SPORTVERLAG BERLIN :Unter Mitarbeit von Ursel Arnold, Gabi Lind, Dominik Veit, Monika Lind, Budo Studien Kreis |
Abschriftlich von Willi Gruschinski |
Vorwort der Autoren "KAMPFKÜNSTE DER WELT" |
Seit es Menschen gibt, bemühen sie sich um Methoden, mit denen sie sich gegen ihre Feinde verteidigen zu können. Für den einzelnen Menschen war es stets von höchster Bedeutung, wie er sich selbst, seine Familie, seine Sippe und sein persönliches Eigentum vor den Übergriffen Fremder schützen konnte. Bis in unsere hochsivilisierte Zeit hat sich daran nichts geändert. So ersann der Mensch schon sehr früh Techniken und Taktiken zu seiner Verteidigung, Systeme, die im späten Mittelalter in verschiedenen Teilen der Welt entstanden, haben sich bis heute erhalten und werden in neuerer Zeit oft als Sport oder zur Selbstverteidigung geübt. Diese alten Kampfsysteme finden heute weltweit einen enormen Zulauf und haben wahrscheinlich den Höhepunkt ihrer Entwicklung noch vor sich. |
DIE KAMPFSYSTEME DER WELT |
EUROPA |
Die frühesten belegbaren Hinweisen auf europäische Kampfkünste finden sich in der Geschichte des antiken Griechenland. Bereits damals wurden Kampftechniken im Rahmen der Olympischen Spiele als Sport angewandt. Die Wettbewerbe hatten noch einen starken Bezug zur militärischen Realität, denn man bestritt sie mit den damals gebräuchlichen Kriegswaffen: Speer, Lanze und Schwert. Es wurden jedoch auch verschiedene Arten des Boxens und des Ringens praktiziert. Das bekannteste System aus dieser Zeit wird heute als--Pankration bezeichnet, eine harte Form des Zweikampfes, der früher nicht selten mit dem Tod des Unterlegenden endete. Erst das europäische Mittelalter brachte mit dem Rittertum eine Klasse hervor, für die dieKampfkünste nicht nur einen kriegerischen Anwendungswert besaßen, sondern auch eine persönliche Verpflichtung zu angemessenem Verhalteten. Ähnlich wie bei den japanischen Samurai war der Ritterstand einem eigenen Kodex verpflichtet, in dem die Waffen eine zentrale Rolle spielten. Über die damaligen Techniken ist heute nur wenig bekannt, man weiß jedoch, daß die jungen Ritter sehr streng erzogen wurden. Hierzu gehörten neben einem körperlich harten Training mit der Waffe das Reiten, die Falkenjagt und das Ringen, aber auch Gesang, Tanz und Formen des gesellschaftlichen Umgangs. Die Die Fortschritte in ihren Künsten konnten die Ritter auf Turnieren erproben, welche allerdings auch immer wieder dazu benutzt wurden, persönliche Revalitäten auszutragen. So kam es anfangs oft zu schweren Verletzungen und Todesfällen, was zur Aufstellung strenger Turnierregeln führte. Die mittelalterlichen Kampfkünste waren ausschließlich Adeligen vorbehalten. Im Laufe der Zeit versuchten die führenden Meister unter ihnen, einen ehrenkodex aufzustellen, der ihre Lebensweise rechtfertigen und ihr Maß und Ziel verleihen sollte. Da diese Lebensweise das Töten von Menschen mit einschloß, stand sie imWiderspruch zur christlichen Lehre, was zu verschiedenen Spekulationen uber die geschichtliche Herkunft der Ritterethtik geführt hat. |
In jedem Fall fand der Ritterkodex in Europa nicht jenen Rückhalt in Religion und Philosophie, wie dies in Asien geschah. So wandten sich viele Ritter einem mystisch-asketischen Leben zu und widmeten sich pseudochristlichen Zielen. In der Folde entstanden Ritterbünde, deren Mitgliedschaft streng geheim und oft sehr exklusiv war. Diese Bünde bestehen zum Teil auch noch heute noch (z. B. Templer und Malteser). Außerhalb der Rittergemeinschaften wurden die Kampfkünste nicht geübt. Erste Hinweise auf andere Kampfsysteme finden sich damals im 15. Jh. in England, wo sogenannte "Meister der edlen Künste der Selbstverteidigung" Schüler annahmen und diese im Gebrauch des Kurzstabs, des Schwertes und des Schildes sowie in der Technik des unbewaffneten Faustkampfes unterrichteten. Über ihre Systeme ist wenig bekannt, und doch weiß man, daß diese Meister hoch angesehen waren und von HEINRICH VIII. königliche Privilegien erhielten. Im Jahre 1719 ließ sich ein Mann nammens JAMES FIGG in London nieder und bezeichnete sich selbst als Meister aller Klassen" in den Systemen der Selbstverteidigung. Er hatte viele Schüler, wurde aber auch oft von anderen Kämpfern herausgefordert. Es heißt, das er bis zum Jahr 1733 keinen Kampf verlor, was ihm große Bekanntheit einbrachte. Aus seinem System entwickelte sich im Laufe der Zeit ein neuer Kampfstil: das --Boxen. Nach der Einführung der Feuerwaffen um 1600 fand das Schwert, wie in anderen Ländern auch, keine Verwendung mehr im Kampf. Es kam erst im 18. Jh. wieder zur Geltung, als es in sportlichen Wettkämpfen eingesetzt wurde und allmählich ein Stil des Sportfechtens entstand. In Frankreich wurde seit vielen Jahrhunderten das --Savate oder Chausson geübt, eiin den asiatischen System, aus dem sich später das französische Boxen entwickelte. Die Methode wird in Frankreich heute noch hauptsächlich als --Fullcontact geübt und ist in verschiedenen entsprechenden Förderationen organisiert. |
Außer im Rittertum fand keines der europäischen Kampfkünste Wurzeln in der Philosophie und Lebensanschauung einer Gesellschaftsgruppe. Stes wurden diese Systeme zu Zwecken der Selbstverteidigung, der körperertüchtigung oder zum sportlichen Kräftemessen geübt. So konnte keines von ihnen die Tiefe der technischen und psychischen Kapazität erlangen, die den asiatischen Kampf künste zu eigen ist. Erst zu Beginn des 20 Jh. hielten verschieden asiatische (hauptsächlich japanische) Kampfkünste ihren Einzug in Europa und erfreuen sich heute zunehmender Beliebtheit. Folgende kurz gefaßten Daten sind repräsentativ für die Entwicklung der Kampfkünste in einigen maßgeblichen europäischen Ländern. |
Die wichtigsten Kampfkünste Europas |
1. | Savate | Frankreich | |
2. | Boxen | England | |
3. | Pankration | Griechenland | |
4. | Ringen griechich/römisch | Rom | |
5. | Como-preton | England | |
6. | Fechten | Europa | |
7. | Glimae (Ringen) | Island | |
8. | Schwingen | Schweiz | |
9. | Sambo | Rußland |
1764: Erster Kontakt der spanischen Eroberer mit den philippinischen Kali |
1830: In Genua wird der erste europäische Savate-Club gegründet. |
1882: CHARLES LECOUR gründet in Paris eine Schule für französisches Boxen als Synthese zwischen Savate und englischen Boxen. |
1905: Guy DE MONTGAILLARD führt Jiu-Jitsu in Frankreich ein. |
1906: Gunji Kozumi bringt Judo`nach England. Agitaro Ono unterrichtet Jiu-Jitsu an der militärakademie Berlin-Lichterfelde. Erich Rahn unterrichtet Judo/Jiu-Jitsu in Deutschland |
1912: E.J. HARRISON veröffentlich das erste europäische Buch über die asiatischen Kampfkünste, "The Fightting Spirit of "Japan". |
1914: MAURIE Minne unterrichtet Judo in Brüssel |
1918: GunjiKozumi gründet den Budokwai in London |
1920: Carolo Oletti unterrichtet Judo in Rom |
1922: Erich Rahn besiegr Erich Reuter aus München und wird als erster Deutscher Jiu-Jitsu Meister. |
1924: Der Deutsche Jiu-Jitsu Club des Reichsverbades wird gegründet. |
1925: Die erste Jiu-Jitssu Zeitschrift Europas erscheint in Deutschland |
1929: In London findet der erste europäische Judo-Wettkampf zwischen dem Budokwai und demJiu-Jitsu Club Frankfurt statt |
1930: Tibor Vince bringt Judo nach Ungarn. |
