden überhaupt keine Reaktion kam. Es kam trotzdem zu spannenden Auseinandersetzungen mit teilweise gutem technisch-taktischem Niveau und vor allem bei den Mannschaftskämpfen mit bemerkenswerten kämpferischen Leistungen. Die Mannschaften von Leipzig und Magdeburg besiegten bzw. die in den Einzelplazierungen deutlich vor ihnen liegenden Bezirke Gera und Karl Marx Stadt. Das Finale zwischen Pokalverteidiger Potsdam und der durch die Trainer Jörg Großkopf und Frank Mierow gut vorbereiteten und motivierten Mannschaft von Frankfurt/O. war bis zum letzten Kampf äußerst spannend.

    Mannschaftsergebnisse:

    1. Platz Bezirk Frankfurt/Oder
    2. Platz Bezirk Potsdam
    3. Platz Bezirk Magdeburg
    3. Platz Bezirk Leipzig

    Einzelersieger: 32,5 kg 1. Heiko Eberlein (Karl Marx Stadt), 35 kg 1. Tobias Dörrer (Karl Marx Stadt), 38 kg 1. Frank Gerald (Gera), 41 kg 1. Gunnar Handtke (Potsdam), 44 kg 1. Chris Neumann (Potsdam), 47 kg 1. Maik Schulz (Potsdam), 50 kg 1. Markus Branke (Frankfurt/O.), 53 kg 1. Andre Klist (Potsdam), 57 kg 1. Steffen Ludwig (Karl Marx Stadt), 62 kg 1. Ronald Kühn (Frankfurt/O.), 68 kg 1. Guido Göttlich (Frankfurt/O.), und Frank Lange (Gera).

    18./19.September 1982 DEM der männlichen Junioren in Frankfurt/O.; Spartakiade-Medaillengewinner gaben zumeist den Ton an

    SC Leipzig mit den meisten Medaillen / Andreas Paluschek glänzte / Frankfurter waren gute Gastgeber/ Acht Bezirke auf dem „Treppchen“ Die diesjährigen Juniorenmeisterschaften in einer Halle des Frankfurter Messegeländes hatten in vielerlei Hinsicht das Prädikat „beachtlich“ verdient. Zusammengefasst heißt das: Bestmögliche Wettkampfbedingungen, reibungsloser Ablauf dank rühriger Organisatoren des BFA und des ASK, über 130 Teilnahemer aus allen Bezirken, spannende Kämpfe mit technischen Fortschritten in den meisten Gewichtsklassen und viele Sieger und Medaillengewinner, die im Vorjahr noch in der Jugendklasse zu Spartakiadelorbeer gekommen waren. Im wesentlichen setzten sich die Favoriten durch, von denen Andreas Paluschek (ASK Frankfurt) wie im Jahr 1980, als er Europameister der Junioren wurde, besonders überzeugte. Ein Lob verdiente sich auch der 16jährige Klubkamerad Steffen Scherping. Der Spartakiadesiegern der AK 14/15 setzte sich gegen seinen gleichaltrigen Klubkameraden und Goldmedaillengewinner der Spartakiade (16/17), Siegfried Duda durch und sorgte zudem dafür, daß im Schwergewicht wieder Klubsportler den Ton angab. Mit dem JWdF-Sieger Torsten Oehmingen (SC Dynamo Hoppegarten) und Harry Kreis (ASK Frankfurt) behaupteten sich weitere Spartakiade erste des Vorjahres. Dagegen hatten Hagen Sturm (60 kg) und Maik Reich (86 kg) einen rabenschwarzen Tag erwischt. Sturm schied vorzeitig aus, Reich wurde am Ende noch fünfter. Die beiden Titelverteidiger Carlin (SC Dynamo/60 kg) und Münstermann (SC Leipzig/71 kg) konnten sich mit Silber schmücken. Im Halbmittel- und Mittelgewicht deuteten neben den neuen Meistern Ramon Pink und Roland Borawski (beide SC Leipzig) auch die Finalisten ein beachtliches Niveau an, das für die Zukunft hoffen lässt. Besonders erfreulich die gewisse Breite im Halbmittelgewicht mit Jörg Dommel (SC Dynamo) - er unterlag Pink nach einer Fußtechnik -, Uwe Heidenreich (SC Leipzig), Jura Scholz (SC Dynamo), Maik Reich und Detlef Niemann (SC Leipzig). Einzelsieger wurden: 55 kg 1. Pracht (SC Leipzig), 60 kg 1. Broege (SC Dynamo), 65 kg 1. Paluschek (ASK Frankfurt/O), 71 kg 1. Oehmingen (SC Dynamo), 78 kg 1. Pink (SC Leipzig), 86 kg 1. Borawski (SC Leipzig), 95 kg 1. Kreis (ASK Frankfurt/O.) und +95 kg 1. Scherping (ASK Frankfurt/O.). Die Zuckschwerdt und ihre Brandenburger Dynamos

    Es sprach „Karl Heinz Otto“ - Redaktion Judo 1982 - mit „den Zuckschwerdt“

    Der Meister Wolfgang und seine Gesellen Ernst Detlev und Ann-Kathrin geben dem TZ Dynamo Brandenburg-Mitte die Impulse Meine Frage, ob Ehefrau Zuckschwerdt nicht schon die Empfehlung gegeben habe, das eigene Bett gleich in die Judohallen der Republik mitzunehmen, verneinte Wolfgang Zuckschwerdt spontan. „Sie hat viel Verständnis für meine Arbeit als Trainer im TZ Dynamo Brandenburg-Mitte. Oftmals ist sie mit dabei und dabei und besucht mich mit unserer dreijährigen Tochter,“ sagte der 33jährige gewichtige, stets freundliche siebenmalige DDR-Meister im Schwergewicht und in der Klasse Alle Kategorien. Wolfgang Zuckschwerdt brachte es in seiner aktiven Laufbahn auch auf zehn EM-Medaillen und war 1973 auch auf dem bronzenen Rang der WM. 1977 war das Jahr des Abschieds von den internationalen Matten. Als DDR-Meister holte sich Wolfgang in Ludwigshafen noch EM-Silber (Alle-Kategorien) und -Bronze (Schwer). Wie kann sich auch Ehefrau Zuckschwerdt beschweren, wenn ihre ganze angeheiratete Verwandtschaft auf oder an den Matten zuhause ist. Als Wolfgang noch seine Kontrahenten ins „Gebet“ und an den Kragen nahm, fieberten die Eltern und Geschwister am Mattenrand. Seitdem er als Trainer die Geschicke des TZ „im Griff“ hat (1978), wirken Bruder Ernst-Detlev und Schwester Ann-Kathrin als Übungsleiter an seiner Seiter. Die Schwester sammelt nebenbei noch fleißig Medaillen und war immerhin auch schon viermal DDR-Titelträgerin.

    Judo ist die Welt der Zuckschwerdt

    Das Trio schätzt die Vorzüge dieser Zweikampfsportart. Mut und Risikobereitschaft, Reaktionsvermögen und Kraft, Ausdau-er und Köpfchen all das braucht man im Leben, um sich zurechtzufinden, um mithelfen zu können, eine, ja unsere sozia-listische Gesellschaft so aufzubauen zu können, wie wir uns das vorstellen. Die „Weißkittel“ aus Brandenburg wollen da nicht abseits stehen. „Wir sehen unsere Aufgabe darin, möglichst viele Kinder und Jugendliche für den Sport zu gewinnen, die besten so auszubilden, daß sie später mit dafür sorgen, unsere Republik bei internationalen Meisterschaften würdig zu vertreten“, unterstrich Wolfgang Zuckschwerdt. Die Brandenburger Sektion zählt 240 Mitglieder, von denen rund 40 weib-liche Judokas sind und rund 160 das 14. Lebensjahr noch nicht überschritten haben. Sie werden von 16 Übungsleitern betreut, von denen einige noch in der Seniorenmannschaft kämpfen. Ernst-Detlev Zuckschwerdt (Stufe IV) kümmert sich um die Frauen und männliche Jugend, Schwester Ann-Kathrin (Stufe 3) übt mit den Mädchen. Die Crem des TZ hat der haupt-amtliche Trainer von Montag bis Freitag unter seinen Fittichen. Dazu kommt noch die Trainingsgruppe 6. Klasse und ein gesondertes Talente-Training. Wettkämpfe - wichtiger Ausbildungsfaktor Und wie halten es die Brandenburger mit Wettkämpfen? „Wettkämpfe sind das Salz in der Suppe. Da muss sich bestätigen, ob das Training Gelehrte bzw. Gelernte richtig war. Bei Wettkämpfen bildet sich auch das Kollektiv noch fester, weil jeder für den anderen die Daumen drückt. Deshalb schreiben wir als Sektion vom September bis Dezember jedes Jahr fast an allen Wochenenden Turniere aus“, sagte der TZ Trainer. „Darüber hinaus beteiligen wir uns an allen Vergleichen, die vom Verband und im Bezirk ausgeschrieben sind.“ Er und seine Mitstreiter haben im Jahr so an die 55 Einsätze an Wochenenden. Wolfgangs Engagement beantwortet er selbst: „ Ich bin gern mit Kindern zusammen, will  ihnen nicht nur die Regeln des Judos, sondern auch vieles Wichtiges für das spätere Leben beibringen. Und wenn das die Jungs anerkennen, durch Leistungen im Sport und in der Schule belegen, dann ist das für mich der beste Lohn“, sagte Wolfgang. Auf Erfolge können die Brandenburger verweisen. 1979 und 1981 war man bei der Spartakiade bestes Trainingszentrum der DDR in der AK 13. In beiden Jahren wurde auch der Pionierpokal gewonnen. Die Spartakiadebilanz 79: zweimal Gold, zweimal Silber, einmal Bronze. Die Meisterschaftsbilanz 79: zwei Titel und vier „Vize“. Die Spartakiadebilanz 81: genau so wie 79, zur Meisterschaft 81 je zweimal Gold und Silber. DDR-Titelkampf AK 13 in diesem Jahr: 1x Gold, 3xSilber, 2xBronze. Und wo kommen die Talente her? „Wir haben Patenschaften mit Schulen unserer Stadt - mit der Heine-, Brecht-, Weineck- und Gagarin Schule sowie Schulen in Pritzerbe und Weseram. Da unterstützt das gesamte TZ-Trainerkollektiv. Dabei stützen wir uns natürlich auf die Erfahrungen unseres TZ-Leiters, Peter Kamrath, der selbst Direktor einer Patenschule ist“, sagte Wolfgang Zuckschwerdt. Er ist sozusagen der „Hans Dampf in allen Gassen“. Er gehört der Nachwuchskommission und der Trainerkommission des BFA sowie der Zentralen Fachkommission Judo der SV Dynamo an. Er bildet Übungsleiter bis zur Stufe II aus, unterstützt die Ausbildung der Übungsleiter im KFA. Und dann gibt es alle zwei bis drei Wochen ein Übungsleiter-Training bei Dynamo Brandenburg-Mitte unter Wolfgangs Leitung. „Das ist wichtig, um die Theorie in der Praxis bestätigt zu finden. Das hilft auch, daß sich unsere Übungsleiter besser in die Situationen ihrer Schützlinge hineinversetzen können.“ Wertlegen auf Allgemeinbildung Aber es wird auch gefeiert. Da gibt es Treffen mit den Kindern beim Bratwurstessen, werden Grillabende mit Übungsleitern und ihren Ehegatten veranstaltet, und dann herrscht immer tolle Atmosphäre in 14tägigen Trainingslagern, wie in diesem Jahr in Schwedt. Gute Kontakte bestehen auch mit dem Brandenburger Pionierhaus. Dort treffen sich die Dynamo-Judokas in Arbeitsgemeinschaften, bei Vorträgen und anderen Veranstaltungen. Die Arbeit der Sektion geht soweit, daß die jungen Burschen, die nicht den Weg zur KJS einschlagen, bei der Berufswahl unterstützt werden. „Wir haben schon einige für den Lehrerberuf animiert, auch mit dem Hintergedanken, später einmal in ihren Schulen für Judo-Nachwuchs mitzusorgen“, schilderte Wolfgang Zuckschwerdt, der gegenwärtig selbst in einem externen Lehrerstudium steht, um seine pädagogischen Fertigkeiten zu vervollständigen. 29.bis 31.Oktober 1982 EM der männlichen Junioren in Tirgoviste (Rumänien)

    Am 09./10.10. 1982 veranstaltete die HSG Rostock ihr XI. Ostseeturnier

    Am 09./10.10.1982 veranstaltete die HSG Rostock ihr XI. Ostseeturnier für Frauen und weibliche Jugend. Daran nahmen 260 Aktive aus 30 Sportgemeinschaften (14 Bezirke) der DDR und eine Mannschaft aus Turnov/CSSR teil. Traditionell kam am ersten Tag ein Mannschaftspokalturnier zur Austragung, an dem sich 18 Jugendmannschaften und neun Frauenmannschaften beteiligten. Bei den Jugendlichen trafen mit dem Pokalverteidiger HSG Rostock und der BSG Rotation Berlin die wohl stärksten Mannschaften bereits im Kampf um den Einzug in das Finale aufeinander. Die Berliner siegten mit 4:2. Im Finale gab es dann einen klaren 6:0- Sieg der Rotation-Mädchen gegen Medizin Erfurt. Die dritten Plätze erkämpften die HSG Greifswald und die HSG Rostock I. Am zweiten Tag wurde ein Einzelturnier ausgetragen, das als Ranglistenturnier der Frauenkommission des  DJV der DDR gewertet wurde. Bei der AK 14/15 plazierten sich überwiegend junge Aktive auf den vorderen Plätzen, die noch im Sommer beim Pionierpokal starteten, wie Kallinich, Zielecke, Altsohn, Wichmann, Kruse. Bei der AK 16/17 setzten sich mit Brüsch, Ahrens, Göthel, Koch bekannte Aktive durch. Belebt wurden die Gewichtsklassen durch die Aktiven, die im vergangenen Wettkampfjahr noch in der AK 14/15 starteten, wie Krause, Möller, Simmat, Nischwitz. Erfreulich groß war die Teilnehmerzahl bei den Frauen (80). Bis auf die verletzten Elke Nowak und Beate Huth sowie den Brandenburgerinnen, die nur am Mannschaftsturnier teilnahmen, war fast die gesamte DDR-Spitze vertreten. Einzelsieger bei den Frauen wurden: 48 kg 1. Manuela Dahlke (Rotation Berlin), 52 kg 1. Martina Kapsch (Rotation Berlin), 56 kg 1. Kathrin Gehls (HSG Rostock), 61 kg 1. Iva Bernardova (TJ Turnoy/CSSR), 66 kg 1. Liane Lanfersieg (Dynamo Schwerin), 72 kg 1. Bärbel Bartels (Dynamo Schwerin) und über 72 kg 1.Marion Hutschreuther (Rotation Berlin) sowie Alle Kategorien 1. Bärbel Bartels (Dynamo Schwerin). Einzelsieger bei den AK 15/16 weiblich wurden: 45 kg 1. Astrid Knese-beck (HSG Medizin Erfurt), 50 kg 1.Andrea Koch (Rotation Berlin), 55 kg 1. Angela Göthel (HSG Rostock), 60 kg 1. Grit Ahrens (Dynamo Ribnitz-Dammgarten), 65 kg 1. Simone Nawrath (SG Tantow/Angermünde) und über 65 kg 1. Katrin Brüsch (HSG Rostock). Einzelsieger bei den AK 14/15 weiblich wurden: 40 kg 1. Dürten Arnold (HSG Rostock), 45 kg 1. Bianca Kallinich (Rotation Berlin), 50 kg 1. Kathrin Thienel (Dynamo Aue), 55 kg 1. Susanne Kruse (Dynamo Ribnitz), 60 kg 1. Manuela Laabsch (SSG Schwanebeck) und über 60 kg 1. Ines Meseberg (Dynamo Wolmirstedt).

    16./17.Oktober 1982 „Buchenwaldgedenkturnier“ für männliche Schüler in Erfurt

    Eine der bedeutendsten Veranstaltungen für unsere Nachwuchsjudoka ist seit Jahren das Buchenwald-Gedenkturnier der SG Dynamo Erfurt-Mitte. Auch das X. Gedenkturnier, welches am 16./17.10.1982 in der Erfurter-Thüringenhalle ausgetragen wurde, wurde dem sehr guten Ruf der vorangegangenen Turniere wieder gerecht. In der prächtig ausgestalteten Thüringen-halle waren 384 Wettkämpfer und 28 (!) Kampfrichter aus 49 Sektionen des DJV der DDR zum feierlichen Eröffnungs-zeremoniell angetreten. Der Wettkampf der AK 13 wurde als Sichtungsturnier für die besten TZ-Sportler der Einzugsbereiche der SV Dynamo, der ASV Vorwärts und des SC Leipzig durchgeführt. Um einen allumfassenden Überblick über die Leistungen im wettkampfnahen Bereich zu bekommen, wurden die Kämpfe nach modifizierten Wettkampfregeln ausgetragen. Dem-gegenüber kämpften die Sportler der AK 11/12 im KO-System mit Hoffnungsrunde. Als erfolgreichste Sektion ging aus den Turnieren der AK 13 und der AK 11/12 bei diesem Jubiläumsturnier die SG Dynamo Erfurt-Mitte hervor, die sich mit 65 Punkten den Buchenwaldpokal erkämpfen konnte, gefolgt vom BTZ Leipzig mit 48 Punkten und der SG Dynamo Berlin-Adlershof mit 31 Punkten. 20./21.November 1982 DEM der weiblichen Jugend AK 14/15 und 16/17 in Buttstedt(Erfurt) Leicht war es nicht für Aktive, wie auch Offizielle und Kampfrichter zu den diesjährigen Meisterschaften der weiblichen Jugendklassen zu gelangen. Manch einer befasste sich erst mit Kartenstudium, um den Austragungsort, das alte thüringische Städtchen Buttstedt in der Nähe von Weimar zu finden. Alle wurden entschädigt durch die gute Organisation unter der Schirmherrschaft des Vorsitzenden des Rates des Kreises Sömmerda. Schon bald war zu sehen,

    daß in diesem Jahr die Mädchen aus dem Küstenbezirk eindeutig das Niveau bestimmten. Der Bezirk Berlin, hauptsächlich durch Rotation Berlin vertreten, konnte da nicht wie gewohnt entgegenhalten. Rotation Berlin belegte in der Bezirkswertung den zweiten Platz vor Potsdam. Auch in der Sektionswertung blieb diesmal HSG Rostock klar vor Rotation Berlin und den punktgleichen Dynamo Ribnitz und Dynamo Schwerin. Erwähnenswert ist, daß die Bezirke Suhl, Halle und Neubrandenburg ohne Medaillen blie-ben. Durch Altersklassenwechsel ist eine Titelverteidigung nicht immer  möglich, trotzdem gelang es drei Mädchen ihren Vorjahrestitel zu verteidigen. Allen voran gelang dies der vielseitigen Grit Ahrens aus Ribnitz, wie auch Manuela Dahlke aus Berlin und Siena Christen aus Freital. Andere, wie Katrin Hempel konnten sich in diesem Jahr nicht platzieren. Einige junge gerade in die AK 14/15 gekommenen Judokas wie Lehmann, Schmiedeknecht, Zielecke und Weinert konnten mit zweiten Plätzen den Anschluss an die gestiegenen Anforderungen nachweisen. Einzelsieger bei der AK 14/15 wurden: 40 kg 1. Sybille Tews (HSG Greifswald), 45 kg 1. Kathrin Thiemel (Dynamo Aue), 50 kg 1. Jana Nischwitz (Dynamo Ribnitz), 55 kg 1. Grit Ahrens

    (Dynamo Ribnitz), 60 kg 1.Heike Möller (Dynamo Schwerin) und +60 kg 1. Ute Feldmann (Einheit Pankow). Einzelsieger bei der AK 16/17 wurden: 45 kg 1. Manuela Dahlke (Rotation Berlin), 50 kg 1. Uta Jahnke (HSG Rostock), 55 kg 1. Silke Hertel (Dynamo Schwarze Pumpe), 60 kg 1. Andrea Skiba (Rotation Berlin), 65 kg 1. Martina Dominik (HSG Rostock) und +65 kg 1. Siena Christen (Dynamo Freital). 04./05.Dezember 1982 DDR-Mannschaftsmeisterschaften der Senioren in Berlin DDR-Mannschaftsmeister wiederum Rotation Berlin Nur durch die bessere Anzahl der Umrechrech-nungspunkte konnte die Vertretung von Rotation Berlin ihren DDR-Mannschaftsmeistertitel bei den Judoka verteidigen. Nach Abschluss des Finalkampfes gegen den Vorjahreszweiten Dynamo Berlin-Hohenschönhausen stand es 3:3, so daß die Wertigkeiten der einzelnen Kämpfe addiert werden mussten. Die Stationen der Rotationer zu ihrem erneuten Titelgewinn waren in der heimischen Franz Mett-Sporthalle HSG Jena (7:0), Dynamo Magdeburg (7:0) und Motor Wolgast I (7:0). Die Bronzemedaillen holten sich die beiden Vertretungen von Motor Wolgast. In der Siegermannschaft kämpften - 60 kg Dziekanski, 65 kg Nagel, 71 kg Schröder, 78 kg Fehre, 86 kg Kotlowski, 95 Wittiber, +95 kg Hübner.


    Vom 29.bis 31.10. 1982 fanden in Tirgoviste/Rumänien die 21. Junioren-EM

    Bei den 21.EM überzeugten die DDR-Junioren Vom 29.bis 31.10.1982 fanden in Tirgoviste/Rumänien die 21. Junioren-EM des Jahrganges 1963, 64 und 65 statt. Aus Europa reisten 23 Judonationen mit 118 Teilnehmern an. Damit nahm die gleiche Anzahl von Ländern wie 1981 in San Marino teil, aber die Anzahl der Kämpfer erhöhte sich um sieben. Die stärksten Nationen starteten in allen sieben Gewichtsklassen und demonstrierten damit ihre Leistungsbreite im eigenen Lande. Unsere Vertretung reiste mit fünf Neulingen an, nur Axel Broege und Roland Borawski hatten schon 1981 EM-Feuer gerochen. Mit Steffen Scherping stellten wir den jüngsten Teilnehmer, der an seinem Wettkampftag, am 29.10.1982, 17 Jahre alt wurde. Von den Titel- und Medaillenträgern des vergangenen Jahres nahmen zwei Europameister und sechs weitere Medail-lengewinner teil. Kein Europameister konnte seinen Titel verteidigen und von den insgesamt acht Medaillengewinnern kamen nur drei Judokas wieder auf einen Medaillenplatz. Allein diese Tatsache verdeutlicht schon, mit welcher Härte in diesem Jahr gekämpft wurde und zeigt den weiteren Leistungsfortschritt, den die Junioren Europas 1981 erreichten. In diesem Feuer bewährten sich unsere Junioren auf das beste. Mit dreimal Gold und zwei Bronzemedaillen plazierten sie sich in der inoffiziellen Nationenwertung auf dem 1. Platz. Als beste Kämpfer erwiesen sich dabei Harry Kreis (ASK Frankfurt/O), Roland Borawski und Ramon Pink (beide SC Leipzig). Bei der Siegerehrung wurden die Fünftplazierten mit aufgerufen und erhielten Urkunden. Diese Form der Anerkennung, schon lange gefordert, kam bei allen Athleten und den Zuschauern sehr gut an. Hier die Einzelsieger: 60 kg 1. Rybicki (VR Polen) 3. Broege (DDR), 65 kg 1. Chkarine (UdSSR) 3. Paluschek (DDR), 71 kg 1. Nakani (UdSSR), 78 kg 1. Pink (DDR), 86 kg 1. Borawski (DDR), 95 kg 1. Kreis (DDR) und +95 kg 1. Plate (BRD). 09./10.Oktober 1982 XI.Internationales Ostseeturnier in Rostock für Frauen und weiblichen Jugend.

    Prüfungen zum 3. und 4. Dan sowie zum Erwerb der Graduierungsberechtigung in Finow 1982 am 30./31.10.1982 fanden in der Trainingsstätte der BSG Stahl Finow (Frankfurt/O.) die o. g. Prüfungen statt.

    13. November 1982 FDJ-Pokalendrunde in Kamenz (Dresden)

    Am 13.November 1982 fand in der Sporthalle der Ernst Thälmann-Oberschule Kamenz die Endrunde des FDJ-Pokals 1982 statt. Der BFA Dresden sowie Organisatoren, unter Leitung von Reinhardt Mann, hatten sehr gute Voraussetzungen für die Durchführung der Veranstaltung geschaffen. Besonderer Dank gilt den anwesenden Kampfrichtern, die den Wettkampf im Dauereinsatz ohne Beanstandung über die Bühne brachten. Sechzehn Vertretungen (Bezirke Rostock und Karl Marx Stadt als Finalisten des Vorjahres mit jeweils zwei Mannschaften) stellten sich zum Kampf, der spannende und auf gutem Niveau stehende Auseinandersetzungen brachte. Die als leichte Favoriten in die Kämpfe gehenden Potsdamer, betreut von Detlev Zuckschwerdt, mussten sich bei der gleichen Anzahl Siege (4:4) der Bezirksauswahl Frankfurt/O. mit 26:40 Unterpunkten beugen. Auf der anderen Seite setzten sich die ausgeglichen besetzten Magdeburger sowie die sehr stark beginnenden Judokas aus Schwerin durch. Frankfurt/O. besiegte Karl Marx Stadt knapp und Magdeburg behielt gegen Schwerin in den Kämpfen um den Einzug in das Finale die Oberhand. Im Finale standen sich dann Frankfurt/Oder und Magdeburg gegenüber welches Frankfurt/O. mit 7:2 (58:15 Wertungspunkten) für sich entscheiden konnte. Mit der von Hanno Marschner betreuten Bezirksauswahl setzte sich die ausge- glichensten Mannschaft durch, die auch sehr gute kämpferische Leistungen zeigte. Platzierung: 1. Bezirk Frankfurt/O., 2. Bezirk Magdeburg, 3. Bezirk Potsdam und Bezirk Karl Marx Stadt. 2.Halbjahr 1982 „Jigoro-Kano-Cup“ der Senioren in Tokio Auf Einladung des Kodokan trafen sich in der Budo Halle in Tokio die weltbesten Judokas zu Ehren des Begründers des Judo Jigoro Kano. 1982 wird als das Jahr der Entstehung des Judo in Japan angegeben und so feierte die Judowelt den 100. Jahrestag. An vier Tagen waren die Wettkämpfe geplant - das Schwergewicht wurde nicht ausgetragen, sondern nur der Wettbewerb in „Alle-Kategorien“ - wobei der vierte Wettkampftag den Mannschafts-kämpfen vorbehalten war. Insgesamt gingen 165 Kämpfer aus 33 Ländern an den Start. Hier sei zu bemerken, daß sich die Judokas der chinesischen Volksrepublik erstmals an einem so großen Turnier beteiligten. Die hohen Teilnehmerzahlen sprachen für das große Interesse der Judokas aus aller Welt, das sie diesem Gedenkturnier entgegen brachten. Um so überraschender war die relativ geringe Zuschauerresonanz, die durch halb- bis dreiviertelleere Tribünen zu bemerken war. Die Kämpfer auf den drei Matten störte die halbleere Halle weniger. Sie demonstrierten gutes Judo und hohe kämpferische Leistungen. Der DDR-Vertretung gehörten Klaus-Peter Stollberg, Torsten Reißmann, Karl-Heinz Lehmann, Rene Damaschke, Fred Olhorn und Henry Stöhr an. Gemessen an den Ergebnissen der EM 1982 in Rostock sollte man meinen, daß unsere Judokas leistungsstark genug sein, um sich im Wettbewerb der Weltbesten behaupten zu können. Aber es kam anders! Erstmalig fuhren unsere Aktiven aus dem Mutterland des Judo Japan ohne Medaillen in die Heimat zurück. Dagegen feierten Japans Judokas, besonders die Schwergewichtler, große Triumphe, indem sie Europameister, Olympiasieger, Panamerikas Meister und Medaillengewinner bei Weltmeisterschaften deklassierten. Wie schon zu den vergangenen Turnieren gelang es auch in diesem Jahr nur einem Nichtjapaner Turniersieger zu werden. War es 1978 unser Dietmar Lorenz, 1981 Shurow (UdSSR), so konnte 1982 Bodaveli (UdSSR), diese Leistung vollbringen. Mit sechsmal Gold, fünfmal Silber und achtmal Bronze in den Einzelwettbewerben unterstrich Japan seine führende Position im Judo. Nur die Judokas der UdSSR konnten mit einmal Gold, einmal Silber und zweimal Bronze etwas dagegen halten.

    11. Dezember 1982 Klubpokal der Senioren in Berlin; SC Dynamo Hoppegarten verteidigte Klubpokal

    Am Sonnabend, dem 11.12.1982 fand in der Sporthalle des Wachregimentes „Feliks Dzierzynski“ der Klubpokal 1982 statt. 60 Athleten aus unseren drei Leistungszentren bewarben sich um diesen Pokal, wobei unsere Junioren - von der Anzahl her - dominierten. Seit den EM in Rostock stellten sich erstmalig wieder Detlef Ultsch und Lutz Mackelday auf der Matte vor. Zu Beginn der Veranstaltung wurden erfolgreiche Sportler und Trainer mit Dan-Graden ausgezeichnet. Rudolf Hendel, Trainer beim ASK Vorwärts Frankfurt/O., erhielt für seine Verdienste bei der Entwicklung des Hochleistungssportes den 6. Dan und Europameister Henry Stöhr wurde mit den 2. Dan geehrt.

    Die Plätze verteilten sich wie folgt:

    Klub 1. Platz 2. Platz 3. Platz 5. Platz Gesamt Platz
    SC Dynamo 4 8 4 65,5 I.
    SC Leipzig  1  2 7 41,5 II.
    ASK Vorwärts 3 40,5 III.

    Dezember 1982 17.DDR-Meisterschaften im Frauenjudo - Doppelmeisterin diesmal L. Laufersieg

    Die DDR-Meisterschaften 1982 fanden nach 1973 zum zweiten Male im Bezirk Suhl statt. Sie wurden zu einer glanzvollen Veranstaltung. Mit der Vorbereitung und Organisation war die BSG WK Schmalkhalden beauftragt, die Heimsektion der mehrfachen Meisterin Petra Sonntag. Im Sportzentrum Breitungen fanden sich an beiden Tagen viele erwartungsfrohe Zuschauer ein. Das fachkundige Publikum machte sich dann auch bei Aktionen der einheimischen Kämpferinnen lautstark bemerkbar und quittierte gelungene Aktionen mit Beifall. Den meisten Beifall bekam Liane Laufersieck aus Schwerin für ihr beherztes Angreifen. Bester Bezirk wurde mit deutlichem Abstand Berlin vor Schwerin und Rostock. Allein fünf Bezirke blieben ohne Medaillen, darunter mit Leipzig, Halle und Frankfurt/O., Bezirke mit vielen Sektionen. Auch Erfurt konnte nach dem Ausscheiden von Beate Huth (nicht am Start) keinen Platz belegen. Beste Sektion, wie schon im Vorjahr wurde Rotation Berlin vor Dynamo Schwerin-Nord und HSG Rostock. Dabei gelang in der Gewichtsklasse 48 kg sogar ein Doppel-Erfolg. Einzelsieger wurden: 48 kg 1. Martina Warzecha (Rotation Berlin), 52 kg 1. Heike Frohse (Rotation Berlin), 56 kg 1. Sabine Kirchhoff (Rotation Berlin), 61 kg 1. Sylvia Neidhold (HSG Rostock), 66 kg 1. Liane Laufersieck (Dynamo Schwerin), 72 kg 1. Bärbel Barthels (Dynamo Schwerin), +72 kg 1. Petra Sonntag (WK-Schmalkhalden) und Alle Kategorien 1. Liane Laufersieck (Dynamo Schwerin).

    11. Dezember 1982 Klubpokal der Senioren in Berlin; SC Dynamo Hoppegarten verteidigte Klubpokal

    Am Sonnabend, dem 11.12.1982 fand in der Sporthalle des Wachregimentes „Feliks Dzierzynski“ der Klubpokal 1982 statt. 60 Athleten aus unseren drei Leistungszentren bewarben sich um diesen Pokal, wobei unsere Junioren - von der Anzahl her - dominierten. Seit den EM in Rostock stellten sich erstmalig wieder Detlef Ultsch und Lutz Mackelday auf der Matte vor. Zu Beginn der Veranstaltung wurden erfolgreiche Sportler und Trainer mit Dan-Graden ausgezeichnet. Rudolf Hendel, Trainer beim ASK Vorwärts Frankfurt/O., erhielt für seine Verdienste bei der Entwicklung des Hochleistungssportes den 6. Dan und Europameister Henry Stöhr wurde mit den 2. Dan geehrt.


    1983

    Zum 50.Geburtstag von „Henry Hempel“

    Am 18.Januar 1983 feierte Henry Hempel seinen 50. Geburtstag.

    Seit über 30 Jahren leistet Henry Hempel eine vorbildliche Arbeit im Deutschen Judo-Verband der DDR und besonders an diesem Ehrentag möchten wir ihm die herzlichsten Grüße und Glückwünsche übermitteln. Bereits seit 1960 als Auswahltrainer und ab 1962 bis zum heutigen Tage ununterbrochen als Verbandstrainer des DJV der DDR tätig, hat er maßgeblich mit zur Stärkung und Festigung unserer sozialistischen Körperkultur und des Sportes, insbesondere der Sportart Judo, in unserer Republik beigetragen. Die bisher bei Europa- und Weltmeisterschaften sowie Olympischen Spielen erkämpften Erfolge sind untrennbar mit der von Henry Hempel geleisteten Arbeit verbunden. Sichtbarer Ausdruck dafür sind insbesondere der 1979 von Detlef Ultsch errungene Titel eines Weltmeisters und der Olympiasieg von Dietmar Lorenz 1980 in Moskau. Wenn vom Deutschen Judo-Verband der DDR 1982 bei den Senioren-Europameisterschaften in Rostock der 25 Europameistertitel und insgesamt die hundertste Europameisterschaftsmedaille erkämpft werden konnte, so wird das damit ebenfalls überzeugend dokumentiert. Durch seine insgesamt hervorragend geleistete Arbeit und die ständige Vermittlung sei-iner großen Erfahrungen hat Sportfreund Henry Hempel sich hohe Achtung und Anerkennung im Deutschen Judo-Verband im Deutschen Turn- und Sportbund der DDR erworben. Im Namen aller Judosportler der DDR wünscht Dir, lieber Sportfreund Henry Hempel, das Präsidium des DJV der DDR auch weiterhin recht viel Erfolg in unserer gemeinsamen Arbeit sowie beste Gesundheit und Schaffenskraft.

    Internationales Turnier der Senioren in Tbilissi (UdSSR) vom 05.bis 08.Februar 1983

    Internationales Turnier der Senioren in Lowetsch (Bulgarien) vom 19. zum 20.Februar 1983

    Internationales Turnier der Senioren in Budapest (Ungarn) vom 05. zum 06.März 1983

    Internationales Turnier der Senioren in Prag (CSSR) vom 12.zum 13.März 1983

    Diese Turnier galten für den DJV der DDR als Vorbereitung für die Weltmeisterschaft.

    Bericht und Platzierung siehe nächsten zwei Seiten.


    05./06.März 1983 17. DFD-Pokal-Turnier der Frauen in Reichenbach

    Der erste Wettkampfhöhepunkt der Frauen 1983 fand am 5. und 6. März in Reichenbach/Voigtland statt. Die Veranstaltung wurde durch die Organisatoren der SG Dynamo Reichenbach gut vorbereitet und durchgeführt und somit zu einem würdigen Wettkampfhöhepunkt. Um die 8 Kristallpokale kämpften insgesamt 101 Aktive (darunter 14 Dan-Träger) aus 24 Sektionen. Das war eine Rekordbeteiligung. Hier die Einzelsieger: 48 kg 1. Martina Warzecha (Rotation Berlin), 52 kg 1. Steffi Lieberei (Dynamo Aue), 56 kg 1. Evelyn Kleiner (HSG PH Zwickau), 61 kg 1. Silvia Neidhold (HSG Rostock), 66 kg 1. Liane Laufersiek (Dynamo Schwerin), 72 kg Bärbel Bartels (Dynamo Schwerin), +72 kg 1. Ines Findeklee (HSG Rostock) und Alle Kategorie 1. Bärbel Bartels (Dynamo Schwerin).

    Quellenverzeichnis: Mitteilungsblatt des DJV Nr.:2-3/83



     Zum 50. Geburtstag von Henry Hempel Am 18. Januar 1983 feierte Henry Hempel seinen 50. Geburtstag. Seit über 30. Jahren leistet Henry Hempel eine vorbildliche Arbeit im Deutschen JudoVerband der Deutschen Demokratischen Republik und besonders an diesem Ehrentag möchten wir ihm die herzlichsten Grüße und Glückwünsche übermitteln. Bereits seit 1960 als Auswahltrainer und ab 1962 bis zum heutigen Tage ununterbrochen als Verbandstrainer des DJV der DDR tätig,

    hat er maßgeblich mit zur Stärkung und Festigung unserer sozialistischen Körperkultur und des Sportes, insbesondere der Sportart Judo, in unserer Republik beigetragen. Die bisher bei Europa- und Weltmeisterschaften Sowie Olympischen Spielen erkämpften Erfolge sind untrennbar mit der von Henry Hempel geleisteten Arbeit verbunden. Sichtbarer Ausdruck dafür sind insbesondere der 1979 von Detlef Ultsch errungene Titel eines Weltmeisters und der Olympiasieg von Dietmar Lorenz 1980 in Moskau. Wenn vom Deutschen Judo-Verband der DDR 1982 bei den Senioren-Europameisterschaften in Rostock der 25. Europameistertitel und insgesamt die hundertste Europameisterschaftsmedaille erkämpft werden konnte, so wird das damit ebenfalls überzeugend dokumentiert. Durch seine insgesamt hervorragend geleistete Arbeit und die ständige Vermittlung seiner großen Erfahrungen hat Sportfreund Henry Hempel sich hohe Achtung und Anerkennung im Deutschen Judo-Verband im Deutschen Turn- und Sportbund der DDR erworben. Im Namen aller Judosportler der DDR wünscht Dir, lieber Sport-freund Henry Hempel, das Präsidium des DJV der DDR auch weiterhin recht viel Erfolg in unserer gemeinsamen Arbeit Sowie beste Gesundheit und Schaffenskraft.

                                                     Gerhard Grafe Präsident des DJV der DDR                                                                        


    Internationale Turniere 1983 ; Vier Erfolge zum Auftakt des WM Jahres

    Das Programm der Auswahljudoka hat seit vielen Jahren ganz feste Konturen. Bis zu neun große internationale Turniere bieten im Vorfeld der EM Gelegenheit Formsteigerungen, Kampfkraft und damit Ambitionen für den jeweiligen Jahres-höhepunkt nachzuweisen. In diesem Jahr richten sich die Blicke zuerst nach Paris, wo die EM stattfinden, die ein ganz bedeutender Abschnitt auf dem Weg zu den WM im Oktober in Moskau darstellen. Bei den ersten vier internationalen Turnieren in Tbilissi, Lowetsch, Budapest und Prag die in Potsdam, Kerkrade, Bukarest und Dubrovnik folgen bis Mitte April – wurden insgesamt 28 DJV - Aktive auf die Matten geschickt. In der Bilanz – zu diesen Zeitpunkt mit vier Erfolgen, drei zweiten und sieben dritten Plätzen – schnitten sie dabei rein statistisch gesehen recht gut ab. Doch Unterschiede in der Beurteilung sind sicher angebracht, entsprechend der internationalen Gegnerschaft. Daß insbesondere in Tbilissi Anfang Februar die Trauben wieder besonders hoch hingen, ist keine Neuheit. Wieder gelang es bei dieser Veranstaltung nur einen Ausländer in die Sieg Phalanx der zu Hause noch stärkeren UdSSR Judoka einzubrechen. Der Japaner Hosokawa behauptete sich im Extraleichtgewicht über Europameister Tletseri. In den anderen sieben Kategorien gingen die Erfolge sämtlich an die Gastgeber, die damit einen kleinen Vorgeschmack auf die WM in Moskau boten. Schwergewichts-Europameister Henry Stöhr war der einzige aus der DJV-Mannschaft, der mit den dritten Platz in der All-Kategorie überhaupt einen Platz auf dem Siegerpodest abbekam. Im Vorjahr war noch Detlef Ultsch sein Hoppegartener Klubkamerad, glänzender Mittelgewichtssieger geworden. Von 32 möglichen Rängen auf den ersten  drei Plätzen wurden in der Endabrechnung 24 UdSSR-Vertretern eingenommen. Da diesmal wegen der EM das sonst folgende Pariser Turnier ausfiel, gab es dann ein erneutes Aufeinandertreffen, vor allem auch vieler Judoka der sogenannten zweiten Reihe in Lowetsch. Dort siegten Andreas Paluschek vom ASK in der Klasse bis 71,0 kg und Dietmar Pufahl, nach seinen zweiten Platz im Schwergewicht, in der All-Kategorie. Von der internationalen Konkurrenz, die auch in Paris zu erwarten sein wird, schoben sich solche Könner wie der Bulgare Ghertschew (60 kg), der Österreicher Seisenbacher (86 kg) und der Rumäne Mihai (+95 kg) in den Vordergrund. Für die DDR-Vertreter von besonderer Bedeutung waren dann die Turniere in Budapest und Prag, wo es für die EM-Kandidaten um einen Leistungsnachweis für den Mai ging. Daß dabei Olhorn (Budapest) und Karl Heinz Lehmann (Prag) in den Finals siegreich blieben, stimmte doch optimistisch. Der Frankfurter Lehmann siegte in Prag zum dritten Mal. Ein gutes Omen für ihn, denn nach seinen Siegen 1981 und 1982 an gleicher Stelle, schmückte er sich wenig später jeweils mit EM- Medaillen. Dieser Sieg in diesem Jahr wird ihm bestimmt großen Auftrieb gegeben haben. Auch Henry Stöhr gelangte nach Tbilissi wieder auf das Siegerpodest. Er bezwang den starken CSSR-Vertreter Kocmann und gab sich erst im Kampf um den Finaleinzug gegen Vizeweltmeister und 81er Europameister Weritschew durch Chui geschlagen. Zum zweiten Mal nach dem zweiten Platz in Lowetsch erreichte der Leipziger Halbmittelgewichtler Günter Baltsch mit dem dritten Platz in Prag eine Vorderplazierung. Die ersten Zeichen des Jahres 1983 wurden also gesetzt. Das hervorragende Abschneiden bei den EM In Rostock der DDR-Judoka verpflichtet nun auch für Paris. Steigerungen sind weiter vonnöten, das ist nur eine Erkenntnis aus den vier Turnieren.