1932: Gründung der European Judo Federation. Alfred Rhode veranstaltet das erste internationale Judo -Sommerlager in Frankfurt |
1933: Jigoro Kano besucht Europa. Judo beginnt das Jiu-Jitsu zu verdrängen |
1934: Maurice Van Nieuwenhuizen bringt Judo nach Holland |
1935: Mikinosuke Kawaishi gründet in Paris den ersten französisch-japanischen Judo-Club. |
1936: Französischer Jiu-Jitsu Club, gründet von M. Feldenkreis, mit M. Kawaishi als Hauptinstruktor |
1943: Erste französische Judo-Meisterschaft |
1945: Gründung der European Judo Union. |
1950: In Italien wird die International Judo Fedartion gegründet. |
1951: Bruno Adler führt Judo in Schweden ein. In Paris findet die erste europäische Judo-Meisterschaft statt. In Jugoslawien wird das erste Judo-Dojo gegründet |
1952: Risei Kano wird Präsident der international Judo Federation. Ungarn gründet seine nationale Judo-Förderation. Judo wird in Irrland eingeführt. |
1953: Dr. Alldo Torti wird Präsident der European Judo Union. In Hamburg wird der Deutsche Judo-Bund gegründet. |
1954: Henry De Plee gründet in Paris die französische Adademie für für asiatische Kampfkünste und unterrichtet Karate. |
1957: TetsujiMurakami gründet in Paris ein Schotokan-Dojo, JürgenSEYDES bringt Karate nach Deutschland. Gerhard Gosen unterrichtet in Schweden Aikido, Karate und Tai-ji-quan. |
1960: Karate wird von Trin Tam Tam nach Jugoslawien (Zagreb) gebracht. |
1961: Jürgen Seydel gründet die erste deutsche Karate-Förderation. Anton Geesink wird in Paris Judo-Weltmeister. |
1962: Judo wird in Finnland eingeführt. Oyama bringt Kyokushin-Karate nach Europa. |
1963: Irland gründet seine nationale Judo-Förderation. Robert von Sandor und Roland Knutsen bringen Kendo nach Schweden. Frankreich, Belgien und England organisieren den ersten europäischen Karate-Wettbewerb. |
1964: Attila Mezsaros bringt Karate nach Schweden. Tetsuji Murakami Unterrichtet Karate in Jugoslawien. |
1965: Charles Palmer wird Präsident der International Judo Federation. Pierre Baruzy gründet die französische Förderation für Savate. |
1966: Die European Karate Union, mit Jaques Delcourt als Präsident, wird geründet. In Paris findet das erste europäische Karate Turnier statt.Gerd Wischnewski bringt Aikido nach Deutschland. In England wird die Karate-Union of Great Briain gegründet. Jürgen Seydel und Mike Anderson gründen die Deutsche Karate-Union In Holland wird die Takwondo Organisation gegründet. Dominique Valera wird Karate-Europameister. |
1967: In Finnland wird Wado-ryu-Karate eingeführt. |
1968: Die All European Karate Feferation wird gegründet. |
1969: Die jugoslawische Karate-Förderation wird gegründet In Deutschlaand wird Kyodo eingeführt. In Schweden wird die nationale Kendo-Förderation gebildet. |
1972: Die All-European Karate-Fedration wird in die European Karate Förderation umgewandelt. Judo wird in München zur olympischen Disziplin. |
1973: Die Britisch Kendo Renmei wird gegründet. Terry O`Neil bringt das "Fighting Arts Magazine" auf den Markt. |
1974: Lee Joo-Suh bringt Taekwondo nach Schweden. |
1975: Zarko Modric führt Full-Contact-Karate in Zagreb ein. George Bruckner und Mike Anderson gründen in Berlin die World All-Style Karate Organisation (WAKO). |
1976: In Barcelona wird die European Taekwondo Union gegründet. |
1977: Gründung der European Jujutsu Federation (EJJF) in Rom, Präsident Rinaldo Orlandi |
1978: In Schweden wird die Wushu Federation gründet. |
1979: George Bruckner organisiert die erste Full-Contact-Meisterschaft der WAKO in Berlin. |
1980: In Paris wird die European Kung-fu Union gegründet. |
Griechenland |
Die Kampfkunstgeschichte Griechenlands liegt weitgehend im dunkeln, zeugt jedoch gleichzeitig von den ältesten Bemühungen in dieser Richtung. 1500 v. Chr wurden bereits auf Kreta Fresken gefunden, die Kampfsszenen jeder Art dokumentieren. Die erste nachweisbare Erwähnung finden der Waffentanz Pyrrhiiche und verschiedene Formen des Ringens. Bereits in der Frühgeschichte Griechenlands wurden--Ringen,--Boxen und --Pankration als Wettkampf betrieben. Bereits 700 v. Chr wurde das Ringen olympische Disziplin und als Teil des Pentathion (Fünfkampf) ausgeübt. Es entstanden viele Ringkampf- und Boxschulen. Die Boxer bandagierten ihre Hände und Unterarme mit Leder und häufig wurden metalische Gewichte in diese Handschuhe (lat. Sing. caestus Pl. caest) eingelegt. Der Boxkampf (griechisch pygme) endete oft mit schweren Verletzungen.650 v. Chr. wurde das Pankration in die olympischen Disziplinen aufgenommen. Dies war eine Kombination aus allen bisher bekannten Kampfmethoden, und nicht selten war der Ausgang solcher Kämpfe tötlich. |
Italien |
Die Träger der römischen und später italienischen Kampfsportmethoden waren die Gladiatoren des römischen Reiches. Sie fochten anfangs mit dem gladius (Kurzschwert), das auch auf dem Schlachtfeld verwendet wurde. Von den Griechen übernahmen die röhmer das Ringen (griechisch-römisches Ringen) und später das --Pankration, das mit dem Caestus (metallbeschwerter Handschuh) ausgeführt wurde. Offene Wettkämpfe fanden in groß angelegten Arenen (z.B. Kolosseum in Rom) auf Leben und Tod statt. Im 1200 Jh. erfuhr das Fechten einen großen Aufschwung und etablierte sich als die wichtigste Kampfkunst Italiens. Allmählich lösten Florett und Degen das Schwert ab. Die italienischen Fechtschulen galten jahrhundertelang als die besten in Europa. |
Frankreich |
Wie überall in der Welt war auch in Frankreich das Ringen die erste dkumentierte Kampfmethode. Im Mittelalter aaber war die Fechtkunst die bekannteste Kampfform. Schon im Jahre 1630 setzten sich die französischen Fechtmethoden gegenüber den italienischen Schulen durch, die als die höchsten in Europa galten. Die beliebteste Waffe war das Florett.. 1820 wurde von Michel das --Savate entwickelt. Später vermischhte LECOUR diese Methode mit dem Chausson, das in Bordeaux geübt wurde, und nannte dieses System "Boxe Francaise" oder vereinfacht "Savate". 1877 veröffentlichte CHARLEMONT das erste Fachbuch über diese Kunst, nachdem er Elemente des englischen Boxens zugeführt hatte. Um dieselbe Zeit entwickelte sich innerhalb des Savate auch die Verwendung bretonischer Stocktechniken zur Selbstverteidigung, die man als "L Canne" bezeichnet. Heute ist das französische Boxen vom Erziehungsministerium als Schulsport anerkannt. Frankreich gilt als das erste europäische Land, das die asiatischen Kampfkünste importierte. Heute ist es eines der europäischen Länder mit der am höchsten entwickelten Kampfkunstkultur, mit einem breiten und offenen Spektrum für verschiedene klassische und sportlichen Stile, mit vielen hochgraduierten Lehrern und einer ausgesprochen guten Kampfsportliteratur. Die Kampfkunstgeschichte Frankreichs ist lang und umfangreich, daher hier nur die wichtigsten Daten: |
1889: Sensei Jigoro Kano gibt in Marseille eine Judo-Demonstration. Im gleichen Jahr werden die ersten Judo-Dojo in Frankreich gegründet, vor allem Paris unter der Leitung von JEAN-JOSEPH RENAUD und GY DE MONT-GAILARD. |
1924: Ishigurd Keishichi, 5. Dan Kodokan-Judo eröffnet ein Dojo in Paris. |
1935: KAWAISHI MIKONOSUKE gründet einen französisch-japanischen Judo-Club und unterrichtet Jujutsu und Judo |
1936: Der Club von Mikonosuke fusioniert mit dem "Jujutsu Club Frankreich". |
1939: Verleihung des ersten Judo-Dan-Grades an M. Cottreau |
1946: Gründung der Federation Francaise de Judo et Jüjutsu. |
1951: Frankreich gewinnt die erste europäische Judomeisterschaft. Sensei AWASE und ABE ICHIRO kommen nach Frankreich und unterrichten Judo |
1953: MOCHIZUKI MINORI bringt YOSEIKAN-ALKIDO nach Frankreich und etabliert seinen Schüler JIM ALCHEIK. Daraufhin schickt der Aikikal Abe Tadashi als Übungsleiter nach Frankreich. |
1954: HENRY PLEE gründet die Federation Francaise des Karate et Boxe Libre (FFKBL). Er läd MOCHIZUKI HIROO nach Paris ein. |
1957: MURAKAMI TETSUJI führt das SHOTO-ryo in Frankreich ein. Später kommen OSHIMA TSUTOMU und HARADA MITSUSUKE (Shotokai-ryo), NANBU YOSHINAO (Shukokai-ryo) und KASE (Shukokai-ryu) und KASE TAIJI (SHOTOKAI-ryu). |
1960: In der Federation Francaise de Judo, Jujutsu et Disciplines Assimilees (FFJDA) wird eine Sektion Karate aufgenommen. Gründung der Federation Francaise de Àikido als Àbteilung der Federation des Judo et Disciplines Assimilees.. |
1961: ABE TADASHI kehrt nach Japan zurück und überträgt die Verantwortng im Aikido auf ANDRE NOQUET, einen direkten Schüler von MORIHEI UESHIBA. |
1962: Schüler von ABE TADASHI, die mit NOCQUET nicht einverstanden sind, gründen die Asociation Culturelle Francaise d`Aikido und holen drei Instruktoren des AIKIKAI nach Frankreich: NORO MASAMICHI, NAKAZONO MUTSURO sowie |
1964: TAMURA NOBUYOSHI |
1970: Die Karate-Sektion der FFJDA nennt sich Union de Francaise de Karate (UFK). |
1971: Unabhängig von der FFJDA und der UFK wird die Federation Francaise des Karate et Disciplines (FFKDA) gegründet. Gründung der Union National d`Aikido (UNO) |
1974: Gründung eines nationalen Aikido-Stils als Synthese aus den Methoden von TAMURA (AKIKAI), NOCQUET und MOCHIZUKI (Yoseikan). Danach wird das französische Aikido hauptsächlich von zwei Förderationen vertreten: Federation Francaise Libre d` Àikido et de Budo (FFLAB) und Federation Francaise d` Aikido, Aiki-Budo et Affiniaires (FFAAA). |
1975: Die UFK verläßt die FFJDA. |
1977: Gründung der Federation Francaise die Karate et Arts Martiaux Affiniaiteires (FFKAMA), aus der später die Federation Francaise de Karate, Taekwondo et Arts Martiaux Affinitaires (FFKTAMA) wird. |
1989: Shidokan-Meister kommt nach Frankreich |
1990: Der Shidokan-Meister Soeno Yoshui kommt nach Nizza. Im selben Jahr führt PATRICK LOMBARDO das Kenpokan-ryu`in Frankreich ein. |
England |
In den ältsten Überlieferungen der Kampfkünste aus England sind mehrere Formen des Ringens beschrieben, von denen das "Comwall-Ringen (--Corno-breton) eine der beliebtesten Formen war. In Schottland benutzte man den Hammer als Wurfwaffe in Duellen oder Wettkämpfen. Im Mittelalter wurden, wie überall in Europa, die Kriegsmethoden der Ritter intensiviert. 1540 gründete HEINRICH VIII, die "Gilde der Londoner Fechtlehrer", doch die europaweit bekannte italienische Fechtschule war auch in England maßgebend und wurde den einheimischen Künsten jahrhundertelang vorgezogen. Im 16. Jh. entstanden aber mehrere Formendes englischen --Boxens, die 1720 in der Boxschule von JAMES FIGG zu einem System entwickelt wurden. JACK BROUGHTON erfand 1740 den Boxhandschuh und stellte die ersten Kampfregeln auf. 1747 erschien das erste Lehrbuch über das Boxen. England hat, ähnlich wie Deutschland, eine lange Kampfkunstgeschichte, die sich aber heute hauptsächlich an sportlichen Wettkämpfen orientiert. Klassische, wettbewerbsfreie Richtungen sind weniger vertreten. Die aus Asien kommenden Kampfsysteme sind neben dem Boxen heute am weitesten verbreitet. Untenstehend eine kurze Chronologie: |
1918: GUNJI KOIZUMI gründet den Budokwai in London |
1929: In London findet der erste europäische Judo-Wettkampf zwischen dem Budokwai und dem Jujutsu-Club Frankfurt statt. |
1966: Kanazawa HIROKAZU gründet die Karate Union of Great Britain und wird ihr Hauptlehrer. |
1968: Gründung der British Aikido Association (BAA). SUZUKI TATSUO gründet die United Kngdom Karate-do Wadokai (UKKB). |
1971: ENOEDA KINOSUKE kommt nach England und übernimmt die Leitung der Karate Union of GreatBritain. |
1973: Die British Kendo Renmel wird gegründet. TERRY O`NEAL bringt das "Fighting Arts Magazine" auf den Markt. |
Deutschland |
Deutschland hat eine alte Kriegertradition. Schon die Germanen übten sich im Speerfechten (ger), Schwertfechten (Kurz- und Langschwert) Ringen und Bogenschießen. Über Jahrhunderte hinweg fanden Turniere und Wettkämpfe im Stechen und Fechten statt. Schließlich wurden um 1500 die "Fechter-Genossenschaften" gegründet. In denen der Umgang mit verschiedenen Kriegswaffen gelehrt wurde. Die älteste Dokumentation in Deutschland findet sich in TALHOFFERS "Fechtbuch" aus dem Jahr 1443 und in dem "Ringkampf-Lehrbuch" von Meister OTT. 1512 erschien ein "Fechtbuch" mit Zeichnungen von ALBRECHT DÜRER und 1537 "Ringkunst" von FABIAN von AUERSWALD. Kurz darauf veröffentlichte JOACHIM MEYER sein Buch "Freifechter" und BURGER zu Strassburg", durch das die deutsche Fechtkunst vollkommen reformiert wurde. Professionelle Fechtlehrer zogen von Stadt zu Stadt und unterrichteten den Umgang mit Dolch, Schwert, Lanze, Säbel, Degen und Rapier. Einer der bekanntesten Fechtlehrer jener Zeit war WILHELM KREUSSLER. Die Einführung der Schußwaffen verdrängte danach zunächst die klassischen mittelalterlichen Kampfkünste und etablierte eine landesweit organisierte Gilde der Sportschützen, die bis heute existiert. Doch wenig später wurden die mittelalterlichen Künste wiederentdeckt und überlebten bis in die heutige Zeit, hauptsächlich als Fechten und Ringen. Zu Anfang unseres Jahrhundets feierten die japanischen Kampfkünste ihren Siegeszug über herkömmliche Selbstverteidigungsmethoden in Deutschland. Zunächst wurden sie als reine Selbstverteidigung unterrichtet, jedoch bald vom ausgeprägten deutschen Vereinsleben in reine Sportarten umfunktioniert. Durch die jahrzehntelange Tendenz, sie zentralisiert unter dem deutschen Sport-Bund (DSB) zu organisieren, entstand in den meisten Stilen eine sportliche Schmalspur, durch die viele traditionelle Werte isoliert wurden. Erst in neuerer Zeit gibt es Tendenzen, sie in ihrer gesamten Vielfalt wiederzuentdecken. Im folgenden eine kurze Darstellung ihrer Entwicklung in Deutschland: |
1905: Dr. ERICH BALZ kehrt aus Japan zurück und wirbt für Jiu-Jitsu. |
1906: Japanische Jiu-Jitsu Meister führen in Kiel Jiu-Jitsu vor. Kaiser Wilhelm II. gibt Anweisung, einen solchen Lehrer zu angagieren. Daraufhin geben AGITANO ONO und weitere vier Japaner die ersten Jiu-Jitsu Seminare. ERICH RAHN, ihr bester Schüler, gründet noch im selben Jahr die erste deutsche Jiu-Jitsu-Schule. |
1910: ERICH RAHN unterrichtet Jiu-Jitsu bei der Kriminalpolizei |
1919: Jiu-Jitsu wird bei der Polizei eingeführt. |
1920: ERICH RAHN gibt Jiu-Jitsu-Demonstrationen in ganz Deutschland. Er macht die Kampfkunst zu seinem Beruf, kämpft gegen Herausforderer und gibt Unterricht. |
1921: Jiu-Jitsu wird Selbstverteidigungskunst der Justiz Beamten in Gefängnissen. |
1922: Gründung des Zentralverbandes Deutscher Jiu-Jitsu Kämpfer . Erste Jiu-Jitsu Meisterschaft im Berliner Sportpalast. Gründung des ersten Berliner Jiu-Jitsu Clubs ddurch ERICH RAHN, des Ersten Deutschen Jiu-Jitsu Clubs Frankfurt durch ALFRED RHODE und des Jiu-Jitsu Clubs Wiesbaden durch OTTO SCHMELZEISEN. |