    TBILISSI 1983 (5./8.2.)

    60,0 kg: 1. Hosokawa (Jap.), 2. Tlezeri (UdSSR), 3. Fujiki (Jap.), Arajew (UdSSR); 65,0 kg 1. Soloduchin, 2.Margijani (beide UdSSR), 3. Matsuoka (Jap.), Mkrtumjan (UdSSR); 71,0 kg 1. Gogolauri, 2. Namgalauri, 3. Marajew (alle UdSSR), Nishida (Jap.); 78,0 kg 1. Kariauli, 2. Schestakow, 3. Selakow, Alborischwili (alle UdSSR); 86,0 kg 1. Pesnjak, 2. Bodaweli (beide UdSSR), 3. Tschoulloayan (FRA), Takahashi (Jap.); 95,0 kg: 1. Neswetailow, 2. Beoaschwili, 3. Chubuluri, Gogischaschwili (alle UdSSR); +95,0 kg: 1. Weritschew, 2. Slawnich, 3. Kuwajew, Biktaschew (alle UdSSR); Alle Kategorien: 1. Kobordzalidze (UdSSR), 2. Ito Japan, 3. Stöhr (DDR), Biktaschew (UdSSR).

    LOWETSCH (19./20.02.1983)

    60,0 kg: 1. Ghertschew (BUL), Boiko (HUN), 3. Ko Hen (KVDR) und Silvio (ROM); 65,0 kg: 1. Hansen (FRA) 2. Kriz (CSSR), 3. Paluschek (DDR), Serban (ROM); 71,0 kg 1. Daamdin (MVR), 2. Nakani 3. Katzojew (beide UdSSR), Pak Cher (KVDR); 78,0 kg: 1. Gczegoczek (POL), 2. Baltsch (DDR), 3. Gambol (MVR), Petrov (BUL); 86,0 kg: 1. Seisenbacher (AUT), 2. Bachinam (MVR), 3. Den Cher (KVDR), Slobin (UdSSR); 95,0 kg: 1. Baltsch (GER), 2. Gerber (BRD), Dimitrijow (UdSSR); +95,0 kg 1. Mihai (ROM), 2. Pufahl (DDR), 3. Hwan Dion (KVDR), Organu (TUR); All-Kategorie: 1. Pufahl (DDR), 2. Hwan Gi (KVDR), 3. Frömme (DDR), Zaprianow (BUL).

    BUDAPEST (5./6.03.1983 )

    60,0 kg: 1. Akira (Jap.), 2. Rodriguez (CUB), 3. Stollberg (DDR), Rohrbauer (AUT); 65,0 kg 1. Pawlowski (POL), 2. Dschanchatow (UdSSR), 3. Nikolae (ROM), Ocko (JUG); 71,0 kg 1. Hiwarinen (FIN), 2. Obschernitzki (DDR) 3. Partschijew (UdSSR), Pak Chol (KVDR); 78,0 kg 1. Myllyllä (FIN), 2. Doherty (CAN), 3. Draghi (FRA), Akahoshi (JAP); 86,0 kg 1. Seisenbacher (AUT), 2. Jani (CAN), 3. Kurczyna (POL), Missalla (DDR); -95,0 kg: 1. Szepesi (HUN), 2. Azcuy (CUB), 3. Rettig (DDR), Naftica (ROM); +95,0 kg 1. Kuwajew (UdSSR), 2. Platz Kovacs (HUN), 3. Zaprianow (BUL), Kowacewic (YUG); All-Kategorie: 1. Olhorn (DDR), 2. Gurin (UdSSR), 3. Dubocki (YUG), Kuwajew (UdSSR).

    PRAG (12./13.02.1983)

    60,0 kg: 1. Yamjima (JAP), 2. Rohrauer (AUT), 3. Klim (DDR), Ko Heng (KVDR); 65,0 kg 1. Kriz (CSSR), 2. Karpunin, 3. Kalentjew (beide UdSSR), Kalas (CSSR); 71,0 kg: 1. Lehmann (DDR), 2. Ulcnik, 3. Tuma (beide CSSR), Namgalauri (UdSSR); 78,0 kg 1. Akaboshi (JAP), 2. Bedanogow, 3. Chabareli (beide UdSSR), Baltsch (DDR); 86,0 kg 1. Pesnjak (UdSSR), 2. Nakamura (JAP), 3. Kerkau (DDR), Pak Cho (KVDR); 95,0 kg: 1. Köstenberger (AUT), 2. Kolanowski (POL), 3. Lauer (CSSR), Azcuy (CUB); +95,0 kg 1. Biktaschew, 2. Weritschew (beide UdSSR), 3. Stöhr (DDR), Tonay (HUN).

    März 1983 Internationales Senioren Judo-Turnier in Potsdam (Siehe auch Interview mit Henry)Hempel (Verbandstrainer Senioren im DJV der DDR) auf der nächsten Seite)

    Junge Judoka selbstbewusst und mit Noveau Anfang März 1983 fand in der Sporthalle „Heinrich Mann Allee“ von Potsdam das diesjährige internationale Senioren Judo-Turnier statt. Mit 121 Aktiven aus 16 Ländern konnte unter der bewährten Organisation des BFA Potsdam das traditionelle Turnier wieder ausgezeichnet durchgeführt werden. Hier die Einzelergebnisse: 60 kg 1. Kida (Japan) 3. Stollberg (DDR), 65 kg 1. Andreas Krüger (ASK Frankfurt/O.), 71 kg 1. Obschernitzki, 2. Lehmann (beide DDR), 78 kg 1. Tschestakow(UdSSR), 2. Pink (DDR), 86 kg 1. Ultsch, 2. Borawski (beide DDR), 95 kg 1. Köstenberger (Österreich), 2. Brandt (DDR), +95 kg 1. Kuwajew (UdSSR) 3. Olhorn (DDR).

    19./20.März 1983 DEM der AK 14 männlich in Frankfurt/o; ASK bei den Schweren im Trio

    Die DDR-Meisterschaften wurden am 19. und 20. März 1983 in der Messehalle in Frankfurt/O. durchgeführt. Eine ausge-zeichnete Organisation unter Leitung des BFA-Vorsitzenden des Oderbezirkes, Dr. Horst Kittel, trug wesentlich zum guten Gelingen der Titelkämpfe bei und reihte sich würdig in den Rahmen der bisher vom BFA Frankfurt/O. durchgeführten Veranstaltungen ein. In den durchgängig gut besetzten elf Gewichtsklassen bewarben sich insgesamt 177 Aktive um die Titelehren eines DDR-Meisters 1983. Im Gegensatz zum Vorjahr, in dem der ASK Frankfurt/O. nicht einen einzigen Titel in dieser Altersklasse erringen konnte, wurde diesmal von den Judokas dieses Klubs mit 4 Gold-, 2 Silber- und 2 Bronzemedaillen und insgesamt 48 Punkten der erste Rang in der Wertung der drei Sportklubs erreicht. Dicht hinter dem ASK folgte der SC Leipzig mit einer Bilanz von 3 Gold-, 3 Silber- und 2 Bronzemedaillen und insgesamt 46 Punkten. Überraschender Dritter in der Sportklubwertung, und das mit deutlichem Rückstand zu den beiden führenden Vertretungen, wurde in dieser Wertung die Mannschaft des SC Dynamo Hoppegarten. Einzelsieger wurden 38 kg 1. Gillert (SC Leipzig), 41 kg 1. Rossius (SC Dynamo), 44 kg 1. El-Hassan (SC Leipzig), 47 kg 1. Neumann(SC Dynamo), 50 kg 1. Elsasser (Brandenburg), 53 kg 1. Martitz (ASK Frankfurt/O.), 57 kg 1. Reschke (Dynamo Fürstenwalde), 62 kg 1. Och (SC Leipzig), 68 kg 1. Wesseling (ASK Frankfurt/O.), 75 kg 1. Lehmann (ASK Frankfurt/O.) und +75 kg 1. Bürger (ASK Frankfurt/O.).

    01.April 1983 DEM der männlichen AK 15/16 in Erfurt

    Am 01. April 1983 fanden in der Thüringen-Halle in Erfurt die diesjährigen Meisterschaften der AK 15/16 statt. Von der ASG Vorwärts Erfurt II wurde unter Leitung von Wolfram Städtler diese Veranstaltung hervorragend vorbereitet. Insgesamt waren 204 Athleten in zehn Kategorien dabei. Für die Überraschung des Tages sorgten die Schützlinge der SC L-Trainer Bode und Schulz, die allein sieben „Goldene“ verbuchen konnte. Da noch 4 Silber und 7 Bronzemedaillen hinzukamen, erreichten sie mit 112,5 Punkten in der Klubwertung ein überragendes Resultat. Auf den zweiten Platz folgte der SC Dynamo Hoppegarten (2-3-7) mit 59,5 Punkten. Der ASK Vorwärts Frankfurt/O. konnte in die Verteilung der Goldmedaillen nicht eingreifen. Seine Bilanz war mit einer Silber- und zwei Bronzemedaillen und 15 Punkten sehr mager. Insgesamt wurde auch in dieser Altersklasse das technisch-taktische Leistungsniveau weiter gesteigert. Mit der überzeugendsten Leistung wartete Udo Quellmalz (SCL/57kg) auf, der als bester Techniker geehrt wurde. Einzelsieger dieser Altersklasse wurden: 44 kg 1. Gerth (SC Leipzig), 47 kg 1. Keitz (SC Leipzig), 50 kg 1. Raddatz (SC Dynamo Hoppegarten), 53 kg 1. Schulze (Dynamo Erfurt-Mitte), 57 kg 1. Quellmalz (SC Leipzig), 62 kg 1. Kendelbacher (SC Dynamo Hoppegarten), 68 kg 1. Winter (SC Leipzig), 75 kg 1. Schottke (SC Leipzig), 83 kg 1. Geisler (SC Leipzig) und +83 kg 1. Richter (SC Leipzig). Klubwertung: 1. SC Leipzig 102,5 Punkte, 2. SC Dynamo Hoppegarten 59,5 Punkte, 3. ASK Vorwärts Frankfurt/O. 15 Punkte Bezirkswertung: 1. Leipzig 115,5 Punkte, 2. Berlin 59,5 Punkte, 3. Frankfurt/O. 21,5 Punkte, 4. Schwerin 11,5 Punkte, 5. Erfurt 8,5 Punkte, 6. Karl Marx Stadt 7 Punkte.

    Quellenverzeichnis: Mitteilungsblatt des DJV 5/83



    Das aktuelle Interview mit HENRY  HEMPEL (Verbandstrainer des DJV der DDR)

    Mit jungen Leuten rechnen Vier Turniersiege, sind Sie zufrieden?Wenn man gewinnt, dann ist das erfreulich. Diesmal war jedoch dieLeistungsdichte nicht so ausgeprägt wie in den vergangenen Jahren. Für junge und lange verletzt gewesene Aktive war Potsdam allerdings ein wichtiger Test

    -An wen denken Sie dabei?

    Detlef Ultsch zeigte nach einigen langen Pausen einen Formanstieg. Vor allem aber waren die Kämpfe der jungen Andreas Krüger und Roman Pink sehenswert. Aber auch Roland Borawski, Dietmar Brandt und Harry Kreis unterstrichen ihr Talent. -Also eine erfreuliche Bestandsaufnahme für die Zukunft? Ja, der eine oder andere kann sich sogar noch für Olympia 1984   ins Gespräch bringen. Für die EM und WM dieses Jahres sind bewährte Athleten noch erste Wahl.-Zeichnet sich schon ein Olympiakaderkreis ab?

    Unser Vorziel, einen Kern mit jüngeren und älteren Aktiven zur Verfügung zu haben, konnte erreicht werden. Jeder, der neben den berufenen Olympiakandidaten noch in Betracht kommen möchte, muß schon einen Leistungssprung vollziehen. Wenn wir unseren guten Ruf verteidigen wollen – und das ist natürlich unser Ziel -, dann müssen Technik, Kampfkraft, Physis und Psyche hohen Anforderungen noch besser genügen.


    -Welche Konkurrenz wird schon im EM- und WM-Jahr 1983 zu erwarten sein?

    Bis auf die Franzosen, die sich etwas rarmachten, sahen wir alle namhaften Länder. In der UdSSR, Ungarn, teilweise in Polen und auch in Frankreich gibt es Bestrebungen zum Verjüngen. Die CSSR, Bulgarien, Österreich, die BRD und Italien werden auf ihren Stamm  zurückgreifen. Es ist mit jungen Leuten zu rechnen, die plötzlich ganz vorn mitmischen. Auch Potsdam hat es gezeigt.

    -Und wie sieht es mit dem Übersee-Judo aus?

    Genaueres werden wir zur WM im Oktober in Moskau wissen. Doch in erster Linie Japan, die KVDR und die MVR haben gute Judoka zur Verfügung.

    -Gibt es im Kampfverhalten neue Aspekte?

    Es bleibt dabei. Gefragt sind hohe konditionelle Voraussetzungen bei gleichzeitig hoher Wettkampfwirksamkeit der Techniken. Die besten Beispiele für einen solchen Kämpfertyp bieten Yamashita, Adams und auch Weritschew.

    -Wo sehen Sie nach Potsdam in den einzelnen Klassen noch Reserven?

    Trotz unserer recht guten Nachwuchsentwicklung fehlt uns im Extraleichtgewicht noch Weltklasseniveau. Im Halbleicht-gewicht haben wir für Reißmann auch noch keinen Ersatz. Im Halbmittel- und Halbschwergewicht gibt es trotz Pink und Brandt ebenfalls Nachholbedarf. Dagegen stehen hinter Lehmann und Ultsch im Leicht- und Mittelgewicht mit Obscher-nitzki und Borawski vielversprechende Ersatzleute.

    07.bis 11.April Internationales Senioren Judoturnier in Bukarest (Rumänien); UdSSR-Mittelgewichtler nur mit Ippon zum Sieg

    Vom 07. - 11.04.1983 fand in Bukarest ein internationales Senioren Turnier statt.

    Mit sechs Aktiven beteiligte sich der  DJV der DDR an diesem traditionellen Vergleich an der mit 141 Judokas aus Rumänien, Polen, Marokko, Frankreich, Ungarn, der UdSSR und der DDR recht gut besetzt war, erhielten folgende Kämpfer eine neue Bewährungsprobe: 65 kg - Paluschek (ASK); 71 kg: Münstermann; 78 kg: Baltsch, Makelday (alle SCL), 86 kg: Damaschke (SCD); 95 kg: Kreis (ASK). Eine besondere Würze wurde dem Turnierverlauf dadurch verliehen, daß einige Ländervertretungen diese Wettkampfmöglichkeit nutzen wollten, um noch bestehende Nominierungsprobleme für die EM im Mai zu klären. So war es nicht wunderlich, daß das Niveau der Veranstaltung von den gutklassigen Aktiven solcher Länder wie der UdSSR, Frankreich, Ungarn, Rumänien und auch der DDR bestimmt wurde. Einzelsieger wurden: 60 kg 1. Roux (Frankreich), 65 kg 1. Nikulae (Rumänien) 2. Paluschek ( DDR), 71 kg 1.Dyot (Frankreich), 3. Makelday (DDR), 86 kg 1. Senkewitsch (UdSSR) 2. Damaschke (DDR), 95 kg 1. Naftica (Rumänien), +95 kg 1. Nabanowitzi (UdSSR).

    09./10.April 1983Internationale Niederländische Meisterschaften der Senioren in Kerkrade; Mammut-Turnier und ein Comeback

    Mit 420 Aktiven aus 19 Ländern hatte die Veranstaltung in Kerkrade in diesem Jahr die Form einer Mammutveranstaltung angenommen. Man durfte also gespannt sein, inwieweit auch Qualität ein Gütesiegel in den sieben Kategorien werden sollte. Für die DDR versuchten vor allem junge Judoka, an ihre guten Ergebnisse vom Turnier in Potsdam anzuknüpfen. Es traten für den DJV der DDR an: Krüger (ASK), D. Kunze (SCD/ beide 65 kg), Pink (SCL/78 kg), Borawski (SCL/86 kg) und Frömme (ASK/95 kg). Es muß vorweg eingeschätzt werden, daß keiner von ihnen letztendlich unter den besten drei zu finden war. Sie mußten tüchtig Lehrgeld zahlen. Nach teilweise guten Auftritten in den Pools fehlte ihnen, als es in die Entscheidungen der K.O.-Runde ging, die nochmalige Steigerung und damit ein Vordringen unter die Besten. Nun die Einzelsieger: 60 kg 1. Delvingt (Frankreich), 65 kg 1. Padilla (Mexiko), 71 kg 1. Stranz (BRD), 78 kg 1. Baran (USA), 86 kg 1. Siwzew (UdSSR), 95 kg 1. Van de Walle (Belgien) und +95 kg 1. Van der  Groeben (BRD).

    16./17. April 11. 1983 Internationales Jugendturnier in Meißen; Fünf Erfolge für die DDR-Auswahl

    Am 16./17.April 1983 fand in Meißen in der Sporthalle der Freundschaft das internationale Jugendturnier der AK 15/16 statt.

    Viel vorgenommen hatten sich die rumänischen Judokas, die zwei Vorjahrssieger (Anitoaie und Burlau) wieder mitbrachten. Aber auch die ungarische Mannschaft erwies sich als sehr stark Die DDR-Auswahl brachte mit Kluge, Geisler und Sack ebenfalls schon in diesem Alter erfahrene Athleten auf die Tatami. Mit insgesamt fünf Siegen, drei zweiten Plätzen und fünf dritten Rängen schnitt die DDR-Mannschaft sehr erfolgreich ab. Den größten Anteil an diesem guten Ergebnis hatten die Aktiven des SC Leipzig und des SC Dynamo Hoppegarten - ein schöner Erfolg für die Schützlinge der Trainer Karl Bode (3x1. und 1x2.Platz) und Rainer Arndt, der seinen internationalen Einstand, als Trainer mit 2x1., 1x2. und 1x3.Plätzen vielversprechend gab.

    Übersicht der Medaillen- und Platzverteilung:

    1. Platz DDR 5 Gold  3 Silber 5 Bronze 5. Plätze Gesamt
    2. Platz  UVR  3 3 1 7
    3.  Platz SRR  2 1 6
    4.  Platz VRB 1 2 1 4
    5. Platz CSSR - 1 3 3
    6.  Platz VRP - - 3 3

    Quellenverzeichnis: Mitteilungsblatt des DJV 5/83


    MANFRED  BLOCK (Generalsekretär des DJV der DDR):

    Am 16.04.1983 fand in San Marino der jährliche Kongress der Europäischen Judounion (EJU) statt. Der DJV der DDR war durch seinen Präsidenten Gerhard Grafe und Generalsekretär Manfred Block vertreten. Nach der Rückkehr beantwortete Manfred Block die folgenden Fragen. -Wie sah die Tagesordnung des Kongresses 1983 aus? Sie unterschied sich kaum von vorherigen. Im Mittelpunkt standen Wahlen, der EJU-Vorstand gab einen Bericht zum vergangenen Jahr, und die Veranstalter der EM und WM 1983 stellten sich mit dem Vorbereitungsstand ihrer Veranstaltung nochmals vor. Außerdem ging es um Austragungsorte künftiger Titelkämpfe.

    -Welche Funktionen standen in San Marino zur Wahl?

    Der 2. Vizepräsident und der Sportdirektor wurden gewählt. Dabei gab es Einstimmigkeit in den Auffassungen, daß die bisherigen Funktionäre, Herr Kurt Kucera aus Österreich und Herr Jacobus Nauwelaerts de Age aus Frankreich weiter im Amt bleiben.

    -Gab es Neuigkeiten bei den Wahlen?

    Ja, erstmals wurde die Funktion des stellvertretenden Generalsekretärs besetzt. Das Vertrauen dafür bekam Herr Jaroslav Vacek aus der CSSR.

    -Worum ging es im Bericht des EJU-Vorstandes?

    Unter anderem wurde noch einmal die perfekte Organisation der Judo-EM 1982 in Rostock gelobt. Ansonsten wurden darin alle EJU-Aktivitäten behandelt. Der Bericht lag allen schriftlich vor und Herr Andre Ertel aus Frankreich, der Präsident, gab dazu Erläuterungen.

    -Wie groß war die Beteiligung der einzelnen Landesverbände bei diesem Kongreß?

    Von insgesamt 34 Förderationen, die in Europa existieren, waren 22 anwesend.

    -Gab es noch einmal Überlegungen über die Vergabe der Junioren-EM 1983?

    Die gab es. Die Förderationen der Niederlande und Spaniens werden überprüfen, ob sie die Titelkämpfe noch kurzfristig übernehmen können. Es soll auf jeden Fall ein Ausrichter noch für 1983 gefunden werden.

    -Und wie sieht es mit den Höhepunkten 1984 aus?

    Sie konnten komplett vergeben werden. Danach finden die EM der Männer vom 3. bis 6. Mai in Lüttig, also in Belgien statt. Die besten Junioren des Kontinents werden sich in der türkischen Hauptstadt Istanbul treffen und die Frauen zu ihren Titelkämpfen in der BRD-Stadt Pirmasens.

    -Liegen darüber hinaus, beispielsweise für 1985, schon Bewerbungen vor?

    Um die Männer-Europameisterschaften dieses Jahres hat sich Norwegen beworben und um die Frauen-EM das schwedische Lund.

    -Wurde in San Marino auch wieder der offizielle Wettkampfkalender für das kommende Nach- WM-Jahr verabschiedet?

    Ja, darin ist auch wieder das traditionelle Turnier in Potsdam enthalten.

    -Was gibt es über die Ausbildung der Kampfrichter zu berichten?

    Beispielsweise, daß für Kurt Rödel und Bernd Achilles aus unserer Republik die A- beziehungsweise B-Lizenz bestätigt wurde.

    Quellenverzeichnis Mitteilungsblatt des DJV 5/83

    Wir trauern um Lutz Kunze


    Lutz Kunze, einer unserer besten Nachwuchsjudoka und Nationalekader des Deutschen Judoverbandes der DDR, lebt nicht mehr. Bei einem Autounfall endete sein junges Leben auf tragische Weise. Lutz Kunze, gelernter Kraftfahrzeugschlosser und Feldwebel des Wachregimentes „Felix Dzierzynski“, geboren am 12. Juni 1960, war auch einer unserer hoffnungsvollsten Anwärter für einen Einsatz bei den Olympischen Sommerspielen 1984 in Los Angeles. Dieser großen Aufgabe widmete er seine ganze Kraft und das mit hoher Einsatzbereitschaft. So bereitete er sich zielstrebig auf die Höhepunkte 1983 vor, um über ein gutes Abschneiden bei den Welt- und Europameisterschaften seinem Traumziel Olympische Spiele ein Stück höher zukommen. Lutz Kunze begann schon sehr frühzeitig mit dem Judosport. Seine ersten Schritte in diesem Metier ging er bei der SG Dynamo Bernau. Auf Grund seiner sehr guten Voraussetzungen für diesen Sport wurde Lutz bereits mit 14 Jahren zum SC Dynamo Hoppegarten delegiert. Seine ersten großen internationalen Erfolge erreichte er 1977 und 1979, als ihm bei Jugend- und JuniorenEuropameisterschaften für den ersten Platz die Goldmedaille überreicht wurden. Darüber hinaus bestritt er eine Vielzahl an internationalen Turnieren in diesen Altersklassen und später bei den Senioren als Sieger. 1978, als Siebzehnjähriger, und 1982 wurde Lutz im Halbmittel- gewicht DDR-Meister bei den Senioren. Mit diesen Erfolgen und auf Grund seines Talentes erfolgte die Berufung in die Nationalmannschaft, in der er 1981 und 1982 bei den europäischen Titelkämpfen zum Einsatz kam. Mit Lutz Kunze verlor der Deutsche Judoverband der DDR einen hervorragenden Judoka und Kampfgefährten. Wir werden sein Andenken stets in Ehren bewahren, er lebt in unseren Herzen weiter. Präsidium des DJV der DDR

    12.bis 15.Mai 1983 Europameisterschaften der Senioren in Paris

    Prognosen auf den Kopf gestellt. Der erste Jahreshöhepunkt liegt hinter unseren Aktiven. Nun ist der Blick auf die WM im Oktober in Moskau gerichtet, ohne daß diese vier Tage von Paris in Vergessenheit geraten dürfen. Denn es gilt, Positives und vor allem Negatives genau zu analysieren. Von 138 Aktiven aus 27 Ländern waren vier Debütanten vorn: Witali Pesnjak (Mittel), Waleri Diwissenko (Halbschwer), Chabim Biktaschew (UdSSR/Schwer) und Richard Melillo (Frankreich/Leicht). Mit Chasret Tlezeri (UdSSR/Extraleicht) konnte sich nur einer von fünf gestarteten Titelverteidigern wieder durchsetzen. Der souveräne Weltmeister Neil Adams (Großbritannien/Halbmittel) wurde Europameister und erhielt wie Biktaschew und Melillo einen Sonderpreis. Mit nur drei Bronzemedaillen erreichte die DDR-Vertretung das schlechteste Ergebnis bei EM seit 16 Jahren. Die Länderwertung ging an die UdSSR (4 - 3), die den Gastgebern (3 1 1) nur den zweiten Platz ließ. Insgesamt gingen Medaillen an 12 der 27 Auswahlvertretungen. Einzelsieger wurden: 60 kg 1. Tletseri (UdSSR) 3. Stollberg (DDR), 65 kg 1. Rey (Frankreich), 71 kg 1. Melillo (Frankreich) 3 Lehmann (DDR), 78 kg 1. Adams (Großbritannien), 86 kg 1. Pesnjak (UdSSR) 3. Ultsch (DDR), 95 kg 1. Diwissenko (UdSSR), +95 kg 1. Biktaschew (UdSSR) und Alle Kategorien 1. Parisi (Frankreich) 5. Olhorn (DDR).

    28.Mai bis 05.Juni 1983 XII. Internationales Turnier der Senioren in Camagüey (Kuba); Zwei Turniersiege in Camagüey

    Vom 28.Mai bis 05.Juni 1983 reiste eine zehnköpfige DDR-Delegation nach Kuba, um sich am XII. Internationalen Judoturnier „Jose Ramon Rodriguez“ zu beteiligen. Dieses Turnier stellte den Auftakt unserer Athleten für die Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften im Oktober in Moskau dar. Folgende DDR-Athleten gingen an den Start: Matthias Obscher-nitzki, Rene Damaschke, Andreas Preschel, Henry Stöhr (alle SC Dynamo Hoppegarten), Ramon Pink, Roland Borawski (beide SC Leipzig) und Dietmar Pufahl (ASK Vorwärts Frankfurt/O.). Leider hatte das Turnier in diesem Jahr nicht die gewohnt starke Besetzung. Aus Europa waren nur Judoka aus der UdSSR und der DDR vertreten. Neben den starken Gastgebern, die in jeder Gewichtsklasse mit fünf Aktiven beteiligt waren, gingen außerdem Sportler aus Argentinien, Jamaika, Mexiko, Puerto Rico und Venezuela auf die Tatamis. Insgesamt waren es 79 Judoka, die im Auditorium von Camagüey - einer den subtropischen Bedingungen angepassten Sportstätte, die auf einer Seite offen ist - an den Start gingen. Das schwüle und feuchtwarme Klima stellte hohe Anforderungen an die Athleten. Besonders die Schwergewichtler „badeten“ förmlich im Schweiß. Nachdem die DDR-Aktiven einige Anlaufschwierigkeiten überwinden mussten, erreichten sie in den Halbfinalkämpfen wieder die erwarteten Leistungen. Insgesamt ein erfolgreicher Auftritt aller Judoka, die mit zwei ersten, einem zweiten und sechs dritten Plätzen in einer durchgeführten Mannschaftspokalwertung hinter Gastgeber Kuba und vor der UdSSR den 2. Platz belegen. Einzelsieger wurden: 60 kg 1. R. Rodriguez (Kuba), 65 kg 1. Kurtumjan (UdSSR) 71 kg 1. D`Nelson (Kuba) 3. Obschernitzki (DDR), 78 kg 1. Scull (Kuba) 3. Pink (DDR), 86 kg 1. Damaschke, 3. Borawski (beide DDR), 95 kg 1. Gomez (Kuba) 3. Preschel (DDR), +95 kg 1. Stöhr, 2. Pufahl (beide DDR), Alle Kategorien 1.Kuwajew (UdSSR) 3. Stöhr und Preschel (beide DDR). Dietmar Schenkes großer EM-Auftritt DDR-Kampfrichter beeindruckten in Paris/ Vier von acht Finals leitete unser Duo/ Kurt Rödel erstmals mit A-Lizenz auf den EM-MattenSiehe hierzu Berich von Karl Heinz Otto (Redakteur der Judo-Zeitschrift auf den nächsten zwei Seiten. Quellenverzeichnis: Mittelungsblatt des DJV 7/83

    Mai 1983 Dietmar Schenkes Großer EM-Auftritt

    DDR-Kampfrichter beeindruckten in Paris/ Vier von acht Finals leitete unser Duo/ Kurt Rödel erstmals mit A-Lizenz auf EM-Matten Umfragen sind oftmals repräsentativ oder geben zumindest einigermaßen authentische Auskunft. Im Pariser Stade Pierre des Coubertin, der altehrwürdigen Sporthalle genau am Schnittpunkt der französischen Hauptstadt und Boulogne, in der Mitte Mai die 32. Europameisterschaften stattfinden konnte sich von den Experten, Trainern und Aktiven niemand erinnern, daß jemals ein Kampfrichter drei Finalbegegnungen zu leiten hatte. Diesen großen Auftritt hatte der 40jährige Dietmar Schenke aus Leipzig. Der Diplom-Sportlehrer an der Karl-Marx Universität kam also ähnlich den Aktiven arg ins Schwitzen. Nicht nur an einem Tag, sondern gleich an drei von vier Wettkampftagen. Zuerst hatte er über die „Halbschweren“ Waleri Diwissenko (UdSSR) und Roger Vachon (Frankreich) zu urteilen, dann folgten die Endkämpfe im Leichtgewicht mit EM-Neuling Richard Melillo (Frankreich) und Olympiasieger Ezio Gamba (Italien) sowie schließlich die Auseinandersetzung der beiden Moskau-Olympiasieger von 1980, Angelo Parisi (Frankreich) und Robert van de Walle (Belgien) in der All-Kategorie.


    Kurt Rödel Motor Ammendorf Dietmar Schenke Leipzig

    Keines der drei war leicht, doch am Abschluss Tag, war ich mit dem Finalausgang überhaupt nicht zufrieden. Nach meinem Eindruck hätte van de Walle den Kampf gewonnen haben müssen. Die Seitenrichter hatten mich aber überstimmt und Parisi, der behäbig wirkte und zu passiv kämpfte, den Sieg zugespro- chen“, urteilte der Messestädter, der zum neunten Male in seiner 15jährigen Laufbahn bei einer EM im Einsatz war. „Meine Aufgabe ist es, stets korrekt zu leiten, alle Situationen zu erkennen, die attraktives Judo hervorbringen und die den Aktiven die Möglichkeiten einräumen, mit vorwiegend technischen Mitteln zum Erfolg zu kommen. Deshalb beobachte ich in der Zeit, in der ich auf den Traversen sitze, zahlreiche Kämpfe genau und werte so für mich, als müsste ich auf der Tatamis entscheiden.“ Dietmar Schenke, der einmal Olympische Spiele und eine WM absol-vierte, will durch gute Leistungen ebenso wie sein „Kollege“ Kurt Rödel weiterhin im Gespräch bleiben. „Dennoch hätten wir es lieber gesehen, wenn Aktive unseres Verbandes in den Pariser Finals gekämpft hätten“, sagten beide übereinstimmend. Sie sind mit dem Judo in der DDR natürlich ganz eng verbunden und sehen Erfolge auf internationalen Matten ebenso gern, wie die gesamte Judo-Anhängerschar von der Ostsee bis zum Erzgebirge. Für den im Waggonbau Ammendorf tätigen und in Schkopau wohnenden Kurt Rödel waren es besondere Titelkämpfe. Quellenverzeichnis: siehe Seite 226


    Er amtierte erstmals auf internationalen Matten mit einer A-Lizenz in der Tasche, die im Vorjahr während der Rostocker Europameisterschaftstage redlich verdiente. „Daß ich das Finale zwischen dem britischen Weltmeister Neil Adams und dem Finnen Seppo Myllyllä leiten durfte, freute mich sehr, auch deshalb, weil ich danach gute Kritiken erhielt und am Schluss tag noch eine Auseinandersetzung um Bronze leiten durfte“, unterstrich der in seiner Freizeit zudem noch als Übungsleiter tätige Kurt Rödel aus dem Chemiebezirk. Für ihn waren die EM-Tage gleichzeitig eine „Generalprobe“ für die IX. Kinder- und Jugendspartakiade in der Spielhalle des Leipziger Lok-Stadions. Kurt Rödel war bei allen bisherigen Spartakiaden dabei und wird auch 1983 nicht fehlen. emeinsam mit den weiteren internationalen Referees Herbert Ehrlich, Klaus Neumann und Bernd Achilles sowie weiteren 33 Kampf-richtern beurteilt er dann die jungen Talente des DJV der DDR. Die beiden Kampfrichter, die die Hälfte der EM-Finals als „Chefs“ begutachteten, stellten in Paris eine sehr gute Visitenkarte unseres Verbandes dar, der sich seit vielen Jahren bemüht, dem Judosport in Europa und darüber hinaus neue Impulse zu verleihen. Um aber noch wirkungsvoller vor allem im Kampfrichterwesen voranzukommen – gegenwärtig gibt es 150 DDR-Kampfrichter – wäre es schon ein Vorteil, wenn mehr ehemalige Aktive den Weg in dieser Funktion noch einmal auf die Judomatte finden würden. Vor allem, wenn es sich dabei um in der Welt bekannte Klassejudoka handelt, deren Ansehen nach wie vor groß ist. Beispiele dafür gibt es ja einige in der internationalen Judoszene. Karl Heinz Otto

    28./29.Mai 1983 DEM der Studentinnen und Studenten in Dresden; Vier Titel gingen in die Messestadt

    Am 28. und 29.Mai 1983 fanden in der Sporthalle der Technischen Universität Dresden die DDR-Studentenmeisterschaften statt. Bei der Veranstaltung im 30. Jahr des Bestehens der Sektion Judo der HSG TU Dresden ermittelten die Männer zum zwölften Male ihre Meister; die Frauen trugen ihre VI. Titelkämpfe aus. Die Organisatoren Gerhard Biesel, Dr. Hartmut Günther, Karl Heinz Braune und Hans Wodni hatten die Veranstaltung mit viel Mühe ausgezeichnet vorbereitet. Zur Finalrunde starteten 71 Studentinnen und 63 Studenten. Bei den Männern zeigte sich eine breite Spitze, obwohl einige Aktive ein taktisches Verhalten boten, das ihren technischen Möglichkeiten unterlegen war. Insgesamt überwog das kämpferische Element, obwohl die Technik keinesfalls zu kurz kam. Die Mehrzahl der Auseinandersetzungen wurde mit Ippon ent-schieden. Von den Finals endeten allein sechs vorzeitig, einmal gab es Waza-ari, dreimal Yuko-, zweimal Koka-Erfolge und nur einmal mussten die Außenrichter zu den Fähnchen greifen. Als beste Techniker zeichneten sich bei den Frauen Ines Findeklee (IHS Zittau) und Ann-Kathrin Zuckschwerdt (Humboldt-Uni Berlin) sowie bei den Männern die ehemaligen Clubsportler Hans-Herbert Luderer (DHFK Leipzig) und Lutz Enderlein (KMU Leipzig) aus. Für den kürzesten Kampf des Wochen des sorgte (Suckstorff (OS Kamenz), der im Halbfinale des Halbmittelgewichts den Cottbusser Gosse nach 15 Sekunden mit Uchi-Mata warf. Einzelsieger wurden: 60 kg 1. Kotschy (Uni Jena), 65 kg 1. Luderer (DHFK Leipzig), 71 kg 1. Maschke (DHFK Leipzig), 78 kg 1. Kästner (KMU Leipzig), 86 kg 1. Enderlein (KMU Leipzig), +86 kg 1. Holtze (TH Karl Marx Stadt). Einzelsieger bei den Frauen wurden: 48 kg 1. Warzecha (IFL Berlin), 52 kg 1. Buchberger (Medi-dizinische Fachschule Rostock), 56 kg 1. Gehls IFL (Rostock), 61 kg 1. Pedde (Martin-Luther-Uni Halle), 66 kg 1. Bie- neck (TU Dresden), 72 kg 1. Zuckschwerdt (HSG Berlin) +72 kg 1. Findeklee (IHS Zittau). Gespräch mit „Heinz Kempa“ (IJF-Generalsekretär) zum Tema: Neue Kandidaten für JuniorenWeltmeisterschaften - siehe nächste Seite

    18./19.Juni 1983 Internationales Jugendturnier in Jicin (CSSR) ; Fünfmal Gold für DDR-Jugendauswahl

    Am 18. und 19. Juni 1983 fand in Jicin (CSSR) das II. Internationale Turnier der 15- und 16jährigen Jugend- lichen statt. Auf Einladung des CSSR-Judoverbandes nahm daran auch die DDR-Jugendnationalmannschaft mit zwölf Aktiven teil. Insgesamt bewarben sich 110 Athleten aus dem Gastgeberland - bis zu zehn Sportler pro Gewichtsklasse -, aus Rumänien, Ungarn, Polen, der DDR und der BRD um die begehrten Medaillen. Unterkunft, Verpflegung und Wettkämpfe wurden im „Sportnovi Areal“, einem großen, modernen HotelSporthallenkomplex hervorragend organisiert, so daß gute Bedingungen gegeben waren. Für die DDR-Mannschaft erhielt dieses Turnier einen besonderen Reiz, da es auch darum ging, das sehr gute Abschneiden vom Internationalen Jugendturnier dieser Altersklasse im April in Meißen mit einem wesentlich kleineren Kollektiv zu bestätigen. Da hieß die Bilanz fünf Gold-, drei Silber- und fünf Bronzemedaillen. Das Vorhaben wurde noch zusätzlich erschwert, da Meißen-Sieger Jens Geisler (83 kg) vom SCL ausfiel. Ansonsten kämpfte die DDR-Mannschaft in Bestbe-setzung, das heißt, alle weiteren Sieger und Plazierten von Meißen waren dabei, wenngleich in einigen Fällen Gewichts-klassenveränderungen vorgenommen wurde.

    Übersicht der Medaillen und Platzverteilung

    Platz Land Gold Silber  Bronze  5. Platz Gesamt Medaillen
    2. Platz DDR 5 1 3 8
    1. Platz CSSR 1 6 6 9
    3. Platz Rumänien 1 1 - 4
    4. Platz Polen 1 3 3
    5. Platz Ungarn - 1 1 2
    6. Platz BRD 1 2

    Quellenverzeichnis: Mitteilungsblatt des DJV 8/83


    Heinz Kempa (IJF – Generalsekretär):

    Neue Kandidaten für Junioren - WM

    -Wie kam es zur Ausrichtung der Junioren-WM in Puerto Rico, da von Welttitelkämpfen für diese Altersklasse lange nichts mehr zu hören war?Nach den WM für Junioren 1974 in Brasilien und 1976 in Spanien sollten im vergangenen Jahr die dritten wieder in Brasilien statt- finden. Sie mussten leider ausfallen und so fand die Panaamerikanische Judounion recht kurzfristig in Puerto Rico einen neuen Ausrichter.

    -Welchen Stellenwert hat Judo in diesem Land?

    Es gibt recht viele Klubs, die diesen Sport betreiben. Insbesondere unter den Kindern und Jugendlichen erfreut sich Judo großer Beliebtheit.