1924: Gründung des Reichsverbandes für Jiu-Jitsu |
1925: Das inzwischen gestaltene Lager der Jiu-Jitsu-Berufskämpfer und der Jiu-Jitsu-Amateure (--Jujutsu und Jiu-Jitsu) geht in einen offenen Konflikt. Die Amateure schließen alle Profis und selbstständigen Sportlehrer durch Mehrheitsbestimmung aus dem Verband aus und verweigern ihnen die Anerkennung. |
1932: ALFRED RHODE nimmt internationalen Kontakt auf. Die erste internationale Judo-Sommerschule, die bis 1939 jährlich abgehalten wird, findet in Frankfurt unter der Leitung von ALFRED RHODE statt. Bei dieser Gelegenheit wird der Deutsche Judo-Ring mit ALFRED RHODE als Präsident gegründet. Die Vertrter der anwesenden Nationen gründen die Europäische Judo-Union,(EJU) deren Leitung dem Budokwai in London übertragen wird. |
1933: JIGORO KANO besucht Deutschland. Die Bezeichnung Judo wird amtlich eingeführt und verdrängt vorerst das Jiu-Jitsu. |
1938: Die erste internationale Judo-Sommerschule findet in Frankfurt statt, danach werden die Judo-Aktivitäten für die Dauer des Krieges unterbrochen. |
1945: Judo wird durch die Besatzungsmächte verboten. |
1949: .Judo wird wieder erlaubt und zunächst im Deutschen Athletenbund (DAB) ausgeübt. |
1952: .Gründung des Deutschen Dan-Kollegiums durch ALFRED RHODE |
1953: .Gründung des Deutschen Judo-Bundes (DJB) in Hamburg, Vorsitzender wird HEINRICH FRANZEN. |
1954: .ERICH RAHN wird Ehrenpräsident der internationalen Judoförderation (IWJF) |
1956: .Der Deutsche Judo-Bund (DJB) wird vom Deutschen Sportbund (DSB) anerkannt. |
1957: .JÜRGEN SEYDEL, ein Schüler von HIRO MOCHIZUKI, fühhrt Karate in Deutschland ein. |
1958: .TESUJI MURAKAMI hält in Deutschland (Bad Homburg) das erste Karate-Seminar ab. |
1961: .Gründung des Deutschen Karate-Bundes (DKB). |
1963: .Gründung der Europäischen Karate Union (EKU) in Paris. |
1964: .Judo wird in ddie olympischen Disziplinen aufgenommen. |
1965: .Der Deutsche Judo Bund (DJB) gründet eine eigene Karate Sektion.KASE, KANAZAWA, ENODA und SHIRAI bilden auf einem Lehrgang die Lehrer des DJB aus und vergeben vier Schwarzgurte. GERT WISCHNEWSKI (Bundestrainer) bringt Aikido nach Deutschland und gründet mit ROLF BRAND (Präsident) im DJB eine Aikido Sektion. KATSUAKI ASAI kommt als Vertreter des AIKIKAI nach Deutschland und gründet den AIKIKAI Deutschland. |
1966: .YUTAKA TOYAMA wird Karate-Trainer des DJB. |
1967: .KEITH KERNSPECHT gründet den Budo Ziekel Kiel und legt den Grundstein Kiel und legt den Grundstein zur späteren Gründung der Europäischen WingTsu Organisation (EWTO). |
1969: .HIDEO OCHI löst HIROKAZU KANAZAWA als Cheftrainer des DKB ab. Gründung der Kendo-Sektion innerhalb des DJB. |
1971: .Gründung der Union Europeenne d`Aikido in Köln, unter der Leitung von ANDRE NOCQET (Präsident) und ROLF BRAND (Generalsekretär). |
1972: .KWON JAE-HWA wird Bundestrainer der Sektion Taekwondo im DJB. |
1973: Gründung der World Taekwondo Federation (WTF). YASUMASA KANEDA wird Bundestrainer der Kendo-Abteilung des DJB. |
1975: .KEITH KERNSPECHT lädr LEUNG TING ein und autorisiert das europäische WingTsun. |
1976: Gründung des Deutschen Karate Verbandes (DKV) aus dem Zusammenschluß des DKB (Deutscher Karate Bund), DJKB (Deutsch-Japanischer Verband) und des GKD (Gojükai Deutschland). Später schließen sich der DJB (Deutscher Judo Bund), die DKU (Deutsche Karate Union) und der WKD (Wadikal Deutschland) an. |
1977: .Gründung der Deutschen Karate Union (DKU). Der DKV wird Mitglied im Deutschen Sport Bund (DSB). ROLF BRAND löst sich vom DJB und gründet den Deutschen Aikido Bund. Gründung der Europäischen Jüjutsu Federation (EJFF) in Rom. |
1982: .Professor KOZO ANDO wird Bundestrainer für Kendo in Deutschland. |
1983: .Ninjutsu wird wird von WOLFGANG ETTIG und STEFFEN FRÄHLICH eingeführt. Gründung der Europäischen Ninpo Oranisation durch ETTIG und der Bujinkan I.N.A.G. durch FRÖHLICH. |
1987: .Auflösung der Mitgliedsverbände (DKB, DJKB, GKD, DJB, DKU und WKD) und Intregration in den DKV. Der DKV besteht nun aus mehreren Landesverbänden und hat etwa 70 000 Mitglieder. |
1990: .WERNER LIND gründet als Alternative zu den Karate-Wettkampforganisationen den Budo Studien Kreis und initiiert durch Buchveröffentlichungen und Seminare in verschiedenen Verbänden eine initative klassische Karate Bewegung in Deutschland. |
1993: .HIDEO OCHI verläßt mit einer größeren Anzahl von Mitgliedern den DKV und gründet den Deutschen JKA Karate Bund (DJKB). Die technische Leitung des DKV übernehmen GÜNTHER MOHR, TONI DITL und EFTIMIOS KARAMITSOS. |
Jugoslawien |
Die jugoslawischen Kampfkünste etablieren sich in zwei Gebieten. Belgrad und Zagreb. Die hauptsächlichste Kampfkunst ist Karate, in dem die Jugoslawen zu den führenden europäischen Nationen gehören. Im östlichen Teil Jugoslawien dominiert Shotokan-ryu unter JORGA (angeschlossen an die IAKF), während im wesentlichen Teil des Budokai von TOPIC (angeschlossen an die WAKO) mit einigen Shotokan- und Shukokai-Einflüssen am populärsten ist. Diesen Organisationen gehören 70 Prozent der Karateka an. Taekwondo kam nur in Kroatien zu einer gewissen Popularität, während Kempo nur in vereinzelten Gruppen geübt wird. |
1951: Gründung des ersten jugoslawischen Judo-Dojo in Zagreb |
1952: In Begrad und Lubjana werden weiter Judo-Dojo gegründet. |
1960: Der Vietnamese TRIN TAM TAM führt Karate in Zagreb ein. ZARKO MODRIC unterrichten Karate nach TRINS abreise weiter |
1961: DORDE DURICIC kehrt aus der Schweiz zurück und unterrichtet Karate in Belgrad. |
1964: Vereinigung der Karate-Strömungen Zagreb und Belgrad. TETSUJI MURAKAMI wird als Instruktor angagiert. Es etablieren sich Lehrer wie MODRIC, Dr. EMIN TOPIC, ZELJKO ILJADICA und NIKOLA PECKO aus Zagreb sowie DURCIC, VOJISLAVBILBIJA, ILJA JORGA und VLADIMIR JORGA aus Belgrad. Durch ihren Unterricht entstehen folgende Richtungen: |
1. | Jorga |
-
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Shotokan-ryü | |
2. | Topic |
-
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Budokai | |
3. | Iijadica |
-
|
Kempo | |
4. | Pecko |
-
|
Taekwondo | |
5. | Modric |
-
|
Full-contact |
1967: Gründung der ersten offiziellen Karateabteilung innerhalb der jugoslawischen Judo-Förderation. |
1969: Absplitterung und Gründung einer eigenen Jugoslawischen Karate-Förderation (JKF) für traditionelles Karate. Diese schloß sich später der europäischen Karate Union (EKU) an und nahm an internationalen Wettbewerben teil. Später wurde die JKF von der EKU gegründet, worafhin sie sich zunächst der HKA und später der IAKF anschloß. Die Budokai-Gruppe, die auch Full-contact-Karate betreibt, ist in der WAKO organisiert. |
RUSSLAND |
Der beliebstete Kampfsport bei den zahlreichsten Völkern Rußlands und der ehemaligen Sowjetunion ist das Ringen. Man kennt dort mehr 20 verschiedene Arten von Ringkämpfen. Aus ihnen entwickelte sich in den 30er Jahren das --Sambo. Die bekanntesten Formen des Ringkampfes sind folgende: |
Russische Ringkampfsportarten |
1. | Kurjasch |
-
|
Tataren | |
2. | Tuwiner Kuresch |
-
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Burjaten | |
3. | Tschidaoba |
-
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Georgier | |
4. | Koch |
-
|
Armenier | |
5. | Kurasch |
-
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Usbeken | |
6. | Kuresch |
-
|
Kasachen | |
7. | Goresch |
-
|
Turkmenen | |
8. | Gushtingeri |
-
|
Tadschiken | |
9. | Trynta |
-
|
Moldawier |
AFRIKA |
Die asiatischen Kampfkünste werden in Afrika nur selten ausgeübt. Am meisten verbreitet sind sie im europäisch beeinflußten Südafrika. Die jahrzehntelang praktizierte Apartheid war für die Verbreitung der Kampfkünste hinderlich. |
Südafrika |
Südafrika hat viele Karate-Größen hervorgebracht. In der einzigen offiziellen Organisation (NAKA) unterrichten nur hochgraduierte Lehrer, die in Japan studiert haben. Alle Stile haben getrennte Meisterschaften, einmal im Jahr wird eine gemeinsame Meisterschaft durchgeführt. |
1963: STAN SCHMIDT beginnt Karate zu unterrichten und gründet in Johannesburg ein Shotokan- Hauptquatier. |
1964: TAJI KASE besucht Südafrika. |
1965: KASE, KANAZAWA, ENOEDA und SHIRAI unterrichten in Südafrika |
1974: NAKAYAMA veranstaltet ein Instruktoren-Seminar. |
1976: Es etablieren sich mehrere Hauptstile wie Shotokan (Johannesburg), Shukokai und Wado-ryü (Durban) sowie Kyokushinkai (Kapstadt) Sie organisieren sich in der National Amateur Association (NAKA). |
AMERIKA |
USA |
Die USA sind eine Hochburg des Boxsportes. Den stärksten Einfluß auf die früh aus Asien importierten Kampfkünste hatten Japan, Okinawa und Hawai. Von dort aus wurden viele Stile ins Land gebracht, die heute als --Fuji-contact große Popularität haben. Durch die Besetzung Japans, Okinawas und Koreas erfuhren die USA den nächsten starken Kampfkunsteinfluß. Rein chinesiche Systeme kamen durch Emigranten ins Land, blieben zunächst ein Privileg der Chinesen und wurden später durch die Kung-fu Filme populär. |
1902: YOSHIAKI YAMASHITA bringt Judo in die USA. |
1903: SUMESHIRO TOMITA unterrichtet Judo in den USA. |
1907: TAKUGORO ITO gründet das erste amerikanische Judo-Dojo in Washington. |
1909: JACK SANTOS bringt Kali in die USA |
1930: Erste Kung-fu-Schule Amerikas in Los Angeles. |
1936: TOARO MORI unterrichtet Kendo in den USA |
1946: ROBERT TRIAS bringt Karate in die USA |
1948: ROBERT TRIAS gründet gründet die United States Karate Association. |
1949: Judo wird in der Amateur Athletic Union organisiert. |
1952: OYAMA bereist 32 Staaten der USA und demonstriert Karate.Die Amateur Jüdo Association wird gegründet. |
1953: Erste nationale Judo-Meisterschaft wird organisiert. |
1954: EDWARD KALOUDIS bringt Karate nach New York. WILLIAM DOMETRICH Chito-ryü Karate in Kentucky ein. ED PARKER bringt Kempo-Karate nach Utah. |
1955: ROBERT TRIAS organisiert das erste Karate-Turnier in Amerika. |
1956: OSHIMA TSUTOMU bringt Shotokan-Karate nach Amerika. JHOON RHEE unterrichtet Taekwon-do in San Marcos/Texas. |
1957: CECIL PATTERSON bringt Wado-ryo Karate nach Tennessee. GORDON DOVERSOLA unterrichtet Okinawa-te in Los Angeles. In Jacksonville/Florida unterrichtet DON NAGLE Isshin-ryü Karate. |
1958: GEORGE MATTSON bringt Uechi-ryü Karate nach Amerika. |
1959: DON NAGLE gründet das amerikanische Hombu-Dojo für Isshin-ryü in Jersey City/New Jersey. HINOSHI ORITO bringt Renbukai-Karate in die USA. PETER URBAN führt japanisches Goju-ryü Karate ein. An der Ostküste beginnt ALAN LEE Shaolin Kung-fu zu unterrichten. |
1960: Die United States Judo Federation verändert sich zur Judo Black Belt Federation. YOSHIAKI AJARI unterrichtet Wado-ryü Karate in Hayward/Kalifornien. Dr. MAUNG GYI bringt Bando nach Amerika. ANTONY MIRAKIAN führt Okinawa Gojü-ryü in Watertown/Massachusetts ein. HENRY CHO gründet die erste Taekwon-do Schule der Ostküste. ELVIS PRESLEY graduiert zum 1. Dan im Chitö-ryü. |
1961: RICHARD KIM bringt Shorinji-ryü Karate nach San-Francisco. TERUYUKI OKAZAKI beginnt in Philadelphia JKA-Karate zu unterrichten. HIDETAKI NISHIYAMA gründet die All American Karate Federation. |
1962: Ein North American Karate Championship in New York wird organisiert. TERUYUKI OKAZAKI gründet die East Coast Karate Association. |
1963: CHUCK NORRIS eröffnet in Torrance/Kalifornien die erste Tang-Soo-Do-Schule. |
1964: SEA OH-CHOI bringt Hapkido in die USA. GOSEI YAMAGUCHI beginnt in San Francisco Göjü-ryu zu unterrichten. |
1965: FUMIO DEMURA bringt Shitö-ryü Karate nach Santa Ana/Kalifornien. |
1966: PETER URBAN gründet das amerikanische Goju-ryü. |
1967: BRUCE LEE gründet das Jeet-kune-do. HIROKAZU YAMAMORI bringt Shorinji-Kempo in die USA. WILLIAM DOMETRICH gründet die U.S. Chitokai. |
1968: Dr. MAUNG GYU gründet die American Bando Association in Ohio. AL DACASCOS gründet das Won Hop Kuen Do. |
1969: HAENG UNG-LEE gründet die American Taekwondo Association. Die U.S. Judo Association wird gegründet. |
1972: JHOON RHEE erfindet die Safe-T-Ausrüstung und revolutioniert mit einem neuen System das Sport-Karate. TSUTOMU OSHIMA übersetzt Funakoshis "Karate- Kyohan". |
1973: MIKE ANDERSON gründet das Konzept der Semi-contact-Wettkämpfe. |
1974: Die chinesische Wu-shu-Gruppe demonstriert in den USA. HIDETAKA NISHIYAMA gründet die international Amateur Karate Federation. MIKE ANDERSON gründet die Professional Karate Association und organisiert das World Professional Karate Championship. HAROLD LONG gründet die Isshin-ryü Karate Association. |
1976: HOWARD HANSON gründet die WORLD Karate Association. |
1977: TERUYUKI OKAZAKI gründet die International Shotokan Karate Federation. in Berkeley/Kalifornien wird die North American Taekwondo Union und in Chicago die Pan-American Taekwondo Union gegründet. |
1978: In Los Angeles wird die All American Karate Federation zur American Amateur Karate Federation verändert. |
PAZIFIK/AUSTRALIEN |
HAWAI |
Die hawaiianischen Kampfkünste wurden durch China, Japan und Okinawa gleichermaßen beeinflußt. Aus diesen Ländern kamen mehrere nahmhafte Instruktoren und unterrichteten zeitweise in Honolulu. Zu Ende der 50er Jahre begannen hawaiianischen Meister ihre eigenen Systeme zu gründen, die die Kampfkünste der USA wesentlich beeinflußten. |
1909: SHINGEN TASHIMA und NAOMATSU KANESHIGA gründen die erste Judo-Schule in Honolulu. |
1920: KENTSU YABU demonstriert Okinawa-Karate in Hawaii. |
1922: Kung-fu wird in Honolulu eingeführt. |
1927: KENTSU YABU demonstriert und unterrichtet öffentlich okinawisches Shuri-te Karate in Hawaii. |
1932: SHUJI MIKAMI gründet die erste Kendo-Schule in Hawaii. |
1933: CHOKI MOTOBU unterrichtet Karate in Hawaii. ZUIHO MUTSU und KAMESUKE HIGAONNa gründen die Hawaii Karate Seininkai. MIYAGI CHOJUN unterrichtet Goju-ryü in Hawaii. |
1942: JAMES MITOSE gründet den Official Self-Denfence Club. |
1946: WILLIAM K. S. CHOW beginnt Kempo in seiner neu gegründeten Schule zu unterrichten. |
1950: ADRIANO EMPERADO gründet seine hawaiianische Kempo-Karate-Auffassung. |
1953: KOICHI TOHEI bringt Aikido nach Hawaii. |
1954: ÖYAMA besucht Hawaii. BOBBY LÖWE gründet die hawaiianische Kyokushin-Richtung. |
1957: TINN CHANN LEE bringt Tai-ji-quan nach Hawaii. |
AUSTRALIEN |
Die Australischen Kampfkünste wurden anfangs von den zahlreichen Soldaten beeinflußt, die nach Australien emigrierten. Die meisten hatten Erfahrung in verschiedenen Kampfkünsten, die in der Armee verwendet wurden, vor allem im Jujutsu. |
1800 - 1850: Von chinesischen Minenarbeitern wird Kung-fu nach Australien gebracht, das aber bis 1955 nur von Chinesen ausgeübt wird. |
1905: Jüjutsu wird von CECIL ELLIOT eingeführt. Zwei japanische Instrktoren, FUJISHIMA und OKURA, kommen mit ihm nach Australien. |