    -Die WMs fand in der Stadt Mayagüez statt. Können Sie ein paar statistische Angaben zu diesen Titelkämpfen machen?

    Ja, sie wurden in einer modernen, etwa 8000 Zuschauer fassenden Halle ausgetragen, die immer zu einem Viertel besetzt war. Insgesamt 22 Länder schickten Aktive auf die Tatamis, darunter aus Europa die UdSSR, Frankreich, Belgien, Groß-britannien, BRD und die Niederlande. Aus Asien waren sieben Länder vertreten und Afrika hatte einen Judoka aus Sambia dabei. Genau 100 Judoka kämpften um die Goldmedaillen. Die Verteilung in den einzelnen Kategorien sah wie folgt aus:60,0 kg – 16 Tln., 65,0 kg - 15 Tln.,71,0 kg – 15 Tln.,78,0 kg – 16 Tln., 95,0 kg – 15 Tln. Und +95,0 kg – 10 Tln.

    -Wie schätzen Sie insgesamt das Niveau dieser bedeutenden Veranstaltung ein?

    Es war nicht überragend. Es zeigte sich ein noch deutlicher Leistungsunterschied zum Senioren-Niveau. Mängel in technisch-taktischer Hinsicht waren ebenso unübersehbar, wie Rückstände in der Judoausbildung . Die WM dürfte die Diskussion um die Erhöhung des Juniorenalters auf wieder 20 Jahre erneut entfacht haben.

    -Bei der IJF-Vorstandssitzung in Puerto Rico standen aber sicher noch weitere Probleme im Mittelpunkt?

    Natürlich, so wurde die Tagesordnung für den IJF-Kongress bei den WM der Senioren in Moskau beschlossen und die Kampfrichter für die WM erhielten ihre Bestätigung. Aus der DDR wird Dietmar Schenke im Einsatz sein.

    -Wie ist der Stand der Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele 1984?

    Die Wettkämpfe werden vom 4. bis 11. August in der California State University Los Angeles stattfinden. Wir haben einen Bericht der Organisatoren entgegengenommen, der den IJF-Vorstand zufrieden stellte.

    -Gab es auch Überlegungen über weitere Ausrichter von Judo-Welttitelkämpfen?

    Ja, so hat Italien Interesse für die Senioren-WM 1987 bekundet, und die Niederlande 1984 und Italien 1986 würden gern die Junioren-WM durchführen.Hier die Einzelsieger: 53 kg 1. Raddatz, 2. Schuster (beide DDR), 57 kg 1. Kluge (DDR), 62 kg 1. Quellmalz (DDR), 68 kg 1. Schönhoff (DDR), 75 kg 1. Hampl (CSSR) 3. Guttzeit (DDR), 83 kg 1. Anitoaie (Rumänien), Lausch (DDR) und +83 kg 1. Richter (DDR).Das Gespräch führte Hartmut Moheit


    20.bis 28.Juni 1983 SKDA-Meisterschaften der Senioren in Kuba Andreas der Fünfte im Bunde

    Vom 20. bis 28. Juni 1983 wurden in Kuba die SKDA-Meisterschaften der befreundeten Armeen ausgetragen, an denen sich Aktive aus Angola, Kuba, Bulgarien, Ungarn, der UdSSR, der DDR und der CSSR beteiligten. Der ASK Vorwärts Frankfurt/O. ging mit einer jungen Staffel an diese Aufgabe, in der Schwergewichtler Steffen Scherping (18 Jahre) der Benjamin war. Obwohl die Teilnehmerzahl nicht sehr groß war, gab es doch einige niveauvolle Kämpfe, die von bekannten Aktiven wie Tjurin (UdSSR), Zaprianow (Bulgarien), Ghertschew (Bulgarien), Oszvar (Ungarn) sowie Kris und Tuma (beide (CSSR) geboten wurden. Mit einer Gold-, drei Silber- und einer Bronzemedaille gelang es den ASK-Aktiven das bisher beste Abschneiden bei diesen Titelkämpfen überhaupt. Für den ASK starteten folgende Aktive: 60 kg Hagen Sturm, 65 kg Andreas Paluschek, 71 kg Andre Richter, 78 kg Maik Reich, 86 kg Klaus Ehrich, 95 kg Frank Frömme, +95 kg Steffen Scherping und Alle Kategorien Frank Frömme. Hier die Mannschaftswertung: 1. UdSSR 65 Punkte, 2. Kuba 50 Punkte, 3. DDR 43 Punkte, 4. Ungarn 29 Punkte, 5. Bul-garien 27 Punkte, 6. CSSR 19 Punkte, 7 Angola 11 Punkte. Vom 18. Bis zum 24. Juli VIII. Völkerspartakiade der UdSSR in Moskau der Senioren Hervorragende Leistungen bei der VIII. Völkerspartakiade der UdSSR Vom 18.bis zum24. Juli 1983 wurden in Moskau in der wunderbaren „Kleinen Arena“ im Leninpark die Judowettkämpfe der VIII. UdSSR-Völkerspartakiade ausgetragen. Der DJV der DDR war bei diesem großartigen Turnier mit folgenden fünf Aktiven vertreten: Torsten Reißmann, Ramon Pink, Roland Borawski, Dietmar Brandt und Henry Stöhr. Insgesamt kamen bei den Wettkämpfen drei Systeme zur Austragung: In einem Turnier wurde mit ausgewählten Judokas die Spartakiade ausgetragen, an dem keine ausländischen Aktiven teilnahmen. In einer internationalen Veranstaltung, die parallel zum Spartakiade Turnier stattfand, kämpften UdSSR-Aktive und die eingeladenen Gäste. Die vier Erstplazierten beider Turniere wurden für eine Finalendrunde nach einem bestimmten Modus erfaßt und ermittelten so den Meister der UdSSR. Die vorn plazierten Gäste erhielten Ehrungen mit Spartakiademedaillen. Als Gäste waren Judokas aus neun Ländern dabei: Polen, CSSR, Mongolische Volksrepublik, Jugoslawien, DDR, Schweiz, Belgien und Spanien. Die Teilnehmerzahlen aus der UdSSR lagen im internationalen Turnier höher, als im Spartakiadewettbewerb. Insgesamt nahmen an den Spartakiadewettkämpfe 127 Judoka und am internationalen Turnier 135 plus den 21 Ausländern. Erstplazierten beim internationalen Turnier: Extraleicht 1. Kerimow (UdSSR), Halbleicht 1. Reißmann (DDR), Leicht 1. Kalentjew (UdSSR), Halbmittel 1. Kariauli (UdSSR), Mittel 1. Siwzew (UdSSR), Halbschwer 1. Kudlajew (UdSSR), Schwer 1. Chischjakow (UdSSR) und Alle Kategorien 1. Kibordalidse (UdSSR).

    25.07.bis 01.August 1983 Turn- und Sportfest und Kinder- und Jugendspartakiade in Leipzig

    25.07.bis 01.August 1983 Turn- und Sportfest und Kinder- und Jugendspartakiade in Leipzig Beeindruckendes Fest des Sport - Eindrücke von Hubert Sturm Cheftrainer beim ASK Vorwärts Frankfurt/Oder Vom 25.07.-01.08.1983 fand in Leipzig im Rahmen des Turn- und Sportfestes die diesjährige IX. DDR-Kinder- und Jugendspartakiade statt. Eindrücke über das Geschehen in Leipzig konnte der Cheftrainer Hubert Sturm geben; Die Tage von Leipzig waren wiederum ein tief beeindruckendes Fest des Sports. Im Rahmen der Bezirksdelegation Frank-furt/O. konnten die Judoka des ASK Vorwärts mit der Realisierung ihrer Zielstellung wichtige Punkte zur Bezirkswertung beisteuern. Trotz der Gesamterfüllung sind wir jedoch gut beraten, die Entwicklung der einzelnen Altersklassen in der Sektion genauer analysieren. Dabei müssen wir feststellen, daß Licht und Schatten eng beieinander liegen. Wir sind zufrieden mit der Entwicklung der AK 14 und müssen uns ernste Gedanken über den Rückstand der AK 16 machen. Durch die unbe-friedigende Entwicklung der AK 16 konnten wir auch in der Klubwertung den 2. Platz von 1981 nicht verteidigen. Die Entwicklung der AK 16 an unserer KJS von der 8. bis zur 10. Klasse unter Leitung von Trainer Andreas Zakrewski ist undiskutabel. In dieser AK verfügen wir über keine Kader mit dem erforderlichen Leistungsniveau. Mit der AK 14 können wir dagegen sehr zufrieden sein. Trainer Guse ist es gelungen in dem kurzen Zeitraum von den DDR-Meisterschaften bis zur Spartakiade noch einmal das Leistungsvermögen aufzustocken. Die Entwicklung in dieser AK in den technischen Belangen ist gut vorangeschritten. So wurde der Sportfreund Wesseling (68 kg) als „Bester Techniker“ ausgezeichnet. Es ist auch in dieser AK erfreulich, daß die Gewichtsklassenstruktur für uns recht günstig ist. Abschließend noch etwas zur AK 13, mit der wir ja in zwei Jahren antreten werden. Es ergibt sich folgendes Bild auf die Einzugsgebiete bezogen: SCL - 85 Punkte, SCDH - 78 Punkte und ASK 30 Punkte. Hier nun die Erstplazierten der AK 13: 32,5 kg 1. Silbersack (Vorwärts Strausberg), 35 kg 1.Prühl (Motor Babelsberg), 38 kg 1. Beyer (DHFK Leipzig), 41 kg 1. Kolbig (Dynamo Adlershof), 44 kg 1. Kretzschner (Dynamo Adlershof), 47 kg 1. Schulz (Dynamo Pasewalk), 50 kg 1. Karnopp (Dynamo Adlershof), 53 kg 1.Bendler (Dynamo Bernau), 57 kg 1. Ufer (Lok Zwickau), 62 kg 1. Seemann (Dynamo Adlershof) 68 kg 1.Meuschner (Dynamo Jüterbog) und +68 kg 1. Eismann (TSG Rodewisch). Altersklasse 14: 38 kg 1. Weselsky (SC Leipzig), 41 kg 1. Giller (SC Leipzig), 44 kg 1. Rossius (SC Dynamo Hoppegarten), 47 kg 1. Oswald (Dynamo Erfurt-Mitte), 50 kg 1. Neumann (SC Dynamo Hoppegarten), 53 kg 1. Gamradt (SC Dynamo Hoppegarten), 57 kg 1. Schulz (SC Dynamo Hoppegarten), 62 kg 1. Grünke (ASK Vorwärts Frankfurt/O.), 68 kg 1. Wesseling (ASK Vorwärts Frankfurt/O.), 75 kg 1. Hundt (ASK Vorwärts Frankfurt/O.) und +75 kg 1. Bürger (ASK Vorwärts Frankfurt/O.). Altersklasse 15/16: 44 kg 1. Thiel (Stahl Riesa), 47 kg 1. Müller (Dynamo Brandenburg), 50 kg 1. Keitz (SC Leipzig), 53 kg 1. Schulze (Dynamo Erfurt-Mitte), 57 kg 1. Kluge (SC Leipzig), 62 kg 1. Quellmalz (SC Leipzig), 68 kg 1. Hillbrecht (SC Leipzig), 75 kg 1. Winter (SC Leipzig), 83 kg 1. Pekrul (SC Dynamo Hoppegarten) und +83 kg 1. Geisler (SC Leipzig). Gesamtbezirkswertung der Spartakiade: Leipzig 165 Punkte, 2. Berlin 120 Punkte, 3. Frankfurt/O. 120 Punkte, 4. Potsdam 74 Punkte, 5. Erfurt 64 Punkte, 6. Schwerin 46 Punkte, 7. Rostock 38 Punkte, 8. Magdeburg 34 Punkte, 9. Karl Marx Stadt 31 Punkte, 10. Dresden 27 Punkte, 11. Gera 17 Punkte, 12. Cottbus 16 Punkte, 13. Neubrandenburg 8 Punkte, 14. Suhl 6 Punkte und 15. Halle 2 Punkte.

    03.bis 06.August 1983 Pionierpokal weiblich in Weißwasser; Spannung im Mannschaftsfinale

    Die Endkämpfe um den Wanderpokal der Pionierorganisation „Ernst Thälmann“ und die Einzelbestenermittlung der weiblichen Pioniere fanden vom 3.-6.8.1983 in Weißwasser statt. Im Zentralen Pionierlager „Philipp Müller“ verlebten die Pioniere der Bezirksauswahlmannschaften vom 24.07.bis 10.08.1983 auch einen Teil Ihrer Ferien. Bis zu Beginn der Wett-kämpfe wurden dabei alle mit warmen und sonnigen Wetter verwöhnt. Bei der Vorbereitung und Durchführung der End-kämpfe unterstützte uns der BFA Cottbus, besonders der stellvertretende BFA-Vorsitzende Gerhard Löwe. In der A-Gruppe der Vorkämpfe, welche allgemein leichter eingeschätzt wurden gelang dann den Erfurter- innen ein Sieg über die favpri-sierten Berliner Mädchen. Nunmehr ließ sich diese Mannschaft auch durch die verbesserten Cottbuser Mädchen nicht aufhalten und erreichte das Finale mit klarem Sieg. Die Vorkämpfe in der B-Gruppe konnte die Rostocker Mannschaft noch einem hauchdünnen Sieg über Um- rechnungspunkte gegen den Pokalverteidiger Karl Marx Stadt für sich entscheiden und damit ins Finale einziehen. Im Finale war der Kampf bis zur siebenten Gewichtsklasse noch völlig ausgeglichen. Dann setzten sich die Erfurter Mädchen zur Überraschung aller noch klar durch. Im Halbfinale sicherte sich der Pokalverteidiger Karl Marx Stadt noch Bronze. Dies gelang auch Cottbus knapp gegen Berlin. Damit blieb der Bezirk Berlin nach zwölf Jahren erstmals ohne Medaille. In der anschließenden ausgetragenen Einzelbestenermittlung wurden die Ergebnisse der Mannschaftskämpfe im wesentlichen bestätigt. Mit den besten Platzierungen blieb Erfurt klar tonangebend. Dahinter lagen dicht beieinander die Bezirke Berlin, Rostock und Karl Marx Stadt. Der Bezirk Neubrandenburg konnte keine Kämpferin auf eine Platzierung bringen. In der Sektionswertung konnte sich auch in diesem Jahr Rotation Berlin vor Medizin Erfurt und HSG Greifswald durchsetzen. Einzelsieger wurden: 30 kg 1. Vorpahl (HSG Rostock), 32,5 kg 1.Schnabel (Tiefbau Cottbus), 35 kg 1. Brandt (Medizin Erfurt), 37,5 kg 1. Ganze (Medizin Erfurt), 40 kg 1. Kragenings (HSG Greifswald), 42,5 kg 1. Heinig (Dynamo Karl Marx Stadt), 45 kg 1. Frenzer (Dynamo Reichenbach), 50 kg 1. Kallinich (Rotation Berlin), 55 kg 1. Hertwig (Traktor Stotterheim) und +55 kg 1. Steffin (ASG Strausberg).

    03.bis 04.September 1983 DEM der Senioren in Berlin; Meisterschaften der großen Chancen

    Die 34. DDR-Meisterschaften der Senioren in Berlin (3.-4.9. 1983) waren die letzte Prüfung für unsere Aus- wahlkandidaten zu den Weltmeisterschaften. Mit großartigen Leistungen behauptete sich Roland Borawski gegenüber seinen Mitfavoriten Rene Damaschke und Bernd Schulze. Mit Lutz Makeldey setzte sich in der 78 kg-Klasse ein Überraschungssieger durch, während Ramon Pink und Günter Baltsch nicht annähernd an ihr Leistungsvermögen herankamen. Die mit Spannung erwarteten Auseinandersetzungen im Halbschwergewicht blieben aus. Andreas Preschel wurde problemlos Sieger. Auch die Begegnungen zwischen Henry Stöhr und Dietmar Pufahl überzeugten nicht; ihnen fehlte das notwendige Maß an Härte und Niveau. Kurzum, eine Meisterschaft mit fünf neuen Titelträgern und vielen Fragezeichen, die in der weiteren Vorbereitung auf die Olympischen Sommerspiele aufgelöst werden müssen. Einzelsieger wurden: 60 kg 1. Stollberg (SC Leipzig), 65 kg 1. Paluschek (ASK Vorwärts Frankfurt/O.), 71 kg 1. Obschernitzki (SC Dynamo Hoppegarten), 78 kg 1. Makeldey (SC Leipzig), 86 kg 1. Borawski (SC Leipzig), 95 kg 1. Preschel (SC Dynamo Hoppegarten), +95 kg 1. Stöhr (SC Dynamo Hoppegarten) und Alle Kategorien 1. Stöhr (SC Dynamo Hoppegarten).

    13.bis 16.Oktober WM der Senioren in Moskau (UdSSR); Erfolgreich, wie noch nie - zwei WM-Titel und zweimal Bronze

    Die 13.Weltmeisterschaften der Senioren waren für die Judoka im Moskauer Lushniki-Sportpalast ein voller Erfolg. Mit zwei Weltmeistertiteln und zwei Bronzemedaillen wurde erstmals eine führende Position im Weltjudo erkämpft. Aus DDR-Sicht waren die Erstplazierten Andreas Preschel (Halbschwer) Detlef Ultsch (Mittel) sowie die Dritten Klaus-Peter Stollberg (Extraleicht) und Henry Stöhr (Schwer) die Helden dieser Titelkämpfe auf den olympischen Matten von 1980. Hunderte begeisterte Judoka und Freunde dieser Sportart erlebten unmittelbar als Zuschauer den Triumph des DDR-Judo und halfen durch ihre begeisterte, kaum zu übertreffende Unterstützung dem einen oder anderen Athleten über manche Klippe hinweg. Unter dem Strich blieb nach Abschluß der Wettkämpfe, daß einmal mehr Japan mit vier Titeln, einmal Silber und zweimal Bronze den Großteil an vorderen Platzierungen verbuchen werden konnte. Mit Gastgeber UdSSR folgte ein Land, dem man zuvor noch größere Chancen eingeräumt hatte, doch die Europameister Diwissenko, Pesnjak und Biktaschew konnten sich nicht erneut durchsetzen. Zu den enttäuschten Ländern gehört Frankreich, das bis auf die Silbermedaille von Canu im Mittelgewicht völlig leer aus ging.

    Medaillenspiegel: 

    Land Gold Silber Bronze  Gesamt
    Japan 4 1  2 7
    UdSSR 2 1 - 3
    DDR 2  - 2 4
    Italien 1  1 2
    Ungarn 1 1 2
    Niederlande  1  - 1
    Frankreich -  1 - 1
    Großbritannien 1 - 1
    CSSR 1  - 1
    Rumänien 2 2
    BRD - 2 2
    Belgien - - 2 2
    Polen  1 1

    Hier die Einzelsieger und DDR-Plazierten:

    60 kg 1. Platz Chasret Tletseri UdSSR
    3. Platz Klaus-Peter Stollberg DDR
    65 kg 1. Platz Nikolai Soloduchin UdSSR
    71 kg 1. Platz Hidetoshi Nakanichi Japan
    78 kg 1. Platz Nobutoshi Hikage Japan
    86 kg 1. Platz Detlef Ultsch DDR
    95 kg 1. Platz Andreas Preschel DDR
    +95 kg 1. Platz Yasuhiro Yamashita Japan
    Open 1. Platz Hitoshi Saito Japan



    Frank Kutzner Stellv. Generalsekretär Andreas Härtig Nachwuchstrainer

    Seit vielen Jahren hat sich der heute Der 26jährige, Träger des 3. DAN,
    30jährige bereits dem Judosport ver- war einst in der BSG Pentacon Dres-
    schrieben. Einst selbst bei der SG Dy- den aktiv, bevor er zum ASK nach
    namo Luckenwalde aktiv, betrieb er Frankfurt (Oder) kam. Dort betrieb er
    diese Sportart auch bei der SG Dy- von 1971 bis 1980 Judo, ohne auf grö-
    namo Adlershof. Der Träger des 1. DAN  ßere Erfolge verweisen zu können.
    -verheiratet und Vater einer Tochter-  Mein Wunsch war es schon immer,
    wirkte dann als Übungsleiter bei der  Trainer zu werden, und so absolvierte
    BSG Electronic Neuruppin, wo er bei- ich von 1977 bis 1983 ein Fernstudium
    spielsweise auch den heutigen, talen- an der DHFK. Mir macht es vor allem
    tierten ASK-Nachwuchsjudoka Andreas Spaß, mit den jungen Aktiven zu arbei-
    Krüger unter seinen Fittichen hatte. ten. Nun bin ich für die 11-bis 13jäh-
     Frank Kutzner hat ein Studium an der eine sehr vielseitige Sportart, der ich
    DHFK in Leipzig absolviert und war spä- großen Wert für die Persönlichkeits-
    ter vier Jahre lang an der DTSB- entwicklung junger Sportler beimesse“,
    Sportschule. Seine Auffassung zum Judo meinte Andreas Härtig. Mit seinen 26
    lautet: Mir gefallen vor allem die gei-  Jahren ist er selbst noch jung, und so
    stige und körperliche Vielseitigkeit, die will er durch Lauf- und Krafttraining fit
    dieser Sport verlangt.“  bleiben.

    Diese Interview führte die Redaktion Judo des DJV der DDR

    September 1983 DDR-Junioren-Meisterschaften im Judo in Köthen (Halle); Das Beste im 78-Kilo-Limit

    Eine hervorragende Organisation der durch die BSG Lok Köthen ausgetragenen Titelkämpfe sorgte für die allerbesten Bedingungen für alle Wettkämpfer. Dank gilt vor allem dem Leiter des Org.-Büros, Gerd-Jürgen Dodt, dem Vorsitzenden des Rates des Kreises, Klaus Franke, und dem 1. Sekretär der SED-Kreisleitung, Hubert Heber, die mit ihrem Engagement und der Hilfe vieler Sportfreunde für rundherum gelunge zwei Tage sorgten. Sportlich gesehen lagen Licht und Schatten eng beieinander. In Vorbereitung auf die Junioren EM im niederländischen Papendahl setzten sich einige Kandidaten dafür recht gut in Szene, doch teilweise wurden sie nicht genügend gefordert. Insbesondere in den Kategorien 60, 78, 86 und über 95 kg war das Leistungsgefälle zu groß. Einzelsieger wurden: 55 kg 1. Mann (ASK Vorwärts Frankfurt/O.), 60 kg 1. Broege (SC Dynamo Hoppegarten), 65 kg 1. Hoffmann (SC Dynamo Hoppegarten), 71 kg 1. Loll (SC Dynamo Hoppegarten), 78 kg 1. Oehmingen (SC Dynamo Hoppegarten), 86 kg 1. Lobenstein (SC Leipzig), 95 kg 1. Bielert (ASK Vorwärts Frankfurt/O.) und +95 kg 1. Scherping (ASK Vorwärts Frankfurt/O.).

    24./25.September 1983 Internationale Schwedische Meisterschaften in Lund (Schweden)

    24./25.September 1983 Internationale Schwedische Meisterschaften der Junioren in Lund (Schweden) Vier Athleten reisten mit Trainer Norbert Littkopf und Kampfrichter Kurt Rödel vom 24. zum 25.09.83 in die idyllische schwedische Kleinstadt Lund, um zu den Internationalen Schwedischen Meisterschaften auf die Matten zu gehen. Axel Broege (SCDH), Torsten Oehmingen (SCDH), Axel Lobenstein (SCL) und Steffen Scherping (ASK) - allesamt noch startberechtigt bei den Junioren-Europameisterschaften im November - starten für den DJV. 200 Athleten aus 13 Ländern nahmen den Kampf um die Medaillen auf. Erstmals gingen Athleten aus Australien an den Start. Im Universitätskomplex von Lund, in dem auch der dortige Judoclub Lugi sein Domizil hat, waren die drei Matten ausgelegt. Hier die Erstplazierten und DDR-Platzierungen: 60 kg 1. Bradley (Großbritannien) 3. Broege (DDR), 65 kg 1.Gawthrope (Großbritannien), 71 kg 1. Chinchilla (Norwegen), 78 kg 1. Oehmingen (DDR), 86 kg 1. Travis (Großbritannien), 95 kg 1. Fridiksson (Island) und über 95 kg 1. McLatchie (Großbritannien) 3. Scherping (DDR).

    8./9.Oktober 1983 XII. Ostseeturnier in Rostock der Frauen und weibliche Jugend; HSG Rostock zweifacher Pokalsieger

    Zum XII. Ostseeturnier am 8./9.10.1983 konnte der Gastgeber HSG Rostock 228 Aktive aus 30 Sportgemeinschaften, darunter eine Mannschaft aus Tornov (CSSR) begrüßen. Zum Mannschaftsturnier am ersten Tag stellten sich 20 Jugendmannschaften und leider nur vier Frauenmannschaften dem Kampfgericht. Sowohl bei den Frauen als auch bei den Jugendlichen deutete alles auf einen Zweikampf Berlin-Rostock. Nach den Poolkämpfen erreichten bei der Jugend Medizin Erfurt, HSG Cottbus, HSG Rostock I, Lok Dres- den II, Rotation Berlin, Dynamo Schwerin I, HSG Greifswald I und Lok Werdau die K.o.-Runde. Nach Siegen über Rostock II, Jena, Cottbus, Greifswald II, Schwerin I und Werdau stand Pokalverteidiger Berlin als Favorit fest. Der Gastgeber konnte nach Erfolgen über Chemie Dresden, Babelsberg, Werdau, Trollenhagen,  Lok Dresden II und Medizin Erfurt in das Finale einziehen. Hier die Plazierten der Jugend 1. HSG Rostock, 2. Rotation Berlin I, 3. Medizin Erfurt und Dynamo Schwerin Und die Platzierungen der Frauen: 1. HSG Rostock I 2. Rostock II, 3. Rotation Berlin und HSG Rostock II. Erfolgreichste Gemeinschaft wurde die HSG Rostock mit drei ersten, sechs zweiten und acht dritten Plätzen. Fazit: Das Ostseeturnier verfehlte auch in diesem Jahr seine Anziehungskraft als General-probe vor den DDR-Meisterschaften nicht. Einzelsieger der AK 14/15: 40 kg (17 Aktive) 1. Kraegenings (HSG Greifswald), 45 kg (17 Aktive) 1. Kumbier (Rotation Berlin), 50 kg  (21 Aktive) 1. Rachow (HSG Greifswald), 55 kg (11 Aktive) 1. Zgubienski (HSG Rostock), 60 kg (9 Aktive) 1. Weinert (Motor Babelsberg) und +60 kg (7 Aktive) 1. Gorylla (Cottbus). Einzelsieger der AK 16/17: 45 kg (8 Aktive) 1. Griebel (Lok Werdau), 50 kg (18 Aktive) 1. Zielecke (Rotation Berlin), 55 kg (27 Aktive) 1. Nischwitz (Dynamo Ribnitz-Dammgarten), 60 kg (15 Aktive) 1. Ahrens (Dynamo Ribnitz-Dammgarten), 65 kg (10 Aktive) 1. Bartosova (Turnov-CSSR) und +65 kg (13 Aktive) 1. Brüsch (HSG Rostock). Einzelsieger der Frauen: 48 kg (7 Aktive) 1. Müller (Einheit Pankow-Berlin), 52 kg (7 Aktive) 1.Bethge (HSG Rostock), 56 kg (15 Aktive) 1. Marschner (BSG Motor Schmalkhalden (Suhl), 61 kg (9 Aktive) 1.  Skiba (Rotation Berlin), 66 kg (7 Aktive) 1. Röse (Dynamo Brandenburg-Mitte), 72 kg  (6 Aktive) 1. Christen (Dynamo Freital (Dresden) und +72 kg (3 Aktive) 1. Pelantova (Turnov-CSSR). Wahlaufruf des Deutschen Judo-Verbandes der DDR Der Deutsche Judo-Verband der DDR führt auf der Grundlage des Statuts, der Wahlordnung und des Beschlusses des Bundesvorstandes des DTSB der DDR vom 26.Mai 1983 die Wahlen der Sektionsleitungen, der Kreis- und Bezirksfach-ausschusse, der Revisionskommissionen sowie der Delegierten zum VII. Verbandstag des DJV der DDR in der Zeit vom 01.09.1983 bis zum 25.03.1984 durch. Wahlen im DTSB der DDR (vorgestellt Wahlen bei der HSG Uni Jena)

    Am 04. Oktober 1983 trafen 21 Delegierte aus sieben ständigen Trainingsgruppen, die 142 Judoka vertraten, zur Wahl ihrer neuen Sektionsleitung zusammen.

    Im Rechenschaftsbericht zur Arbeit in der vergangenen Wahlperiode wurden vom Sektionsleiter die Erfolge und Leistungen der Sektionsmitglieder, aber auch die aufgetretenen Mängel dargelegt. So konnten die Frauen und die weibliche Jugend der Sektion bei den DDR-Meisterschaften der letzten beiden Jahre fünf Silber- und zwei Bronzeme-daillen erkämpfen. Dazu kommen noch ein zweiter und zwei dritte Plätze bei den DDR-Studentenmeisterschaften. Den Män-nern gelang es, ihre führende Stellung im Bezirk Gera zu verteidigen, wozu fünf Meistertitel und der dreimalige Gewinn der Mannschaftsmeisterschaften wesentlich betrugen. Den größten Erfolg jedoch erkämpfte Peter Kotschy mit dem  Sieg bei den DDR-Studentenmeisterschaften in der Klasse bis 60 kg. Mit dem alljährlich im April durchgeführten Willy Fietzsch-Gedenk-turnier, das an den ersten BFA-JudoVorsitzenden des Bezirkes Gera erinnert, trug die Sektion zur Belebung des Wettkampf-geschehens im Süden der DDR bei. Zu den Schwachstellen der geleisteten Arbeit gehört die zu geringe Aktivität im männ-lichen Nachwuchsbereich. Durch stärkeres Engagement der verantwortlichen Übungsleiter und durch Konzentration auf die Wettkampfhöhepunkte soll hier in Zukunft bessere Arbeit geleistet werden. Zur Zeit verfügt die Sektion über zehn Übungs-leiter, zwei DDR-Kampfrichter und fünf Bezirkskampfrichter. Um der hochschulspezifischen Problematik, das heißt der durch die Beendigung des Studiums bedingten Fluktuation einiger Sektionsmitglieder, begegnen zu können, ist die kontinuierliche Gewinnung und Ausbildung von Übungsleitern und Kampfrichtern erklärtes Ziel der Sektionsarbeit. Wie geschätzt die Arbeit der Sektion ist, beweist die Tatsache, daß drei Sektionsmitglieder aktiv im BFA mitarbeiten. Zum Erlebnis der Wahl wäre zu sagen, daß dem alten und neuen Sektionsleiter, Sportfreund Horst Porwol, einstimmig das Vertrauen geschenkt und ihm für seine geleistete Arbeit gedankt wurde. Die neue Leitung der HSG Uni Jena ist zuver-sichtlich, die an sie gestellten Aufgaben erfüllen zu können und somit zur Entwicklung von Körperkultur und Sport im Sinne des Sozialismus in der DDR beizutragen. Mit ihrem Bekenntnis zum sozialistischen Staat wollen die Sektionsmitglieder ihrem Engagement für Frieden und Entspannung in der Welt, gegen imperialistische Hochrüstungspolitik Ausdruck geben.

    Neu in Funktionen des Verbandes (siehe nächste Seite)

    November 1983 EM der Junioren männlich in Papendahl (Niederlande); Dreimal Gold für DDR-Junioren

    Im November 1983 fanden die Europameisterschaften der Junioren im niederländischen Papendahl statt. Von den EM in Papendahl berichtet: Henry Hempel Wie die Alten sangen, so zwischen auch die Jungen! Mit diesem Sprichwort könnten die Leistungen unserer Junioren bei den EM im niederländischen Papendahl charakterisiert werden. Angespornt durch die hervorragenden Ergebnisse unserer Senioren  bei den WM im Oktober in Moskau, wollten sie bei ihrem Wettkampf-höhepunkt in keiner Weise nachstehen. Dieses Vorhaben gelang, denn mit drei Gold-, zwei Silber- und einer Bronzemedaille schafften sie ein Ergebnis, was das schon gute von Tirgoviste 1982 noch übertraf. Der niederländische Judoverband hatte im April dankenswerterweise diese Titelkämpfe übernommen und trotz der Kürze der Zeit eine hervorragende EM organisiert. In der Landessportschule - Papendahl liegt in der Nähe von Arnheim - fanden die 108 Athleten aus 22 Ländern ausgezeichnete Bedingungen vor. Die Wettkämpfe wurden an drei Tagen ausgetragen, Freitag die Klassen bis 60, 95 und über 95 kg; Sonnabend die bis 71 und 65 kg und Sonntag die bis 78 und 86 kg. Länder wie die UdSSR, DDR, Polen, Ungarn, Frankreich und die BRD nutzten die volle Startmöglichkeit von sieben Judoka, während weitere fünf Länder nur jeweils eine Kategorie nicht besetzten. Am ersten Wettkampftag standen sich nur sowjetische und DDR-Aktive in den drei Finals gegen-über, wobei es durch Broege und Bielert zweimal Gold für den DJV der DDR gab. Am zweiten Tag hatten je einmal die UdSSR und Frankreich Gold zu verzeichnen und am letzten Tag verabschiedeten sich noch einmal die UdSSR und die DDR mit jeweils Gold von den

    niederländischen Gastgebern. Somit stand fest, daß die UdSSR und die DDR mit je dreimal Gold und dazu mit je zweimal Silber und einmal Bronze - gefolgt von Frankreich 1 x Gold, 3 x Bronze- gleichermaßen erfolgreich abschnitten. Einzelsieger und DDR-Platzierungen: 60 kg 1. Broege (DDR), 65 kg 1. Vielle (Frankreich) 3. Hoffmann (DDR), 71 kg 1. Warajew (UdSSR), 2. Loll (DDR), 78 kg 1. Oehmingen (DDR), 86 kg 1. Paddubni (UdSSR), 95 kg 1. Bielert (DDR) und +95 kg 1. Jaremenko (UdSSR), 2. Scherping (DDR). Trainerseminar der Internationalen Judo-Föderation Von Lutz Pietsch (HSG DHFK Leipzig) Unmittelbar im Anschluss an die 13. WM im Judo in Moskau unter Verantwortung der IJF-Kommission „Education and Diffusion“ (Entwicklung und Verbreitung des Judo) erstmals ein Trainerseminar durch-geführt. Von den 41 Ländern, die Athleten zu den WM geschickt hatten, entsandten 32 ihre Vertreter zu dieser Veranstaltung. Aus der DDR beteiligten sich fünf Vertreter der Deutschen Hochschule für Körperkultur beziehungsweise des DJV der DDR (Prof. Dr. G. Lehmann, Dr. Sc. H. Müller-Deck, Dr. J. Ulbricht, M. Michelmann, L. Pitsch) daran. Die Eröffnung des Seminars wurde von Dr. S. Matsumae, dem Präsidenten der IJF durchgeführt

    . Er betonte, daß auf der Grundlage der stän-digen Erhöhung des Niveaus der Athleten und auch der Kampfrichter von Höhepunkt zu Höhepunkt das Bedürfnis nach Erfahrungsaustausch zwischen den Trainern, die diese Leistungen unter anderen entwickeln, wächst. Diesem Bedürfnis sollte das Seminar Rechnung tragen. H.Coutine, der Sportdirektor der IJF, verwies auf den Experimentalcharakter dieses Seminars. Gleichzeitig erläuterte er das Bestreben, eine „IJF-Trainingsmethode“ zu erarbeiten, die - auf den bisherigen Erfahrungen aufbauend - dem Judo aller Länder eine bessere und schnellere Entwicklung ermöglichen soll. Der erste Vortrag wurde von Dr. Barranit, Sportarzt am Nationalen Institut für Sport in Paris, zum Thema: „die medizinische Kontrolle des Judoka“ gehalten. In seinen Ausführungen verwies der Sportarzt, der auch ie Judo-Nationalmannschaft Frankreichs betreut, vor allem auf die Integration des Arztes in die Mannschaft, auch in den täglichen Trainingsprozeß, als eine wesentliche Voraussetzung für dessen Wirksamkeit. Weiterhin wurden Fragen der Ernährung, die ja in den gewichtsklassengebundenen Sportarten besondere Bedeutung hat, behandelt. Demonstration und praktisches Üben - unter dieser Überschrift stand die Gestaltung des Nachmittages. N. Sato, der Trainer der japanischen Judoauswahl, zeigte einige Details des Trainings, die Einblicke in die japanische Trainingsmethodik insgesamt gaben. H. Courtine und Isao Inokuma, Mitglied der IJF-

    Kampfrichterkommission und Olympiasieger 1964, schöpften ebenfalls aus ihrem reichen Erfahrungsschatz. Vor allem aber die Demonstration Satos verdeutlichten die japanischen Auffassungen vom komplexen und dynamischen Üben der speziellen Bewegung. Besonders am Beispiel des Uchi-Komi-Geiko (Sato bezeichnete seine Vorführungen als „dynamische Form“ des Trainingsmittels) wurde dieser Sachverhalt deutlich. Üben aus der Bewegung aus unterschiedlichen Bewegungsrichtungen, betontes Kuzushi, Ausnutzung der Reaktion des Gegners auf Druck oder Zug sind die wichtigsten Prinzipien, die eindrucksvoll demonstriert wurden. Die anschließenden Demonstrationen am Boden von „Ne-Waza-Sato“ - ähnlich der Vorführungen vor DDR-Athleten im Februar in Leipzig - zeigten die vielfältigen Möglichkeiten des Griffansatzes, vor allem, wenn sich der Uke in der Bewegung befindet. Gleichzeitig wurde am Komplexübergang Stand-Boden deutlich, wie durch die Faßart im Stand bereits ein erfolgreicher Griffansatz für den Boden vorbereitet werden kann und muß. Zum Abschluß des ersten Tages bestand die Möglichkeit, die Judofilme über die Wettkämpfe der Olympischen Spiele 1980 und des Kano-Cups zu sehen.


    Der 2. Tag begann mit einem Vortrag von J.-P. Coche, einem der Trainer der französischen Auswahl zu Fragen des Zeitplanes oder der Periodisierung von Hochleistungs-Judoka. Neben der Ausbildung technischer Fertigkeiten stand vor allem die Veränderung der Trainingsbereiche und Trainingsmittel im Jahresverlauf im Mittelpunkt seiner Ausführungen. Deutlich wurde die Frage der zunehmenden Intensität in der Vorbereitung auf den Wettkampfhöhepunkt hervorgehoben. Im weiteren Verlauf des Referats ging Coche noch auf die Wettkampfplanung sowie auf trainingsmethodische Unterschiede im Training der leichten und schweren Klassen ein. Die zweite Unterrichtseinheit wurde wiederum in der Praxis durchgeführt. N. Sato ging auf Fragen der unterschiedlichen Kampfauslage, u. a. auch am Beispiel der japanischen Nationalmannschaft 1983, ein. Davon abgeleitet wurden die Fragen der Faßart, der Möglichkeiten der Gleichgewichtsbrechung und der taktischen Kampfgestaltung. Interessant war vor allem auch die Aussage Satos, das japanische Athleten ihre Taktik der Angriffsgestaltung wählen in Abhängigkeit von der Qualität der Oberflächenbeschaffenheit der Tatamis. Die praktische Demonstration des japanischen Nationaltrainers schloß ab mit verschiedenen Möglichkeiten der Sankaku-Waza. G.Tumanjon, führender Sportwissenschaftler der UdSSR auf dem Gebiet der Zweikampfsportarten, referierte über die physische Vorbereitung der Athleten unter den Aspekten der allgemeinen Leistungsfähigkeit, der Schaffung der konditionellen Voraussetzungen für die Durchführung der Technik und der Entwicklung der speziellen Bewegungs-fertigkeiten, vor allem der Einheit von Schnelligkeit und Kraft in der Bewegung. Verschiedene Formen der Leistungs-überprüfung für die allgemeine konditionelle Leistungsfähigkeit wurden angeboten. Im anschließenden Seminar gab Nauwelarts des Age, Vorsitzender der IJF-Kampfrichterkommission, auf Fragen der Teilnehmer zum Niveau und zur weiteren Entwicklung des Kampfrichterwesens Auskunft. Vor allem Fragen zum Verhalten der Athleten am Mattenrand und der mögliche Einfluss der Trainer auf die Einhaltung der Kampfregeln wurden erläutert. Eine Einschätzung der Kampfrich-terleistungen zu den WM wurde dagegen nicht vorgenommen. Das nächste Trainer-Seminar soll zu den Frauen-WM 1984 in Wien stattfinden. Themen: Frauen- und Kinder-Judo.