1928: Dr. A.J. ROSS führt Judo ein. Der Australian Council of Judo wird gegründet. |
1950: Die erste öffentliche Choy-li-fut-Schule wird von SIFE DAVE und VINCE LACEY eröffnet. |
1951: MERV OSKLEY bringt Goju-ryü nach Australien. |
1952: JAN DE JONG gründet in West-Australien die ersteKampfkunstschule im Jujutsu. Gründung der Judo Federation of Australia. |
1953: Gründung der ersten Shotokan Karate-Schule durch WALLY SLAGOWSKI. |
1955: IVAN ZAVETCHANOS bringt Kyokushinkai nach Australien. |
1961: WILLIAM CHEUNG und GREG CHOI führen Wing-chun, CHAN HAK-FU Bai-hao-quan, LEEVITMAN Tai-ji-quan, CHOY-LI-FUT und Wing-chun und LAWRENCE LEE Tong-kune in Australien ein. |
1965: SUGARNO führt Aikido in Australien ein. |
1971: SERGE MATRICH OSTERMANN führt Shaolin -Kempo, WAL MISSINGHAM MIZUNGYI und DAVIO CROOK Bac-fu-do in Australien ein. |
NEUSEELAND |
Neuseelands Kampfkünste kamen ausschlißlich durch Einwanderer und Soldaten ins Land. Erst in den 50er Jahren kamen qualifizierteInstruktoren aus Japan und leiteten mit Hilfe der neussländischen Instruktoren die Gründung der Kampfkunst-Organisationen ein. |
1948: GEORGE GRUNDY und KEITH GRUNDY vom Budokwai in London übersiedeln nach Neu-Seeland und gründeten in Auckland den Judokai NZ Judo Club . Immigranten aus vielen Ländern, die im Judo graduiert waren, fanden sich in diesem Club zusammen. |
1950: LAWRIE HARGREVE, ein Schüler des Kodokan-Sensei OGATA, kommt der New Zealand. |
1956: Gründung der NEW Zealand Judo Federation (NZJF) in Lower Hutt, Wellington. 9 Clubs treten ihr bei. |
ASIEN |
Die Zahl der asiatischen Kampfsysteme ist unüberschaubar groß. Man kann jedoch sagen, daß sich die asiatischen Kampfsysteme in drei großen Kulturkreisen entwickelten: im süd- und südostasiatischen Raum. in China und Japan. Innerhalb dieser Kulturkreise sind die Kampfkünste meist miteinander verwandt. Außerhalb dieser Bereiche liegt als einzige Ausnahme das okinawische --Karate und--Kobudo. |
Die Länder und Kampfkünste Asiens |
1. | Afganistan |
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Goshti-Tshapan | |
2. | Armenien |
-
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Koch | |
3. | Aserbaidschan |
-
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Pechlawans | |
4. | Birma (Myanmar) |
-
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Thaing | |
5. | China |
-
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Quan-ta | |
6. | Georgien |
-
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Ringen | |
7. | Indien |
-
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Kalaripayat | |
8. | Indonesien |
-
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Pentjak-Silat | |
9. | Israel |
-
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Krav-Maga | |
10. | Japan |
-
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Bujutsu | |
11. | Kambodscha |
-
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Bando | |
12. | Kasachstan |
-
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Kuresch | |
13. | Kirgisien |
-
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Ringen | |
14. | Korea |
-
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Hwarang-Do | |
15. | Laos |
-
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Thai-Boxen | |
16. | Malaysia |
-
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Bersilat | |
17. | Mongolei |
-
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Bogenschießen | |
18. | Pakistan |
-
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Ringen | |
19. | Philippinen |
-
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Kali | |
20. | Rußland |
-
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Sambo | |
21. | Singapur |
-
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Bersilat | |
22. | Tadschikistan |
-
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Gushtingen | |
23. | Taiwan |
-
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Ch`uan-fa | |
24. | Thailand |
-
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Thai-Boxen | |
25. | Türkei |
-
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Kirpinar | |
26. | Turkmenistan |
-
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Goresch | |
27. | Usbekistan |
-
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Kurasch | |
28. | Vietnam |
-
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Viet-Vo-Dao |
SÜD- UND SÜDOSTASIEN |
Indien |
Eine der ältsten Kampftechniken Indiens war das --Vajramushti, eine grausame Form des Kampfes, bei der handkrallenähnliche Schlagringe verwendet wurden. Es gibt Berichte über gladiatorenähnliche Kampfspiele der indischen Frühzeit, wo die Kämpfer mit eisernen Klauen ausgestattet waren, die man Vajra nannte. Alles deutet daraufhin, daß dies die erste indische Kampfkunst überhaupt war, die von den Kshatrya ausgeübt wurde. Durch die Zeiten wurden auch Legenden und Sagen über das Binot überliefert, eine frühe indische Kampfmethode mit bloßen Händen, deren Meister selbst gegen einen bengalischen Tiger bestehen konnten. All diese Schulen der indischen Kampfkünste sind heute nicht mehr existent. Nach der Niederschlagung des "Großen Volksaufstandes" in der zweiten Hälfte des 19. Jh. wurden die wenigen Kampfschulen, die es noch gab, verboten und ihre Meister strengen Verfolgungen ausgesetzt. Doch in den entlegenden Teilen des Landes erhielt und entwickelte sich die alte Lehre der Kshatriya weiter und trat im 20. Jahrhundert mit einer erstaunlichen Kampfkunst in die Öffentlichkeit: dem -- Kataripayat. Die Wurzeln dieses modernen indischen Kampfsystems werden in einer alten Kampfkunst aus dem südindischen Kerala vermutet, das zum Reich des Kalinga gehörte. |
Nationalsport in Indien ist seit Jahrhunderten das Ringen. Es wurde wechselweise als Malla-Krida, Malla-Yuddha und Niyuddha-Krida bezeichnet. Die erste detaillierte Erwähnung taucht in einer indischen Schrift (1124-1138) auf. Danach wird das Ringen in vier Typen aufgestellt: Dharanipata (den Gegner zu Boden werfen), Asura (Faustkampf und Würfe) und Yudda (Kampf auf Leben und Tod). Eine weitere Kampfkunst, die in Indien heute ausgeübt wird, nennt sich --Bandesh. Damit wird die Verteidigung gegen bewaffnete Gegner geübt. Ähnlich dieser Kampfkunst ist das alte Binot, das heute aber selten ist. Eine weitere alte Kampfkunst, hauptsächlich aus Benares, nennt sich Muki-Boxen oder ---Mushti-Yudda, eine dem wesentlichen Boxen ähnliche Methode. Es handelt sich um eine gefährliche Form des Kämpfens, bei der es zu vielen ernsthaften Verletzungen kommt. Der Kampf beschränkt sich auf die Techniken der Fäuste. Diese werden jedoch durch durch Abhärtungsmethoden sehr hart und effektiv geschult. Nach Vajamushi ist Mushti-yuddha die härteste Boxform. |
PAKISTAN |
In Pakistan hat das Ringen eine alte Tradition und wurde wahrscheinlich bereits in frühen Zeiten aus Indien importiert. Doch in neuerer Zeit hat man die Ausübung aller Kampfkünste verboten, bis sich 1971 SALEEM JEHANGER für die Aufhebung dieses Verbotes einsetzte. 1972 begann die pakistanische Polizei mit dem Studium des Karate. 1974 wurde der erste pakistanische Wettkampf organisiert. |
BURMA (MYANMAR) |