    November 1983 DEM der weiblichen Jugend AK 14/15 und 16/17 in Schwedt; Nachwuchs in Schwedt im Examen

    Die diesjährigen Meisterschaften der weiblichen Jugend zeichneten sich durch ein gutes technisch-taktisches Niveau aus. Viele Kämpfe endeten vorzeitig durch erfolgreich ausgeführte Standtechniken. Es plazierten sich auch überwiegend Aktive, welche bereits bei Meisterschaften oder bei den Pionierpokal- kämpfen Medaillen und Urkunden mit nach Hause nehmen konnten. Die vorhandenen Meisterschaftsurkunden konnten nicht übergeben werden, weil das Urkundenschreiben durch den Veranstalter nicht abgesichert war. Der Austragungsort Schwedt brachte für die Bezirksdelegationen einige Schwierigkeiten in der An- und Abreise. Um allen noch eine Möglichkeit der ordnungsgemäßen Abreise zu sichern, wurden zwei Gewichtsklassen der AK 16/17 vorgezogen. Dabei gab es Verzögerungen, weil von den vorhandenen drei Matten nur zwei mit den acht Kampfrichtern abgesichert werden konnten. Darunter war auch Evelyn Scheffler bei ihrem ersten Einsatz als DDR-Kampfrichter. Die Kämpfe nach dem neuen Wettkampfsystem, K.o.-System mit doppelter Hoffnungsrunde, brachte viele neue Aspekte. Das System ist zeitsparend und bringt hohe Forderungen an die Aktiven, die sich durchsetzen  wollen. Am ersten Wettkampftag dominierten die Aktiven von Lok Werdau. In der Hälfte der Gewichtsklassen holten die 4 Werdauer Mädchen die ersten Plätze nach zum Teil überzeugenden Siegen in den Finals. In drei Gewichtsklassen behaupteten sich mit Kraegenings, Weinert und Steffin ehemalige Pionierpokalsiegerinnen.

    Mit Ina Griebel aus Crimmitschau gab es in der 45-kg-Klasse der AK 16/17 die überraschendste Siegerin. Am 2. Wettkampftag setzten sich dann die Aktiven aus dem Bezirk Rostock besser in Szene. In der 55-kg-Klasse belegten sogar drei Mädchen aus dem Küstenbezirk die ersten Plätze, aber nicht die favorisierte Jana Nischwitz, sondern die stark verbesserte Birgit Pohl setzte sich durch. Wieder souverän und erwartet sicherte sich Grit Ahrens aus Ribnitz erneut den Titel. Obwohl die Aktiven von Rotation Berlin sich mit nur einer Goldme-daille - durch Andrea Skiba erkämpft begnügen mussten, wurden sie wieder beste Sektion, knapp vor HSG Rostock und Lok Werdau. Die Bezirkswertung gewann Rostock klar vor den Berlinerinnen und Karl Marx Stadt. Keine Platzierung unter den ersten fünf erreichten Magdeburg und Neubrandenburg. Dabei kommt das Nachlassen von Magdeburg doch einigermaßen überraschend. Hier die Einzelsieger der AK 14/15: 40 kg 1. Kraegenings (HSG Greifswald), 45 kg 1. Klaba (Lok Werdau), 50 kg 1. Riedel (Lok Werdau), 55 kg 1. Bittermann (Lok Werdau), 60 kg 1. Weinert (Motor Babelsberg), +60 kg 1. Steffin (ASG Strausberg). Sektionswertung: 1. Rotation Berlin 36 Punkte, 2. HSG Rostock 32,5 Punkte, 3. Lok Werdau 29,5 Punkte, 4.Dynamo Ribnitz 19 Punkte, 5. Medizin Erfurt 15,5 Punkte, 6. HSG Greifswald. Bezirkswertung: 1. Rostock 65 Pkt., 2. Berlin 46 Pkt., 3. Karl Marx Stadt 43,5 Pkt. 4. Potsdam 23,5 Pkt., 5. Erfurt 15,5 Pkt. Und 6. Schwerin 13. Pkt. Die Einzelsieger der AK 16/17: 45 kg 1. Griebel (Motor Crimmitschau), 50 kg 1. Hille (Lok Werdau),  55 kg 1. Pohl (HSG Rostock), 60 kg 1. Ahrens  (Dynamo Ribnitz), 65 kg 1. Skiba (Rotation Berlin) und +65 kg 1. Brüsch (HSG Rostock) November 1983 DEM der männlichen AK 13 in Sonneberg (Suhl) Weltmeister am Mattenrand Der Judoverband hatte eine gute Wahl getroffen, die 9. DDR-Meisterschaften der AK 13 nach Sonneberg zu vergeben.

    Der nunmehr zweifache Weltmeister Detlef Ultsch, hier gebürtig, ließ es sich nicht nehmen, als herzlich begrüßter (Ehren-) Gast dabeizusein. Ebenso wie Halbschwergewichtsweltmeister Andreas Preschel und Trainer Dietmar Hötger erfüllte er geduldig die vielen Autogrammwünsche. Es gab wohl keinen der 216 Meisterschaftsteilnehmer, der die Spielzeugstadt ohne den Namenszug der großen Vorbilder verlassen hat. Das war ganz sicher ein weiterer Ansporn für unsere Nachwuchsjudoka. Bestens vorbereitet - das Org.-Büro wurde vom BFA-Vorsitzenden Hartmut Franz geleitet -, wurden diese 9.DDR-Schülermeisterschaften für Zuschauer und Aktive zu einem großen Ereignis und Erlebnis. Mit drei Meistertiteln war die Bezirksvertretung von Karl Marx Stadt am erfolgreichsten, gefolgt von Potsdam und Erfurt mit je zwei Goldmedaillen. Das beste Leistungsniveau war diesmal den „schweren Jungs“ (+86 kg) zu bescheinigen, besonders den beiden Erfurter Finalisten Mathias Wedel und Frank Möller. Verbandstrainer Andreas Härtig erwähnte ebenso lobend Frank Spittel, Andreas Koehn und Mario Schuster. erfreu-lich waren eine durchweg hohe Einsatzbereitschaft und die Tendenz zur Verbesserung der Shime-Waza. Andererseits gab es noch Aufholebedarf bei den Wurftechniken, ihrer wettkampfwirksamen, präzisen Anwendung. Aus Suhler Sicht war ein „neuer“ Detlef Ultsch zwar nicht zu erkennen, doch immerhin belegten drei Ilmenauer jeweils 5. Plätze. Tino Heinz (41 kg) unterlag im Halbfinale sogar nur durch Entscheid der Mattenleiter. Hier die Einzelsieger: 32,5 kg 1. Mühlbauer (TSG Rodewisch), 35 kg 1. Spittel (ASG Jena), 38 kg 1. Derschel (Lok Zwickau), 41 kg 1. Koehn (Dynamo Jüterbog), 44 kg 1. Roudszus (Dynamo Brandenburg), 47 kg 1.Wagenknecht (Dynamo Malchin), 50 kg 1. Schmidt (Dynamo Adlershof), 53 kg 1. Kittelmann (Dynamo Erfurt-Mitte), 57 kg 1. Schuster (KMU Leipzig), 62 kg 1. Pröger (Ascota Karl Marx Stadt) 68 kg 1. Masche (TSG Wriezen) und +68 kg 1. Wedel (Dynamo Erfurt-Mitte). Dezember 1983 DEM der Frauen in Wismar (Bezirk Rostock) Schwerinerin zum vierten Mal Doppelmeisterin Die diesjährigen DDR-Meisterschaften der Frauen in der schönen Sporthalle von Wismar wurden durch die Organisatoren der einheimischen HSG unter der Leitung von J. Naujoks zu einem würdigen Wettkampfhöhepunkt gestaltet Die Begrüßung der 120 Aktiven nahm der stellvertretende Oberbürgermeister der Stadt vor. Bemerkenswertes:

    Die BSG Rotation Berlin wurde nicht nur erfolgreichste Sektion vor der HSG Rostock, sondern hatte neben den drei Goldmedaillen noch in jeder Kategorie mindestens eine Platzierung. Von elf Aktiven konnten sich allein neun vorn behaupten. Außerdem sah man von ihnen Sankaku-Techniken, die gut herausgearbeitet und erfolgreich abgeschlossen wurden. Ansonsten teilten sich die Sportler aus 17 Sektionen (53 waren dabei) die Platzierungen. Der Bezirk Neubrandenburg schickte eine Wettkämpferin, die jedoch ohne Startunterlagen ankam. Unter den Aktiven waren 27 Dan-Trägerinnen. Die 18. DDR-Meisterschaften unterstrichen aber auch die Notwendigkeit darauf hinzuweisen, daß jeder Bezirk nur einen Betreuer haben kann, der für alle Aktiven seines Territoriums verantwortlich ist. Jede mehr angereiste Person bringt dem Veranstalter unzumutbare finanzielle und organisatorische Mehrbelastung. Vor allem die Verantwortlichen der Bezirke Berlin und Rostock sollten dies überdenken. Hier die Einzelsieger: 48 kg 1. Warzecha (Rotation Berlin), 52 kg 1. Frohse (Rotation Berlin), 56 kg 1. Altsohn (Rotation Berlin), 61 kg 1. Sperling (HSG Rostock), 66 kg 1. Röse (Dynamo Brandenburg), 72 kg 1. Bartels (Dynamo Schwerin), +72 kg 1. Sonntag (WK Schmalkhalden) und Alle Kategorien 1. Bartels (Dynamo Schwerin).


    10.Dezember 1983 DDR-Mannschaftsmeisterschaften der Senioren in Gera

    Am ersten Dezembersonnabend wurden die Senioren der BSG Rotation Berlin in der thüringischen Bezirksstadt Gera zum sechsten Mal in Folge DDR-Mannschaftsmeister der Senioren. Der erfolgreiche Titelverteidiger ließ sich auch im Finale vom Ortsrivalen SG Dynamo Berlin Hohenschönhausen nicht überraschen und erkämpfte mit 4:1 (35:10) doch recht deutlich die Meisterwürde. Die Bronzemedaille gingen nach großem Kampf an die Mannschaft der HSG Rostock und Dynamo Fürstenwalde.

    Dezember 1983 Klubpokal des DJV der DDR in Leipzig; Zum dritten Mal in Folge: Hoppegartener vorn

    Zum Abschluß der so erfolgreichen Saison 1983 war der diesjährige Klubpokal in der Judohalle des SC Leipzig insbesondere für den Nachwuchs eine gute Chance, sich gegen die alteingesessenen Kämpfer gut in Szene zu setzen. Es kann vowegge-nommen werden, sie nutzten diese Gelegenheit reichlich. So konnte DJV-Generalsekretär Manfred Block auch ein erfolg-reiches Fazit ziehen: „Der Nachwuchs ist nach dem hervorragenden Abschneiden in Papendahl insgesamt ein Stück vorangekommen“. Einmal abgesehen davon, daß der SC Dynamo Hoppegarten zum drittenmal hintereinander die Trophäe mit 68,0 Punkten klar gewann (1981/69,5 und 1982/ 65,5), bestätigten die Resultate in den einzelnen Kategorien diese Worte nachdrücklich. Klubpokalwertung: 1. SC Dynamo Hoppegarten 64,5 Pkt., 2. SC Leipzig 44 Pkt., 3. ASK Vorwärts Frankfurt/O. 36 Pkt. Vorgestellt: Klaus Milow, Kampfrichter und Übungsleiter bei der SG Dynamo Fürstenwalde 23 Jahre als Kampfrichter und Übungsleiter Der 43jährige Sportfunktionär hat sich um die Entwicklung des Judosports im Bezirk Frankfurt/O. und auch darüber hinaus in unserer Republik viele Verdienste erworben. Bevor seine Funktionärstätigkeit begann, war der schwerge-wichtige Klaus Milow als aktiver Wettkämpfer eine „Bank“ für seine Fürstenwalder Sportgemeinschaft. Seit 1960 ist er als Kampfrichter und Übungsleiter tätig und gehört heute zu den Dienstältesten DDR-Kampfrichtern. Darüber hinaus verfügt er über die Übungsleiterstufe 4. Fast zwanzig Jahre fungierte Klaus Milow als Kampfrichterobmann im Oder-Bezirk. In dieser Zeit entwickelte sich das Kampfrichterwesen in diesem Territorium in jeder Beziehung enorm. So erwarben etwa 300 Sportfreunde eine Kampfrichte-rlizenz, von denen etwa zehn Prozent die Qualifikation eines DDR-Referees erlangten. Nicht nur als Kampfrichter, sondern ebenso als Übungsleiter erwarb sich Klaus Milow viel Anerkennung in Judokreisen. Mehrere ehemalige und zukünftige Asse unserer Klubs lernten und lernen die ersten Judoschritte bei dem rührigen Fürstenwalder.

    Quellenverzeichnis: Mitteilungsblatt des DJV 1/84


    Dietmar Schenke Mitglied der Kampfrichterkommission des DJV der DDR

    Schätzte die Arbeit von Klaus Milow ein.



    23 Jahre als Kampfrichter und Übungsleiter

    Klaus Milow, Kampfrichter und Übungsleiter bei der SG Dynamo Fürstenwalde, vorgestellt

    Der 43jährige Sportfunktionär hat sich um die Entwicklung des Judosports im Bezirk Frankfurt/o. und auch darüber hinaus in unserer Republik viele Verdienste erworben. Bevor seine Funktionstätigkeit begann, war der schwergewichtige Klaus Milow als aktiver Wettkämpfer eine „Bank“ für seine Fürstenwalder Sportgemeinschaft. Seit 1960 ist er als Kampfrichter und Übungsleiter tätig und gehört heute zu den Dienstältesten DDR-Kampfrichtern. Darüber hinaus verfügt er über die Übungsleiter Klaus Milow Stufe 4         Fast zwanzig Jahre fungierte Klaus Milow als Kampfrichterobmann im Oderbezirk. In dieser Zeit entwickelte sich das Kampfrichterwesen in diesem Territorium in jeder Beziehung enorm. So erwarben etwa 300 Sportfreunde eine Kampfrichterlizenz, von denen etwa zehn Prozent die Qualifikation eines DDR-Referees erlangten. Nicht nur als Kampfrichter, sondern ebenso als Übungsleiter erwarb sich Klaus Milow viel Anerkennung in Judokreisen. Mehrere ehemalige und zukünftige Asse unserer Klubs lernten und lernen die ersten Judoschritte bei dem rührigen Fürstenwalder. Für seine sehr guten Kampfrichterleistungen bekam er auch ehrenvolle Berufungen bei internationalen Turnieren im In- und Ausland. Unseren Verband vertrat er bei diesen Veranstaltungen stets würdig. Die Verdienste von Klaus Milow wurden durch zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen gewürdigt. Er ist Träger der Ehrennadel des DTSB der DDR in Gold und ebenso unseres Verbandes sowie der Artur-Becker-Medaille in Silber. Damit sind aber nur die wesentlichsten Auszei-chnungen genannt. Darüber hinaus bekam er 1975 den 3. Dan verliehen. Die Kampfrichterkommission des DJV der DDR möchte auf diesem Wege dem Sportfreund Klaus Milow Dank sagen und ihm weiterhin viel Schaffenskraft und Einsatzbereitschaft im Interesse des Judo wünschen. Für seine sehr guten Kampfrichterleistungen bekam er auch ehrenvolle Berufungen bei internationalen Turnieren im In- und Ausland. Unseren Verband vertrat er bei diesen Veranstaltungen stets würdig. Die Verdienste von Kaus Milow wurden durch zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen gewürdigt. Er ist Träger der Ehrennadel des DTSB der DDR in Gold und ebenso unseres Verbandes sowie der Artur-Becker-Medaille in Silber. Darüber hinaus bekam er 1975 den 3. Dan verliehen. Die Kampfrichterkommission des DJV der DDR möchte auf diesem Wege dem Sportfreund Klaus Milow Dank sagen und ihm weiterhin viel Schaffenskraft und Einsatzbereitschaft im Interesse des Judo wünschen.

    1984

    Januar 1984 Internationales Turnier in Tokio der Senioren; Fünf Erfolge für Japans Studenten

    Während fünf DDR-Aktive - Detlef Ultsch, Karl Heinz Lehmann, Matthias Obschernitzki, Henry Stöhr, Roland Borawski und Lutz Mackelday - auf einem reinen Trainingsaufenthalt in der japanischen Hauptstadt waren, gingen Andreas Preschel, Fred Olhorn, Klaus-Peter Stollberg, Torsten Oehmingen und Ulf Rettig bei einem Studententurnier auf die Matten. Bei diesem Shoriki-Gedenkturnier, an dem sich insgesamt Konkurrenz aus 20 Ländern beteiligte, waren die Gastgeber die überragenden Aktiven. Sie stellten in den acht Einzel-Kategorien allein fünfmal die Sieger. Die weiteren Erfolge gingen zweimal an die UdSSR (im Mannschaftswettbewerb auch 3:1-Gewinner über  Japan) und einmal an Frankreich. „Von den DDR-Judoka wusste vor allem Weltmeister Andreas Preschel zu gefallen“, meinte DJV-Generalsekretär Manfred Block hinterher. In der All-Kategorie wurde er hinter den ehemaligen JWdF-Sieger Kiborsalidse (UdSSR) Zweiter. In seinem eigentlichen Limit, dem Halbschwergewicht kam er nach einer Niederlage gegen den Südkoreaner Jang Ki nicht mehr in diese Regionen. Einzelsieger und DDR-Platzierungen: 60 kg 1. Roux (Frankreich), 65 kg 1. Sokolow (UdSSR), 71 kg 1. Tsukada (Japan), 78 kg 1. Tadokoro (Japan), 86 kg 1. Oikawa (Japan), 95 kg 1. Sugai (Japan), +95 kg 1. Hori (Japan) und Alle Kategorien 1. Kibordalidse (UdSSR) 2. Preschel (DDR). Mannschaftsergebnis: 1. UdSSR, 2. Japan, 3. DDR und  Niederlande

    21./22.Januar 1984 Internationales Turnier der Senioren in Paris;Nur Torsten Oehmingen mit Vorderplatz

    Mit so mancher Überraschung, aber ebenso mit einigen Favoritensiegen ging das traditionelle Turnier im Pariser „Stade Pierre de Coubertin“ über die Bühne. Nach einjähriger Pause - im vergangenen Jahr fiel die Veranstaltung wegen der EM in Paris aus - gingen insgesamt Aktive aus 14 Ländern auf die Tatamis, darunter einige Prominenz, die erst im Oktober bei den WM so großartig aufgetrumpft hatte. Doch aller Neuanfang ist offenbar für sie zum Beginn der olympischen Saison schwer. Wer will schon im Januar seine beste Form erreichen? Erst bei den EM in Lüttich wird man einen ersten Anhaltspunkt über die bei den Olympischen Spielen zu erwarteten den Leistungen bekommen. Zu den „alten Füchsen“ auf den Judomatten, die sich gleich zu Saisonbeginn in ansprechender Verfassung vorstellten, gehörten Peter Seisenbacher (Österreich) und Angelo Parisi (Frankreich). Beide gewannen im Mittel- und im Schwergewicht gegen ebenfalls bekannte Gegnerschaft. Zu den besiegten, die nicht einmal einen der ersten drei Plätze belegten, gehörten auch die beiden Weltmeister aus der DDR Detlef Ultsch und Andreas Preschel. Mit einem dritten Platz konnte aus der DDR-Mannschaft nur Halbmittelgewichtler Torsten Oehmingen überzeugen. Einzelsieger wurden 60 kg 1. Renella (Italien), 65 kg 1. Yamamoto (Japan), 71 kg 1. Dyot (Frankreich), 78 kg 1. Akahoshi (Japan), 3. Oehmingen (DDR), 86 kg 1. Seisenbacher (Österreich), 95 kg 1. Hyung Jao (Süd-Korea) und +95 kg 1. Parisi (Frankreich).

    Wahlen des Deutschen Judo-Verbandes Februar/März 1984 Das neue Präsidium mit Fotos vorgestellt auf der nächsten Seite

    Quellenverzeichnis: Mitteilungsblatt des DJV der DDR 4/84

    Das neue Präsidium des DJV der DDR

    Fotos zeigen: Mitglieder des Büros

    Das neue Präsidium unseres Verbandes

    Mitglieder des Büros


    Präsident des DJV der DDR Gerhard Grafe



    Verbandstrainer Verbandsarzt

    Henry Hempel Dr. Herbert Steudel



    Hans Heidemann Dr. sec. Hans Müller-Deck Lutz Pietsch

    Vorsitzender der Graduierungskommission: Helmut Bark
    Vorsitzender der Kommission Studentensport: Klaus Büchler
    Vorsitzender der Kampfrichterkommission: Kurt Rödel
    Vorsitzender Klassifizierungskommission: Hans-Rüdiger Gosch
    Vorsitzende der Frauenkommission: Antje Schlote
    Vorsitzender der Kinder- und Jugendkommission: Frank-Michael Friedrich
    Verantortlich für Aus- und Weiterbildung: Dr. Heinz Otto
    Vorsitzender der Kommission Kultur und Bildung: Dietrich Schneider
    Vorsitzender der Pressekommission: Hartmut Moheit
    Ehrenmitglied: Horst Wolf
    Mitglieder: Dr. Erhard Buchholz, Egon Kehl, Peter Karl, Klaus Uhlig und Martina Warzecha
    Vorsitzender der Revisionskommission: Heinz Reichow

    04.bis 09. Februar 1984 VI. Verbandssichtung des DJV der DDR AK 13 männlich in Schwedt

    Zu einem echten Höhepunkt für 90 unserer besten Judoka der männlichen Altersklasse 13 gestaltete sich die VI. Zentrale Verbandssichtung des DJV der DDR in Schwedt. Dieses Turnier wurde nun schon traditionell zum dritten Mal in dem bedeutenden Industriestandort im Oderbezirk ausgetragen. Die Organisatoren sorgten in Zusammenarbeit mit dem DTSB Kreisvorstand, der BSG Aufbau Schwedt und weiteren örtlichen Organen und gesellschaftlichen Organisationen für optimale Bedingungen. Dafür sei an dieser Stelle allen an der Vorbereitung und Durchführung Beteiligten der Dank ausgesprochen. Die für diese Sichtung nominierten Kader verdeutlichen die gewachsene Breite von leistungsstarken Trainingszentren und einiger Sektionen in unserer Republik. An dieser bedeutsamen Veranstaltung für unsere älteste Schülerklasse nahmen 48 Sektionen/TZ mit ihren besten teil. Als leistungsstarke TZ traten besonders die ASG Jena (Trainer Engelbrecht), BSG Aufbau Schwedt (Trainer Marschner, H.), das BTZ Frankfurt/O. (Trainer Haack), Dynamo Erfurt-Mitte (Trainer Hoffmann) und Dynamo Weimar (Trainer Hoffmann) in den Mittelpunkt des Geschehens. Ergebnisse - Mehrkampfpokalwertung: 1. Spittel (ASG Jena), 2. Hendel (WGK Frankfurt/O.), 3. Wagenknecht (Dynamo Malchin), 4. Kittelmann (Dynamo Erfurt-Mitte), 5. Jolitz (Aufbau Schwedt), 6. Pröger (Ascota Karl Marx Stadt). Mehrkampfwertung in den Klassen nur der Erste: 32,5 kg 1. Nimke (ASG Strausberg), 35 kg 1. Spittel (ASG Jena), 38,0 kg 1. Jolitz (Aufbau Schwedt), 41 kg 1. Gerstmeier (Dynamo Guben), 44 kg 1. Hendel (WGK Frankfurt/O.), 47 kg 1. Wagenknecht (Dynamo Malchin), 50 kg 1. Hauschild (Dynamo Brandenburg), 53 kg 1. Kittelmann (Dynamo Erfurt-Mitte), 57 kg 1. Swienty (Dynamo Hoyerswerda), 62 kg 1. Kuschel (ASG Trollenhagen), 68 kg 1. Pröger (Ascota Karl Marx Stadt) und +68 kg 1. Möller (Dynamo Weimar).

    17.bis 19. Februar 1984 Internationales Seniorenturnier in Plowdiw (Bulgarien)

    Das traditionelle Seniorenturnier Bulgariens - das zum neunten Mal durchgeführt wurde - fand in diesem Jahr in der Messestadt Plowdiw statt. Diese Veranstaltung hat einen festen Platz im Wettkampfkalender der europäischen Länder und wird von vielen als Qualifikationsturnier für die Europamei- sterschaften genutzt. Der DJV der DDR erreichte in den zurückliegenden Jahren in Bulgarien immer gute Platzierungen, auch die Auszeichnung „Bester Techniker“ konnte einige Male durch DDR-Sportler errungen werden: 1971 - Rudolf Hendel; 1977- Andre Gerdes; 1978 und 1979 - Torsten Reißmann; 1980 - Detlef Ultsch. In diesem Jahr konnte durch den Verband nicht die besten Judoka geschickt werden. Plowdiw empfing die 123 Teilnehmer aus 15 Ländern mit Schneefall, der auch alle drei Aufenthaltstage anhielt. Alle Teilnehmer waren im hervorragenden „Novotel“ der mehr als 6000 Jahre alten Stadt, die neben kulturhistorischen Denkmälern des Altertums auch viele Merkmale des soz. Bulgariens trägt, untergebracht. Die Wettkämpfe wurden in einer Halle des Messezentrums ausgetragen, die nur in sehr geringen Umfang geheizt werden konnte, so daß warme Bekleidung und ständige Bewegung für die Teilnehmer notwendig waren. Einzelsieger wurden: 60 kg 1. Pak Him (KDVR),3. Broege (DDR) 65 kg 1. Nicolae (Rumänien), 5. Kunze (DDR), 71 kg 1. Melillo (Frankreich), 78 kg 1. Nowak (Frankreich), 5. Mackelday (DDR), 86 kg 1. Slobin (UdSSR), 2. Schulze und 3. Dommel (beide DDR), 95 kg 1. Sosna (CSSR), +95 kg 1. Zaprianow (Bulgarien) und Alle Kategorien 1. Dubovski (Ungarn).

    03./04.März 1984 Internationales Seniorenturnier in Budapest

    255 Aktive aus 22 Ländern gaben sich am 3./4.März ein Stelldichein in der ungarischen Metropole Budapest. Neben den meisten europäischen Verbänden waren Vertreter aus Übersee (Kuba, Mexiko, Kanada, Brasilien) und vom asiatischen Kontinent (Japan, KDVR, Mongolei) angereist. Da die Mannschaften teilweise mit ihren besten Athleten in die Kämpfe gingen, waren spannende Kämpfe zu erwarten. Unter Leitung des DJV-Generalsekretärs Manfred Block starteten für unsere Farben: 60 kg - Klaus-Peter Stollberg; 71 kg – Matthias Obschernitzki; 78 kg Torsten Oehmingen, Ramon Pink; 86 kg Roland Borawski; 95 kg Harry Kreis; + 95 kg Henry Stöhr; All-Kategorie - Dietmar Pufahl. Die Übersicht zeigt bereits, daß auch wir mit leistungsstarken Aktiven vertreten waren und die Erwartung hegten, beim Kampf um Siege und Medaillen ein Wort mitzusprechen.

    Um das Ergebnis vorwegzunehmen:

    Stöhr konnte mit einer taktisch reifen Leistung, bei starker Konkurrenz, den einzigen Turniersieg für die DDR erringen; Pufahl wurde nach einer guten kämpferischen Leistung Dritter; Oehmingen, Borawski und Kreis belegten nach wechselhaften kämpfen fünfte Ränge; Stollberg, Obschernitzki und Pink blieben ohne Platzierung. Einzelsieger wurden: 60 kg 1. Pak Hak (KVDR), 65 kg 1. Termachi (Japan), 71 kg 1. Nagysolimosi (Ungarn), 78 kg 1. Abe (Japan), 86 kg 1. Swizew (UdSSR), 95 kg 1. Van de Walle (Belgien) +95 kg 1. Stöhr (DDR) und Alle Kategorien 1. Van der Groeben (BRD).


    03./04.März 1984 DFD-Pokal in Rostock; Neue Doppelsiegerin

    Am 03./04.März wurden die begehrten DFD-Wanderpokale zum 18. Male in Rostock ausgekämpft. Die HSG Rostock hatte diese Veranstaltung mit Unterstützung seines BFA zum dritten Mal übernommen. Auch diesmal waren auf dem Traditions-Schiff „Frieden“ gute Voraussetzungen für eine ordnungsgemäße Durchführung geschaffen worden. Da auch der technische Leiter Arno Kroll fast alle eingeladenen Kampfrichter  einsetzen konnte, kam zur guten Organisation durch Harald Schwid-der und seine Mitstreiter ein zügiger Ablauf. Weniger erfreulich war allerdings, daß von den gemeldeten 115 Aktiven nur 89 antraten. Petra Sonntag (WK Schmalkhalden) schaffte nach langen Anläufen ihr Ziel Doppelsiegerin zu werden. Hier die Einzelsiegerinnen: 48 kg 1. Knesebeck (Medizin Erfurt), 52 kg 1. Buchberger (HSG Rostock), 56 kg 1.Huth (Medizin Erfurt), 61 kg 1. Voigt (HSG Rostock), 66 kg 1. Marzok (HSG Greifswald), 72 kg 1. Bartels (Dynamo Schwerin) +72 kg und Alle Kategorien 1. Sonntag (WK Schmalkhalden).

    10./11.März 1984 Internationales Judoturnier der Senioren in Prag; Erneute Weltspitze beim Prager Turnier

    Am 10./11.März fand traditionell das internationale Judoturnier in Prag statt. Mit den Ländern UdSSR, DDR, Japan und Kuba nahmen Athleten teil, die zur Weltspitze im Judo gehören. Die UdSSR und die USA boten in einigen Kategorien zwei bis vier Aktive auf und bekundeten somit ihren zielgerichteten Kurs auf die Formierung ihrer Olympiamannschaften für den Sommer. Die Judoka der DDR beteiligten sich in jeder Kategorie mit einem Starter, wobei die profiliertesten von ihnen die beiden Weltmeister Detlef Ultsch und Andreas Preschel sowie Klaus-Peter Stollberg und Karl-Heinz Lehmann waren. Während die Judoka der UdSSR sich entsprechend ihres hohen Leistungsstandes im Vorderfeld (immerhin drei Erfolge) plazierten, konnten die eingesetzten Japaner ihre guten Ränge von Budapest nicht wiederholen. Sie mussten sich diesmal überraschend leistungsstärkeren Aktiven aus Kuba und vom europäischen Kontinent beugen. Daran waren erfreulicher Weise auch Detlef Ultsch und Andreas Preschel mit Siegen über Tamu und Tsurusoka beteiligt. Einzelsieger und DDR-Platzierungen: 60 kg 1. Petrikow (CSSR) 3. Stollberg (DDR), 65 kg 1. Reiter (Österreich), 71 kg 1. Swain (USA) 3. Lehmann (DDR), 78 kg 1. Klojan (UdSSR), 86 kg 1. Pesnjak (UdSSR) 5.Ultsch (DDR), 95 kg 1. Sosna (CSSR) 3. Preschel (DDR) und +95 kg 1. Weritschew (UdSSR) 3. Olhorn (DDR).

    31.März und 1.April 1984 DEM der männlichen Jugend AK 14 in Strasbourg; Hoppegartener bestimmten Niveau

    Am 31.März und 01.April 1984 fanden die DEM der männlichen AK 14 in der Straßburger Otto-Naumann-Halle statt. Mit Unterstützung der örtlichen Organe, vor allem des Rates des Kreises, gelang es den Organisatoren um Siegfried Kroh, ausgezeichnete Bedingungen für die Austragung dieses Wettkampfes zu schaffen. Insgesamt betrachtet, hatten die 84er Meisterschaften ein gutes technisch-taktisches Niveau. Hauptanteil an dieser positiven Bilanz hat der SC Dynamo Hoppe-garten mit 6 Gold- und 2 Silbermedaillen, dafür herzlichen Glückwunsch dem Trainer Jochen Bech. Mit großem Abstand folgten die Clubvertretungen des ASK Vorwärts Frankfurt/O. mit 2 Gold-, 2 Silber-und 5 Bronzemedaillen (41,5 Punkte) und des SC Leipzig mit 2 Gold-, 3 Silber- und 3 Bronzemedaillen (39,5 Punkte). Ihre Athleten konnten teilweise auch eine Weiterentwicklung in technisch-taktischer Hinsicht nachweisen. Herausragende Leistungen boten: Silbersack (ASK Vorwärts Frankfurt/O.), Gottlöber (SC Leipzig) sowie Borkowski und Helbing (beide SC Dynamo Hoppegarten). Wenngleich nicht durchgängig im Meisterschaftsverlauf, so zeigten doch auch die Sportfreunde Pröhl (Potsdam), Kolbig, Strauchmann und Dannis (alle SC Dynamo Hoppegarten) sowie die Schweren Tzschentschler (Dresden) und Griese (Erfurt) sehenswertes Judo. Einzelsieger wurden: 38 kg 1. Silbersack (ASK), 41 kg 1. Schmidt (SCDH), 44 kg 1. Sporleder (ASK), 47 kg 1. Billeb (Erfurt), 50 kg 1. Glißmann (SCDH), 53 kg 1. Gottlöber (SCL), 57 kg 1. Karnopp (SCDH), 62 kg 1. Kummer (SCL), 68 kg 1. Strauchmann (SCDH), 75 kg 1. Borkowski (SCDH) und +75 kg 1. Helbig (SCDH).

    07./08.April 1984 DEM der männlichen AK 15/16 in Greiz; Wirksame Techniken in den Halbfinals

    Am 7./8.April 1984 ging es in der Greizer Dr.-Richard-Sorge-Oberschule um die begehrten DDR-Meistertitel in der AK 15/16. Unter der Leitung von Sportfreund Heinz Klein wurden hervorragende Bedingungen geschaffen, um die Veranstaltung planmäßig durchzuführen. Für die Unterstützung der örtlichen Organe an dieser Stelle herzlichen Dank. Die DDR-Meister-schaften der AK 15/16 fanden eine Woche vor dem Sieben-Länder-Turnier in Wittenberge statt. Somit konnten alle Athleten noch einmal ihre Leistungen überprüfen. Durch die unterschiedlichen Stichtage für die nationalen und internationalen Wett-kämpfe im Jugendbereich war es in Greiz möglich, die im Vorjahr zweimal international erfolgreichen Judoka des Jahr-ganges 1967 im direkten Vergleich mit den diesjährigen Auswahlkadern des Jahrganges 1968/69 zu erleben. Insgesamt war das Niveau der Meisterschaften ausgezeichnet. Es war entsprechend dem technisch-taktischen Niveau eine der besten Mei-sterschaften in den vergangenen Jahren. Dieses Niveau wurde aber in erster Linie von den älteren Sportlern bestimmt, die aus den Sportclubs kommen. Das lässt uns für kommende internationale Aufgaben im Juniorenbereich hoffen. Einzelsieger: 44 kg 1. Giller (SCL), 47 kg 1. Trettin (HSG Rostock), 50 kg 1. Grosche (SCL), 53 kg 1. H. Schuster (SCDH), 57 kg 1. Raddatz (SCDH), 62 kg 1. Günter (ASK), 68 kg 1. Raack (SCL), 75 kg 1. Schönhoff (SCDH), 83 kg 1. Gutzeit (SCDH) und +83 kg 1. Richter (SCL).

    14./15.April 1984 Internationales Jugend Turnier in Wittenberge; UdSSR-Judoka in drei Klassen vorn

    Am 14./15.April 1984 fand in Wittenberge das traditionelle Jugendturnier der AK 15/16 statt. Es nahmen Mannschaften aus den soz. Ländern Europas teil. Ein vorbildliches arbeitendes Organisatoren Kollektiv unter der Leitung von Gerhard Freitag, BFA-Vorsitzen- der und G. Winkler schaffte ausgezeichnete Bedingungen für die Durchführung des Turniers. Große Unterstützung erhielten sie dabei von den örtlichen Organen. Allen fleißigen Helfern sei an dieser Stelle Dank gesagt. Am 14. April wurden die Kämpfe in den Klassen bis 53kg, 62 kg, 75 kg und +83 kg ausgetragen. Am 15. April fanden die Wettkäm-pfe in den Klassen bis 57 kg, 68 kg und bis 83 kg statt. Abschließend kann man einschätzen, daß die Vertreter der DDR-Auswahl im wesentlichen die gestellten Aufgaben erfüllten. Es wurde wiederum deutlich, daß der Nachweis eines guten Ausbildungsniveaus unter internationalen Bedingungen erheblich schwerer fällt, als das beispielsweise bei DDR-Meister-schaften ist. Darüber hinaus war erkennbar, daß die meisten soz. Länder eine zielstrebige Vorbereitung auf dieses Turnier  absolvierten. Diese ist fest in dem Prozess der sportartspezifischen Ausbildung integriert. Einzelsieger wurden: 53 kg 1. Paladow (UdSSR) 2. H. Schuster, 3. El Hassan und Th. Schuster (alle DDR), 57 kg 1. Foltyn (CSSR) 3. Gamradt (DDR), 62 kg 1. Schulz, 2. Günther, 3. Andrä (alle DDR), 68 kg 1. Petruchow (UdSSR), 75 kg 1. Pop (SR Rumänien), 3. Noack (DDR), 83 kg 1. Bürger 2. Hundt (beide DDR), +83 kg 1. Paranaschwili (UdSSR), 2. Czerwinski (DDR).

    03.bis 06.Mai 1984 Europameisterschaften der Senioren in Lüttig und Frauen in Pirmasenz

    Vom 03. Bis 06.Mai 1984 fanden in Lüttig die diesjährigen Europameisterschaften der Senioren statt. Die der Frauen wurden in Pirmasenz (BRD) ausgetragen. Leider lagen in dem Mitteilungsblatt keine Kommentare dazu vor. Hier die Einzelsieger: der Männer 60 kg 1. Tletseri (UdSSR), 65 kg 1. Alexandre (Frankreich), 71 kg 1. Namgalauri (UdSSR), 78 kg 1. Adams (Großbritannien), 86 kg 1. Pesnjak (UdSSR) 2. Borkowski (DDR), 95 kg 1. Neureuther (BRD), +95 kg 1. Alexander van der Groeben (BRD), 2. Pufahl (DDR), Alle Kategorien 1. Parisi (Frankreich) und Mannschaft 1. Frankreich Einzelersieger bei den Frauen 48 kg 1. Briggs (Großbritannien), 52 kg 1. Hrovat Österreich), 56 kg 1. Bell (Großbritannien), 61 kg 1. Rottier (Frankreich), 66 kg 1. Deydier (Frankreich), 72 kg 1. Classen (BRD), +72 kg 1. Van Unen (Niederlande) und Alle Kategorien 1. Lupino (Frankreich).

    13.Mai 1984 X. „Bruno Plache“-Turnier der männlichen Jugend in Leipzig; Spannende Kämpfe im K.o.-System

    Das X. Bruno Plache-Turnier der Sektion Judo des SC Leipzig fand am 13. Mai 1984 in der Leipziger Sporthalle Leplay-straße statt. Besonders herzlich von den rund 200 Teilnehmern, ihren Übungsleitern und Trainern sowie den zahlreichen Zuschauern begrüßt wurde Hertha Plache, die Frau und Kampfgefährtin des revolutionären Arbeitersportlers Bruno Plache. Neben den drei Klubsektionen aus Hoppegarten, Frankfurt/O. und der Gastgeberstadt, den stärksten Sektionen aus der ge-samten Republik, nahmen mit Slavia Prag und Wisla Krakow auch zwei ausländische Vertretungen an diesem Kräftemessen der 14- bis 16jährigen Judoka teil. Spannende Kämpfe entwickelten sich so programmgemäß, wobei das angewandte Wett-kampfsystem (K.o.-System) gleich jeden Ausrutscher bestrafte. Der Gastgeber SC Leipzig konnte sechs erste Plätze erkäm-pfen, wobei vor allem Tilo Raack (68 kg) und Mario Richter (+83 kg) mit sehr guten Leistungen aufwarteten. Peter E-Hassan (53 kg) und Steffen Giller (47 kg) holten sich erneut den Turniersieg, nachdem sie bereits im vergangenen Jahr Erste waren. Der SC Dynamo Hoppegarten erreichte drei erste Ränge. Dabei konnte sich mit Heiko Schuster (57 kg) ebenfalls ein Aktiver zum zweiten Mal durchsetzen. Im zurückliegenden Jahr hatte der hauptstädtische Klub noch insgesamt sieben Sieger gestellt. Hier die Einzelsieger: 38 kg 1. Schäfer (SCL), 41 kg 1. Beyer (DHFK Leipzig), 44 kg 1. Schützek (Post Schwerin), 47 kg 1. Giller (SCL), 50 kg 1. Rossius (SCDH), 53 kg 1. El-Hassan (SCL), 57 kg 1. Schuster (SCDH), 62 kg 1. Andrä (SCL), 68 kg 1. Raack (SCL), 75 kg 1. Schönhoff (SCDH), 83 kg 1. Camin (ASK) +83 kg 1. Richter (SCL).

    19./20.Mai; 1984 DEM der Senioren in Frankfurt/O.; Überragender Club-SC Dynamo Hoppegarten

    Mit insgesamt sechs Titeln und 16 Medaillen stellte sich der SC Dynamo Hoppegarten bei den 35. DDR- Meisterschaften in Frankfurt/O. als eine ganz starke Mannschaft vor. Überragender Teilnehmer wurde einmal mehr Schwergewichtler Henry Stöhr, der die Goldmedaillen in der Klasse über 95 Kg und in der All-Kategorie gewann. Ebenfalls siegreich, und das nun bereits zum sechsten Mal seit 1977, war der zweifache Weltmeister Detlef Ultsch im Mittelgewicht. Die anderen ersten Plätze für den hauptstädtischen Klub errangen Halbschwergewichtler Ulf Rettig, Leichtgewichtler Matthias Obschernitzki (Koka-Sieger über Karl Heinz Lehmann) und als größte Überraschung Extraleichtgewichtler Detlef Carlin. Für die „Beste kämpferische Leistung“ dieser Titelkämpfe wurde Andreas Paluschek vom ASK Frankfurt/O.  ausgezeichnet, der zum zweiten Mal Meister wurde (65 kg). Einen Leipziger Sieg gab es im 78-Kilo-Limit durch Ramon Pink. Einzelsieger wurden: 60 kg 1. Carlin (SCDH), 65 kg 1. Paluschek (ASK), 71 kg 1. Obschernitzki (SCDH), 78 kg 1. Pink (SCL), 86 kg 1. Ultsch (SCDH), 95 kg 1. Rettig (SCDH), +95 kg 1. Stöhr (SCDH) und Alle Kategorien 1. Stöhr (SCDH).

    19.Mai 1984 Mannschaftspokal der Studenten in Leipzig; Nach vielen Anläufen: HSG Rostock

    Etwas im Schatten der Seniorentitelkämpfe, die zu gleicher Zeit in Frankfurt/O. stattfanden, wurde am 19. Mai 1984 in der modernen Sporthalle in der Leipziger Brüderstr. Das 4. DDR-Studenten-Mannschaftspokalturnier ausgetragen. Dieses Pokalturnier war der Höhepunkt des Studentensports im Judo des Wettkampfjahres 1983/84. In sechs Kampfkreisen hatten sich zwölf Mannschaften der Universitäten, Hoch- und Fachschulen für die Finalrunde in Leipzig qualifiziert. Im wesen-tlichen waren dies die seit Jahren in der DDR führenden Sektionen des Hoch- und Fachschulsports. Da die Stärken der einzelnen Mannschaften von zahlreichen früheren Turnieren her allseits bekannt waren, waren für viele Beobachter der Turnierverlauf und damit die Ergebnisse fast sicher vorhergesagt. Es gab nicht wenige Meinungen, daß die sieggewohnte HSG DHFK Leipzig als Titelverteidiger des Jahres 1982 - Mannschaftspokal wird nur alle zwei Jahre vergeben - mit fast dreifacher, gleichstarker Besetzung aller Gewichtsklassen angetreten, den wertvollen Kristallpokal gleich im Gepäck lassen konnte. Auch dem anderen Finalteilnehmer von 1982, der HSG KMU Leipzig, wurden gute Siegeschancen zugebilligt. Aber Mannschaftsturniere haben ihre eigenen Gesetze, besonders, wenn sich Mannschaften so stark motivieren können wie an diesem Tag die der HSG WPU Rostock. Die von Manfred Sinnhöfer und Friedhelm Barck geführte Mannschaft haderte zunächst mit dem Los, schon in der Vorrunde gegen die DHFK Leipzig antreten zu müssen. Als sich aber das Wettkampf-gericht nicht von diesem Losentscheid abbringen ließ, taten die Rostocker das einzig richtige: sie kämpften verbissen um jede Wertung. Diese Taktik ging voll auf. Rostock besiegte die DHFK Leipzig mit 4:3 und zog sicher in das Finale ein. Aber auch der zweite Favorit, die Mannschaft der KMU Leipzig, musste die Hoffnung auf die Finalteilnahme aufgeben, als sie gegen die Mannschaft der HSG TU Dresden den entscheidenden Kampf durch Koka verlor und Dresden mit 4:3 das Finale erreichte. Beide Leipziger Mannschaften waren dann in den Halbfinalkämpfen wieder voll da, und die DHFK-Mannschaft besiegte die der OHS-Zittau mit 7:0, die Vertretung der KMU Leipzig die der PH Magdeburg mit 6:1. Damit waren alle Entscheidungen gefallen, denn das Finale wurde durch den 6:1-Sieg der Vertretung der WPU Rostock über die der TU Dresden zu einer kurzrundigen Formsache.

    22.bis 28.Mai 1984 Internationales Junioren-Turnier in Leningrad; UdSSR-Talente dominierten in Leningrad

    Vom 22. bis 28. Mai weilte eine DJV-Juniorenmannschaft in Leningrad, um am Turnier des sowjetischen Verbandes für diese Altersklasse teilzunehmen. Diese internationale Veranstaltung, die in Judokreisen als „Klein-Tbilissi“ gilt, wurde von den Gastgebern als zweite Nominierungsmöglichkeit für die Jugendwettkämpfe der Freundschaft 1984 genutzt. Die Folge waren große Teilnehmerfelder in allen Kategorien. Allein die UdSSR testete in den einzelnen Klassen zwölf bis fünfzehn Aktive, darunter bereits erfolgreiche Judoka bei JWdF und UdSSR-Landesmeisterschaften. Neben der UdSSR und der DDR gingen Judoka aus Bulgarien, Rumänien, Ungarn, der CSSR, Frankreich, Italien, den Niederlanden und der BRD auf die Tatamis. Die Wettkämpfe fanden im bekannten Leningrader „Simni Stadion“ auf zwei Matten statt. Am 24.Mai kämpften die Gewichtsklassen 86, 95, +95. Dabei brachte unsere Mannschaft mit Michael Höhne einen JWdF-Kandidaten und mit B. Brauer einen Junioren-EM-Aspiranten in das Geschehen. Beide kämpften mit wechselhaften Leistungen und auch recht unglücklich, so daß sie nicht in die Medaillenphalanx einbrechen konnten. Hier die Einzelsieger und DDR-Platzierungen: 60 kg 1. Raschitow (UdSSR), 65 kg 1. Liparidse (UdSSR), 3.Quellmalz (DDR), 71 kg 1. Arimow (UdSSR), 78 kg 1. Tayot (Frankreich), 86 kg 1. Paddubni (UdSSR), 95 kg 1. Beruaschwili (UdSSR) und All-Kategorie 1. Orechow (UdSSR).

    07./08.Juli 1984 Jugendwettkämpfe der Freundschaft in Tscherkassy; Acht Entscheidungen - acht „Goldene“ für UdSSR-Nachwuchs

    Am 05.Juli machte sich eine zwölfköpfige DJV-Delegation unter der Leitung des stellvertretenden Generalsekretärs Frank Kutzner auf die Reise nach Tscherkassy, dem Austragungsort der diesjährigen JWdF (AK 16-18). Tscherkassy liegt (nach sowjetischen Maßstäben) in der „Nähe“ von Kiew, konkret eine fast vierstündige Fahrt auf dem Dnjepr mit dem Trag-flächenboot „Meteor“ entfernt. Am 7. und 8. Juli fanden die Wettkämpfe statt, an denen neben den Gastgebern (mit zwei Auswahlvertretungen) Ungarn, Polen, Bulgarien, Rumänien, die CSSR, die MVR, die KVDR und die DDR mit jeweils einer Mannschaften teilnahmen. Um es vorwegzunehmen: Mit dem Gewinn von acht Goldmedaillen in den acht Kategorien und weiteren drei Silber- und zwei Bronzemedaillen gelang der UdSSR der bislang größte Triumph eines Gastgeberlandes in der JWdF-Geschichte in der Sportart Judo. Wenn gleich sich dem gegenüber das Ergebnis der DDR-Mannschaft recht bescheiden ausnimmt, konnte sie doch mit zwei Silber- und drei Bronzemedaillen den zweiten Platz in der inoffiziellen Kländerwertung vor Rumänien und der KVDR belegen. Einzelsieger und Platzierungen der DDR-Aktiven: 60 kg 1. Alijew (UdSSR), 65 kg 1. Sacharkin (UdSSR) 2.Quellmalz (DDR), 71 kg 1. Amirow (UdSSR), 78 kg 1. Schutko (UdSSR) 2. Schmutzler (DDR), 86 kg 1. Moguschkow (UdSSR), 95 kg 1. Beruaschwili (UdSSR) 3. Höhne (DDR), +95 kg 1. Oskin (UdSSR) 3. Richter (DDR) und All-Kategorie 1. Sezlezki (UdSSR) 3. Müller (DDR).

    07.bis 22.August 1984 Pionierpokal der weiblichen Schüler AK 10 bis 13 in Waren/Müritz; 17.Pionierpokalauflage mit Erfurter Sieg

    Die Endkämpfe um den Pionierpokal der weiblichen Judoka fanden in diesem Jahr erstmals in den landschaftlich sehr schön gelegenen Pionierlager „La Pasionara“ in Waren/Müritz statt. Auswahlmannschaften aus allen Bezirken unserer Republik nahmen an diesen Endkämpfen teil. Leider gelang es den gastgebenden Neubrandenburgern nicht, eine komplette Mann-schaft auf die Tatamis zu schicken. Nicht ganz unproblematisch für alle Vertretungen war der lange Anmarschweg (5 km) zur Wettkampfstätte. Doch der Begeisterung für die bereits zum 17. Mal ausgetragenen Pionierpokalwettkämpfe tat das keinen Abbruch. Nach der feierlichen Eröffnung auf der Freilichtbühne in Anwesenheit von Vertretern der gesellschaftlichen Organisationen des Kreises Waren fieberten alle der Mannschaftsentscheidung entgegen. Im Endkampf führte Erfurt von Beginn an in den leichten Klassen mit 5:3. Da war für Potsdam noch der Ausgleich möglich, doch der Pokalverteidiger aus der Blumenstadt setzte sich schließlich mit 6:1 durch. Die dritten Ränge gingen diesmal an Rostock und Cottbus. Die Einzelbestenermittlung bestätigte im Wesentlichen die Mannschaftsergebnisse. Dies zeigte sich auch in der Sektionswertung, die die HSG Medizin Erfurt für sich entschied. Die sieggewohnten Rotation-Mädchen aus Berlin kamen diesmal nur auf den achten Rang. Von den Siegerinnen gefielen vor allem Änne Jenns, Diana Knabe, Daniela Czieschke und Anke Rachow. Der Durchgang mit nur zehn Tagen ließ natürlich nicht wie gewohnt Zeit für ein intensiveres Kennenlernen  der herrlichen Umgebung. Bade- und Bootsfahrmöglichkeiten direkt auf dem Lagergelände boten da sicher  eine kleine Entschädigung. Nicht unproblematisch war die Besetzung der Veranstaltung mit Kampfrichtern, da einige erst zu Wettkampfbeginn die Nichtwahrnehmung der Freistellung bekanntgaben und damit keine Nacheinladung erfolgen konnte. Die angereisten Kampfrichter unter Leitung von Harald Schwidder amtierten jedoch sehr korrekt. Einzelsieger wurden: 30 kg 1. Siebert (Dynamo Brandenburg), 32,5 kg 1. Weber (Dynamo Stralsund), 35 kg 1.Rosenstengel (Medizin Erfurt), 37,5 kg 1. Gelbrich (Chemie Dresden), 40 kg 1. Jenss (HSG Rostock), 42,5 kg 1. Knabe (Dynamo Reichenbach), 45 kg 1. Barz (Aufbau Schwedt), 50 kg 1. Czischke (HSG Rostock) 55 kg 1. Hilger (Einheit Witt Stock) und +55 kg 1. Rachow (HSG Greifswald) Bezirkswertung: 1. Rostock 40 Punkte, 2. Erfurt 29 Punkte, 3. Potsdam 24 Punkte, 4. Karl Marx Stadt, Cottbus 18,5 Punkte, 6. Frankfurt/O. 16,5 Punkte. Sektionswertung: 1. HSG Medizin Erfurt 25,5 Punkte, 2. HSG Rostock 22,5 Punkte, 3. SG Dynamo Brandenburg, SG Dynamo Cottbus je 17,5, 5. SG Dynamo Reichenbach 12 Punkte, 6. SG Dynamo Fürstenwalde 9,5 Punkte

    15./16.September 1984 DEM der männlichen Junioren AK 17/18/19 in Rostock; Gutes Niveau erst am zweiten Tag

    In der Rostocker Sport- und Kongresshalle gingen in diesem Jahr 128 Aktive auf die Tatamis, um ihre DDR-Meister bei den Junioren zu ermitteln. Die einzelnen Kategorien waren folgendermaßen besetzt - 55 kg (12 Aktive); 60 kg (19); 65 kg (22); 71 kg (18); 78 kg (20); 86 kg (15); 95 kg (11); +95 kg (11). Zum Ende der zweitägigen Titelkämpfe, bei denen die für die EM der Männer unter 21 Jahre startberechtigten Aktiven über 19 Jahre nicht dabei waren, gab es ein ziemlich unterschied-liches Niveau zu beobachten. Hatten am ersten Tag nur ganz wenige Kämpfer die Aufmerksamkeit erregen können - so der Berliner Bernd Mannewitz - , so brachte der zweite Tag doch ein sehr gutes Niveau(Spitze: Schade, Lobenstein, Scherping). Als einzige Aktive dieser Junioren-Meisterschaften schaffte es Ralf Schade und Axel Lobenstein, alle ihre Kämpfe mit Ippon zu beenden. Ihren Titel aus dem Vorjahr konnten in den drei schweren Gewichtsklassen Axel Lobenstein, Heiko Bielert und Steffen Scherping verteidigen. Einzelsieger wurden: 55 kg 1. Glißmann (Post Schwerin), 60 kg 1. Franke (SCDH), 65 kg 1. Conrad (SCL), 71 kg 1. Mannewitz (SCDH), 78 kg 1. Schade (SCDH), 86 kg 1. Lobenstein (SCL), 95 kg 1. Bielert (ASK), +95 kg 1. Scherping (ASK).

    15./16.September 1984 Internationales Turnier der Frauen in Bratislava; 19.Großer Preis von Bratislava

    Mit einer siebenköpfigen Klubvertretung aus der DDR ging in diesem Jahr der 19. Große Preis von Bratislava für Frauen über die Bühne. Im Einzelnen wurden eingesetzt: Martina Warzecha (48 kg/Rotation Berlin), Heike Frohse (52 kg/Rotation Berlin); Elke Nowack (56 kg/HSG Cottbus), Andrea Skiba (61 kg/Rotation Berlin), Irina Marzok (66 kg/HSG Greifswald), Bärbel Bartels (72 kg/Dynamo Schwerin) und Petra Sonntag (+72 kg/WK Motor Schmalkhalden). Unsere Mannschaft zeigte, daß sie auf diesen Wettkampfhöhepunkt gut vorbereitet war. Bei der Mehrzahl der Kämpfe nutzten die Aktiven ihre techni-sch-taktischen Möglichkeiten sehr gut. Hinzu kam, daß sie von Trainer Dieter Hoffmann sehr gut auf ihre Konkurrentinnen eingestellt wurden. Nach Abschluß der Wettkämpfe konnte die Mannschaft auf Grund der erreichten Platzierungen als beste Delegation geehrt werden. Auch Kampfrichter Bernd Achilles wurde als bester Kampfrichter ausgezeichnet. Einzelsieger wurden: 48 kg 1. Wazecha (Rotation Berlin), 52 kg 1. Zemanova (CSSR) 3. Frohse (DDR), 56 kg 1. Kovacova (CSSR) 2. Nowack (DDR), 61 kg 1. Sindlerova (CSSR) 3. Skiba (DDR), 66 kg 1. Sindlerova (CSSR) 2. Skiba (DDR), 72 kg 1. Bartels (DDR) und +72 kg 1. Sonntag (DDR).

    21.bis 22.September 1984 Internationales Turnier der Senioren und Frauen in Leonding; Im Mittelgewicht ein reines DDR-Finale

    Vom 21.bis 22.September 1984 wurde das traditionelle internationale Turnier im österreichischen Leonding ausgetragen. An diesem Turnier nahmen 96 Aktive aus 15 Ländern bei den Männern und 108 Judoka aus 16 Ländern bei den Frauen teil. Komplette Vertretungen schickten beispielsweise aus Übersee die USA und Kanada, was auch für die Türkei zutraf. Aus DJV-Sicht standen bei diesem Turnier die männlichen Judoka im Mittelpunkt. Das Gesamtniveau, das dabei gezeigt wurde, kann europäischen Anschluss Niveau zugeordnet werden. Hinzu kam, daß Leonding nach  den Jahreshöhepunkten zu Beginn einer neuen Saison lag. So brachte eine Vielzahl an Ländern, junge tatendurstige Judoka auf die Matten. Auch für die Vertretung des DJV der DDR traf dies zu. Frauenturnier: Das Turnier fand kurz vor der WM statt. Entsprechend hoch war das Niveau. Hervorzuheben war die hohe Kampfmoral der Aktiven und dazu ebenso die von ihnen gebotenen vielfältigen Techniken. Einzelsieger und DDR-Platzierungen:  Männer: 60 kg (14 Aktive) 1. Van Deursen (Niederlande) 2. Carlin (DDR), 65 kg (15 Aktive) 1. Rybicki (VR Polen), 71 kg 18 Aktive) 1. Hajtos (Ungarn), 78 kg (17 Aktive) 1. Legien (VR Polen), 86 kg (15 Aktive) 1.Schulze, 2. Borawski (beide DDR), 95 kg (10 Aktive) 1. Köstenberger (Österreich) 3. Brandt (DDR), +95 kg (7 Aktive) 1. Tamas (Ungarn). Frauen: 48 kg 1. Friedrich (BRD), 52 kg 1. Hrovat (Österreich), 56 kg 1. Burns (USA), 61 kg 1. Roethke (USA), 66 kg 1. De Kok (Niederlande), 72 kg 1. Berghmans (Belgien) und +72 kg 1. Van Unen (Niederlande.

    29./30.September 1984 Internationales Junioren Turnier in Russe (Bulgarien); DDR-Meister mit sehr guten Techniken

    Auch dieses Nachwuchsturnier im bulgarischen Russe hatte für die jungen Judoka seine große Bedeutung in Vorbereitung auf die EM im November in Cádiz. So war der DJV der DDR ebenfalls, wie fünf weitere Ländern, mit Kandidaten dieser Titelkämpfe vertreten. Sie hatten sich kurz zuvor bei den Juniorenmeisterschaften unseres Landes in Rostock sehr gut in Szene gesetzt und sollten nunmehr auf internationalen Matten einen weiteren Formanstieg in Vorbereitung in Vorbereitung auf den November-Höhepunkt nachweisen. Als bester Techniker des Turniers erwies sich erfreulicherweise der Hoppegarten er Ralf Schade. Wie bereits in der Rostocker Sport- und Kongresshalle, als er mit sehr guten Kämpfen DDR-Meister wurde, war er auch in Bulgarien ganz stark. Hier die Einzelsieger und DDR-Platzierungen: 60 kg 1. Franke (DDR), 65 kg 1. Dorin (Rumänien), 3 Quellmalz (DDR), 71 kg 1. Nagy (Rumänien) 5. Mannewitz (DDR), 78 kg 1. Schade (DDR), 86 kg 1. Fekete (Ungarn), 95 kg 1. Dotschew (Bulgarien) 2. Bielert 5. Müller (beide DDR), +95 kg 1. Scherping (DDR).

    06./07.Oktober 1984 Ostseepokalturnier für Frauen und weibliche Jugend in Rostock

    Am 06. und 07. Oktober erlebte das Rostocker Ostseeturnier für Frauen und weibliche Jugend seine 13.Auflage. 225 Aktive aus 30 Sportgemeinschaften unserer Republik und aus Turnov (CSSR) kämpften am Nationalfeiertag der DDR auf vier Matten um die Siege im Mannschaftspokalturnier und in einer EinzelVeranstaltung. An ersten Tag ging es für 16 Jugendmannschaften und vier Frauenvertretungen um die Wanderpokale. Dabei siegte bei den Jugendlichen erstmals die HSG Medizin Erfurt nach Erfolgen über die SSG Schwanebeck, HSG Greifswald II, ASG Trollenhagen, HSG Greifswald I, Pokalverteidiger HSG Rostock I und nochmals HSG  Greifswald II. Die Erfurterinnen waren die einzige Mannschaft die alle acht Kategorien besetzen konnte Endstand: 1. HSG Medizin Erfurt; 2. HSG Greifswald II; 3. HSG Rostock I, Rotation Berlin; 5. HSG Jena, HSG Greifswald I. Leider kämpften nur vier Frauenmannschaften um den Pokal, den Gastgeber HSG Rostock erfolgreich verteidigen konnte. Endstand: 1. HSG Rostock, 2. Dynamo Schwerin, 3. Einheit Pankow. 86Aktive (AK 14/15), 70 Kämpferinnen (AK 16/17) und 69 Frauen kämpften am zweiten Tag um die ersten Ranglistenpunkte im neuen Wettkampfjahr. Da erstmals in den neuen Jugendgewichtsklassen (gültig ab auf die Matten gegangen wurde, war man auf die Besetzung der einzelnen Kategorien und die Resultate gespannt. Das Bild in der AK 14/15 prägten die erfolgreichen Pionier-pokalkämpferinnen dieses Jahres. So war nicht ganz unerwartet die HSG Medizin Erfurt in dieser Altersklasse vorn. Aller-dings ließ bei den Mädchen der AK 14/15 das technische Niveau noch viele Wünsche offen. In der AK 16/17 bestimmten überwiegend Kämpferinnen aus Berlin, Werdau und Greifswald die Szenerie. Allerdings waren in beiden Altersklassen die oberen Gewichtsklassen schwach besetzt. Diese Probleme deuteten sich bereits beim Mannschaftsturnier an. Bei den Frauen dominierten die Aktiven der HSG Rostock, zumal einige der besten Frauen unseres Landes zum Großen Preis von Bratislava in der CSSR weilten. Dies schmälert aber nicht die gute technische und kämpferische Leistung der meisten Aktiven. Fast alle Gewichtsklassen waren leistungsmäßig stark besetzt. Die „jungen Frauen“ Birgit Pohl, Anette Voigt, Katrin Brüsch und Grit Ahrens sind weiter auf dem Vormarsch. Diese Kämpferinnen, dazu Jana Perlberg, setzten sich in ihren Limits mehr oder weniger souverän durch. Die beste Kämpferin: Katrin Brüsch. Man darf auf die DDR-Meisterschaften im Dezember in Erfurt gespannt sein. Fazit: Einmal mehr bestätigte auch das XIII. Ostseepokalturnier seine Anziehungskraft als größte Veran-staltung im weiblichen Bereich in der DDR. 26./27.Oktober 1984 Internationales Junioren Turnier in Budapest Die Erfah-rensten überzeugten mit Siegen 120 Aktive aus acht Ländern gingen in Budapest zu einem internationalen Turnier auf die Matten, das in erster Linie von Nachwuchskämpfern bestritten wurde. Im Feld dieser Teilnehmer musste man von den beiden Leipzigern Ramon Pink und Roland Borawski, die ja beide zur EM-Mannschaft der Senioren in Lüttich gehörten, Ränge ganz vorn erwarten. Erfreulich ist, daß diese beiden das auch mit eindeutigen Siegen in ihren Klassen in die Tat umsetzen. Sie sorgten im Halbmittel- und Mittelgewicht dafür, daß doch recht gutes Niveau zu sehen war. Mit einem zweiten Platz kehrt der Hoppegartener Guido Hoffmann aus der ungarischen Hauptstadt zurück. Er unterlag im Leichtgewichtsfinale dem Einheimischen Hajtos, der zu Beginn des neuen Wettkampfjahres bei einigen Nachwuchsveranstaltungen seine Visitenkarte abgab. Das tritt auch auf den BRD-Schwergewichtler Schmitt zu, der sich ein weiteres Juniorenturnier sicherte. Im vergangenen Jahr hatte er bei den Junioren-EM den dritten Platz erkämpft. Im Mittelgewicht wurde der Ungar Fekete Dritter, der vor einem Jahr sogar Vize-Europameister geworden war. Es wird bei den EM dieses Jahres interessant sein, wer von all diesen Nachwuchskräften, die sich in einer Vielzahl Turnieren testen konnten, die Chance des Starts der Aktiven unter 21 Jahren nutzen kann. Es geht dabei sich auch schon um eine Empfehlung für die bevorstehenden Seniorenjahre. Roland Borawski, der ja in Cádiz ebenfalls noch teilnahmeberechtigt wäre, hätte ja bereits seine Senioren-Feuertaufe mit Silber in Lüttich glänzend bestanden. Einzelsieger und DDR-Plazierten: 60 kg 1. Csak (Ungarn), 65 kg 1. Deak (Ungarn), 71 kg 1. Hajtos (Ungarn), 3. Hoffmann (DDR), 78 kg 1. Pink (DDR), 86 kg 1. Borawski (DDR) 95 kg 1. Balogh (Ungarn) und +95 kg 1. Schmitt (BRD).

    17./18.November 1984 DEM der weiblichen Jugend in Karl Marx Stadt; Gastgeber dominierten

    Von den DDR-Meisterschaften der weiblichen Jugend am 17./18.November in Karl Marx Stadt lag von der Redaktion „Judo“ im Mitteilungsblatt leider kein weiterer Bericht vor. Hier nur die Einzelsieger: AK 14/15: 40 kg 1. Ludwig (Dynamo Borna), 45 kg 1. Heinig (Dynamo Karl-Marx Stadt-Ost), 50 kg 1. Singer (Dynamo Großenhain), 55 kg 1. Curdts (HSG Cottbus), 60 kg 1. Rachow (HSG Greifswald) und +60 kg 1. Corty (Dynamo Brandenburg). Einzelsieger AK 16/17: 45 kg 1. Krüger (HSG Rostock), 50 kg 1. Klaba (Lok Werdau), 55 kg 1. Altsohn (Rotation Berlin), 60 kg 1. Thienel (Dynamo Aue), 65 kg 1. Ahrens (Dynamo Ribnitz) und +65 kg 1. Simmat (Rotation Berlin).

    24./25.November 1984 DEM der männlichen Kinder in Berlin; Schweriner Judo-Asse stachen

    Die Gemäuer der Franz-Mett-Sporthalle in der Berliner Gormannstraße waren Austragungsort der X. DDR-Meisterschaften der AK 13. Während der beiden Wettkampftage am 24. und 25. November 1984 sahen die Besucher 288, zumeist interessante Kämpfe. Bestimmend für diese Meisterschaften war der große kämpferische Einsatz der 208 Aktiven aus allen Bezirken unserer Republik. Außer der Bezirksdelegation Suhl gelang es allen anderen, sich im Medaillenbereich zu platzieren. Die mit deutlichem Abstand beste Equipe kam aus Schwerin. Mit vier Meistertiteln (Bark, S. Schmidt, Nitzschke von Post Schwerin und Kasper von Dynamo Schwerin), zwei Vizemeister und zwei Drittplazierten erreichten  die Schweriner Judoka insgesamt 49,5 Punkte. Gefolgt von den Potsdamern (2-1-4) mit 33 Punkten und den Gastgebern aus Berlin (1-2-2) mit 27 Punkten. Das Leistungsniveau der Aktiven war sehr unterschiedlich entwickelt. Zum einen zeichneten sich die Sportfreunde Hanke (Dynamo Neubrandenburg), Freitag (ASG Jena), Stirnal (Rotation Berlin und Elsner (BTZ Leipzig) durch klare Ippon-Siege in allen ihrer Kämpfe aus. Zum anderen wurden noch Reserven in der Beherrschung von Verteidigungshandlungen und in der Angriffsvorbereitung deutlich. Seit dem Buchenwald-Gedenkturnier im Oktober, bei dem sich viele Aktive zum ersten Mal gegenüberstanden, waren keine wesentlichen Verbesserungen hinsichtlich der technisch-taktischen Kampfgestaltung zu erkennen. Es blieb bei dem betonten Einsatz der konditionellen Leistungsvoraussetzungen. Im Vordergrund der Kampfge-staltung standen das Taktieren und kämpferische Akzente. Bei der Anwendung von Techniken fehlte es insbesondere in den leichteren Gewichtsklassen an Bewegungspräzision und -schnelligkeit. Bedingt durch übereilte Angriffsaktionen wurde das „Herbeiführen von Situationen“ oder das „Nutzen von Situationen“ für den eigenen Angriff vernachlässigt. Einzelsieger wurden: 32,5 kg (18 Tln.) 1. Stirnal (Rotation Berlin), 35 kg (20 Tln.) 1. Dietel (Dynamo Hoyerswerda), 38 kg (17 Tln.) 1. Barck (Post Schwerin), 41 kg 1. (25 Tln.) 1. Kasper (Dynamo Schwerin), 44 kg  (13 Tln.) 1. Schmidt (Post Schwerin), 47 kg (20 Tln.) 1. (Post Schwerin), 50 kg (16 Tln.) 1. Elsner (DHFK Leipzig), 53 kg (18 Tln.) 1. Müller (Dynamo Brandenburg), 57 kg (15 Tln.) 1. Thiele (Dynamo Branden- burg), 62 kg (15 Tln.) 1. Doenning (Dynamo Malchin), 68 kg (18 Tln.) 1. Freitag (ASG Jena), +68 kg  (13 Tln.) 1. Haucke (Dynamo Magdeburg).

    24./25.November 1984 EM der männlichen Junioren in Cádiz (Spanien)

    Es lagen im Mitteilungsblatt „Judo“ keine Angaben zu der EM vor.

    Einzelsieger und DDR-Platzierungen: 60 kg 1. Chamchojew (UdSSR), 65 kg 1. Quellmalz (DDR), 71 kg 1. Warajew (UdSSR), 2. Loll (DDR), 78 kg 1. Merkulow (UdSSR), 86 kg 1. Podunej (UdSSR), 2. Lobenstein (DDR), 95 kg 1. Kolanoski (Polen) 3. Bielert (DDR), +95 kg 1. Dard (Frankreich) 2. Scherping (DDR).

    01./02.Dezember 1984 DEM der Frauen in Erfurt; Ein Plus bei Technik und Taktik

    Vor 20 Jahren trafen sich die Judo-Frauen schon einmal in Erfurt, um die Besten zu küren. Bei der damaligen DDR-Bestenermittlung stand diese Abteilung des DJV der DDR allerdings noch in den Kinderschuhen. Bei den 19. DDR-Meisterschaften, die Anfang Dezember in der Blumenstadt stattfanden, zeigte sich, daß sich das Leistungsniveau der Amazonen tüchtig entwickelt hat. So konnte Antje Schlote, die Vorsitzende der Frauenkommission beim DJV der DDR, von einem sehr guten Niveau sprechen. Und das bezog sie auch auf die Anstrengungen der Organisatoren, von denen das Engagement eines Dr. Konrad Mittag von der HSG Medizin Erfurt besonders hervorgehoben werden muß. Bärbel Bartels, ein Dutzend Mal schon bei Titelkämpfen dabei, war voll des Lobes über die Wettkampfstätte in der Großsporthalle Rieth, über Unterkunft und Klima überhaupt. Die Schwerinerin holte sich in der Klasse bis 72 kg ihren zehnten Titel in der Frauenklasse und war zusammen mit Beate Huth (zweite nach längerer Wettkampfpause in der Kategorie bis 52 kg) eine der wenigen ganz Altein- gesessenen, die sich diesmal durchzusetzen vermochten. Was auffiel und gefiel, war das Auftreten zahlreicher junger Damen. Obwohl beileibe keine unbeschriebenen Blätter mehr, wiesen jedoch in taktischer und technischer Hinsicht vor allem Jana Perlberg von Dynamo Brandenburg (bis 48 kg), die ehemalige Jugendmeisterin Birgit Pohl von der HSG Rostock (bis 56 kg) und Andrea Skiba von Rotation Berlin (bis 61 kg) recht eindrucksvoll nach, daß sie ungefährdet die Nummer eins in unserem Verband sind. Jana Perlberg verlegte Titelverteidigerin Martina Warzecha von Rotation Berlin den Weg zum erneuten Meisterschaftsgold und benötigte im Finale gegen Brigitta Müller (Einheit Pankow) nicht einmal eine Minute, um nach einer Innensichel einen Ippon zu bekommen. Zu Recht wurde ihr das Prädikat der besten Technikerin zuteil, das einen Tag zuvor diskussionslos Andrea Skiba zuerkannt werden konnte. „Von diesen Sportlerinnen - und nicht von diesen - sahen wir schöne Konter- und Bodentechniken. Auch in kämpferischen Belangen und in der Bodenarbeit ist einiges besser geworden“, konnte sich Antje Schlote freuen. Einzelsieger wurden: 48 kg 1. Perlberg (Dynamo Brandenburg), 52 kg 1. Frohse (Rotation Berlin), 56 kg 1. Pohl (HSG Rostock), 61 kg 1. Skiba (Rotation Berlin), 66 kg 1. Schmidt (Rotation Berlin), 72 kg 1. Bartels (Dynamo Schwerin) +72 kg 1. Sonntag (WK Schmalkhalden) und Alle Kategorie 1. Sonntag (WK Schmalkhalden).

    08.Dezember 1984 XII. Klubpokal des DJV der DDR in Leipzig; Leipziger Nachwuchs sorgte für Plus

    Wer mag es den Aktiven des SC Dynamo Hoppegarten verübeln, daß sie mit ganzer Kraft beim XII. Klub- pokal-Wettkampf in Leipzig ein Jubiläum anstrebten - den zehnten Gewinn der Trophäe. Trotz einiger prominenter Ausfälle, von denen aller-dings auch die anderen zwei Vertretungen betroffen waren, schienen die Chancen dafür sehr günstig zu sein. Ziemlich schnell zeichnete sich nach den ersten Kämpfen ein Zweikampf zwischen den Hoppegartener und dem SC Leipzig ab. Sie brachten nicht nur jeweils fünf Aktive in die Finals, sondern hatten auch auf den dritten Rängen (Hoppegarten/ 7, Leipzig 6) und auf den fünften Plätzen (Leipzig/6, Hoppegarten/4) das Gros an Aktiven. So mussten letztendlich die Kämpfe gegeneinander im Finale alles entscheiden. „Als Mann- schaftskapitän wollte ich natürlich für den chancenreichen Pokalkampf ein positives Zeichen setzen. Vorher hatten wir uns noch einmal zusammengesetzt und über die Möglichkeit des ersten Leipziger Pokalgewinns gesprochen. Jeder wollte mit letztem Einsatz diese Möglichkeit in die Tat umsetzen“, sagte Klaus-Peter Stollberg, der Erfahrenste der Messestädter. Diese Einstellung, mit der ebenso die Hoppegartener in die Finalkämpfe gingen, führte dazu, daß diese Endkämpfe sich durch ein ansehnliches Niveau auszeichneten. Was jedoch davor von den Aktiven geboten wurde, konnte höheren Anforderungen keineswegs gerecht werden.  Einzelsieger wurden: 60 kg 1. Stollberg (SCL), 65 kg 1. Paluschek (ASK), 71 kg 1. Münstermann (SCL), 78 kg 1. Oehmingen (SCDH), 86 kg 1. Lobenstein (SCL), 95 kg 1. Brandt (SCDH) und +95 kg 1. Pufahl (ASK).

    Pokalentwertung:

    Platz Club Punkte
    1. Platz SC Leipzig  61,0
    2. Platz SC Dynamo Hoppegarten 59,5
    3. Platz ASK Vorwärts Frankfurt/O.  33,5

    15./16.Dezember 1984 DDR-Mannschaftsmeisterschaften der Senioren in Suhl; Ende einer Siegerserie

    Die Suhler Stadthalle war im Dezember Austragungsort der DDR-Mannschaftsmeisterschaften. Über dem Turnier stand die große Frage, ob die Kämpfer des Seriensiegers der zurückliegenden Jahre von der BSG Rotation Berlin auch 1984 wieder vorn sein würden. Im Feld der 18 Mannschaften hatten sich vor allem die Judoka der SG Dynamo Hohenschönhausen vorgenommen, diesmal das bessere Ende für sich zu haben. Beide Vertretungen setzten sich auch programmgemäß bis zum Finale durch. Die Dynamo-Mannschaft konnte durch prominente Zugänge über das ausgeglichener Aufgebot verfügen. Das zeigte sich bereits bei den Vorrundensiegen über Motor Wolgast (5:2), Chemie Pisteritz (7:0) und die HSG Rostock (7:0). Dieser Fakt sollte dann auch im Finale von entschiedener Wirkung sein. Ipponsiegen der Hohenschönhausener Krüger (78 kg), Damaschke (86 kg) und Karl (+95 kg) brachten schließlich die endgültige Entscheidung. Mit 4:2-Punkten war die SG Dynamo Hohenschönhausen der große Sieger dieser Titelkämpfe.

    Finalergebnisse 

    Dynamo Hohenschönhausen
    -
    Rotation Berlin

    60 kg 
    Riege 
    Dziekanski 
    =
    0:5
    65 kg
    Heimholdt 
    -
    Hölpert 
    5:0
    71 kg
    Bengsch
    Schröder
    0:5
    78 kg
    Krüger
    -
    Kotlowski
    =
    10:0
    86 kg
    Damaschke 
    - 
    Kretschmar 
    =
    10:0
    95 kg
    Rettig 
    -
    Hübner 
    0:0
    +95 kg
    Karl
    Schulze 
    =
    10:0

    Endergebnis:

    1. Platz SG Dynamo Hohenschönhausen
    2. Platz Rotation Berlin
    3. Platz HSG Rostock
    3. Platz DHFK Leipzig

    Am 30.12.1984 im Alter von 74 Jahren verstarb in Ludwigsfelde Kurt Hering

    Wir trauern um unseren Sportfreund „Kurt Hering“ Motor Ludwigsfelde

    Nach langer, schwerer Krankheit verstarb am 30. Dezember 1984 im Alter von 74 Jahren in Ludwigsfelde das Ehrenmitglied des BFA Judo Potsdam, der langjährige und verdienstvolle ehemalige Vorsitzende des Bezirksfachausschusses Potsdam, unser Sportfreund Kurt Hering. Mit Kurt Hering verliert der Deutsche Judo-Verband der DDR einen hervorragenden und verdienstvollen Sportfunktionär, der seit Jahrzehnten sein reiches Wissen und Können für die Entwicklung des Judosports in der DDR und insbesondere im Bezirk Potsdam einsetzte. Ob als jahrelanger Vorsitzender des BFA Potsdam oder als Gründer und Leiter der Sektion Judo der BSG Motor Ludwigsfelde, stets arbeitete er mit großem Engagement und hohem persönlichen Einsatz für die Sache des Sozialismus und des Sports. Unter seiner Leitung nahm der Judosport im Bezirk Potsdam in den sechziger und siebziger Jahren eine kontinuierliche und progressive Entwicklung. Für seine Verdienste um die Entwicklung von Körperkultur und Sport wurde Kurt Hering mit dem Ehrenzeichen für Körperkultur und Sport, mit der Ehrennadel des DTSB der DDR und der Ehrennadel des DJV der DDR in Gold sowie weiteren hohen staatlichen und gesellschaftlichen Auszeichnungen geehrt. Wir werden unserem Sportfreund Kurt Hering stets ein ehrendes Andenken bewahren.

    Dr. Erhard Buchholz  Mitglied des Präsidiums des DJV der DDR Vorsitzender des BFAJudo

                                                                                                                  Potsdam


    1985

    08.01.1985 3. Shoriki-Cup der Senioren in Tokio; Gute Leistungen im Mannschaftswettbewerb

    Bei strengstem Frostwetter trat eine kleine Delegation unter Leitung des Generalsekretärs des DJV der DDR Manfred Block die Reise zum 3. Shoriki-Cup in Tokyo an. Nach einer Zwischenlandung in Moskau wurde das Reiseziel nach neun Stunden Flugzeit erreicht. Fast frühlingshaftes Wetter (8.1.1985) empfing die Mannschaft in Japan. Im Akasaka-Hotel wurde Quartier bezogen. Entsprechend der Einladung des Veranstalters gab es neben Einzelkämpfen auch ein Mannschaftsturnier. In den Klassen bis 65 kg, 78 kg, 95 kg und dazu in zwei Schwergewichtskategorien mussten dafür insgesamt fünf Kämpfer gestellt werden. Für die DDR traten dabei Klaus-Peter Stollberg, Torsten Oehmingen, Roland Borawski, Steffen Scherping und „Ersatzschwergewichtler“ Axel Lobenstein an. Sie hatten von den insgesamt neun gemeldeten Vertretungen im ersten Kampf eine BRD-Auswahl zum Gegner. Endstand: 3:1 für die DDR. Im Kampf um den Finaleinzug war dann die UdSSR der näch-ste Kontrahent. Nach spannenden Auseinandersetzungen stand es am Ende 2:2, und nur die Wertungspunkte ließen die starke sowjetische Auswahl in den Endkampf einziehen. Da im K.o.-System gekämpft wurde, stand die DDR somit als Dritter fest. Den zweiten dritten Rang belegte die KVDR, die zuvor Japan unterlegen war. Im Finale setzten sich die Gastgeber beim Stand von 2:2 aufgrund des besseren Punktverhältnisses (17:13) gegen die UdSSR  durch. Nach den Mannschaftskämpfen wurde mit dem Einzelturnier in den Klassen bis 60 kg, 65 kg, 71 kg und über 95 kg begonnen. Auch da wurde nach dem K.o.-System ohne Hoffnungsrunde gewertet, und somit bedeutete jede Niederlage das vorzeitige Ausscheiden. Ebenfalls international unüblich war das Auskämpfen der dritten Plätze, in denen sich die beiden Verlierer der Halbfinals gegenüber standen. Leider gingen unsere Aktiven im Einzel trotz hohen kämpferischen Einsatzes ohne Platzierung aus. Hierbei konnte ganz besonders Steffen Scherping im Schwergewicht und in der All-Kategorie gefallen.