Die burmesischen Kampfkünste werden unter dem Begriff --Thaing zusammengefaßt. Sie wurden im Altertum von Indien her beeinflußt. Das System gliedert sich in einen waffenlosen Zweig, dessen Hauptform als Bando (karateähnliche Selbstverteidigung) enthält zwei weitere Systeme: --Lethwei (Boxen) und --Naban (Ringen). |
THAILAND |
Thailand hat eine Kampfkunstgeschichte, die bis zur Zeitenwende zurückgeht. Die sportliche Szenerie wird heute vor allem durch das -- Thei-Boxen gebrägt. Es gibt in Thailand einige hundert professionelle Thai-Boxer, deren Wettkämpfe große Menschenmengen anlocken. Thai-Boxen kennt Fausttechniken sowie hohe und schnelle Fußtritte. Die Tänze der Thai geben heute noch ein deutliches Bild ihrer Kamnpfkunsttradition. Sie umfassen den Gebrauch von Rapieren, -- Kris, Lanzen, langen und kurzen Schwertern, Stöcken und Schildern. Jeder Tanz ist auf einer Waffe aufgebaut. In den klassischen Schriften wurden die Thai-Krieger angewiesen, ihre Kampfkunstfähigkeit son zu zeigen, daß man den Anblick genießen kann. Die Dokumentationen über diese Kämpfe gingen während der burmesischen Invasion 1767 durch Brände verloren. Zu den populärsten Methoden Thailands gehören außer dem Thai-Boxen -- Judo und -- Krabi-Krabong. |
KAMBODSCHA/LAOS |
In Kambodscha und Laos, zum ehemaligen Indochina gehörig, gibt es mehrere Systeme, über die jedoch wegen der unruhigen Geschichte dieser Länder im 20Jh. wenig bekannt ist. |
VIETNAM |
In Vietnam wußte man viele Jahre hindurch nichts über die einheimischen Kampfkünste, die von den Buddhisten streng geheimgehalten wurden. Allmählich gewann man jedoch Erkenntnisse über die Kampfkünste Vietnams, die sich im wesentlichen in --Co-Vo-Dao (Waffenkünste) und --Viet-Vo-Dao (waffenlose Künste) unterteilten. Heute weiß man, daß die Kampfkunstgeschichte Vietnams auf zwei Mönche den Zen-Buddhismus studiert hatten und 713 nach Hause zurückkehrten. Sie waren im Shaolin-Kloster ausgebildet worden und brachten die --Shi-ba-lou-han-shou nach Vietnam. Diese erweiterten sie, indem sie aus jeder der elementaren Haltungen eine Kombination von Verfahren ableiten. Doch über 1000 Jahre hinweg hielten die Buddhisten ihre Lehre geheim. Erst allmählich drang sie in die Öffentlichkeit, und es entstanden weltliche Kampfkunstschulen (Vo), in denen heute Systeme wie -- Tay-Son, --Viet-Vo-Dao, --Vat, --Tam-The oder --Qwan-Ki-Do unterrichtet werden. |
MALAYSIA |
In Malaysia übt man sich in einer Form des --Pentjak-Silat, die --Bersilat genannt wird. Davon gibt es zwei Formen: Das --Silat-pulat besteht aus Bewegungen ähnlich den --Kata und wird meist bei Festlichkeiten vorgeführt. Es ist ein anmutige Vorführungsform, die für die Öffentlichkeit gedacht ist. Das --Silat-buah soluter Abgeschlossenheit gelehrt wird. Nationale Waffe ist wie in Indonesien der --Kris, der eine weltreichende Bedeutung im sozialen und kultrellen Leben der Malaysier hat. Abwandlungen des Kris gibt es in Form mehrerer einschneidiger Dolche wie --Mandau, --Parang, Kelawang und die kleineren Formen --Bandik und --Pisau. Weitere Waffen sind der Speer, Blasrohre mit vergifteten Pfeilen, Pfeil und Bogen und verschiedene Stockwaffen. Eine weitere Kampfkunstform in Malaysia ist das Kuntao, welches innerhalb des chinesischen Bevölkerungsteils von Malaysia ist das --Kuntao, welches innerhalb von Malaysia ausgeübt wird. |
INDONESIEN |
Indonesien und Malaysia verfügen über eine vielfach verflochtene Kampfkunstgeschichte, da beide Länder im Laufe der Jahrhunderte von gegenseitigen Eroberungszüge geprägt waren. In Indonesien mit den Inseln Sumatra, Java, Borneo und Bali ist die Hauptkampfkunst als -- Pentjak-Silat in Malaysia als --Bersilat bekannt. Daneben gibt es in beiden Ländern mehrere Waffensysteme mit den --Kris (Dolch) als bevorzugter Klingenwaffe. Man weiß nicht genau, ob die ersten Einflüsse der Kampfkünste aus Indien oder aus China kamen. Im heutigen Indonesien gibt es allgemein vier Begriffe für den unbewaffneten Kampf: --Pukulan, --Pentjak, --Silat und --Kuntao. Die Stile sind auf der Insel sehr gebietsgebunden und befinden sich untereinander in starker Rivalität. |
PHILIPPINEN |
Auf den philipinischen Inselsn gibt es eine alte Kampfkunst, die sich --Kali nennt und aus der sich das heute bekannte --Arnis de mano (--Escrima) entwickelt hat.Letzteres kennt je nach Volksstamm zahlreiche Ausprägungen und ist unter den verschiedensten Namen bekannt. Die Kampfkünste waren immer ein fester Bestandteil der Kultur auf den Philippinen. Hierzu gehören Techniken der leeren Hand sowie Kampfformen mit Stock-, Wurf- und Klingenwaffen, von denen einige durch fühe Einwanderer auf die Philippinen gebracht wurden. Die wichtigste Waffe ist der --Kris, ein wellenförmige Klingenförmige Waffe ähnlich denen, die man in Malaysia und Indonesien findet. Auf Sulu wird --Kuntao geübt. Im nördlichen Teil der Inseln entwickelte sich eine Art Ringen mit der Bezeichnung --Dumog. |
OSTASIEN |
CHINA |
Der Ursprung der chinesischen Kampfkünste liegt in grauer Vorzeit und geht bis ins 12. und 13Jh. vor Christus zurück. Legendär wurde jedoch viel später der indische Mönch --BODHIDHARMA, der im 6. Jh. im chinesischen Kloster Shaolin den dortigen Mönchen zunächst zu Zwecken der Körperertüchtigung bestimmte Übungen zeigte. Hieraus entwickelte sich die Kampfkunst des Shaolin-Quan-fa, das mit verschiedenen Waffensystemen (--Bing-qi) verbunden wurde. Diese Kampfkunst bildete später mit ihren vielen Verzweigungen das System der "harten" oder äußeren Schulen" (--Waijia) Chinas. Es teilt sich noch einmal in zwei große Systeme: die nördliche Schule Bein des Nordens, Pferd des Nordens), die schnelle Bewegungen und Fußtechniken betont, und die Süüdliche Schule (Faust des Südens, Boot des Südens), welche stärkeren Akzent auf Faustechniken und Stände legt. Die Shaolin-Schulen, die Hunderte von Systemen entwickelt haben, sind durch ihren Ursprung stark vom Zen-Budhismus beeinflußt. Daneben entwickelt sich auf der Basis der bereits bestehenden chinesischen Kampfkünste das andere große chinesische System der "weichen" oder inneren Schule" (--Nei-jia).Im Gegensatz zur äußeren Schule" berührt sie hauptsächlich auf der in China verbreiteten Philosophie des --Daoismus. Sie legt Schwerpunkte auf Nachgiebigkeit, fließende Bewegungen und Kontrolle des Geistes. Diese Systeme sind eng mit dendaoistischen Einsiedlern im Wudang-Gebirge (Provinz Hopei) verbunden. |