    12./13.Januar 1985 Internationales Seniorenturnier in Paris; Erste Leistungsschau 1985

    Wie jedes Jahr - und nun schon zur Tradition geworden - ist das internationale Turnier von Paris die erste Leistungsschau der französischen Judoka zu Beginn eines jeden Jahres. In diesem Jahr gesellten sich zu den leistungsbestimmenden Franzosen die Judoka aus Südkorea, die den Japanern das Siegen und damit die große Show abnahmen. Insgesamt 16 Nationen betei-ligten sich in diesem Jahr am Turnier in der Coubertin-Halle von Paris, um erste Kenntnisse über den Leistungsstand der europäischen und der überseeischen Judoka zu erhalten. Aus der UdSSR nahmen im Prinzip nur Judoka der Altersklasse Männer unter 21 Jahre teil, während Ungarn und Bulgarien sowie die BRD mit ihren Nationalmannschaften antraten. Die DDR beteiligte sich mit Judoka, die in diesem Jahr versuchen wollen, eine Fahrkarte für die EM zu erwerben. Aus Übersee beteiligten sich noch Judoka aus Kanada und Brasilien, aber auch diese Judoka hatten keinen Einfluss auf die Vergabe der Plätze 1-3. Insgesamt kann eingeschätzt werden, daß von den 52 teilnehmenden französischen Judoka sich 14 auf Medaillenrängen platzieren konnten und die Südkoreaner ihren 1984 demonstrierten Leistungsstand behaupten konnten. Als Vertreter des Gastgeberlandes der WM 1985 sind sie gut vorbereitet und gehören zu den engsten Favoriten. Die DDR-Judoka blieben ihren guten Ruf als stets zu beachtende Gegner schuldig. Ihr Auftreten wirkte gegenüber den französischen, japa-nischen und südkoreanischen Judoka „unschuldig“. Einzelsieger wurden: 60 kg 1. Kida (Japan), 65 kg 1. Hansen Frankreich), 71 kg 1. Melillo (Frankreich), 78 kg 1. Koai-Hwa (Süd-Korea), 86 kg 1. Canu (Frankreich), 95 kg 1. Neureuther (BRD) und +95 kg 1. Jaremenko (UdSSR).

    06.bis 10.Februar Internationales Seniorenturnier in Tbilissi ; Gastgeber-Treffpunkt war Siegerpodest

    Wenn es Jahr für Jahr zum internationalen Turnier nach Tbilissi geht, dann weiß ein jeder Judoka, daß dort die Siegtrauben für Nicht-UdSSR-Aktive besonders hoch hängen. Auch die 85er Auflage machte in dieser Beziehung keine Ausnahme. Nur wer in bester Verfassung in die Hauptstadt der Georgischen SSR reiste, konnte gegen die Schar der Talente aus der UdSSR bestehen. In diesem Jahr konnten das vor allem die französischen Asse von sich sagen. Mit beinahe Bestbesetzung antretend, feierten sie sogar einen vielbeachteten Sieg. Vizeweltmeister Fabien Canu setzte sich im Mittelgewicht durch und deutete damit seine Anwartschaft auf die WM- und EM-Medaillen an. In sehr guter Verfassung war auch sein Landsmann, Schwer-gewichtler Laurent del Colombo. Sein zweiter Platz, der Silberrang von Yajima und die beiden dritten Ränge von Yamamoto (beide Japan) und Pak Chon (KVDR) waren was den Gästen blieb. Ansonsten war der große Gastgeber-Treffpunkt das Sie-gerpodest. Dabei setzten sich nicht nur Routiniers vom Schlage eines Chasret Tletseri (60 kg) durch, sondern auch viele Talente setzten sich erstmals in Szene. Einzelsieger wurden: 60 kg 1. Tletseri (UdSSR), 65 kg 1. Margwelani (UdSSR), 71 kg 1. Tenadse (UdSSR), 78 kg 1. Schestakow (UdSSR), 86 kg 1. Canu (Frankreich), 95 kg 1. Beruaschwili (UdSSR), +95 kg 1. Kibordalidse (UdSSR) und Alle Kategorien 1. Tarassow (UdSSR).

    Porträt einer Studentin „Martina Warzecha“ (BSG Rotation Berlin)

    Übungsleiter vorgestellt „Fred Herrmann“ (SG Dynamo Stralsund) siehe darauffolgende Seite

    Quellenverzeichnis: Mitteilungsblatt des DJV 3/85


    Zur Person: Studentin im Institut für Lehrerbildung, 25 Jahre, seit 13 Jahren im Judo aktiv, Leichtgewicht, 2. DAN fast 500 Kämpfe. Martina Warzecha wird im Mai in Berlin bei den 13. DDR-Studentenmeisterschaften um einen weiteren Erfolge kämpfen. Davon kann sie inzwischen schon eine ganze Reihe auf- weisen.

    Porträt einer Studentin; Martina Warzecha (BSG Rotation Berlin)


    Die wertvollsten sind zweifellos die internationalen. So erkämpfte sie beim Großen Preis von Bratislava 1984 und 1981 einen Sieg. 1982 einen 2. Platz und 1983 einen 3. Platz. Martina bestimmt seit Jahren im Leichtgewicht das Leistungsniveau mit. Sie gehört seit 1977 zu den Medaillengewinnerinnen der DDR-Titelkämpfe. 1980, 1982 und 1983 wurde sie DDR-Meisterin. Auch den DFD-Pokal konnte sie drei-mal gewinnen. Angefangen hat alles in der Schulsportgemeinschaft der POS „Heinrich Dorrenbad“. Dieter Hoffmann, heute Sportlehrer an dieser Schule, erkannte das Judotalent und regte Martina an, in der BSG ein intensiveres Training in seiner Übungsgruppe weiterzuführen. Und daß Martina mit ihrem Eintritt in die BSG einen richtigen Schritt getan hat, beweisen ihre erreichten Erfolge. Inzwischen leitet Martina selbst eine Übungsgrup- pe. Deshalb ist ihre aktive Laufbahn aber noch nicht zu Ende. Solange es ihre Gesundheit erlaubt, will sie aktiven Judosport betreiben. Und sie ruht sich nicht auf ihren Erfolgen aus, sondern trainiert immer wieder hart und fleißig. Sonst sind in der leistungsstarken Klasse des Leichtgewichts diese Erfolge nicht wiederholbar, ist ihre Meinung. Ehrgeizig ist Martina aber auch in jeder anderen Hinsicht. So hat sie beispielsweise 1982 ihrer beruflichen Qualifikation eine neue Richtung und ein neues Ziel gegeben, indem sie das Studium am Institut für Lehrerbildung aufgenommen hat. Denn nach Abschluß der 10. Klasse war sie Außenhandelskaufmann geworden. Jedoch angeregt unter anderem durch ihre Tätigkeit als Übungsleiterin, wuchs in ihr der Wunsch, Lehrerin zu werden. Ausdruck und Anerkennung ihrer sportlichen und gesellschaftlichen Leistungen sind: die zweimalige Auszeichnung als Aktivist der sozialistischen Arbeit sowie die Auszeichnung als „Vorbildlicher Übungsleiter des DTSB und der BSG“. In ihrer Freizeit liest Martina sehr gern, geht in die Sauna und auch sehr viel schwimmen. Letzteres besonders beim Camping an der Ostsee als FKK-Anhängerin. Auf dem VI. Verbandstag des DJV der DDR im April 1984 wurde Martina in das Präsidium des DJV gewählt. In diesem Gremium und in der Frauenkommission wird Martina ihre bisherigen Erfahr-ungen einbringen und die Entwicklung im weiblichen Bereich voranzutreiben helfen. Dazu wünschen wir ihr viel Erfolg .DJV der DDR

    Quellenverzeichnis: Mitteilungsblatt des DJV 3/85

    Übungsleiter vorgestellt



    Fred Herrmann SG Dynamo Stralsund-Ost

    Zur Person: 46 Jahre, Bautischler, Hoppy Sport

    Fred Herrmann ist Mitbegründer der Sektion Judo der SG Dynamo Stralsund, die im März 1960 gebildet wurde. In den 25 Jahren ihres Bestehens war er stets eine große Stütze für Aktive und Funktionäre. Sein umfangreiches Fachwissen sowie das Einfühlungsvermögen zeugten von seiner Leidenschaft zu dieser Sportart.

    Viele Aktive der Sektion errangen unter seiner Anleitung Erfolge, auch im Beruf. Seine Devise lautet: Ein erfolgreicher Sportler muß auch in allen Bereichen des Lebens seinen Mann stehen. Als „Vorbildlicher Übungsleiter des DTSB der DDR“, Übungsleiter mit der Stufe 4 und der DDR-Kampfrichterlizenz ist Fred Herrmann nicht nur in der Sektion Judo der SG Dynamo Stralsund wirksam, sondern vertritt als langjähriges Mitglied des KFA und des BFA die Interessen des DJV. Hierfür wurde er unter anderem mit den Ehrennadeln des DTSB, des DJV und der SV Dynamo in Gold ausgezeichnet. Im Dezember 1984 wurde ihm der 4. DAN verliehen. Damit wurde ihm eine besondere Anerkennung für seine aufopferungsvolle gesellschaftliche Tätigkeit zuteil. Fred Herrmann erlebte Höhen und Tiefen der Sektion Judo mit und war immer der Initiator zum Weitermachen, zur Stabilisierung des Kaderbestandes und zur Erhöhung des Niveaus der Sektionsarbeit. Heute können wir wieder auf eine arbeitsfähige Sektionsleitung bauen. Die Erfahrungen, die Fred unserer Sektion zur Verfügung stellt, tragen Früchte. Alljährlich werden in Zusammenarbeit mit dem KFA-Kampfrichter- und Übungsleiterlehrgänge organisiert und durchgeführt. Hierbei ist Fred besonders aktiv, um junge Sportler als Kader heranbilden zu helfen. Neben seinen Übungsleiterkollegen Günter Weber und Gerhard Horn (beide Übungsleiterstufe 4 und 2. DAN) betreut er den Trainings- und Wettkampfbetrieb unseres Übungsleiternachwuchses und steht ihm mit Rat und Tat zur Seite. Das Wort „aufhören“ will Fred nicht hören. Es gibt immer Möglichkeiten um Probleme zu klären, ist seine Meinung. Von Natur aus ist Fred Herrmann ein ruhiger und besonnener Typ, er kann aber auch aus seiner Haut herausfahren, wenn es um Schlamperei und Resignation geht. Ein aufmunterndes, beruhigendes, aber auch ein energisches Wort seinerseits hilft oft, Wogen zu glätten. Es ist immer mehr zu erkennen, daß sich der Judo-Nachwuchs die Erfahrungen von Fred Herrmann zu eigen macht, um später auch so erfolgreich wie er zu sein. Und auch wir Funktionäre haben ihm viel zu verdanken, denn nicht jeder hat eine solche Entwicklung in unserer Sportart genommen wie er.Nochmals herzlichen Glückwunsch zum 4. DAN, und für die Zukunft wünschen wir Fred Herrmann viel Gesundheit und weitere schöne Erfolge                                 Sektionsleiter :  Peter Wegner


    23./24.Februar 1985 Internationales Seniorenturnier in Pasardschik (Bulgarien); Leipziger mit sehr guten Auftritten

    Zum traditionellen Internationalen Turnier „Befreiung“ der Bulgarischen Judoförderationen reisten 125 Judoka aus 16 Ländern in die Bezirksstadt Pazardsik.. Die Mehrzahl der Länder war mit „gemischten“ Mannschaften angereist, hatten also international bereits erfahrene Athleten und jüngere Sportler am Start. Auch die DDR-Vertretung setzte sich so zusammen. Roland Borawski (SCL) und Andreas Paluschek (ASK), die bereits internationale Erfolge erzielten, standen an der Spitze der Mannschaft, zu der weiterhin Jens Hölpert, Thomas Münstermann, Detlev Niemann, Steffen Brauer (alle SCL) und Giudo Hoffmann (SCDH) gehörten. Einzelsieger wurden: 60 kg 1. Pak Hen (KVDR) 5. Hölpert (DDR), 65 kg 1. Che San Hi (KVDR) 3. Paluschek (DDR), 71 kg 1. Münstermann (DDR), 78 kg 1. Ro Un Lon (KVDR) 3. Niemann und 5. Hoffmann (beide DDR), 86 kg 1. Petrow (Bulgarien), 95 kg 1. Diwissenko (UdSSR) 5. Brauer (DDR), +95 kg 1. Schurow (UdSSR) und Alle Kategorien 1. Zaprianow (Bulgarien).

    02./03.März 1985 Internationales Seniorenturnier in Budapest; 19 Länder beim Budapester Turnier

    Das diesjährige Budapester Turnier war einmal mehr glänzend besetzt. 207 Judoka aus 19 Ländern stellten sich zum Kampf um die Turniersiege. Mit sieben Aktiven  war auch unser Verband vertreten, wobei vor allem junge Kämpfer die Möglichkeit bekamen, sich auszuzeichnen. Einzelsieger wurden: 60 kg 1. Stollberg (DDR), 65 kg 1. Buijko (Ungarn) 5. Kunze (DDR), 71 kg 1. Tadokoro (Japan) 3. Obschernitzki (DDR), 78 kg 1. Legien (Polen) 3. Oehmingen (DDR), 86 kg 1. Badzynski (BRD) 3.Lobenstein (DDR), 95 kg 1. Kurtanidse (UdSSR) 2. Brandt und 3. Kreis (beide DDR), +95 kg und Alle Kategorien 1. Weritschew (UdSSR).

    03./04.März 1985 XIX. DFD-Pokalturnier der Frauen in Schwerin; Ein großes Plus für die Jugend

    Zur XIX. Auflage des DFD-Pokals der Frauen trafen sich am 3. und 4. März in der Schweriner Sporthalle am Fernsehturm 88 Kämpferinnen aus zwölf Bezirken unserer Republik. Leider waren Neubrandenburg, Frankfurt/O. und Leipzig in diesem Jahr nicht vertreten. Die Organisatoren um Gerhard Freitag und Hans Jürgen Heiden hatten gute Bedingungen für diesen Wett-kampfhöhepunkt geschaffen. Die Meldung von 120 Aktiven ließ sogar eine Rekordbeteiligung erwarten, aber letztlich gingen dann doch nur die 88 Kämpferinnen über die Waage. Positiv wurde die Frage beantwortet, ob sich die jungen Frauen erneut so erfolgreich in Szene setzen konnten wie bei den DDR-Meisterschaften im vergangenen Jahr in Erfurt. Zwei der Sieger-innen sind gerade einmal 17 Jahre alt, und zwei weitere waren mit 18 Jahren nicht viel älter. Von den acht Pokalverteidi-gerinnen von 1984 waren diesmal in Schwerin nur drei dabei. Einzelsieger wurden 48 kg (10 Aktive) 1. Warzecha (Rotation Berlin), 52 kg (11 Aktive) 1. Frohse (Rotation Berlin), 56 kg (23 Aktive) 1. Pohl (HSG Rostock), 61 kg (16 Aktive) 1. Skiba (Rotation Berlin), 66 kg (13 Aktive) 1. Ahrens (Dynamo Ribnitz), 72 kg (10 Aktive) 1. Feldmann (Einheit Pankow), +72 kg (5 Aktive) 1.Sonntag (WK Schmalkhalden) und Alle Kategorie (5 Aktive) 1. Sonntag (WK Schmalkhalden).

    16./17.März 1985 DDR-Meisterschaften der männlichen AK 14 in Bad Salzungen (Suhl); Viermal Gold an die Frankfurter

    Bei den DDR-Meisterschaften der männlichen AK 14 in Bad Salzungen am 16./17.März gingen die elf Titel an: ASK (4), SCL (3), SCDH (2), Rotation Berlin (1) und Dynamo Erfurt-Mitte (1). Hier die Einzelsieger: 38 kg 1. Drechsel (SC Leipzig), 41 kg 1. Lentsch (SC Leipzig), 44 kg 1. Jolitz (ASK Vorwärts Frankfurt/O.), 47 kg 1. Wolf (BSG Rotation Berlin), 50 kg 1. Kollmorgen (ASK Vorwärts Frankfurt/O.), 53 kg 1. Hendel (ASK Vorwärts Frankfurt/O.), 57 kg 1. Spittka (ASK Vorwärts Frankfurt/O.),  62kg 1. Prögel (SC Leipzig), 68 kg 1. Swienty (SCDH), 75 kg 1. Lenz (SCDH) und +75 kg 1. Wedel (SG Dynamo Erfurt-Mitte).

    23./24.März 1985 Internationales Seniorenturnier in Potsdam; EM-Medaillenkandidaten setzten sich in Szene

    Auch die 17. Auflage des internationalen Judo-Höhepunktes in der DDR fand mit 118 Aktiven aus 13 Ländern eine sehr gute Beteiligung. Wenn auch Stammgäste vergangener Jahre, wie beispielsweise Aktive aus Frankreich und Rumänien, diesmal nicht in den Teilnehmerlisten verzeichnet waren, so ging doch noch genügend Klasse auf die Tatamis in der Potsdamer Sporthalle Heinrich Mann-Allee. Das Niveau wurde insbesondere von den Gastgebern (wie 1984 mit vier Siegen) und den UdSSR-Schützlingen von Auswahltrainer Genadi Koletkin (drei Erfolge) bestimmt. Im Vorfeld der EM im Mai in Hamar setzten sich insgesamt einige Medaillenaspiranten stark in Szene, zu denen nicht nur Sieger in den sieben Kategorien gehörten. Einzelsieger wurden: 60 kg (20 Aktive) 1. Tletseri (UdSSR) 2. Carlin, 3. Franke (beide DDR), 65 kg  (17 Aktive) 1. Sokolow (UdSSR) 3. Paluschek und Kunze (beide DDR), 71 kg (16 Aktive) 1. Namgalauri (UdSSR) 2. Darr (DDR), 78 kg 1. (20 Aktive) 1. Oehmingen (DDR), 86 kg (16 Aktive) 1. Borawski 3. Dommel und Schulze (alle DDR), 95 kg (11 Aktive) 1. Kasten 2. Preschel (beide DDR), +95 kg (15 Aktive) 1.Stöhr (DDR).

    30./31.März 1985 Internationale Deutsche Meisterschaften der Senioren in Rüsselsheim; Der Jüngste überraschte in Rüsselsheim

    Ein siebenköpfiges DDR-Aufgebot nahm am 30./31.März 1985 an den Internationalen Meisterschaften des Deutschen Judobundes in Rüsselsheim (BRD) teil. Dieses Turnier stand im Zeichen der Vorbereitung auf die EM der Männer im Mai in Hamar (Norwegen). Der Gastgeber nutzte die Gelegenheit, eine stattliche Anzahl von Judoka in den Wettkampf zu schicken. Insgesamt nahmen 257 Kämpfer aus 21 Nationen an diesem Turnier teil. Unter den Startern, die auf drei Tatamis der Rüsselsheimer Sporthalle gingen, waren Olympiasieger, Welt- und Europameister. Für die junge DDR-Auswahl war es deshalb eine schwere Aufgabe, sich im Vorderfeld zu platzieren. Hier die Einzelsieger: 60 kg (39 Aktive) 1. Ozawa (Japan), 65 kg (43 Aktive) 1. Iteya (Japan) 3. Quellmalz (DDR), 71 kg (43 Aktive) 1. Brown (Großbritannien) 2. Münstermann (DDR), 78 kg (38 Aktive) 1. Adams (Großbritannien), 86 kg (41 Aktive) 1. Seisenbacher (Österreich), 95 kg (29 Aktive) 1. Neureuther (BRD), +95 kg (23 Aktive) 1. Alexander van der Groeben (BRD).

    Auszeichnung für Kampf- und Schiedsrichter im DTSB der DDR beschlossen (siehe nächste Seite)

    Bei den DDR-Meisterschaften der männlichen Altersklasse 15/16 in Frankfurt/O. am 30./31. März stach die Veranstaltung durch hervorragende Organisation in der Messehalle 1 des BFA Judo Frankfurt/o. Hier die Einzelsieger: 44 kg 1. Silbersack (ASK), 47 kg 1. Weselsky (SC Leipzig), 50 kg 1. Altendorf (ASK), 53 kg 1. Rossius (SCDH), 57 kg 1. Schuster (SCL), 62 kg 1. Martitz (ASK), 68 kg 1. Gamradt (SCDH), 75 kg 1. Kiefer (SCL), 83 kg 1. Bürger (ASK), +83 kg 1. Goldmann (SCDH).

    20./21.April 1985 Internationales Jugendturnier in Rostock; Zwei DDR-Siege durch Rossius und Schröer

    Am 20./21.April fand das traditionelle internationale Jugendturnier - 1985 erstmals AK 16/17 - in der Rostocker Sport- und Kongresshalle statt. Mit den vom BFA Rostock und vom Organisationsbüro unter Leitung von Harald Schwidder geschaf-fenen Bedingungen erwiesen sich die Rostocker als gute Gastgeber dieses Wettkampfhöhepunktes der Jugend der Soz. Länder. Diese sportliche Begegnung der besten Nachwuchsjudokas aus sechs Ländern stand im 40. Jahr der Befreiung vom Hitlerfaschismus erneut im Zeichen enger Sportfreundschaft. Die Gäste aus der UdSSR, aus Rumänien, Polen, Ungarn und der CSSR bewarben sich gemeinsam mit den Athleten der DDR um Medaillen in sieben Gewichtsklassen.

    Quellenverzeichnis: Mitteilungsblatt des DJV 4/85


    Auszeichnung für Kampf- und Schiedsrichter beschlossen

    Die Besten erhalten die „Goldene Karte“


    Ohne sie läuft kein Wettkampf ordnungsgemäß. Ob im Freizeit- und Erholungssport, Kinder- und Jugendsport, im Wettkampfbetrieb der Sektionen und Sportgruppen oder im Leistungssport, ob auf der Kreis-, Bezirks-, zentralen und internationalen Ebene – überall sind sie unentbehrlich: die Kampf- und Schiedsrichter des DTSB der DDR. Gegenwärtig sind in unserer sozialistischen Sportorganisation 152 652 Kampf- und Schiedsrichter in den 35 Sportverbänden ehrenamtlich tätig. Sie erfüllen in dieser Funktion eine wichtige Aufgabe bei der Entwicklung der sozialistischen Körperkultur und des Sports, im besonderen natürlich für ihre Sportart. Sie nehmen Einfluss auf die Ausprägung des Massencharakters unseres Sports und darauf, den Übungs-, Trainings und Wettkampfbetrieb in hoher Qualität zu gestalten. Um diese verantwortungsvolle Tätigkeit zu fördern und zu würdigen, beschloss der Bundesvorstand des DTSB der DDR auf seiner 2. Tagung am 13. Dezember 1984 die Auszeichnung „Vorbildlicher Kampf- und Schiedsrichter des DTSB der DDR“. Sie wird in Würdigung langjähriger verdienstvoller Tätigkeit in dieser Funktion ab 1. Oktober 1985 einmal jährlich an 1 000 ihrer besten aus Anlass des Jahrestages der Gründung der sozialistischen Sportorganisation verliehen. Das geschieht in Anerkennung hervorragender Arbeit bei der erzieherischen Einflussnahme auf unsere Sportlerinnen und Sportler, für jahrelange vorbildliche Leistungen bei der Vorbereitung, Durchführung und Auswertung von Wettkämpfen, für herausragendes Wirken bei der Vervollkommnung des Kampf- und Schiedsrichterwesens sowie für gute Ergebnisse bei der Gewinnung, Aus- und Weiter-bildung von Nachwuchskadern für diese Tätigkeit. Die Auszeichnung, die nur einmal an tätige Kampf- und Schiedsrichter bzw. Funktionäre des Kampf- und Schiedsrichterwesens vergeben werden kann, besteht aus einer Ehrenurkunde und einer Anstecknadel. Das geschmackvolle Abzeichen stellt eine symbolisierte „Goldene Karte“ dar, auf der das Emblem des DTSB der DDR, die Initialen K und S (als Abkürzung für Kampf- und Schiedsrichter) und als ehrendes Element ein Lorbeerzweig dargestellt sind. Die Auszeichnung wird durch die Sekretariate der Bezirksvorstände im Auftrag des Präsidiums des DTSB der DDR vorgenommen. Jeder Bezirksvorstand erhält eine Vorgabe, nach der er im ausgewogenen Verhältnis zu den Sportarten in der Bezirksorganisation die vorbildlichen Kampf- und Schiedsrichter auszeichnen kann. Um auch die international oder auf zentraler Ebene verdienstvollen Unparteiischen richtig zu würdigen, geben die Präsidien der Sportverbände ihre Vorschläge an die jeweiligen Bezirke. Bei dem gesamten Auszeichnungsvorgang, also der Auswahl, Einschätzung und der Stellungnahme, kommt den Bezirksfachausschüssen eine erhöhte Bedeutung zu. Anträge auf Auszeichnung können bis zur Kreis- bzw. Stadtbezirksebene alle Vorstände und Leitungen einschließlich der Sportvereinigungen sowie des ADMV und des DAV stellen. Ein unverzichtbarer Bestandteil des Auszeichnungsvorganges ist die schriftliche Information durch die Bezirks-Vorstände an die Arbeitsstellen, in denen die Kampf- und Schiedsrichter ihrer beruflichen Tätigkeit nachgehen. Das soll dazu beitragen, die dienstlichen Leitungen auf die verantwortungsvolle Funktion, die in hoher Qualität außerhalb der Arbeitszeit erfüllt wird, aufmerksam zu machen. Die Auszeichnung „Vorbildlicher Kampf- und Schiedsrichter des DTSB der DDR“ ist neben dem Beschluß des Sekretariats des Bundesvorstandes vom 16. Oktober 1984 zur „Ordnung über den Einsatz von Kampf- und Schiedsrichtern des DTSB der DDR“ eine wichtige Maßnahme, um dieses gesellschaftlich so bedeu-tungsvolle Ehrenamt zu würdigen und in die Aufgabenstellung unserer Sportorganisation richtig einzubeziehen. (Der Beschluß, das Statut und die Richtlinie für die Auszeichnung „Vorbildlicher Kampf- und Schiedsrichter des DTSB der DDR“ sind in den Sportinformationen“, 1/1985, veröffentlicht.)

    Quellenverzeichnis: Mittelungsblatt des DJV 6/85                                                               


    Wir Trauer um „Richard Gunne“ Vizepräsident des DJV der DDR (drei Seiten weiter)


    Wir trauern um: Richard Gunne

    Vizepräsident des Deutschen Judo-Verbandes der DDR


    Am 8. Mai verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 62 Jahren der Vizepräsident unseres Verbandes, das Mitglied des Bundesvorstandes des DTSB der DDR, der Stellvertreter des Staatssekretärs für Körperkultur und Sport im Ministerrat der DDR, unser Genosse und Sportfreund Richard Gunne. Die sozialistische Sportorganisation verliert in Richard Gunne einen aufrechten Kommunisten, der Sache der Arbeiterklasse und der SED treu ergeben und verdienstvollen Genossen und Sportfreund, der nahezu vier Jahrzehnte seines Lebens mit ganzer Kraft, großem Wissen und Können die erfolgreiche Entwicklung von Körperkultur und Sport in unserer Deutschen Demokratischen Republik mitgestaltete. Er gehört zu den Aktivisten der ersten Stunde. Seit Gründung der demokratischen Sportbewegung im Jahre 1948 hat er in verschiedenen haupt- und ehrenamtlichen Funktionen voller Hingabe für unseren sozialistischen Sport gewirkt. Seit 1970 war er Vizepräsident des Deutschen Judo-Verbandes der DDR. Mit seinem Namen ist die positive Entwicklung unseres Verbandes in den zurückliegenden Jahren untrennbar verbunden. Seine Arbeit hat entscheidenden Anteil an der hohen Achtung, die der DJV der DDR im nationalen Ansehen besitzt. Mit besonderer Aufmerksamkeit widmete er stets der Erziehung und Bildung vieler junger Judoka zu sozialistischen Sportlerpersönlichkeiten. Er besaß ein festes Vertrauensverhältnis zu den Mitglie- dern unserer Judo-Nationalmannschaft. Sein großer persönlicher Beitrag zur Entwicklung von Körperkultur und Sport in der DDR wurde mit dem Nationalpreis, dem Vaterländischen Verdienstorden, der Ernst-Grube-Medaille sowie mit anderen hohen staatlichen und gesellschaftlichen Auszeichnungen gewürdigt. Alle Judoka des DJV der DDR werden unserem treuen Genossen und Sportfreund Richard Gunne ein ehrendes Andenken bewahren. Präsidium des DJV der DDR

    Ländervergleichskampf 1985

    Am erfolgreichsten konnten die Gastgeber abschneiden mit zwei Siegen, zwei zweiten und acht dritten Plätzen. Finalteilnehmer hatte allerdings Rumäniens Mannschaft mehr, was sich schließlich in drei Siegen, drei zweiten und einem dritten Platz niederschlug. Die Vertretungen Ungarns, Polens und der CSSR konnten in diesem Jahr nicht annähernd an bisherige Ergebnisse dieses Turniers anknüpfen. In diesem Zusammenhang ist der eine dritte Rang, den ein Judoka der Rostocker Bezirksauswahl errang, sehr hoch einzuschätzen. Das erreichte Ergebnis der DDR-Auswahl muß natürlich relativiert werden, da es mit insgesamt 32 Athleten erzielt wurde - demgegenüber hatten die Gäste jeweils nur sieben Starter zur Verfügung. Erfreulich waren demgegenüber aus DDR-Sicht neben den Leistungen von Thomas Schröer und Thomas Rossius (letzterer mit einer enormen Steigerung im Finale bei schwachen Vorkampfleistungen) die sehr guten Auftritte von Sporleder, Kriske, Karnopp, Dudkoviak, Kiefer, Ribbe und Czerwinski und auch teilweise von Dannis und Griese, wenngleich sich das beim Letztgenannten noch nicht in der Platzierung niederschlug. Als erfolgreichster Sportclub innerhalb der DDR-Mannschaft erwies sich der SC Dynamo Hoppegarten (1-2-2), wobei allein die schon bei den DEM der AK 15/16 überragende Trainings-gruppe des SC Dynamo-Verantwortlichen Ingolf Lahr ein Ergebnis von 1-1-2 erreichte. Das Ergebnis der ASK-Kämpfer war 1-0-3. Einzelsieger wurden: 53 kg 1. Rossius 3. Sporleder (beide DDR) 57 kg 1. Schröer 3. Krischke (beide DDR), 62 kg 1. Demetraschwili (UdSSR) 2. Karnopp, 3. Günther (beide DDR), 68 kg 1. Soare (Rumänien) 3. Schulz (DDR), 75 kg 1. Lascau (Rumänien) 2. Dudkowiak, 3. Kiefer und Ribbe (alle DDR), 83 kg 1. Szabo (Rumänen in) 3. Noack (DDR), +83 kg 1. Beruaschwili (UdSSR) 3. Czerwinski (DDR).

    Kommuniqué des DJV der DDR vom 27.April 1985 in Berlin

    Am 27.April traf das Präsidium des DJV der DDR unter Leitung seines Präsidenten Gerhard Grafe, zu seiner 3. Tagung gemäß Arbeitsplan zusammen. Nach dem von Sportfreund Hans Heidemann erstatteten Bericht des Büros des Präsidium für den Zeitraum vom 24. November 1984 bis zum 27. April 1985 informierte der stellvertretende Generalsekretär, Frank Kutzner, über den Stand der Vorbereitung der X. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR 1985. Ausgehend von den bisher erfolgreich durchgeführten DDR-Spartakiaden in unserer Hauptstadt wurden auch für 1985  wiederum hervorragende Bedingungen sowohl für die Jugendwettkämpfe als auch für den gesamten Aufenthalt in Berlin geschaffen. Die weiterhin vorgenommene Einschätzung zur Realisierung der festgelegten Maßnahmen zur Durchführung der Bezirksgruppen-wettkämpfe bestätigten ebenfalls die planmäßige Vorbereitung der X. Kinder- und Jugendspartakiade 1985. Vizepräsident Prof. Dr. Sc. Gerhard Lehmann begründete danach die Vorlage „Zur Weiterentwicklung des Übungs-, Trainings- und Wettkampfbetriebes im DJV der DDR“, die von einer zeitweiligen Arbeitsgruppe des Präsidiums unter seiner Leitung erarbeitet wurde. In der Diskussion wurde die vorgeschlagene Durchführung von DDR-Bestenermittlung für die männ-lichen AK 14 bis 16 Jahre, 17 bis 19 Jahre und für Männer übereinstimmend begrüßt. Zur vorgeschlagenen Bildung einer Kommission ÜTW im Präsidium des Verbandes wurden ergänzende Hinweise gegeben. Das Präsidium bestätigte die Vorlage und Einleitung der erforderlichen Maßnahmen für eine Durchführung der Bestenermittlung ab 1987. Prof. Dr. Lehmann und den Mitgliedern der zeitweiligen Arbeitsgruppe ÜTW wurde der außerordentliche Dank für die vorbildlich geleistete Arbeit ausgesprochen. Der Vorsitzende der Kampfrichterkommission des Präsidiums, Sportfreund Kurt Rödel, berichtete über den Stand der Aus- und Weiterbildung sowie den möglichen Einsatz der Kampfrichter bei nationalen und internationalen Wettkämpfen anhand einer von der Kommission erarbeiteten Statistik des Jahres 1984. Das Präsidium stimmte den unterbreiteten Vorschlägen zur weiteren Verbesserung der Aus- und Weiterbildung der Kampfrichter einschließlich der Entwicklung Internationaler Kampfrichter zu. Sportfreund Dr. Heinz Otto, Vorsitzender der Wettbe-werbskommission, nahm eine Auswertung des Wettbewerbs 1984 der BFA-Judo und der Sektionen vor. Mit der weiteren Führung des Wettbewerbes „Sportstafette XI. Parteitag“, darauf wurde besonders hingewiesen, erfolgt zugleich auch die Auszeichnung „Vorbildliche Sektion des DJV der DDR“. Der vom Büro des Präsidiums bestätigten personellen Zusammensetzung der Kommissionen des Präsidiums/Beratung der Kommissionsmit- glieder wurde zugestimmt. Das Präsidium bestätigte weiterhin den „Vorläufigen" Veranstal- tungsplan des DJV der DDR für 1986“. Zu der von der Graduierungs-kommission, Leitung Helmut Bark, erarbeiteten statistischen Übersicht über die „Kyu-Graduierungen 1984“ sowie der von Spfrd. H. Bark vorbildlich geleisteten Arbeit - Vertrieb und Abrechnung der Kyu- und Lizenzmarken 1984 - wurde ihm besonderer Dank und Anerkennung ausgesprochen. Begegnung bei der 90. IOC-Session in Berlin „Anton Geesink „Ein Ritter in Sachen Judo Ein Gespräch mit dem früheren niederländischen Olympiasieger Siehe folgende Seiten IV.Lehrgang für afrikanische Judofunktionäre mit Erhard Buchholz siehe darauffolgende Seite

    09.bis 12.Mai EM der Senioren in Hamar (Norwegen); Hälfte aller Titel an UdSSR-Judoka

    Immer dann, wenn in einem Jahr Judo-EM und -WM stattfinden, sind die Erwartungen an die Koninentalmeisterschaften besonders hoch geschraubt. Würde es in Hamar 1985 nunmehr den großen Generationswechsel geben? Die Frage kann nach den acht Entscheidungen negativ beantwortet werden, denn eine Vielzahl erfahrener Aktiver hat sich mit dem Blick auf die WM in Soul noch einmal in eine glänzende Form gebracht und das bei den EM bereits unter Beweis gestellt. Chasret Tletseri (UdSSR), Neil Adams (GB) und Robert van de Walle (Belgien) sind nur drei von ihnen, die sich wieder hervorragend in Szene setzten. Am erfolgreichsten schnitten die Schützlinge von UdSSR-Auswahltrainer Genadi Koletkin mit insgesamt vier Titeln ab. Weitere Goldmedaillen gingen an GB, Belgien, die BRD und als die große Überraschung an den jungen Rumänen Serban. Für die Kämpfer des DJV der DDR brachte Hamar mit zweimal Bronze das schlechteste Ergebnis seit 1966. Vor allem in Sachen taktischer Disziplin, Cleverness und selbstbewusst- ter Kampfweise gilt es nunmehr für sie, bis zu den WM deutlich zuzulegen. Einzelsieger wurden: 60 kg 1. Tletseri (UdSSR), 65 kg 1. Serban (Rumänien) 3. Paluschek (DDR), 71 kg 1. Namgalauri (UdSSR), 78 kg 1. Adams (Großbritannien), 86 kg 1. Pesnjak (UdSSR) 5. Borawski (DDR), 95 kg 1. Robert van de Walle (Belgien) 3. Preschel (DDR), +95 kg 1. Weritschew (UdSSR), Alle Kategorien 1. Alexander van der Groeben (BRD)

    11./12.Mai DDR-Meisterschaften der Studenten in Berlin

    Am 11. und 12. Mai fanden die Studentenmeisterschaften im Einzel der Frauen und Männer in Berlin statt. Mit der neuerbauten Anton Saefkow-Halle konnte eine repräsentative Sporthalle für die Austragung gefunden werden. Als Ehren-gäste konnten u. a. Prof. Dr. Kreitel, Prorektor der Humboldt-Universität, Studienrat Karl Junghänel, Mitglied des Präsidiums Hoch- und Fachschulsport, und der stellvertretende Generalsekretär des DJV der DDR Frank Kutzner begrüßt werden. Eine gute Organisation, Ausgestaltung der Halle und Informationen an mehreren Wandzeitungen bildeten die Grundlage für eine niveauvolle Durchführung der Meisterschaften. Eine gut geplante Siegerehrung mit neuen Ideen zu den Urkunden bildete für alle Studentinnen und Studenten einen Höhepunkt der Veranstaltung. Mit 160 Studentinnen und Studenten, die sich über die Gruppenausscheide für die Meisterschaften qualifiziert hatten, gab es ein sehr gutes Teilnehmerfeld. Die Wettkämpfe im K.o.-System mit präzisierter Hoffnungsrunde zeigten dann, daß nicht nur Masse, sondern auch Klasse auf den Matten geboten wurde. Spannende Auseinandersetzungen, Frauen und Männer kämpften parallel, forderten immer wieder den Beifall der Zuschauer heraus. Bei den Studenten dominierten die Sportstudenten der DHFK und die Studenten der Humboldt-Universität Berlin eindeutig. Nur in der höchsten Gewichtsklasse konnte Ralf Gottschalk von der Ingenieurschule Magdeburg diese Dominanz durchbrechen und den Titelverteidiger Thomas Holtze im Finale knapp durch Kampfrichterentscheid. Weniger Dominanz einzelner Einrichtungen war bei den Studentinnen zu bemerken. Lediglich die WPU Rostock stach mit zwei Titelgewinnen ab. Bemerkenswert waren die Erfolge der Studentinnen der Fachschulen gegenüber den Hochschulen und Universitäten. Einzelsieger bei den Männern wurden 60 kg 1. Meister (DHFK L.), 65 kg 1. Schönburg (HU Berlin), 71 kg 1.Hölpert (DHFK L.), 78 kg 1. Wowomes (HU Berlin), 86 kg 1. Damaschke (HU Berlin), +86 kg 1. Gottschalk (IS Magdeburg) Frauenergebnisse: 48 kg 1. Müller (AIS Oranienburg), 52 kg 1. Lieberei (HS Leipzig), 56 kg 1. Schoknecht (WPU Rostock), 61 kg 1. Neidhold (WPU Rostock), 66 kg 1. Skiba (IFL Berlin), 72 kg 1. Möller (IFL Rostock) +72 kg 1. Brüsch (Med. FS Rostock)

    Quellenverzeichnis: Mitteilungsblatt des DJV 7-8/85


    Begegnung bei der 90. IOC-Session in Berlin: Ein Ritter in Sachen Judo

    Ein Gespräch mit dem früheren niederländischen

    Olympiasieger „Anton Geesink“


    Anton Geesink ist ein Hüne an Gestalt mit seinen 1,98 m und seinen heute 130 kg. Er ist, wenn man es will, ein lebendes Judodenkmal. Groß war er schon immer, „doch mit 16 Jahren wog ich nur 56 kg. Ich habe auch eine Leichgewichtige Frau geheiratet. Meine Johanna wog bei der Hochzeit 50 Kilogramm, bei einer Größe von 1,68 m. Heute hat auch sie etwas zugenommen und wiegt jetzt 58 kg“. Die Geesink waren zu Hause fünf, zwei Schwestern noch, Wilhelmina und Antonina, zwei Brüder, Barent und Gerant. Letzterer war 1967 im Halbschwergewicht Junioren-Europameister. Seine später legendär gewordene Kraft holte er sich auf dem Bau. „Mit meinem Fleiß auf dem Bau habe ich viel erreicht und mir auch die Basis für meinen späteren sportlichen Weg geholt.“ Seine Maxime, ein erfolgreicher Judoka zu werden, nannte er in „Höflichkeit, Ruhigkeit und Fleißigkeit“, eben: „In der Ruhe liegt die Kraft.“ Anton Geesink strahlt aus. Viele Filme zeigen heute noch dem niederländischen Fernsehen die Filmagenturen über seine früheren Kämpfe. Jeder niederländische Schulbub kennt den olympischen Sieger von 1964, und auch bei seinem Besuch in unserer Hauptstadt anläßlich der 90. IOC-Session, „es war wohl mein zwanzigster in der DDR“, spürte man die außergewöhnliche Anziehungskraft. Er gehörte zu jener offiziellen sechsköpfigen Delegation, die vor dem IOC die Bewerbung der Olympiastadt Amsterdam (1928) für neuerliche Spiele in der niederländischen Metropole abgab. Er war Olympiasieger 1964, zweimal Weltmeister und 23mal Europameister, ist heute ein Reisender in Sachen königlich-niederländische Mission im Ministerium für Außenhandel und Landwirtschaft und einer in Sachen Judo. Der heute 51jährige zeichnet im niederländischen Verband für die Jugendausbildung verantwortlich und Ist in diesem Sommer dabei, eine besondere Idee zu realisieren. Zusammen mit dem Direktor eines Vergnügungsparks entwickelte er den Plan, dessen viele Bungalows zu einem Judo-Lager umzugestalten. „Drei Tage JudoUnterricht, theoretisch und praktisch, sowie freier Aufenthalt im Vergnügungspark. Der Preis für den JudoExkurs und die Spezialbetreuung beträgt 45 Gulden. Für den ersten Lehrgang haben sich über 500 Jungen und Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren eintragen lassen. Auch die Mädchen! Anton Geesink begrüßte sehr, daß künftig auch das Frauen-Judo seinen festen Platz im olympischen Programm haben wird. Der Weg des Judosports in die olympische Arena war etwas mühsam. Es war der besondere Wunsch der Japaner, es 1964 im Programm zu haben (1968 fehlte es schon wieder), weil sie gerade in ihrer ureigenen Sportart den besonderen Erfolg ausrechneten. Geesink war auf diese Spiele in Tokio glänzend vorbereitet. Dazu trugen nicht nur jährlich seit 1956 Reisen in das Mutterland des Judo bei, sondern auch eine erstklassige konditionelle Vorbereitung des mittlerweile 103 kg schweren jungen Mannes vom Bau. „Ich lief nämlich auch zwischen zehn und zwanzig Kilometer, aber nicht hart, nur aus der notwendigen Abwechslung des Trainings heraus. Vor den Olympischen Spielen 1964 kamen japanische Journalisten nach Amsterdam und erlebten, wie ich lief. Sie berichteten davon nicht nur in ihren Zeitungen, sondern auch dem Cheftrainer Matsumoto. Aber der war damals skeptisch es seinen Judoka auch zu verordnen.“

    Quellenverzeichnis: Mitteilungsblatt des DJV 7-8/85


    Anton Geesink Niederlande ;Olympiasieger 1964


    Die legendäre Geschichte ist bekannt. Geesink besiegte in Tokio in seinen Vorkämpfen seine Konkurrenten in der offenen Klasse bereits nach 7 bis 12 Sekunden. Und trotzdem glaubte keiner der Zuschauer, daß er auch ihren Japaner, ihren Akio Kaminaga, besiegen würde. Und dann kam der 23.

    Oktober 1964. Die außergewöhnlichste Persönlichkeit von vier Millionen Judoka in Japan wollte man siegen sehen. Drei Goldmedaillen, durch Takehide Nakatani im Leichtgewicht, Isao Okano im Mittelgewicht und Isao Inokuma im Schwergewicht, waren bereits erkämpft. Man strebte mit Kaminaga in der Offenen Klasse dentotalen Erfolg an.


    „Die Strategie der Japaner war, den Kampf Kaminaga mit mir möglichst in die Länge zu ziehen. Sie kannten mich sehr gut. Doch da hatten sie sich verrechnet. Durch das Laufen war ich in eine besondere Kondition gekommen, die sich auszahlen sollte.“ Nach 8:20 Minuten brach für die Japaner eine Welt zusammen. Der Olympiasieger hieß Anton Geesink. „Judo war damals wie eine Religion in Japan, und eine Niederlage eines ihrer Sportler stand außer Frage. Judo und Europa, das war vielleicht damals auch erst ein sportlicher Anfang. Heute weiß ich, daß durch mei- nen Erfolg bei vielen Europäern eine Schranke durchbrochen wurde, daß sie seitdem selbstbewusster an die Kämpfe mit den Japanern herangingen. Anton Geesink bei einem seiner zahlreichen Interviews am Rande der IOC- Session Foto: Horn                                                                                                                                                       


    Anton Geesink Niederlande ;Olympiasieger 1964 ; Fortsetzung

    Ich habe noch viele Jahre nach meinem Sieg gespürt, daß Kaminaga Niederlage vielen Leuten einen Schock versetzt hat. Aber ich spüre auch die Resonanz und den persönlichen Respekt, den man mir danach entgegenbrachte, als ich nicht mehr als Wettkämpfer antrat. Im Sommer reist Geesink wieder nach Japan. In der durch den Atombombenabwurf 1945 leidgeprüften Stadt Nagasaki wird er in einem holländischen Kinderdorf wirken und helfen und gleichzeitig mahnen. Deshalb hat der Niederländer auch mit großem Interesse die Bemühungen um den Friedenslauf anläßlich der 90. IOC-Session verfolgt, und auf seine persönliche Anregung stiftete die alte Olympiastadt Amsterdam mit neuer Bewerbung für 1992 drei original- hollän-dische Fahrräder als Preise, für den jüngsten und ältesten Teilnehmer im Meilenlauf und für die Siegerin im 14 km-Wettbe-werb der Frauen. Für den Frieden kann und muß man alles tun. Warum soll man nicht auch für den Frieden laufen. Man soll Keinen Tag in seinem Leben verbringen, an dem man nicht einen Augenblick an Frieden und seine Erhaltung Denkt.“ Nach seinem Olympiasieg wurde Anton Geesink durch das niederländische Königshaus geadelt. Er trägt den Titel eines „Ritters Oranje Nassau“. Und seitdem vergeht kaum eine passende Gelegenheit, bei der man den Ritter ruft und ihn mit einer besonderen Aufgabe betraut. Am 6. Juli dieses Jahres zum Beispiel führte ihn die Reise auch nach Indonesien zu einem Judo-Lehrgang im Auftrage der niederländischen Regierung. Am 24 September wird er in der künftigen Olympiastadt Soul einen Weiterbildungslehrgang im Auftrage der Weltföderation leiten. „Die Situation seit 1964 hat sich vielleicht auch durch meinen Sieg geändert. In viel mehr Ländern wird heute der Judosport betrieben. Was wir künftig anstreben müssen, ist eine Objekivierung der Wertung. Es gibt darüber eine Menge Vorstellungen, die man nicht in zwei Minuten erklären kann. Judo muß eine schöne Sportart bleiben. Das technisch saubere der Japaner sollte das Beispiel liefern, bei durchaus exzellenter Kraft beider Kontrahenten. Heute ist es doch so, daß ein Nichttechniker dank seiner Kraft Meister werden kann. Bei aller Kraft, so meine ich, darf unser Sport nicht seine Schönheit Verlieren. Ich weiß, daß vor einem ähnlichen Problem die Turner einige Jahre standen. Und sie haben sich wieder für das saubere und trotzdem kreative Turnen entschieden.“ Geesink Forderung: „Zweimal Yuko ist besser als Koka!“ Sein Rezept als Sportler früher war es, richtig auszuschlafen bis 7.00 Uhr. Und ab 8.00 Uhr ein konzentriertes Training, zu dem auch das Laufen und Gewichtheben gehörte, „aber kein Bier!“ Heute trinkt er gern sein Bier, auch mit Journalisten, läuft aber wegen seines zu hohen Gewichts nicht mehr. „Dafür fahre ich Rad, so die Zeit da ist, zwischen vierzig und siebzig Kilometer.“ Warum er so gern mit den Journalisten plaudert? „Weil sie nicht nur über Fußball schreiben sollten. Ich meine, daß auch jeder Amateursportler richtig von ihnen beurteilt werden sollte.“ Hans-Jürgen Zeume            Quellenverzeichnis: Mitteilungsblatt des DJV 7-8/85                                                     


    IV. Lehrgang 1985 für afrikanische Judofunktionäre

    Nach 1980, 1981 und 1983 führte der Deutsche Judo-Verband der DDR in der Zeit vom 20. Mai bis 1. Juni 1985 an der Zentralschule des DTSB der DDR „Artur Becker“ in Bad Blankenburg (Thüringen) seinen IV. Lehrgang für afrikanische Judofunktionäre und –trainer durch. An dem diesjährigen Lehrgang nahmen 24 Funktionäre und Trainer aus Algerien, Marokko, Elfenbeinküste, Nigeria, Kuweit und erstmals aus Ägypten, Kamerun, Sambia, Angola und Tunesien teil. Als offizielle Vertreter der Afrikanischen Judo-Union waren Herr Jounis Shawki Shafik (Ägypten), 1. Vizepräsident der Afrikanischen Judo-Union, und Herr Ahmed Hifri (Algerien), der als Sportdirektor der Afrikanischen Judo-Union an allen bisherigen Lehrgängen teilgenommen hatte und auch in diesem Jahr wieder in der Lehrgangsleitung mitarbeitete, anwesend. In seiner Eröffnungsrede betonte der Präsident des DJV der DDR, Sportfreund Gerhard Grafe, daß auch dieser Lehrgang wie alle vorherigen Lehrgänge den anwesenden Funktionären und Trainern Hilfe und Unterstützung beim Aufbau des Judosports in ihren Ländern geben soll, einen wichtigen Beitrag zur weiteren Entwicklung des Judosports auf dem afrikanischen Konti-nent leisten und die Freundschaft zwischen den Judosportlern Afrikas und der DDR vertiefen soll. Um den afrikanischen Sportfreunden neueste sportwissenschaftliche, trainingsmethodische und praktische Kenntnisse zu vermitteln, hatte der DJV der DDR seine besten Funktionäre, Wissenschaftler und Trainer als Referenten für den Lehrgang verpflichtet, unter anderen die Sportfreunde Heinz Kempa, Prof. Dr. Gerhard Lehmann, Doz Dr. Hans Müller-Deck, Dr. Hans-Jürgen Ulbricht, Lutz Pitsch, Kurt Rödel, Dietmar Lorenz, Detlef Ultsch, Karl-Heinz Lehmann und Dr. Erhard Buchholz. Sportfreund Heinz Kempa nahm als Generalsekretär der internationalen Judo-Föderation die Gelegenheit wahr, um mit allen Vertretern um-umfangreiche Gespräche zur Entwicklung des Judosports in ihren Ländern zu führen, Schwerpunkte des Lehrganges waren:

    -theoretische Fragen und Probleme des langfristigen Leistungsaufbaus der Athleten, der Trainingsplanung und -periodisierung, der Trainings- und Belastungsgestaltung, der speziellen Wettkampfvorbereitung sowie der Vermittlung theoretischer sportartspezifischer Kenntnisse, -die Vermittlung und Schulung vielseitiger Techniken im Stand und am Boden,einschließlich Taktikschulung und Fehlerkorrektur sowie die Erläuterung des Einsatzes von Trainingsmitteln der Wettkampfanalyse mit Hilfe von Videoaufzeichnungen sowie das Aufzeigen von Möglichkeiten der Videoanalyse am Bei-                 spiel der Wettkämpfe der Europameisterschaften der Männer 1985, -die Interpretation der neuen Wettkampfregeln der IJF, deren Auslegung und die Auswirkungen auf die Wett-kampfgestaltung, -Fragen des organisatorischen Aufbaus der IJF, des DTSB der DDR, des DJV der DDR und Fragen der Sportpolitik der DDR. Die Zentralschule des DTSB der DDR hatte wiederum hervorragende Bedingungen geschaffen, um den Lehr- gang in bester Qualität durchführen zu können. Neben dem umfangreichen theoretischen und praktischen Lehrgangsprogramm blieb auch noch genügend Zeit zur individuellen sportlichen Betätigung, zum Besuch der Sauna und des neuen Schwimmbades und um den Teilnehmern auch wieder einige kulturelle Höhepunkte zu bieten. Dazu gehörten eine Exkursion nach Weimar mit dem Besuch des Goethehauses, einem Stadtbummel und einer Besichtigung der Nationalen Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald, die bei allen Teilnehmern einen tiefen Eindruck hinterließ und wo von allen Teilnehmern die Forderung erhoben wurde, daß so etwas nur wieder zugelassen werden darf und jeder für die Erhaltung des Friedens alles in seinen Kräften stehende tun muß. Es wurden die Feengrotten von Saalfeld besucht und eine Exkursion nach Leipzig mit einer Hospitation einer Trainingseinheit unserer Nationalmannschaft sowie eine Besichtigung des Leipziger Stadtzentrums durchgeführt. Wenn der Sportdirektor der AJU, Herr Hifri, zum Abschluß des Lehrganges einschätzen konnte, daß es der bis- her beste Lehrgang sowohl von der Beteiligung als auch von der Qualität war, daß die Lehrgangsziele voll realisiert werden konnten, daß alle Teilnehmer viele wertvolle Impulse und Anregungen für die Entwicklung des Judosports in ihren Ländern mit nach Hause nehmen können und daß es allen Teilnehmern in unserer Republik sehr gut gefallen hat, dann war dies der schönste Dank für alle eingesetzten Funktionäre, Wissenschaftler und Trainer des DJV der DDR sowie für die Funktionäre der DTSB-Sportschule.

                                                                                     Dr. Erhard Buchholz Lehrgangsleiter


    21.bis 28.Juli DDR Kinder- und Jugendspartakiade in Berlin; Vielseitige Ausbildung - Voraussetzung für Spartakiade erfolge

    Diesmal wieder in Berlin, die X. Kinder- und Jugendspartakiade der DDR, vom 21. bis 28. Juli 1985. Die Sporthalle des Wachregiments „Feliks Dzierzynski“ bot wiederholt hervorragende Bedingungen für unsere Nachwuchsjudoka. Bereits die Ausgestaltung der Halle zeugte von dem Engagement der Organisatoren um Gerhard Freitag. Wertvolle Unterstützung gab unserem Verband auch das Wachregiment mit seinen Genossen unter Leitung von Major Egon Richter. Sowohl die Eröffnungsveranstaltung als auch der würdige Abschluß der Spartakiade verdeutlicheten nachdrücklich die Einheit von politischen Handeln und hohen sportlichen Leistungen. Auf drei Tatamis kämpften 424 Judoka in drei Altersklassen um 33 Goldmedaillen. An den ersten beiden Tagen absolvierten 186 Judoka der AK 13 aus allen Bezirken der Republik ihren Spartakiademehrkampf. Dabei ließen sich die zukünftigen KJS-Sportler das Zepter nicht aus der Hand nehmen. Die Leistungsentwicklung in den Bezirken hatte sich im Vergleich zu 1983 erheblich verändert, jedoch seit den DDR-Meisterschaften 1984 angedeutet. Mit dem bisherigen besten Ergebnis beendete Schwerin (54 Punkte) vor Potsdam (47) und Gera (34) dieAltersklassen- entscheidungen. Gera hat dabei seit den DEM die wesentlichen Leistungsfortschritte nachge-wiesen. Überraschend waren die Leistungen der Berliner und Neubrandenburger Delegationen. Hier die Spartakiadesiegern: 32,5 kg 1. Häßner (PH Potsdam), 35 kg 1. Groß (ASG Jena), 38 kg 1. Bark (Post Schwerin), 41 kg 1. Bahr (PH Potsdam), 44 kg 1. Geist (ASG Jena), 47 kg 1. Kasper (Dynamo Schwerin), 50 kg 1. Mosebach (Dynamo Jüterbog), 53 kg 1. Kutschinski (ASG Strausberg), 57 kg 1. Radzar (SC Leipzig), 62 kg 1. Thiele (Dynamo Brandenburg), 68 kg 1. Freitag (ASG Jena) +68 kg 1. Hauke (Dynamo Neubrandenburg). Prognosen auf den Kopf gestellt (AK 14 männlich) Die AK 14 war in der Tat die Altersklasse der Überraschungen. Überraschung Nr. 1: Nur ein DDR-Meister 1985, der Leipziger SCL-Sportler Rene Pröger, konnte auch den Titel eines Spartakiadesiegern erringen. So konnten insbesondere die DDR-Meister und Plazierten 1985, wie z.B. Hendel, Heise, Kollmorgen, Spittel, Jolitz, Spittka (alle ASK Frankfurt/O.), Swimty und Raudszus (beide SC Dynamo Hoppegarten) auf Grund ihrer unzureichenden Leistungsstabilität die hohen Erwartungen nicht erfüllen. Überraschung Nr. 2: Es war ein erstaunlicher Leistungszuwachs der Sektionssportler zu verzeichnen, die mit insgesamt fünf Spartak-iadesiegen in elf Gewichtsklassen fast die Hälfte der möglichen Siege erzielten. So zeigten z.B. die Finalisten in der 44-Kilo-Klasse Glißmann (Schwerin) und Bergelt (Erfurt) sowie die Rostocker Finalisten Henkies und Unger in der 53-Kilo-Klasse ein hohes technisch-taktisches Niveau. In der Sektionswertung dominierten die Trainingsgruppen des ASK Trainers Stefan Biemüller und des SCL-Trainers Wolf-Rüdiger Schulz. Mit großem Abstand folgte der SCDH, direkt gefolgt von der SG Dynamo Erfurt-Mitte und der ASG Vorwärts Rostock. Als bester Kämpfer der AK 14 wurde der Hoppegartener Schwerge-wichtler Frank Möller geehrt. Spartakiadesiegern der AK 14 wurden: 38 kg 1. Mühlbauer (ASK) 41 kg 1. Rudminat (SCL), 44 kg 1. Gließmann (Post Schwerin), 47 kg 1. Anger (Lok Werdau), 50 kg 1. Scheffel (ASK), 53 kg 1. Henkies (ASG Rostock), 57 kg 1. Mint (Fortschritt Odera), 62 kg 1. Pröh (Dynamo Erfurt), 68 kg 1. Pröger (SCL), 75 kg 1.Schur (ASK), +75 kg 1. Möller (SCDH). Hohes technisch-taktisches Niveau in den Final- und Halbfinalkämpfen (AK 15/16) In der AK 15/16 dominierten eindeutig die Dynamo-Judokas aus Hoppegarten, die allein fünf Spartakiadesiegern erringen konnten. Dabei konnte die Trainingsgruppe des Hoppegartener Trainers Ingolf Lahr mit vier Gold- und einer Silbermedaille das mit Abstand beste Resultat erzielen. Gute und für künftige internationale Aufgabenstellungen optimistisch stimmende Ergebnisse konnten auch die Athleten der AK 15 der Trainingsgruppe Bech des SC Dynamo Hoppegarten (1-3-3) und des ASK-Trainer Andreas Zakrewski (0-3-3) erreichen. Der SC Leipzig konnte in dieser Altersklasse nicht annähernd an die Ergebnisse der IX. Spartakiade 1983 anknüpfen; er fiel von der führenden Position auf den 3. Platz in der Sektionswertung zurück. Insgesamt hatten die Wettkämpfe in der AK 15/16 ein gutes technisch-taktisches Niveau, wobei insbesondere in den Halbfinals und Finals technisch hochwertige Auseinandersetzungen zu sehen waren. Als bester Kämpfer wurde Wenzel Bürger, Schützling von ASK-Trainer Hubert Guse, ausgezeichnet. Spartakiadesiegern AK 15/16 wurden: 44 kg 1. Schmidt (SCDH), 47 kg 1. Gröhler (Stahl Riesa), 50 kg 1. Giller (SCL), 53 kg 1. Rossius (SCDH), 57 kg 1. Gottlöber (SCL), 62 kg 1. Heller (SCDH), 68 kg 1. Gamradt (SCDH), 75 kg 1. Dudkowiak (SCDH), 83 kg Bürger (ASK) +83 kg 1. Czerwinski (ASK) Bezirkswertung nach 33 Entscheidungen: 1. Frankfurt/o 166 Pkt., 2. Berlin 119 Pkt., 3. Leipzig 116 Punkte, 4. Schwerin 63 Punkte.

    27./28.Juli 1985 Jugendwettkämpfe der Freundschaft in Debrecen (Ungarn); UdSSR-Judoka dominierten erneut bei den JWdF

    Am 27./28.Juli 1985 fanden die Jugendwettkämpfe der Freundschaft für die Jahrgänge 1967 und jünger in der ungarischen Stadt Debrecen statt. Insgesamt gingen 88 Aktive aus 10 Ländern an den Start, wobei sich Ungarn als Gastgeber in den einzelnen Gewichtsklassen mit Doppelbesetzung beteiligte. Die DDR war mit sieben Judoka vertreten, von denen vier schon im vorigen Jahr in Tscherkassy (UdSSR) und einer der vier vor zwei Jahren in Kuba an den JWdF teilnahmen. In der Reihenfolge der Gewichtsklassen gingen folgende Sportler an den Start: Frank Kluge (SCL), der Europameister der Männer unter 21 des Jahres 1984 Udo Quellmalz (SCL), Ronald Sack (SCL), Sven Noack (SCL), Torsten Guttzeit (SCDH), Jens Geisler (SCL) und Mario Richter (SCL). Den ungarischen Veranstaltern war es gelungen, gute Wettkampfbedingungen zu organisieren und mit einer Ausfahrt für alle Aktive und Offizielle in die Puszta, in den Hortobagyer Nationalpark, eine typische ungarische Landschaft vorzustellen und damit für alle ein unvergessliches Erlebnis zu schaffen. Die Wahl der Wettkampfstätte, in der Karl-Heinz Lehmann 1982 Europameister wurde, und ein sachverständiges Publikum gaben dieser Veranstaltung einen würdigen Rahmen. Gekämpft wurde im Poolsystem mit zwei Pools mit anschließender KO-Runde. Einzelsieger und DDR-Platzierungen: 60 kg 1. Li Gwang (KVDR), 65 kg 1. Zsoldos (Ungarn) 2. Quellmalz (DDR), 71 kg 1. Go Tun Sak (KVDR), 78 kg 1. Glyschin (UdSSR) 3. Noack (DDR), 86 kg 1. Szabo (Un- garn) 2. Guttzeit (DDR), 95 kg 1. Anitoare (Rumänien) 3. Geisler (DDR), +95 kg 1. Kubacki (Polen) und Alle Kategorien 1. Parunaschwili (UdSSR) 2. Geisler (DDR).

    10./11.August 1985 DEM der Senioren in Meißen; Favoriten setzten sich stark in Szene

    Die Meißner Organisatoren hielten es bei diesen 36. DEM mit der Tradition: Vasen mit den gekreuzten blauen Schwertern aus der Porzellanmanufaktur präsentierten sie den Titelträgern als Geschenk. Und einer der insgesamt 133 Aktiven, Henry Stöhr, konnte sogar zwei dieser in aller Welt begehrten, in Handarbeit gefertigten Stücke mit ins heimische Rodewisch nehmen. Der 25jährige Dynamo-Judoka erhöhte in der Sporthalle direkt am Fuße der ebenfalls berühmten Meißner Weinberge sein Goldmedaillenkonto damit bereits auf neun und feierte bereits zum vierten Mal in Folge Doppelsiege im Schwergewicht und der All-Kategorie. Augenfällig dabei, daß am ersten Tag alle fünf Finals durch saubere, technische Aktionen vorzeitig beendet wurden - etwas, das am Schluss tag nicht mehr vorkam. Dazu zählte auch der Halbschwergewichts- Endkampf zwischen Andreas Preschel und dem erst 20jährigen Heiko Bielert, dem Junioren-Europamei- ster von 1983. Einzelsieger wurden: 60 kg 1. Stollberg (SCL), 65 kg 1. Paluschek (ASK), 71 kg 1. Münstermann (SCL), 78 kg 1. Oehmingen (SCDH), 86 kg 1. Borawski (SCL), 95 kg 1. Preschel (SCDH), +95 kg und Alle Kategorien 1. Stöhr (SCDH).

    14./15.September DEM der männlichen Junioren in Delitzsch; Es lagen vom Judomitteilungsblatt keine Berichte zu den DEM der AK 17/18/19 vor.

    Hier die Einzelsieger: 55 kg 1. Giller (SCL), 60 kg 1. Franke (SCDH), 65 kg 1. Quellmalz (SCL), 71 kg 1. Mayer (ASK), 78 kg 1. Noack (SCL), 86 kg 1. Schmutzler (SCDH), 95 kg 1. Geisler (SCL) und +95 kg 1. Richter (SCL).

    Herzliche Glückwünsche an „Prof. Dr. Gerhard Lehmann“ Vizepräsident des DJV der DDR vorgestellt auf der nächsten Seite

    21.September „Swedish Judo Open“ der Senioren in Lund; Hoffnungsvoller Neubeginn für Ramon Pink und Fred Olhorn

    Am 21.09.1985 nahm eine kleine DDR-Delegation an den „Swedish Judo Open“ in Lund teil. Mit drei Siegen, einem 2. Für Ramon Pink (SCL) und einem 3. Platz für Axel Broege (SCDH) konnten unsere Judokas ein gutes Ergebnis erreichen und unseren Judoverband würdig vertreten.

    Quellenverzeichnis: Mitteilungsblatt des DJV 10/1985


    Herzliche Glückwünsche Zum 50. Geburtstag Prof. Dr. sc. Gerhard Lehmann


    Prof. Dr. sc. Gerhard Lehmann, Vizepräsident des Deutschen Judo-Verbandes des der Deutschen Demokratischen Republik, feierte seinen 50. Geburts- tag. Seit über 15 Jahren leistet Prof. Dr. sc. Gerhard Lehmann eine vorbildliche Arbeit im Präsidium des Deutschen Judo-Verbandes und ebenso seit 1974 als Vize- präsident unseres Verbandes. Sein bis heute aktives Wirken im Deutschen Turn- und Sportbund der DDR und im Deutschen Judo-Verband hat maßgeblich mit dazu beigetragen, daß der Deutsche Judo-Verband sich zum Mitgliederstärksten Kampfsportverband in unserer sozialistischen Sportorganisation entwickelt hat und unsere Judoka bei Europa- und Weltmeisterschaften und den Olympischen Spielen 1980 in Moskau gute Ergebnisse erreichten. Sein erfolgreiches und verdienstvolles Wirken findet vor allem auch in seiner verantwortungsvollen Tätigkeit als Professor für Theorie und Medo-dik des Trainings in den Zweikampfsportarten an der Deutschen Hochschule für Körperkultur in Leipzig, als ehemaliger Sektionsdirektor und nunmehr als 1. Prorektor der Hochschule seinen unmittelbaren Ausdruck. Durch seine insgesamt hervorragend geleistete Arbeit hat sich Prof. Dr. sc. Lehmann hohe Achtung und Anerkennung aller Mitglieder unseres Verbandes und darüber hinaus im DTSB der DDR erworben. In Würdigung und Anerkennung seiner vorbildlichen Leistungen und Verdienste im Deutschen JudoVerbandes der DDR verlieh das Präsidium des Verbandes anläßlich seiner Gratulation an Prof. Dr. sc. Gerhard Lehmann den 5. Dan. Im Namen aller Judosportler der DDR wünscht Dir, lieber Sportfreund Prof. Dr. sc. Gerhard Lehmann, das Präsidium des DJV der DDR auch weiterhin recht viel Erfolg in Deiner verantwortungsvollen Arbeit sowie beste Gesundheit.

                    Gerhard Grafe                                               Präsident des DJV der DDR                          


    September 1985 Offene Schwedische Meisterschaften

    Für die DDR starteten Ramon Pink vom SC Leipzig und die Hoppegartener Axel Broege, Jörg Dommel, Dietmar Brandt und Fred Olhorn. Die Gewichtsklassen 60 und 71 kg blieben von uns unbesetzt. Insgesamt hatten zehn Länder Vertreter zu diesen Offenen Schwedischen Meisterschaften entsandt. Während sich viele europäische Spitzenjudokas auf dem Weg nach Soul befanden, bemühten sich jüngere Sportler und einige bekannte Judokas wie Vainio (Finnland), Rybicki (Polen), Hellquist und Ström (beide Schweden), die den Sprung nicht geschafft hatten, ihr gestiegenes Leistungsvermögen unter Beweis zu stellen. Es gelang ihnen nicht in jedem Fall. Erfreulich für die kleine DDR-Delegation, daß sich unsere Vertreter alle platzieren konnten. Turniere wie diese Offenen Schwedischen Meisterschaften muß man gewinnen können, wenn man für sich in Anspruch nehmen will, zur europäischen Spitze gezählt zu werden; auch wenn man sich in Top-Form befindet. An solche Erfolge lässt sich in Vorbereitung auf weitere Höhepunkte anknüpfen. Einzelsieger und DDR-Platzierungen: 60 kg 1. Kirvisniemi (Schwe-den), 65 kg 1. Rybicki (Polen), 3. Broege (DDR), 71 kg 1. Lövsted (Schweden), 78 kg 1,. Vallot (Belgien), 2. Pink (DDR), 86 kg 1. Dommel (DDR), 95 kg 1. Brandt (DDR), +95 kg 1. Olhorn (DDR).

    26.bis 29.September 1985 WM der Senioren in Soul (Süd-Korea);Zwei Europäer auf dem Thron

    Längst sind die 14. WM in Soul schon wieder Vergangenheit, doch sie haben für die Zukunft des Judo viel Sichtungs-weisendes gebracht. In vielen Gewichtsklassen gab es Überraschungssieger - Cho (Südkorea) im Schwergewicht, Sugai (Japan) im Halbschwergewicht, Sokolow (UdSSR) im Halbschwergewicht-, die vorher höchstens als Geheimfavoriten genannt wurden. Dagegen schafften heißeste Titelaspiranten wie Tletseri, Namgalauri, Biktaschew, Weritschew (alle UdSSR), Alexandre, Vachon (beide Frankreich), Gamba (Italien), Nishida (Japan), Adams (Großbritannien), van de Walle (Belgien) sowie Stöhr (DDR) den Sprung in das Finale oder schieden gar zuvor unerwartet ohne Platzierung aus. Die Gunst der Stunde nutzten bei dieser Konstellation aber auch solche Aktive wie Blach (Polen), Petrow (Bulgarien), Jupke (BRD), Gawthorpe (GB), Swain (USA) und Brechot-Oemingen (DDR). Insgesamt waren die 14. WM ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Judo, deren Geschehnisse noch lange nachklingen werden. Die DDR-Judoka konnten bei diesen Titelkämpfen nicht so erfolgreich auftrumpfen wie 1983 in Moskau. Zum einen fehlten beide Titelträger der 13. WM (Andreas Preschel wegen Verletzung und der nicht mehr aktive Detlef Ultsch), und zum anderen konnten Henry Stöhr und Roland Borawski ihr gewohntes Leistungsvermögen nicht erreichen. Der Hoppegartener Henry Stöhr blieb dabei unter seinem Niveau von 1983, während im Vergleich zu den EM im Mai in Hamar Leistungs- fortschritte bei Torsten Brechot und Andreas Paluschek zu beobachten waren. Hoffnungsvoll für die Zukunft mag am Beispiel von Henry Stöhr sein, daß er gerade seine stärksten Gegner (Saito und Masaki/beide Japan) die besten Kämpfe lieferte. Einzelsieger und DDR-Platzierungen: 60 kg 1. Hosokawa (Japan), 65 kg 1. Sokolow (UdSSR) 5. Paluschek (DDR), 71 kg 1. Ahn Byung-Keun (Südkorea), 78 kg 1. Nobutoshi Higaka (Japan) 2. Torsten Oehmingen (DDR), 86 kg 1. Peter Seisenbacher (Österreich), 95 kg 1. Sugai (Japan), +95 kg 1. Cho Yong-Chul (Südkorea) und Alle Kategorie 1. Masaki (Japan). Länder - Ergebnisspiegel: 1. Japan 41,5 Pkt., 2. Südkorea 27 Pkt., 3. UdSSR 26 Pkt., 4. Bulgarien 10 Pkt., 5. Frankreich 9,5 Pkt., 6. Polen 7,5 Pkt., 7. Österreich, BRD, Großbritannien je 7 Pkt. DDR, Ägypten und Ungarn je 6,5 Pkt.

    12.10. FDJ-Pokalendrunde in Bad Blankenburg; Doppelter Hat-Trick durch Erfurt und Frankfurt/O

    Der Tag des Chemiearbeiters hatte die diesjährige FDJ-Pokal-Endrunde am zweiten Oktober-Sonnabend von der dafür vorgesehenen schmucken Stadthalle in Bad Blankenburg (Bezirk Gera) in die Turnhalle der Zentralschule des DTSB der DDR „Artur Becker“ verdrängt. Doch davon ließen sich die Organisatoren und erst recht nicht die 14- bis 16jährigen Aktiven unserer Republik beeindrucken. Unter den 19 Mannschaften rückten vornehmlich die Jungen aus Erfurt und Frankfurt/O. in den Mittelpunkt. Beide Bezirksauswahlmannschaften standen sich im schönen Erholungsort bereits zum drittenmal in Folge im FDJ- Pokalfinale gegenüber. Wohl noch nie waren die Judoka aus dem Oderbezirk einem Erfolg so nahe wie diesmal, doch am Ende konnten sich die Thüringer Nachwuchsjudoka mit 4:2 Punkten durchsetzen und damit erneut den Wanderpokal des Zentralrates der FDJ in Empfang zu nehmen, der damit endgültig in ihrem Besitz bleibt.

    15.bis 17.November EM der männlichen Junioren in Chiasso (Frankreich); Goldstrom blieb ohne Abriss

    Bis zum letzten Tag mussten die DDR-Judoka bei den EM der Männer unter 21 warten, ehe ihnen das gelang, was ihre Vorgänger elf Jahre lang erreichten - mindestens eine Goldmedaille zu gewinnen. Nach Silber 1984 in Cádiz stand der 20jährige Leipziger Mittelgewichtler Axel Lobenstein in Delémont (Schweiz) erneut im Endkampf. Diese Chance ließ sich der Schützling der Trainer Karl Heinz Deblitz und Karl Bode diesmal nicht nehmen. Gegen den Einheimischen Jacques Giussani erreichte er seinen vierten Ippon-Sieg bei diesen EM und wurde damit einer der glanzvollsten Titelträger dieses Championats. Zuvor hatte Axel Lobenstein gegen Fekete (Ungarn), Verdoliso (Italien) und Knorrek (BRD) gewonnen. Mit der Goldmedaille des 86-Kilo-Aktiven aus der Messestadt hatten die DJV-Kämpfer unter den Fittichen von Henry Hempel zum Abschluß doch noch ihren Höhepunkt, den sie eigentlich auch schon am ersten Tag erwarteten. Zum dritten Mal stand da nämlich der Frankfurter Steffen Scherping in einem EM-Finale, und wieder musste er als Unterlegener gegen Rafael Kubacki (Polen) die Tatamis verlassen. Er verlor in diesem Endkampf überraschend bereits nach knapp einminütiger Kampf- zeit durch einen Konterwurf entscheidend. Zuvor hatte Steffen Scherping dem favorisierten UdSSR-Judoka Awtandin Gubeladse im Kampf um den Finaleinzug das Nachsehen gegeben.

    Ebenfalls Silber ging an diesem EM-Auftagtag an Halbschwergewichtler Heiko Bielert, der alle seine drei Vorrundenkämpfe mit Ippon-Siegen beendete, dann jedoch am Niederländer Teo Meijer scheiterte. Dieser Kämpfer, in diesem Jahr bei den Senioren-WM in Soul dabei, erreichte nach knapp zwei Minuten mit einem Fußfegewurf einen Koka, den er verteidigte. Heiko Bielert konnte damit nach Gold (1983) und Bronze (1984) seine Medaillensammlung komplettieren. Eine Bronzemedaille erkämpfte sich der Hoppegartener Ralf Schade, der zunächst nicht nervenstark genug war, um nach einem Sieg über den Portugiesen Cristova auch gegen den späteren Zweiten Vismara (Italien) bestehen zu können. Ihm unterlag er mit Koka. In der Hoffnungsrunde konnte sich Ralf Schade steigern und ließ Moser (Schweiz), Southby (Großbritannien) und Opp (BRD) keine Chance. Ausgerechnet nur Titelverteidiger Udo Quellmalz (SC Leipzig, der bei einer Vielzahl an Kämpfen in dieser Saison sein Können zeigte, blieb diesmal ohne Platzierung. Er wurde diesmal nicht Herr seiner Nerven und verlor gleich seinen ersten Kampf gegen den späteren Europameister Carabetta (Frankreich) durch Kampfrichterentscheid, bezwang anschließend in der Hoffnungsrunde den Italiener Bologni, wurde dann aber endgültig von dem Rumänen Dorin Drimbe mit Koka gestoppt. Mit diesen Platzierungen wurde die DDR-Auswahl hinter Frankreich Zweitbeste der Titelkämpfe. Einzelsieger und DDR-Platzierungen: 60 kg 1. Lesonn (Frankreich) 5. Franke (DDR), 65 kg 1. Carabetta (Frankreich), 71 kg 1. Zorojew (UdSSR) 5. Mannewitz (DDR), 78 kg 1. Tayot (Frankreich) 3. Schade (DDR), 86 kg 1. Lobenstein (DDR), 95 kg 1. Meijer (Niederlande) 2. Bielert (DDR), +95 kg 1. Kubacki (Polen) 2. Scherpink (DDR).


    16./17. November 1985 DEM der weiblichen AK 14/15 und 16/17 in Cottbus; Cottbusser waren gute Gastgeber

    In der Sporthalle der Ingenieurhochschule Cottbus kämpften im November 1985 die weiblichen Judoka als die ersten im Wettkampfjahr um Meistertitel. Die 215 Aktiven der AK 14/15 und 16/17 sowie die Funktionäre wurden vom Stadtrat für Jugendfragen, Körperkultur und Sport, Genosse Paiz, begrüßt. Es herrschte ein gutes technisch-taktisches Niveau, so daß sie sportlich ein guter Auftakt der neuen Saison waren. In der AK 14/15 kämpften 120 Aktive, das waren 12 bis 17 pro Gewichtsklasse. Damit war diese Altersklasse quantitativ stärker ausgelastet als die AK 16/17. Weniger gute Kämpfe waren leider in den Gewichtsklassen bis 61 kg und bis 66 kg zu sehen. Nur Horn gewann in der 61 kg-Klasse alle Kämpfe vorzeitig. In der 66 kg-Klasse war es nur Anke Rachow, die gute Techniken zeigte. Hier die Einzelsieger aller AK : 41 kg (13 Tln.) 1. Jenns (ASG Rostock), 44 kg (17 Tln.) 1. Gelbrich  (Empor Dresden-Mitte) 48 kg (14 Tln.) 1. Müller (Dynamo Plauen), 52 kg (12 Tln.) 1. Gerndt (Empor HO Schwerin), 56 kg (17 Tln.) 1. Flemming (Dynamo Karl Marx Stadt), 61 kg (15 Tln.) 1. Horn (HSG Cottbus), 66 kg (15 Tln.) 1. Rachow (HSG Greifswald), +66 kg (10 Tln.) 1. Preisinger (Dynamo Erfurt-Mitte) AK 16/17 kämpften 95 Aktive: 44 kg 1. Kaie (HSG Jena), 48 kg 1. Krumbier (MSO Magdeburg), 52 kg 1. Singer (Empor Dresden-Mitte), 56 kg 1. Altsohn (Rotation Berlin), 61 kg 1. Bittermann (Lok Werdau), 66 kg 1. Kruse (Dynamo Ribnitz), 72 kg 1. Kreuziger (HSG KMU Leipzig) und +72 kg 1. Steffin (ASG Strausberg). Gesamtbezirkswertung: 1. Karl Marx Stadt 61 Pkt., 2. Berlin 44 Pkt., 3. Dresden 34,5 Pkt., 4. Rostock 34 Pkt. und 5. Cottbus 29 Pkt.