In den inneren Systemen gibt es drei Hauptschulen: --Xing-yi, das auf den Bewegungen von Tieren aufgebaut ist, -- Ba-gua, das auf dem --Yi-jing geruht, und Tai-ji-quan, das aus weichen harmonischen Bewegungen besteht. Diese Einteilung der Kampfkünste Chinas in die großen Systeme ist sehr weit verbreitet, jedoch nicht ganz unumstritten. Man muß sich hierbei vergegenwärtigen, daß die Klassifizierung keineswegs von Anfang an bestand, sondern erst später den Systemen wie ein Stempel aufgedrückt wurde. Die ersten Unterscheidungen dieser Art finden sich in den Schriften des berühmten chinesischen Schriftstellers und Philosophen HUANG LI-CHU (1645), der zugleich Führer einer Untergrundarmee gegen die regierenden Manschu war. Darin muß er den inneren Schulen weit mehr wert und Bedeutung zu als den äußeren. Nach der Einführung der Feuerwaffen waren die Kampfkünste auf dem Schlachtfeld überflüssig geworden, wodurch die moralischen und philisophischen Hintergründe dieser Künste einen neuen Wert erhielten. So kam es auch zunehmend vor, daß gebildete Menschen ihre Philosophie einsetzten, um ihren Mangel an Technik auszugleichen. In dieser Zeit wurde HUANGS Artikel über inneres und äußeres Quan-fa veröffentlicht und wegen seiner hochrespektierten Schriften gegen die Ming-Dynastie bereitwillig akzeptiert. -- Tai-ji-quan, --Ba-gua-quan und --Xing-yi-quan wurden als Stile der inneren Schulen bezeichnet. Es ist an dieser Stelle noch festzuhalten. daß die asiatische Mentalität mit dem Begriff "außen" und seinen Verbindungen stets unerwünschte Dinge bezeichnet, wie z.B. Oberflächlichkeit, Unfähigkeit, Außenseitertum. So wird sich die chinesische Entwicklung und Wunschvorstellung stets nach innen richten. Hierdurch wurde es vielen "Meistern" ermöglicht, ihren Stil mit Philisophie aufzupolstern, ihn zu einem inneren System zu erkären und den Leuten vorzumachen, man müsse sich nicht anstrengen, um unbesiegbar zu werden. Die sogenannten inneren Stile arbeiten oft mit der Behauptung, man könne ohne jegliche Anstrengung die Kraft des Gegners gegen ihn selbst richten und müsse dazu nur entsprechend viel innere Kraft ansammeln. Manche gehen sogar soweit, zu behaupten, nach entsprechender Übung sei überhaupt keine Berührung mehr notwendig, um seinen Gegner zu besiegen. Sicherlich gitb es in jedem System große Meister, die einen Gegner nahezu mühelos zu besiegen scheinen, und einige wenige können sogar ohne Kraft siegen. Doch lassen diese Behauptungen starke Zweifel daran aufkommen, inwieweit die Differenzierung in innere und äußere Stile gerechtfertigt ist und aus welchen Gründen sie einsmals vorgenommen wurden. In jedem Fall ist davon auszugehen, daß jeder Stil Elemente beider Formen in sich trägt, die jeweils unterschiedlich gewichtet werden. Durch die politischen Veränderungen in China in den letzten Jahrzehnten, insbesondere im Zuge der Kulturrevolution, sind viele Meister der Kampfkünste nach Taiwan und Hong Kong gefohen. Daher gibt es dort heute ein Zusammentreffen von namhaften Kampfkunstexperten, wie es sonst nirgends auf der Welt zu finden ist. Im kommunistischen China veranlaßte die Regierung eine Ausrichtung der Kampfkünste auf Unterhaltungs- und Propagandazwecke (--Wu-shu), weil die Tradition der Kampfkünste, die ja die Heranbildung eines individuell handelnden und unabhängig denkenden Menschen zum Ziel hat, mit der politischen Ideologie koligiert. |
Japan |
Das Kaiserreich auf den japanischen Inseln verfügt über eine lange und hochentwickelte Kampfkunstgeschichte. Bereits von frühester Zeit an wurde das Land von mächtigen Kriegerfamilien( (--Daimyo) beherrscht, von denen die Entwicklung der Kampfkünste ihren Ausgangspunkt nahm (Bujutsu), Die japanischen Kampfkünste sind sehr stark chinesisch beeinflußt, haben jedoch völlig eigenständige Systeme entwickelt. Als nach der Einigung des Landes im 16. Jh. die ständigen Bürgerkriege ein Ende fanden, entstanden Tendenzen philosophischen Inhalts in den Kampfsystemen. Dies führte zur Gründung neuer Methoden, die die kämpferischen Fähigkeiten mit der philosophischen Entwicklung der Übenden verbanden (--Budo). Die Entwicklung der vormals ausschließlich kriegerisch orientierten Kampfkünste zu einem "Weg" (--Do) prägte das Land bis ins heutige Industriezeitalter und besitzt nach wie vor große Popularität. Der "Weg" kann in jeder Form der Kunst geübt werden, ist jedoch in den Kampfkünsten wie --Judo, --Aikido, --Kyudo, --Iaido, --Naginatado, --Ju-Kendo, Shorinji-Kempo, --Ju-Jutsu und --Karate-do am weitesten verbreitet. |
OKINAWA |
Die Kampfkünste auf Okinawa sind durch die jahrhundertelangen Beziehungen der Inseln zu China und Japan gekennzeichnet. Die dort ausgebildeten nationalen Kampfkünste sind daher sowohl chinesisch als auch japanisch beeinflußt. Gleichwohl hat die kleine Insel Okinawa durch ihre wechselvolle Geschichte einzigartige Formen des bewaffneten (--Kobjutsu) und unbewaffneten Kampfes (--Okinawa-te/Karate) hervorgebracht. Während sich das Kobujutsu weitgehend eigenständig entwickelt hat, kann man in den Stilen des --Karate sowohl die geschmeidigen, manchmal akrobatischen Techniken der chinesischen Kampfkünste als auch die kraftvollen, entschlossenen Bewegungen der japanischen Syssteme wiederfinden. |
KOREA |
Korea besitzt eine Vielzahl von Kampfkünsten, die durch die frühen Einwanderer ins Land gebracht und beeinflußt wurden. Durch ihre gesamte Geschichte hindurch haben die Koreaner die handgetriebenen Wurf- und Schußwaffen und die waffenlosen Techniken bevorzugt. Klingenwaffen erreichten nie einen hohen Standard. 108 v. Cr. wurden die Koreaner von den chinesen besiegt. Dadurch gelangten hochentwickelte Kampfkünste nach Korea unbd es etablierten sich zwei Hauptformen des Kämpfens: --Subak (Griffe und Würfe) und Kwonbop (Schläge und Blöcke). Im 4. Jh. entwickelte das Königreich Sila eine starke Armee, in der Mitglieder des Adels Kampfkunsttraining erhielten. Diese wurden als --Hwarang bekannt und entwickelten eine effektive Kampfkunst, die heute als --Hwarang-do bekannt ist. 936 besiegte Paekche den Nachbarstaat Sila, und im selben Jahr wurde Korea vereinigt, was bis 1392 hielt. In dieser Zeit entwickelten sich zwei Hauptrichtungen des Kwonbop: Sorim (koreanische Bezeichnung für Shaolin) und Songe (defensives Verteidigungssystem). Unter den Fürsten INDSCHONG und SUKTSCHONG wurden die Kampfkünste zunächst sehr gefördert und das Kwonbop gelangte zu großer beliebtheit im Volk. In schriftlichen Quellen werden hier Kwonbop-Varianten wie Pigaksul, Subjok, Kwonjok, Rjon und Taejok erwähnt. Um 1300 tauchte die Bezeichnung Sorim-Kwon auf, eine schauolinische Methode, die nur auf die Tempelanlagen beschränkt war. Einfache Menschen übten sich im --Taekyon, einer kriegerische Methode, die den Mangel an Philosophie durch körperlichen Einsatz ausglich. Während des 30jährigen Krieges gegen die Mongolen (1231 bis ca. 1260) entstand das Silnyom, ein Nahkampf mit Gürtel ähnlich dem japanischen --Sumo, das von den nördlichen Normaden eingeführt wurde. Eine Abart davon war das --Cireum, das heute noch als Sport ausgeübt wird. In der selben Zeit entstand auch das --Pakchigi. Im 12.-14. Jh. entstand noch eine andere Richtung des Kämpfens, die ihren Ursprung im daoistischen--Yoga und in den --Tantras hatte. Sie diente als System körperlicher und geistiger Selbstvollkommnung und hieß --Charyuk (Entlehnen der Kräfte), dessen kämpferische Aspekte unter der Bezeichnung Yusul bekannt wurden,1592 wurde Korea von 200 000 japanischen Samurai angegriffen. Die Überlieferung spricht von 700 Taekwondo-Meistern in Partisaneneinheiten, die nur mit Stöcken gegen die Samurai antraten. Mit Hilfe der chinesen wurde Japan in einem sechsjährigen Krieg besiegt, wonach die Kampfkünste einen neuen Aufschwung erfuhren. Schulen entstanden, die sich zu 9 Hauptrichtungen des Taekyon zusammenschlossen. Erst im 20. Jh. kamen mit der japanischen Kolonialherrschaft auch --Jujutsu, --Judo, --Karate und Bujutsu nach Korea. Aus der Kombination der japanischen Künste und der 9 Richtungen des koreanischen Taekyon entstand das heutige --Taekwondo. Ursel Arnold |
Ende Ostasiatische Kampfkünste vom Werner Lind Sportverlag, weiter siehe im selben Verlag und das Lexikon ENZYKLOPÄDIE von A bis Z |