    23./24.November 1985 DDR-Mannschaftsmeisterschaften der Senioren in Buttstedt; Buttstädter Organisatoren mit viel Engagement

    Zum Kampf um den Titel eines DDR-Mannschaftsmeisters 1985 waren 16 Mannschaften angetreten. Die Wettkämpfe fanden am 23. und 24. November 1985 im Sportkomplex der ISG Empor Buttstedt statt. Aus 13 Bezirken hatten sich dafür die 16 Mannschaften qualifiziert. Die Bezirke Neubrandenburg und Suhl konnten leider keine Mannschaft stellen. Die Judosportler der BSG-Sektionen betrachteten die Mannschaftsmeisterschaft als Höhepunkt im Wettkampfjahr. Auffällig war, daß die Mehrzahl der angetretenen Mannschaften durch „Gaststarter“ aus der Nachbarsektion komplettiert waren. Eine Situation, die bei der weiteren Ausgestaltung unseres Wettkampfsystems durchaus beachtet werden sollte. Im Ergebnis der zwei Wettkampftage plazierten sich folgende Mannschaften:

    Es plazierten sich folgende Mannschaften:

    1. Platz SG Dyn. Berlin-Hohenschönhausen
    2. Platz TSG Rodewisch
    3. Platz BSG Motor Wolgast
    3. Platz HSG DHFK Leipzig
    5. Platz HSG PH Magdeburg
    5. Platz Dynamo Leipzig-Nord

    30.November/01.Dezember 1985 DEM der Frauen in Potsdam; Zwei Titelverteidiger und viele Überraschungen

    109 Frauen aus allen Bezirken unserer Republik trafen sich am 30.11./01.12.1985 in Potsdam zu ihren Jubilä-umsmeisterschaften. Sie wurden vom Kollektiv des BFA Judo Potsdam unter der Leitung von Dr. Erhard Buchholz ausgezeichnet vorbereitet und durchgeführt. Davon konnten sich zahlreiche Gäste, unter ihnen der Oberbürgermeister der Stadt Potsdam, der Mitarbeiter Sport der Bezirksleitung Potsdam der SED, der Vorsitzende des DTSB-Bezirksvorstandes Potsdam, der Präsident des DJV der DDR, der stellvertretende Generalsekretär des DJV der DDR sowie der Verbandstrainer des DJV überzeugen. Erfolgreichste Sportgemeinschaft dieser Titelkämpfe war die BSG Rotation Berlin mit 3 Titeln und 4 Bronze- medaillen. Die Bezirkswertung gewann Rostock mit 49,5 Punkten (2/3/5/2) vor Berlin mit 45,5 Punkten (4/-/5/-) und Potsdam mit 23,5 Punkten (-/2/3/2). Keine Platzierung unter den ersten fünf erreichten die Bezirke Frankfurt/O. und Halle. Einzelsieger wurden: 48 kg 1. Müller (Einheit Berlin-Pankow), 52 kg 1. Frohse (Rotation Berlin), 56 kg 1. Kirchhoff (Rotation Berlin), 61 kg 1. Nischwitz (Dynamo Ribnitz), 66 kg 1. Ahrens (Dynamo Ribnitz), 72 kg 1. Hutschreuther (Rotation Berlin), +72 kg 1. Sonntag (WK Schmalkhalden) und Alle Kategorien 1.Sasum (Aktivist Großzössen).

    07./08.Dezember 1985 DEM der männlichen AK 13 in Magdeburg; Frankfurter Judoka setzten Akzente

    Die XI. DDR-Einzelmeisterschaften der Altersklasse 13 fanden am 7./8. Dezember 1985 in Magdeburg statt. Alle Bezirke stellten sich dem Kampf um die Meisterschaftsmedaillen; mit insgesamt 199 Teilnehmern wurden den Besuchern 288 Kämpfe präsentiert. Ausgeglichener als im Vorjahr wurden die zwölf Meistertitel von neun Bezirken erkämpft. An der Medaillen- ausbeute waren 14 Bezirke beteiligt (außer Suhl). Dieser Fakt spricht für eine gute Breitenentwicklung des Judonachwuchses in den Bezirken. Mit dominierenden Leistungen traten die Frankfurter Judoeleven auf die drei Tatamis in der Sporthalle der BSG Motor Magdeburg-Süd/Ost. Die Frankfurter waren neben den Bezirken Dresden, Halle und Magdeburg in allen Gewichtsklassen vertreten, hatten mit 21 Aktiven das stärkste Teilnehmerfeld. Davon erkämpften sich elf Aktive Medaillen (2 - 5 - 4) und sicherten der Bezirksauswahl die beste Medaillenbilanz. Ausdruck dessen ist auch der enorme Unterschied in den Medaillenpunkten zu den zweit- und drittplazierten Bezirken Potsdam (2 - 0 - 3) und Berlin (1 - 0 - 4). Einen überraschenden Leistungssprung konnten die Hallenser mit vier Medaillen (1 - 2 - 1), davon drei Finalisten, nachweisen. Damit erreichten sie den 4. Platz in der Bezirkswertung (bei der X. Kinder- und Jugendspartakiade noch 14.). Mit kleinen Verbesserungen traten seit Oktober 1985 die Messestädter Judoka auf, jedoch blieben sie mit drei Bronzemedaillen weit unter den Erwartungen, die an den sonst so leistungsstarken Bezirk gestellt werden. Einzelsieger wurden: 32,5 kg 1. Büttner (ASG Jena), 35 kg 1. Hempel (Lok Köthen), 38 kg 1. Hoffmann (PH Potsdam), 41 kg 1. Walter (Post Schwerin), 44 kg 1. Schulz (Dynamo Fürstenwalde) 47 kg 1. Neubauer (Union Oederan), 50 kg 1. Gobi (Dynamo Brandenburg), 53 kg 1. Rubarth (ASG Rostock), 57 kg 1. Steudel (ASG Jena), 62 kg 1. Reeck (Aufbau Schwedt), 68 kg 1. Jähring (Berlin) und +68 kg 1. Schonert (Erfurt).

    21.Dezember 1985 Klubpokal des DJV der DDR in Berlin; Neuer Pokal an den SC Dynamo Hoppegarten

    Mit großer Spannung wurde im Dezember die 13. Auflage des DJV-Klubpokals erwartet, denn er sollte, den Erfordernissen einer allseitigen Ausbildung in allen Kategorien entsprechend, ein neues Gesicht erhalten. Nicht wie bisher ein Einzelturnier mit anschließender Klubwertung stand auf dem Programm, sondern Mannschaftskämpfe in fünf Altersklassen, die alle gleich gewertet wurden, gaben den Ausschlag. Und um dieser Neuerung noch Ausdruck zu verleihen, wurde auch durch das DJV Generalsekretariat ein neuer Pokal zur Verfügung gestellt. Um es vorweg zu nehmen, dieser neue Austragungsmodus fand rundherum in der Berliner Dynamo-Sporthalle Zustimmung. „Auf diese Weise konnten wir sehr gut sehen, wie es um die Besetzungen der einzelnen Gewichtsklassen in den drei Klubs bestellt ist“, meinte Verbandstrainer Henry Hempel nach der Siegerehrung. Die neue Trophäe ging an den SC Dynamo Hoppegarten, der auch die alte schon achtmal in seinem Besitz hatte. Ausschlaggebend für den Sieg der Hoppegartener war letztlich der Sieg bei den Männern gegen Pokalverteidiger SC Leipzig mit 4:1. Hinzu kam, daß der siegende Klub in keiner Altersklasse schlechter als auf dem zweiten Rang platziert war. So erreichten die Hoppegartener immerhin 400 der möglichen 500 Punkte. SC Leipzig hatte den „Dynamos“ zwar einen harten Kampf geliefert, doch letztlich reichte es nicht zu einem engeren Ergebnis. In der AK 13 und in der AK 16/17 (nach zwei Unentschieden zwei Niederlagen durch die Unterpunkte) ließen die Messestädter die entscheidenden Punkte. Dagegen trumpften sie bei den Männern U 21 Jahren ganz stark auf. Vor allem Europameister Axel Lobenstein schwang sich im Mittelgewicht zu einer Leistung auf, die große Hoffnungen schon für das Jahr 1986 bei den Männern nähren dürfte. Bei den Männern waren dagegen die Hoppegartener recht sicher vorn. Überraschend war dabei sicherlich, daß bereits Extra-leichtgewichtler Raik Arnold die Signale setzte (Koka-Sieg über Klaus-Peter Stollberg). Hinzu kam ein Limit höher, daß Axel Broege nach langer Verletzungspause einen Formanstieg erkennen ließ (Unentschieden gegen Andreas Paluschek) und schließlich Sven Loll im Leichtgewicht (Unentschieden gegen Thomas Münstermann) ebenfalls nicht abfiel. Somit setzten die Hoppegartener in den drei untersten Gewichtsklassen bereits auf Erfolg, was dann Vizeweltmeister Torsten Brechot mit zwei Siegen untermauerte.

    1986

    Januar 1986 Internationales Matsutaro-Shoriki-Cup der Senioren in Tokio

    UdSSR-Schwergewichtler: Bester mit zwei Siegen


    Bereits zum vierten Mal kam in Tokio der Matsutaro-Shoriki-Cup zur Austragung. Eine stattliche Anzahl an Kämpfern (100) aus folgenden Ländern hatte Mitte Januar ihre Meldung abgegeben: Österreich, Kanada, die BRD, Großbritannien, die DDR, die Niederlande, Ungarn, China, Südkorea, Neuseeland, Polen, Portugal, die CSSR, Thailand, die UdSSR, die USA sowie Gastgeber Japan. Zum hohen Niveau der Veranstaltung trug vor allem die Tatsache bei, daß Länder wie die CSSR, Ungarn und Polen mit kompletten Auswahlmannschaften vertreten waren, und dazu die UdSSR eine starke Vertretung aus Routiniers und jungen Talenten aufbot. Neben den international bereits sehr erfolgreichen Weritschew, Schurow und Chabareli standen mit Kosmynin, Poddubny und Siwzew auch Medaillengewinner bei Junioren-EM in der UdSSR-Mannschaft. Gegen all diese teilweise prominenten Judoka bot Japan, dessen Auswahl erstmals von Yasuhiro Yamashita geführt wurde, pro Gewichts-klasse vier Kämpfer auf. Insgesamt zeichnete sich dieses Turnier durch eine perfekte Organisation aus, die durch täglich 4000 bis 5000 fachkundige Zuschauer einen großartigen Rahmen bekam. Unter den Ehrengästen der Veranstaltung befanden sich auch die Mitglieder des IJF-Vorstandes. Mit einen 4. Platz musste das DDR-Team schließlich wieder die Rückreise antreten. Mit Andreas Paluschek hatte die DDR-Auswahl hier wohl den besten Vertreter. Hier die Einzelsieger: 60 kg 1. Kumamoto (Japan), 65 kg 1. Jong-Bal (Südkorea), 4 Paluschek (DDR) 71 kg 1.Tbisaki (Japan), 78 kg 1. Matsuda (Japan), 86 kg 1. Poddubny (UdSSR), 95 kg 1. Kanamaru (Japan), +95 kg und Alle Kategorien 1. Weritschew (UdSSR). Mannschaftsergebnisse 1. UdSSR, 2. Japan, 3 Polen und Südkorea.

    Exakt 143 Judokas aus 16 Ländern trafen sich am 11. und 12. Januar in Paris zum zweiten internationalen Tur-Turnier des Jahres 1986. Gleich zu Jahresbeginn war dieses Turnier ein echter Knüller. Bis auf die UdSSR waren alle anderen führenden Judoländer vertreten, und dies zum größten Teil mit ihren Spitzenathleten. Die außer-ordentlich sachkundigen und begeisterungsfähigen Zuschauer - mit 3000 Zuschauern war die Halle ausverkauft - bekamen in der Coubertin-Halle beste Judokost geboten. Technik und Kampf standen hier in einem sehr guten Verhältnis. Vor allem bei Robert van de Walle (Belgien) war dies zu beobachten. Wie dieser 32jährige Judoka im Finale gegen Morel (Frankreich) kämpfte, als er mit Waza-ari ins Hintertreffen geraten war, begeisterte Zuschauer wie Athleten gleichermaßen. Sein unbändiger Siegeswillen, verbunden mit gut durchdachten tech-nisch-taktischen Handlungen, war ein Musterbeispiel für Willensqualitäten und sollte auf jüngere Judoka anregend wirken. Der Erfolg der DJV-Mannschaft war nicht so, wie das vorher erhofft worden war. Ein 3. Platz durch Axel Lobenstein und ein 5. Platz durch Roland Borawski waren die besten Ergebnisse. Erfreulich waren aber auch die Siege von Thomas Münstermann über Vizeweltmeister Dyot (Frankreich) und von Sven Loll über den Ex-Europameister Melillo (Frankreich). Insgesamt ist einzuschätzen, daß die DJV-Mannschaft noch zu großen Leistungsschwankungen unterlag und die Instabilität dominierte. Einzelsieger wurden: 60 kg 1. Deguchi (Japan), 65 kg 1. Hansen (Frankreich), 71 kg 1. Yoshitaka (Japan), 78 kg 1. Wienecke (BRD), 86 kg 1. Canu (Frankreich) 3. Lobenstein und 5. Borawski (beide DDR), 95 kg 1.van de Walle (Belgien) und +95 kg 1. C. Vachon (Frankreich).

    2. Februar 1986 XII. Bruno-Plache-Turnier der Jugend in Leipzig Favoriten dominierten

    Am 2. Februar fand in der Trainingsstätte des SC Leipzig auf vier Matten das traditionelle Judo-Turnier zum Gedenken an den Arbeitersportler und Sportsfunktionär Bruno Plache statt. Insgesamt 265 Sportler aus 38 Sportge-meinschaften nahmen an diesem Turnier teil. Herzlich begrüßte Ehrengäste der Sektion Judo waren Herta Pla-che, die langjährige Lebensgefährtin des Kommunisten, Horst Wolf, der verdienstvolle Judo-Funktionär, und der Vorsitzende des Bezirksvorstandes Leipzig des DTSB, Genosse Teichmann. Weiterhin waren Vertreter der Klubleitung des SC Leipzig und der Patenbetriebe der Sektion Judo anwesend. In der Altersklasse 14 und 15/16 entwickelten sich spannende Kämpfe, die in der Mehrzahl der Gewichtsklassen durch die Sportler der drei Leistungszentren bestimmt wurden. Aber gerade in der AK 14, wo zudem noch die Vertretung des SC Dynamo Hoppegarten nicht teilnahm, zeigten einige BSG-Sportler sehr gute Leistungen. Vor allem in den unteren Gewichtsklassen - 47 kg - wurde das deutlich. In der AK 15/16 gab es durchgängig - wie das auch erwartet werden musste - Siege von Clubsportlern. Die Mehrzahl der Siege, insgesamt in elf Gewichtsklassen, gab es für den Gastgeber, den SC Leipzig. Sechs zweite Plätze unterstreichen die gute Bilanz. Aber auch der ASK Vorwärts Frankfurt(Oder) konnte mit sechs ersten Plätzen und sieben zweiten Plätzen ein gutes Ergebnis erreichen, so das ungenügende Abschneiden dieser AK beim Clubpokal nachträglich etwas korrigieren.

    22./23. Februar 1986 Internationales Seniorenturnier in Lowetsch Bulgarien

    Ein dritter Platz die ganze Ausbeute


    Traditionell fand am 22./23.Februar 1986 das Internationale Judo-Turnier der Bulgarischen Judo-Föderation statt. Nach 1982 und 1983 wurde als Austragungsort erneut die etwa 150 Kilometer nordöstlich von Sofia liegende Stadt Lowetsch gewählt. Die Bezirksstadt mit etwa 50 000 Einwohnern gleicht gegenwärtig einem großen Bauplatz, denn sie wird einer Generalinstandsetzung unterzogen. Neben dem historischen Stadtteil aus dem 12./13. Jahrhundert, der rekonstruiert wird, entwickelt sich eine neue, moderne Stadt. Lowetsch besitzt in der bulgarischen Geschichte große Traditionen, stellte über Jahrhunderte ein Zentrum des revolutionären Kampfes dar. Durch kurzfristige Erkrankungen und Verletzungen bedingt, konnten nur fünf Sportler die Reise nach Bulgarien antreten. Die Mannschaft setzte sich aus Kadern zusammen, die noch zum Bereich „unter 21“ gehören und teilweise erstmals bei einem großen Seniorenturnier im Ausland starteten. Insgesamt beteiligten sich 150 Sportler aus 13 Ländern, wobei EM- und WM-Erfahrene Kader, teilweise medaillendekoriert, vor allem in den Mannschaften Rumäniens, Frankreichs, der CSSR, UdSSR sowie Kubas und der KVDR standen. Bulgarien musste auf seine WM-Medaillengewinner Zaprianow (nach Operation) und Petrow verzichten. Mit Ausnahme von Thomas Franke starteten unsere Sportler gleich am ersten Wettkampftag. Allerdings konnte sich nur Jens Geisler auf einen Medaillenplatz kämpfen. Einzelsieger wurden: 60 kg 1. Mikihiro (Japan), 65 kg 1. Morijawa (Japan), 71 kg 1. Alexandre (Frankreich), 78 kg 1. Nowak (Frankreich), 86 kg 1. Siwzew (UdSSR), 95 kg 1. Salkado (Kuba) 3. Geisler (DDR), +95 kg 1.Cioc (Rumänien) und Alle Kategorien 1. Moreno (Kuba).

    Februar 1986 Internationales Seniorenturnier in Tbilissi UdSSR

    Alle Siege an Gastgeber


    Bereits Anfang März fand traditionell das Turnier in Tbilissi statt. In diesem Jahr nahmen 272 Aktive aus 16 Ländern teil. Die UdSSR stellte in jeder Gewichtsklasse 20 bis 28 Judokas. Das Abschneiden der sieben eingesetzten DDR-Judokas konnte in diesem Jahr nicht befriedigen. Sie erreichten folgende Ergebnisse: Arnold (60 kg) - Babajew (UdSSR) 0:10 - nach sechs Sekunden; Preschel (95 kg) - Worobjow (UdSSR) 0:10 - nach 48 Sekunden; Pink (78 kg) - Babajew (UdSSR) 0:7; Loll (71 kg) - Zaharkin (UdSSR) 0:5; Münstermann (71 kg) - Schkarin (UdSSR) 0:5. Nur Münstermann bekam die Möglichkeit, über die Hoffnungsrunde weiterzukämpfen: Münstermann Lukow (UdSSR) 1:0; - Dzikuri (UdSSR) 0:10. In der 86-Kilo-Klasse erreichten unsere Kämpfer folgende Wertungen. Lobenstein - Sobin (UdSSR) 5:0; - Dadaschanow (UdSSR) 7:0; - Abduzajew (UdSSR) 0:7; Omarow (UdSSR) 0:5. Borawski - Iwanitzki (UdSSR) 3:0; - Zinamdsgarischwili (UdSSR) 5:0; - Menadlischwili (UdSSR) 0:3; - Murtusow (UdSSR) 0:1. Einzelsieger wurden: 60 kg 1. Lomtadse (UdSSR), 65 kg 1. Margiani (UdSSR), 71 kg 1. Nakani (UdSSR), 78 kg 1. Chabareli (UdSSR), 86 kg 1. Mschetlischwili (UdSSR), 95 kg 1. Kurtinadse (UdSSR), +95 kg 1. Beruaschwili (UdSSR) und Alle Kategorien 1. Kibordalidse

    1./2. März 1986 Internationales Seniorenturnier in Budapest Ungarn

    Zweifacher Sieger - Henry Stöhr


    Anfang März traf sich in Budapest traditionell ein Teil der Weltspitze, um die Form für die EM zu testen oder im Falle der Vertreter anderer Kontinente, um die Kontakte zum europäischen Judo zu erhalten. 22 Länder schickten Aktive zu diesem Turnier, darunter Brasilien, Kanada, Japan, Neuseeland, Kuba und die KVDR. Mit dem Olympiasieger und Weltmeister Peter Seisenbacher (Österreich) und dem Sieger von Kobe Wiktor Paddubni (UdSSR) war die Mittelgewichtsklasse wohl am stärksten besetzt. Aber auch im Schwergewicht traten mit Henry Stöhr (DDR), Mihai Cioc (Rumänien) und Will Wilhelm (Niederlande) Medaillengewinner großer internationaler Kämpfe an. Einzelsieger wurden: 60 kg 1. Dani (Rumänien), 65 kg 1. Buijko (Ungarn), 71 kg 1. Tobisaki (Japan), 78 kg 1. Warajew (UdSSR) 3. Pink (DDR), 86 kg 1. Baljinam (MVR), 95 kg 1. Van de Walle (Belgien), 5. Brandt (DDR), +95 kg und Alle Kategorien 1. Stöhr (DDR).

    8./9.März 1986 DFD-Pokalturnier in Sonneberg Suhl

    Sonneberg war in diesem Jahr der Austragungsort für den DFD-Pokal der Frauen. Ein hervorstechendes Merk-mal dieser Veranstaltung, die ja für unsere weiblichen Judokas immer ein besonderer Höhepunkt ist, war, daß die DDR-Meisterinnen des Jahresendes 1985 einen schweren Stand hatten. Erneut konnte sich in der 66-Kilo-Klasse Grit Ahrens (Dynamo Ribnitz) durchsetzen. Am erfolgreichsten schnitten die Frauen der BSG Rotation Berlin mit drei Siegen ab. In Martina Warzecha (48 kg), Manuela Dahlke (52 kg) und Andrea Skiba (61 kg) hatten sie ihre Besten. Zu den bezwungenen DDR-Titelträgerinnen zählte aus ihren Reihen mit Marion Hutschreuther ebenfalls eine Kämpferin.. Einzelsiegerinnen wurden: 48 kg 1. Warzecha (Rotation Berlin), 52 kg 1. Dahlke (Rotation Berlin), 56 kg 1.Pohl (HSG Rostock), 61 kg 1. Skiba (Rotation Berlin), 66 kg 1. Ahrens (Dynamo Ribnitz), 72 kg 1. Feld- mann (Einheit Berlin-Pankow), +72 kg 1. Krogoll (Dynamo Brandenburg) und Alle Kategorien: 1. Sonntag (WK Schmalkhalden).

    15./16. März 1986 Internationales Seniorenturnier in Rüsselsheim/BRD

    Leipziger im Finale


    Eine Woche vor dem Potsdamer Turnier traf sich erneut ein Großteil der Elite zum internationalen Turnier in Rüsselsheim/BRD. Für DDR-Judokas kam zwar bei dieser Veranstaltung kein Sieg heraus, aber trotzdem kon-nten sie schon Leistungsstabilität nachweisen. Bester war aus unserer Sicht der Leipziger Halbmittelgewichtler Ramon Pink, der bis in das Finale vorstieß. Dort hatte er allerdings gegen Olympiasieger Frank Wienecke (BRD) noch das Nachsehen. Dritte Plätze gingen auf das Konto von Andreas Paluschek (Halbleicht), Axel Lobenstein (Mittel) und Henry Stöhr (Schwer), die allesamt Richtung EM damit weiteres Selbstvertrauen getankt haben dürften. Unter diesem Aspekt dürfte in der 86-Kilo-Klasse in diesem Jahr auch der Niederländer Spijkers zu beachten sein. Er hatte bereits beim internationalen Turnier in Tbilissi im Finale gestanden, und nunmehr setzte er sich sogar durch. Doch nicht nur er, auch die weiteren Sieger - mit Ausnahme des Brasilianers Aurelio - zählen zu den EM-Medaillenkandidaten. Das allein zeigt schon zur Genüge, in welchem Maße sich die DJV-Kämpfer bis zum Mai noch steigern müssen. Hier die Einzelsieger und DDR-Plazierten: 60 kg 1. Eckersley (GB), 65 kg 1. Pawlowski (Polen) 3. Paluschek (DDR), 71 kg 1. Hajtos (Ungarn), 78 kg 1. Wienecke (BRD) 2. Pink (DDR), 86 kg 1. Spijkers (Nie) 3. Lobenstein (DDR), 95 kg 1. Aurelio (Brasilien), +95 kg 1. Gordon (GB) 3. Stöhr (DDR).

    15./16.März 1986 DEM der männlichen AK 14 in Wittenberge siehe nächste Seite

    22./23. 1986 März Internationales Seniorenturnier in Potsdam siehe die nächsten vier Seiten


    05./06.April 1986 DEM der männlichen AK 15/16 in Zwickau Seite nach dem Potsdamer Turnier

    Quellenverzeichnis: Mitteilungsblatt des DJV 5/1986

    Ein guter Maßstab – viele Ipponsiegen


    Die Wittenberger Sportfreunde organisierten zum wiederholten Mal hervorragende Bedingungen für die Aus-tragung eines Judoturnieres, diesmal die DDR-Einzelmeisterschaften der AK 14. Den vielen fleißigen Helfern und judobegeisterten Funktionären um Organisationschef Winkler sei auch an dieser Stelle nochmals für die kurzfristige Ausrichtung dieser Meisterschaften der Dank ausgesprochen. Anden Titelkämpfen in der Salvador-Allende-Sporthalle nahmen insgesamt 179 Aktive aus allen Bezirken einschließlich der Sportklub-Sektionen teil. Nach knapp eineinhalb Jahren waren es für die Sportler des Jahrgangs 1970/71 die zweite Möglichkeit, zu Meisterschaftsmedaillen zu gelangen. Zwei von ihnen – Vincent Stirnal (47 kg) und Andre Thiele (68 kg) vom SC Dynamo Hoppegarten nutzten mit sehr guten kämpferischen und technisch-taktischen Leistungen diese Möglichkeit, in der nächsthöheren Altersklasse den Titel von 1984 zu erneuern. Insgesamt konnten 50 Prozent der Medaillengewinner der AK 13 von 1985 auch 1986 wieder erfolgreich in die Medaillenkämpfe ein- greifen. Erwartungsgemäß beherrschten die Sportler der Klubsektionen ihre Gegner auf den Tatamis. Nur in 15 Kämpfen (6%) mussten sie sich geschlagen geben. Aber auch einige unbekannte Aktive aus den TZ und BSG kämpften beherzt und erfolgreich vorn mit. So wurden Falk Waffen Dynamo Eberswalde und Jens Marlow (Dynamo Neubrandenburg) sogar Goldmedaillengewinner. Das Gesamtniveau war durch viele Ipponsiegen gekennzeichnet und durch ein weiterentwickeltes technisch-taktisches Verhalten. Viele Siege wurden durch zielstrebige Bodenarbeit erreicht. Größere Leistungsfortschritte gingen auf das Konto solcher Sportler wie Rene Gerth (SCL), seiner Klubkameraden Frank Meisel, Thomas Wopp und des Hoppegartener Jörg Tantow. Vom ASK, der insgesamt die meisten Medaillen gewann, zählten Andreas Groß und Turk Geist (zwei Spartak-iadesiegen) dazu. Neben all diesen neuen Meistern zeigten auch Aktive aus den Bezirken einen Leistungszu-wachs. Thomas Klemm (Ascota Karl-Marx-Stadt) zeichnet sich durch wirksame Ashi-Waza aus, Detlef Schmolinske (Dynamo Erfurt) setzte sich bis in das Finale durch kämpferisch starken Einsatz durch. Gleichfalls auch Marko Hedrich (Dynamo Adlershof) und Enrico Brühl (Dynamo Großenhain). Sehr gute Kämpfe zeigten ebenfalls Sven Hochgräfe und Andreas Prenzlin (beide Dynamo Schwerin).

    Hinweis: Ergebnis dieser Meisterschaften siehe bei Ergebnis aller Jahrgänge AK 14 männlich

    Andreas Härtig Verbandstrainer Quellenverzeichnis: Mitteilungsblatt des DJV 5/1986


    Zum dritten Mal in Folge -  Henry Stöhr der Beste Vom Internationalen Judoturnier des DJV der DDR 1986 in Potsdam

    berichtet HARTMUT MOHEIT


    Das besondere Merkmal des 18. Internationalen DJV-Turniers war diesmal nicht nur die hohe Beteiligung mit Aktiven aus 16 Ländern, hinzu kam eine große Ausgeglichenheit in den sieben Gewichtsklassen. So konnten die wieder umsichtig agierenden Gastgeber Sieger aus sechs Ländern ehren, nur die DJV-Auswahl verbuchte zwei Erfolge. Im Vorfeld der EM im Mai in Belgrad sollte dieses Turnier einmal mehr eine Standortbestimmung für die Besten unseres Verbandes darstellen, ja eine Möglichkeit bieten, sich noch um eine EM-Fahrkarten zu bewerben. Gerade unter diesem Aspekt gesehen, gingen nicht alle Wünsche in Erfüllung, konnten speziell junge Kämpfer zu selten über ihren eigenen Schatten springen. Besonders hervorhebenswerte Leistungen vollbrachten die Turniersieger Axel Lobenstein und Henry Stöhr sowie der Junior Thomas Müller. Darüber hinaus gab es auch gute Kämpfe bei Sven Loll und Jörg Dommel zu beobachten, während die restlichen Aktiven zu viele „Hänger“ auf den Tatamis in der Sporthalle Heinrich Mann-Allee hatten. Extraleichtgewicht - Jean-Pierre van Deursen (Niederlande) 17 Aktive: Mit dem Koka-Finalsieg über Neil Eckersley sorgte der Niederländer für ein Novum bei dieser Veranstaltung. Noch nir hatte sich zuvor ein Aktiver aus dem Land der Tulpen im untersten Limit durchsetzen können. Diesen Sieg über den Olympiadritten von 1984 bezeichnete Jean-Pierre van Deursen selbst als seinen bislang größten in der internationalen Szene. Auf dem Weg in das Finale hatte er sich über die DDR-Judokas Franke und Carlin hinweggesetzt und somit auch verhindert, daß ein Leistungsanstieg bei unseren Aktiven hätte beurteilt werden können. Beide verloren dann auch noch einmal in der Hoffnungsrunde. Nicht anders erging es dem in diesem Jahr aus DJV Sicht Besten: Raik Arnold. Der Hoppegartener musste die Überlegenheit von Eckersley anerkennen, raffte sich aber noch zu einigen ordentlichen Vorstellungen in der Hoffnung-runde auf. Nach Siegen über Barbona (Kuba), Weiner und Carlin (beide DDR) wurde er schließlich noch mit einem dritten Platz belohnt, den sich ebenfalls der Ungar Josef Wagner mit einem Erfolg über Jozef Fidler (Österreich) sicherte. Halbleichtgewicht - Stephen Gawthorpe (Großbritannien) 18 Aktive: Einer der Favoriten in diesem Limit war sicherlich der Frankfurter ASK-Kämpfer Andreas Paluschek. Doch schon nach seiner ersten Begegnung mit dem Brasilianer Cardoso war klar, daß er seinen Sieg von 1984 würde nicht wiederholen können. Völlig unkonzentriert verlor er diesen Kampf und musste in die Hoffnungsrunde. Das Finale bestritten mit Mar-quez Bordona und Stephen Gawthorpe zwei ausländische Gäste, wobei sich der Brite schließlich mit 2:1-Kampfrichterstimmen durchsetzte. Er hatte zuvor den Leipziger Frank Conrad mit Ippon bezwungen (Würge), der zur Überraschung vieler den Extraleicht-Vizeweltmeister von 1983 und WM-Dritten von 1985 Tamas Buijko (Ungarn) ausgeschaltet hatte. Leider konnte der junge Leipziger sich nicht noch einmal steigern und blieb somit Fünfter. Andreas Paluschek besiegte ihn um Bronze, während auf der anderen Seite des Tableaus der Brasilianer Ricardo Cardoso den CSSR-Vertreter Petr Sedivak bezwang. Leicht – Ignacio Sayu (Kuba) 24 Aktive: Dieses 71-Kilo-Limit war insgesamt gesehen eine ausgesprochen umkämpfte Klasse, in der die Zuschauer hervorra-gende Techniken zu sehen bekamen. Dabei kam der Sieg des Kubaners Sayu doch etwas überraschend, denn er hatte auf dem Weg in das Finale viele knappe Ergebnisse erreicht.

    Quellenverzeichnis: Mitteilungsblatt des DJV 5/1986


    Teil II Turnier in Potsdam 1986

    So ebnete ihn auch erst ein klarer Kampfrichterentscheid gegen den Briten Mark Earle den Weg in diesen Endkampf, in dem er auf Sven Loll vom SC Dynamo Hoppegarten traf. Dieser hatte bis zu diesem Zeitpunkt nur Ippon auf seinem Konto. Den wichtigsten Sieg landete er um den Finaleinzug gegen Igor Schkarin aus der UdSSR, als er ihn nach nur sechs Sekunden Kampfzeit mit einem Uchi-Mata regelrecht überrumpelte. Doch ganz offensichtlich hatte sich Sayu diesen Kampf genau angesehen, denn er wendete die gleiche Taktik an. Mit Te-Guruma nach nur 15 Sekunden überraschte er diesmal Sven Loll, bekam einen Ippon und war der sichere Sieger in Potsdam. Sven Loll war nach dieser Niederlage sehr enttäuscht, sie sollte ihm jedoch eine wichtige Lehre sein, von der ersten Kampfsekunde an konzentriert zu Werke zu gehen. Durch diese Niederlage wurde sein insgesamt sehr gutes Auftreten doch etwas abgewertet. Welch starke Kontrahenten er zuvor besiegt hatte, unterstrich die Tatsache, daß sich mit Schkarin und  dem Briten Kerith Brown zwei von ihnen die dritten Plätze sicherten. Halbmittel – Leri Nakani (UdSSR) 26 Aktive: Diese Klasse war quantitativ am stärksten besetzt. Daß letztlich ein reines UdSSR-Finale gab überraschte nicht, denn für Wladimir Schestakow und Leri Nakani ging es noch um eine EM-Fahrkarte, die sie natürlich beide heiß umkämpften. Das musste auch der Leipziger Ramon Pink erfahren, der sich um den Finaleinzug gegen Schestakow sogar eine Ipponniederlage leistete. Auch zuvor hatte er gegen den UdSSR-Vertreter keine richtige Siegchance, was für sein vorhandenes Formhoch sprach. Sicherlich war die Tatsache im Hinblick auf die EM für Ramon Pink eine wichtige Erkenntnis, bekam er doch einem Klassemann seine noch vorhandenen Grenzen deutlich aufgezeigt. Und auf dem Leipziger ruhen für die Höhepunkte der Saison einige Hoffnungen, denn auch das zeigten die Potsdamer Kämpfe, daß andere DDR-Kämpfer in der 78-Kilo-Klasse einen noch größeren Abstand zur Spitze haben. Danach ändert auch nichts die Tatsache, daß Ramon Pink sich um den dritten Platz nur mit 2:1-Kampfrichterstimmen gegen seinen Klubka-meraden Detlef Niemann durchsetzte. Sieger in Potsdam wurde schließlich ganz knapp Leri Nakani, der zuvor den international bekannten Polen Andrzej Sadej besiegte. Mittel – Axel Lobenstein (DDR) 15 Aktive: Mit Spannung erwarteten die Experten die Kämpfe des Europameisters der Männer unter 21 Jahren Axel Lobenstein. Der Leipziger, dem ein sehr schneller Übergang zu den Älteren gelungen ist, wurde zumindest von der Pla-zierung her den Vorschusslorbeeren gerecht. Doch was die Durchsetzung wirksamer Techniken anbelangte, wurden in den Kämpfen gegen Karel Purkert (CSSR/1:0) und Densign Withe (GB/5:0) doch noch einige Reserven deutlich. Nicht anders verlief das Finale gegen den Hoppegartener Jörg Dommel, doch der Sieg steht für Axel Lobenstein erst einmal auf der Haben-Seite. Insgesamt gesehen, hatte dieses Limit in den zurück-liegenden Jahren von der namentlichen Besetzung her schon stärkere Konkurrenz für unsere besten erlebt, von denen der Leipziger Roland Borawski noch nicht wieder auf die Tatamis ging. Halbschwer – Koba Kurtanidse (UdSSR) 25 Aktive: Ein gutes Feld stellte sich im Limit bis 95 kg vor, wobei die DDR-Judokas leider nicht die Akzente setzen konnten. Die Hoffnungen für einen EM-Start in Belgrad – Dietmar Brandt und Andreas Preschel – vermochten sich nicht nachhaltig in Szene zu setzen. Während Dietmar Brandt nach Niederlagen gegen den jungen Kubaner Salsabo und in der Hoffnungsrunde gegen den Leipziger Kasten völlig leer ausging, konnte sich Andreas Preschel nach der Koka-Niederlage um den Finaleinzug gegen Koba Kurtanidse (UdSSR) noch auf den dritten Rang kämpfen. Die Finalpaarung hieß dann Kurtanidse gegen Manfred Reiter (Österreich), für den diese Platzierung nach dem dritten Rang des Vorjahres eine nachhaltige Verbesserung bedeutete. Der UdSSR-Vertreter musste gegen ihn hart kämpfen und hatte schließlich einen Koka als Plus auf seinem Konto. Einen guten Ein-druck hinterließ in diesem Feld der Brasilianer Miguel Aurelio, der schon bei so manchem internationalen Turnier Vorderplätze belegen konnte. Mit ihm ist bei jeder großen Meisterschaft zu rechnen. Völlig unplatziert blieben die ebenfalls schon mit sehr guten Ergebnissen auftrumpfenden Sosna (CSSR) und Steward (Großbritannien).

    Teil III Turnier in Potsdam 1986 Schwer – Henry Stöhr DDR

    20 Aktive: In dieser Klasse hatten sich in diesem Jahr Aktive zusammengefunden, deren internationale Erfolgs- bilanz sich sehen lassen kann. Damit war ein echter Test für unsere Besten gegeben, um bei den EM auch gegen Europas Elite nicht nur bestehen zu können. Quellenverzeichnis: Mitteilungsblatt des DJV 5/85 In erster Linie nutzte der in den zurückliegenden zwei Jahren (dazu schon 1982) siegende Hoppegartener Henry Stöhr die Chance, sein Selbstvertrauen weiter aufzupolieren. Biktaschew (UdSSR) Anderle (Jugoslawien) und in der Wiederholung des Vorjahrsfinales Moreno (Kuba) mussten sich gegen ihn geschlagen geben. Dagegen fand sein Klubkamerad Fred Olhorn nicht zu der erhofften Form, unterlag im ersten Kampf gegen Mariasi (Rumänien) und schied aus. Wer sollte also dem erneuten, souveränen Sieg von Henry Stöhrs noch Grenzen setzen. Aber völlig überraschend bekam er sie doch noch aufgezeigt vom 1,91 m großen Frankfurter Junior Thomas Müller. Der zweite der SKDA-Meisterschaften von 1985 kämpfte schon gegen Kusmuk (Jugoslawien), Beruaschwili (UdSSR) und Schurow (UdSSR) derart beherzt und technisch gekonnt, daß es eine Freude war, ihn zu beob-achten. Auch dem favorisierten Henry Stöhr überließ er keine Wertung, und so mussten erst die Kampfrichter das Urteil fällen. Da hatte unser Europameister von 1982 das bessere Ende für sich. Doch Thomas Müller konnte mit seinen hervorragenden Auftritten noch die Fahrkarte zu den WM der Männer unter 21 Jahren erkämpfen!

    Er dürfte mit viel Selbstvertrauen die Reise in die Hauptstadt Italiens antreten. Hinweis: Platzierungen siehe DDR-Zeit Internationale Turniere!! Sechsmal Gold für Hoppegartener Zwickau erlebte bei hervorragenden Bedingungen (Leitung Siegfried Ufer) die diesjährigen DDR-Meisterschaften der männlichen AK 15/16. Gleich sechsmal verließen an den beiden Wettkampftagen die Hoppegartener „Dynamos“ die Tatamis als Sieger – eine beachtliche Bilanz. Den Löwenanteil an diesem Ergebnis holte die Trainingsgruppe von Jochen Bech mit viermal Gold, einmal Silber und einmal Bronze. Überra-schend stark zeigten sich insgesamt die 15-jährigen Athleten der drei Sportklubs bei ihrem Wettkampfhöhepunkt. So wussten insbesondere Aktive wie Mühlbauer, Spittka (beide ASK), Heinz (SCL) sowie Schmidt, Schultz und Möller (alle SCDH) mit ihren technisch-taktischen Leistungen zu gefallen, mit denen sie allesamt auch zu Titelehren kamen. Im Hinblick auf das wenig später ausgetragene internationale Turnier in Meißen zeigte sich vor allem auch Tino Glißmann – als bester Techniker ausgezeichnet – von seiner besten Seite. Er und sein Hoppegartener Klubkamerad Mike Hax, die wohl größte Überraschung der Titelkämpfe, fielen ebenfalls stark auf. Deutliche Fortschritte waren gleichermaßen bei Kolbig, Karnopp, Dannis, Köpke, Schmidt, Boese (alle SCL) sowie Altendorf zu registrieren. Nicht zufrieden mit seinem Abschneiden dürfte der Hoppegartener Griese, Maik – Schützling des Doppelweltmeisters und jetzigen Trainers Detlef Ultsch – gewesen sein. Kurz zuvor war er noch in Tbilissi als Dritter in sehr guter Form, doch zu Hause kam er ebenfalls über einen dritten Rang nicht hinaus.

    Für ihn und die ebenfalls unter ihrem möglichen Niveau gebliebenen Athleten sowie Jaschinski, Sportleder (beide ASK) und Borkowski (SCDH) galt es nunmehr in Meißen, das zweifellos vorhandene Leistungspotenzial besser auszu-schöpfen. Jaschinski und Griese gelang dies mit Turniersiegen gegen internationale Konkurrenz dann auch überzeugend. (Ausführliche Berichterstattung in Heft 6/86) Insgesamt kann nach diesen Titelkämpfen der AK 15/16 eingeschätzt werden, daß die Wettkämpfe ein hohes Niveau im technisch-taktischen Bereich aufzuweisen hatten. Bei einer weiteren Erhöhung des Angriffstempos insgesamt in den leichten Gewichtsklassen könnte noch höherer Maßstab erreicht werden. Ebenso gibt es noch Reserven in der allgemeinen Aggressivität und Explosivität bei der Anwendung der individuellen Spezialtechniken sowie der Konsequenz beim Übergang vom Stand- zum Boden- kampf. Können die Athleten von Zwickau in diesen Fragen noch weiter zulegen, so sollten sie mit Bestimmtheit auch auf internationalen Matten bestehen können. Zwickau war ein guter Gradmesser dafür. Hinweis: Ergebnisse hierzu, bei DDR-Meisterschaften .


    Ende Karpitel 3 Chronik des Judosports in der DDR 1986 siehe weiter Kapitel 4 87 bis 1990